Erdbeben-Nachrichten 18.04.21: Iran, Japan

Die Erdbeben-Nachrichten befassen sich am Sonntag mit 5 Erdstößen mit Magnituden über 5. Der Stärkste Erdstoß im Iran verursachte Schäden und Verletzte.

Iran: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 18.04.2021| Zeit: 06:41:50 UTC | Lokation: 29.82 N ; 50.70 E | Tiefe: 10 km | Mw: 5,8

Erdbeben IranIm Süden des Irans bebte es heute mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 32 km nord-nord-östlich von Bandar-e Genāveh lokalisiert. Ersten Medienberichten zufolge, gab es einige Gebäudeschäden und es kam zu Stromausfällen. Mindestens 2 Personen wurden verletzt. Der Erdstoß wurde auch in angrenzenden Ländern wahrgenommen. Beim EMSC gibt es mehrere Wahrnehmungsberichte. Es wurde zahlreiche Nachbeben registriert. Das Stärkste hatte die Magnitude 4,5. Es ist mit weiteren Beben zu rechnen.

Taiwan: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 18.04.2021| Zeit: 14:14:37 UTC | Lokation: 23.82 N ; 121.62 E | Tiefe: 15 km | Mw: 5,8

Heute Nachmittag bebte es kurz vor der Ostküste Taiwans. Das Beben mit der Magnitude 5,8, hatte ein Hypozentrum in 15 km Tiefe. Das Epizentrum lag 18 km südlich von Hualien City. Es gab einige schwächere Nachbeben.

Japan: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 18.04.2021| Zeit: 00:29:13 UTC | Lokation: 38.37 N ; 141.83 E | Tiefe: 60 km | Mw: 5,7

Heute Nacht manifestierte sich vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu ein Erdstoß der Magnitude 5,7. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 60 km angegeben. Das Epizentrum wurde 46 km östlich von Ishinomaki verortet. Damit liegt es vor Sendai und der bekannten Erdbebenregion nahe Fukushima.

Island-Region: Beben Mw 5,1

Datum: 18.04.2021| Zeit: 15:17:19 UTC | Lokation: 61.88 N ; 26.81 W | Tiefe: 15 km | Mw: 5,1

Am Mittelatlantischen Rücken bebet es mit der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag 15 km tief. Das Epizentrum befand sich 311 km süd-süd-westlich von Grindavík.

Südliche Shetland-Inseln: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 18.04.2021| Zeit: 02:15:14 UTC | Lokation: 62.35 S ; 58.34 W | Tiefe: 2 km | Mw: 5,1

Bei den Südlichen Shetland-Inseln in der Antarktis bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum lag 2 km tief. Das Epizentrum befand sich 1016 km südöstlich von Ushuaia. In den letzten Wochen kommt es hier zu besonders vielen Erdbeben.

Naturkatastrophen-News 18.04.21: Taifun Philippinen

Den Philippinen droht eine weitere Naturkatastrophe, denn westlich der Inselgruppe hat sich Taifun Surigae zusammengebraut. Der erste Taifun des Jahres legte eine rasante Genese hin: innerhalb von nur 36 Stunden entwickelte er sich von einem Wirbelsturm der Kategorie 1 zu einen Taifun der höchsten Kategorie 5. In seinem Zentrum herrscht ein Luftdruck von nur 888 mbar. Die Windgeschwindigkeiten liegen bei 305 km/h. Damit erreicht er eine rekordverdächtige Stärke und ist bereits jetzt der stärkste Taifun, der jemals im April auftrat. Damit entthronte er den Taifun Maysak, der seit 2015 Rekordhalter ist.

Explosionsartige Entwicklung des Taifuns Surigae

Die geradezu explosionsartige Entwicklung des Taifuns ist einem ungewöhnlich warmen Westpazifik zu verdanken. Hier liegen die Wassertemperaturen bei mehr als 30 Grad Celsius. Die Wassertemperaturen in der Philippinischen See sind um 1 Grad höher als sonst. Als verstärkender Effekt kommt hinzu, dass das Klimaphänomen der Madden-Julian Oscillation (MJO) dieses mal besonders stark ausgeprägt ist und es eine verstärkende Rückkopplung mit dem besonders warmen Ozeanwasser gibt. Bei der MJO handelt es sich um ein Luftdrucksystem mit den Eigenschaften eines Dipols, dass den Planeten entlang des Äquators in 30-60 Tagen umrundet. Auf der westlichen Seite des Systems gibt es feuchte Luftmassen mit ausgeprägten Gewitterzellen, während die Luft auf der Ostseite trocken ist und das Sturmpotenzial dort verringert wird.

Die Vermutung liegt nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verstärkung der beschrieben Phänomene mit dem globalen Klimawandel gibt. Natürlich ist auch zu Berücksichtigen, dass die Wissenschaft erst nach und nach die komplexen Zusammenhänge natürlicher Anomalien versteht. Zuverlässige globale Klimadaten werden erst seit wenigen Jahrzehnten erhoben. Dennoch gehe ich davon aus, dass die aktuell zu beobachtende Rekordjagt in Punkto Sturmstärken, Hitzewellen, Dürreperioden und Überschwemmungen schon mit dem Klimawandel zusammenhängt.

Update: Neue Wettermodelle deuten an, dass das Zentrum des Taifuns die Philippinen verfehlen könnte und die Menschen den stärksten Folgen des Sturms entgehen könnten.

Erdbeben-News 17.04.21: Nisyros, Kermadec

In den Nachrichten zu den Erdbeben geht es am Samstag um weitere moderate Nachbeben bei Nisyros und Kermadec. Bei Kamtschatka bebte es mit M 5,0. Südlich der Philippinen gab es mehrere moderate Erdbeben.

Griechenland: Weitere Erdbeben bei Nisyros

Datum: 17.04.2021| Zeit: 17:08:01 UTC | Lokation: 36.39 N ; 27.11 E | Tiefe: 2 km | Mb: 4,9

Südlich der griechischen Insel Nisyros ereignete sich ein Erdbeben Der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 42 km süd-süd-östlich von Kéfalos lokalisiert. Seit gestern gab es in der Region 27 Erschütterungen und mittlerweile ist ein beachtlicher Beben-Cluster zusammen gekommen. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden

Kermadec: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 16.04.2021| Zeit: 22:13:07 UTC | Lokation: 28.87 S ; 176.14 W | Tiefe: 2 km | Mw 5,5

Am Tonga-Graben kam es zu einem Erdstoß der Magnitude 5,5- Der Erdbebenherd lag 2 km tief. Das Epizentrum befand sich 847 km südlich von ‘Ohonua auf Tonga. Wenige Stunden zuvor bebte es mit M 5,0. Die Bebenhäufigkeit in dieser Region ist etwas rückläufig, aber immer noch hoch.

Kamtschatka: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 17.04.2021| Zeit: 15:45:22 UTC | Lokation: 54.22 N ; 160.45 E | Tiefe: 80 km | Mb: 5,0

Vor der Ostküste Kamtschatka bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 80 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 177 km nord-nord-östlich von Petropavlovsk-Kamchatsky.

Philippinen: Erdbeben M 4,8

Datum: 17.04.2021| Zeit: 17 09:57 UTC | Lokation: 5.19 N ; 127.57 E | Tiefe: 150 km | M 4,8

Einen moderaten Erdstoß gab es am Ostrand der Celebes-See, südlich der Philippinen. Er hatte die Magnitude 4,8, mit einem Hypozentrum in 150 km Tiefe. Das Epizentrum lag 202 km östlich von Pondaguitan. Am Rand des Celebes-Becken gab es in letzter Zeit sehr viele moderate Erdbeben.

Costa Rica: Erdstoß M 4,1

Datum: 17.04.2021| Zeit: 17:19:30 UTC | Lokation: 8.96 N ; 84.06 W | Tiefe: 16 km | M 4,1

Vor der Westküste von Costa Rica kam es zu einem Erdbeben M 4,1. Der Erdbebenherd lag 16 km tief. Das Epizentrum befand sich 60 km südlich von San Isidro. Zuvor gab es einige vergleichbare Erschütterungen.

Vulkan-Nachrichten 17.04.21: Pacaya, Piton Fournaise, Mauna Loa

In den Vulkan-Nachrichten vom Samstag geht es um die anhaltende Aktivität an den Vulkanen Pacaya und Piton de la Fournaise. An beiden Vulkanen sind Lavaströme aktiv. Am Mauna Loa auf Hawaii ist die Seismizität erhöht. Am Soufrière kam es zu einer weiteren Explosion.

Pacaya: Lavaströme fließen weiter

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya tritt weiterhin viel Lava aus . Sie ergießt sich aus einer Spalte auf der Westflanke des Vulkans. Der Lavastrom hat eine Gesamtlänge von etwa 3700 Metern erreicht. Mehrere Lavazungen bewegen sich auf Farmland und verbrennen Avocado- und Kaffee-Plantagen. Die Lava steht in der Nähe von zwei Dörfern. Die Fronten sind gegenüber dem letzten Update aber um einige Zehnermeter zurückgewichen. Die Fließfront ist 390 Meter von den ersten Häusern des Dorfes El Patrocinio entfernt. Eine weitere aktive Front aus dem Süden befindet sich 385 Meter vor dem Dorf El Rodeo. Der Tremor ist hoch und man rechnet nicht mit einem kurzfristigen Ende der Eruption. Die explosive Aktivität hat etwas nachgelassen. Die letzte Aschewolke wurde gestern detektiert. Sie erreichte eine Höhe von 3400 m.

Piton de la Fournaise: Tremor weiter hoch

Datum: 17.04.2021 | Lokation: -21.2355.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gestern Nachmittag gab es das bislang letzte Update vom OVPF. Dort hieß es , dass der Tremor immer noch hoch ist und die Lava weiter fließt. Es wurden 17 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Vormittags wurde eine seismischen Messstation per Helikopter-Einsatz vor der Lava gerettet. Die Lavafront befand sich noch 300 m entfernt.

Mauna Loa: Seismizität erhöht

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 19.47, -155.59| Eruption: Seismik | Link

Am Mauna Loa auf Hawaii gibt es rege Erdbebentätigkeit. Die meisten Erdbeben manifestieren sich westlich der Caldera und bewegen sich im Bereich der Mikroseismik. Innerhalb der letzten 30 Tage wurden 177 Erschütterungen detektiert. Die Beben gingen einher mit einer deflationären Phase, nachdem die Inflation bis März relativ hoch war. Der Trend hat sich in den letzten Tagen wieder gedreht und es wird leichte Inflation beobachtet. Ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird, lässt sich noch nicht prognostizieren.

Shiveluch mit Aschewolke

Datum: 13.04.2021 | Lokation: 56.64, 161.36 | Eruption: Dom | Link

Nach längerer Abstinenz meldete sich der russische Shiveluch (Kamtschatka) mit einer Aschewolke zurück. Das VAAC registrierte sie in einer Höhe von 4300 m. Die Asche driftete Richtung Südosten.

Soufrière: Weitere Explosion

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Auf St. Vincent kam es gestern zu einer weiteren explosiven Eruption. Es war die erste Explosion nach einer 40 stündigen Pause. Die Aschewolke wurde in einer Höhe von 6700 m detektiert. Diesmal kam es im Westen der Insel zu Ascheniederschlag. Inzwischen hat sich die Tephra zu einer zementartigen Schicht verfestigt. Außerdem entstanden Lahare.

Naturkatastrophen-News 16.04.21: Australien

Australien wurde und wird von einer Reihe extremer Wetterphänomene heimgesucht. Die Palette ist groß und reicht von einem Zyklon, über Staubstürme bis hin zu einem Kälteeinbruch. Andernorts ist die Waldbrandgefahr hoch.

Zyklon traf Westküste Australiens

Bereits am Sonntag traf der Zyklon Seroja die Südwestküste Australiens. Zunächst handelte es sich um einen tropischen Wirbelsturm der Kategorie 3. Kurz nach seinem Landfall wurde er auf Kategorie 2 herab gestuft, es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h gemessen. Besonders stark traf es die Stadt Geraldton: Zuletzt gab es dort 1956 einen vergleichbaren Zyklon. Nachts verlor der tropische Zyklon an Schwung und zog als Kategorie 1 Sturm landeinwärts. Es entstanden moderate Schäden an der Infrastruktur. Hart ist die Zerstörung von „One Mile Jetty“, einem alten Piere, an dem Ende des 19. Jahrhunderts Schafswolle verladen wurde.

Normalerweise gibt es soweit im Süden Australiens keine Wirbelstürme. Ein Grund dafür, dass Seroja soweit in den Süden Australiens vordrang, lag an seiner Interaktion mit einem 2. Zyklon: Odette. Dieser hatte Seroja abgelenkt. Natürlich ist es auch nicht alltäglich, dass 2 tropische Wirbelstürme so zeitnahe entstehen, dass sie interagieren können.

Kältewelle im Südosten Australiens

Als der Zyklon im Südwesten Australiens wütete, wurden sehr kalte Luftströmungen aus der Antarktis Richtung Südost-Australien gelenkt. Hier einige Daten des Bureau of Meteorolog (BOM), wie sie auf der FB Seite des Instituts veröffentlicht wurden:

-5,2⁰C an der Thredbo Top Station
-4,7⁰C in Mt Hotham, VIC
-2,4⁰C in Mt Wellington, TAS

Im Laufe der Woche lagen die Werte in Australien bis zu 8 Grad unter dem Durchschnitt. Die Kaltfront brachte ebenfalls starke Winde mit sich. Sie waren sehr trocken und erhöhten die Waldbrandgefahr. Zudem kam es zu starken Staubstürmen.

Alles in Allem scheint das Klima in Australien außer Rand und Band zu sein. Kaum ein Jahr, ohne extreme Wetterkatastrophen: von Waldbränden nebst Dürre, über Stürmen, bis hin zu Überschwemmungen ist alles dabei. Die sich im immer kürzerem Takt abwechselnden Klimaphänomene El Nino und El Nina scheinen die Hauptverantwortliche für diese Phänomene zu sein.

Vulkan-Nachrichten 16.04.21: Fournaise, Semisopochnoi, Soufrière

In den Vulkan-News vom 16. April berichte ich über eine neue Eruption auf den Aleuten. Dort ist der Semisopochnoi ausgebrochen. Die Aktivität am Soufrière ist dagegen weiter rückläufig. Am Fournaise ist die Lage ungewiss.

Semisopochnoi: Vulkanausbruch auf den Aleuten

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 51.95179.61 | Eruption: Aschewolke

Der vulkanische Inselbogen der Aleuten (USA/Alaska) ist heute Schauplatz einer neuen Eruption. Das AVO meldet, dass der Semisopochnoi Aschewolken emittiert. Sie steigen bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driften in südöstlicher Richtung. Dabei legen sie eine Entfernung von 360 km zurück.

Der Alarmstatus des Vulkans wurde auf „rot“ erhöht.

Der 1221 m hohe Stratovulkan ist Teil der Aleuten, einer Kette von 14 großen vulkanischen Inseln und 55 kleineren anderen Inseln. Diese Inseln mit ihren 57 Vulkanen bilden den nördlichsten Teil des pazifischen Feuerrings.

Soufrière: Eruption lässt weiter nach

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Am Soufrière auf St. Vinzent lässt die Eruption erst einmal nach. Es wird zwar noch Vulkanasche emittiert, aber die Eruptionswolken bleiben vergleichsweise klein. Spannend bleibt die Frage, ob im Krater ein neuer Lavadom wachsen wird.

Sinabung emittiert Vulkanasche

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 3.1798.39 | Eruption:  Dom | Link

Der Sinabung liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und emittiert heute Vulkanasche. Das VAAC detektierte die Asche, wie sie in 3700 m Höhe in südöstlicher Richtung driftete. Das VSI zeichnete 2 seismische Eruptionssignale auf. Das Längere dauerte 180 Sekunden und hatte eine Maximalamplitude von 73 mm. Innerhalb von 6 Stunden gingen 23 Schuttlawinen ab. Die restliche Seismizität ist überschaubar.

Piton de la Fournaise: Situation unklar

Datum: 16.04.2021 | Lokation: -21.2355.717 | Eruption:  Hawaiianisch | Link

Am Fournaise stabilisierte sich der Tremor auf vergleichsweise hohem Niveau. Innerhalb von 24 Stunden wurden 28 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Neben dem hohen Tremor, sorgt ein erhöhter Kohlendioxid-Ausstoß für Sorge. Er deutet an, dass aus größerer Tiefe neues Magma in die obere Magmakammer nachströmt. Es ist durchaus möglich, dass sich die Eruption verstärken wird. An der Eruptionsspalte ist 1 Schlot aktiv. Zwei sekundäre Schlote bildeten sich über einen unterirdischen Lavakanal und glänzten durch Lavaspattering. Der Gipfelbereich senkte sich seit Eruptionsbeginn um ca. 1 cm. Bisher wurden gut 5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch | Link

In den letzten 2 Tagen war das Wetter am isländischen Vulkan Fagradalsfjall bescheiden und die meiste Zeit spielte sich das Eruptionsgeschehen im Verborgenen ab. Kurze, wolkenfreie Blicke enthüllten, dass die Eruption etwas nachgelassen hat, ansonsten aber stabil ist. Am aktivsten präsentierten sich die zuletzt entstandenen Förderschlote und es ist mindestens 1 Lavastrom unterwegs. Die Seismizität hat sich auf ein moderates Niveau eingependelt: in den letzten 48 Stunden wurden 108 Beben registriert.

Vulkan-Nachrichten 15.04.21: Fournaise, Soufrière, Soufrière Hills

In den Vulkan-Nachrichten vom 15. April geht es um die Entwicklung der Eruption am Piton de la Fournaise auf La Réunion und den Geschehnissen am Soufrière auf St. Vincent. Außerdem werfen wir einen Blick auf den Soufrière Hills auf Montserrat.

Piton de la Fournaise: Tremor hoch

Datum: 15.04.2021 | Lokation: -21.2355.717 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gestern Nachmittag meldete das OVPF steigenden Tremor am Fournaise. Er übertraf sogar die Werte zu Beginn der Eruption. Allerdings wurde keine Verstärkung der Eruption beobachtet und auf Bildern sieht es so aus, als hätte die Tätigkeit etwas nachgelassen. Die Vulkanologen kommunizierten 2 Szenarien, im Versuch die Zunahme des Tremors zu erklären.

  • Es könnte mehr Magma aufsteigen und sich unter dem Schlot akkumulieren
  • Die Aufstiegswege haben sich verengt, wodurch das aufsteigende Magma mehr „Lärm“ verursacht.

Die Beobachtung, dass der Lavaausstoß geringer geworden ist, scheint für letzteres Szenario zu sprechen. Allerdings ist es auch schon vorgekommen, dass sich eine bestehende Eruption deutlich verstärkte und sich neue Spalten auf der Flanke des Vulkans bildeten. So geschehen bei der großen Eruption von 2007. Bei ihr handelte es sich um die beeindruckendste Eruption, die ich an diesem Vulkane erleben durfte. Es bleibt also spannend am Fournaise.

Soufrière: Stärke der Explosionen nimmt ab

Datum: 15.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Der Soufrière auf St, Vincent ist weiterhin explosiv aktiv, doch die Stärke der Eruptionen war zuletzt rückläufig. Das UWI-Seismic-Research berichtet davon, dass mehr Wasserdampf in den Eruptionswolken vorhanden ist. Die Pausen zwischen den Explosionen beträgt mehrere Stunden. Auch die Seismizität pulsiert und ca. alle 14 Stunden gibt es Tremor-Schübe, die von vulkanotektonischen Erdbeben begleitet werden. Neue Pyroklastische Ströme sind nicht entstanden, dennoch wird gewarnt, dass es wieder zu ihrer Entstehung kommen könnte.

Es gibt neue Radarbilder, die die Veränderungen im Krater visualisieren. Diese sind schon ziemlich beeindruckend.

Soufrière Hills: Fumarolische Aktivität

Datum: 15.04.2021 | Lokation: 16.717-62.17 | Eruption: Fumarolisch | Link

In den Sozialen Medien wird gerne diskutiert, ob die Eruptionen am Soufrière auf St Vincent auch Vulkanausbrüche benachbarter Vulkane auslösen könnten. Die Blicke schweifen diesbezüglich zum Montagne Pelee auf Martinique und zum Soufrière Hills auf Montserrat. Die Vulkanologen vom MVO erklärten in einem Statement, dass die eruptive Aktivität der Vulkane nicht untereinander gekoppelt ist und dass jeder Feuerberg von seiner eigenen Magmakammer gespeist wird. Unterirdische Verbindungen zwischen den Magmenkörpern gebe es nicht. Einzig die grundlegenden Mechanismen, die zu Bildung von Magma führen sind die Gleichen. Im Falle der Vulkane der Kleinen Antillen ist das die Subduktion im Westen der Karibischen Platte.

Unabhängig von dieser Erkenntnis, zeigen die wöchentlichen Updates der Vulkanologen, dass der Soufrière Hills nicht so ruhig ist, wie man meinen könnte, da er aus dem Fokus der Medien verschwunden ist. Quasi jede Wochen werden vulkanotektonische Erdbeben im einstelligen Bereich detektiert. Am 16. März betrug die Schwefeldioxid-Emission 883 Tonen am Tag. Auf aktuellen Fotos erkennt man fumarolische Aktivität. Der Lavadom wird als groß beschrieben und es wird davor gewarnt, dass jederzeit Pyroklastische Ströme abgehen könnten. Unklar bleibt in den Berichten, ob es Domwachstum gibt. Die alte Inselhauptstadt Plymouth ist Sperrzone. Dennoch steht die Alarmstufe nur auf „1“.

Erdbeben-News 14.04.21: Galapagos, Nisyros, Sumatra

Die Nachrichten zu den Erdbeben stehen heute im Zeichen mehrerer moderater Erdstöße bei der indonesischen Insel Sumatra, westlich der Galapagos-Inseln und bei der griechischen Insel Nisyros.

Galapagos: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 13.04.2021| Zeit: 04:33:29 UTC | Lokation: 1.83 N ; 100.96 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,7

Einige Hundert Kilometer westlich der Galapagos-Inseln bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Das Epizentrum lag an der Galapagos-Triple-Junction, an der sich 3 ozeanische Erdkrustenplatten treffen. Das Epizentrum befand sich 1154 km westlich von Puerto Villamil in Ecuador. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 10 km angegeben.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 14.04.2021| Zeit: 10:55:19 UTC | Lokation:  0.27 N ; 96.68 E | Tiefe: 40 km | Mw: 5,5

Westlich der indonesischen Insel Sumatra bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 256 km süd-süd-westlich von Singkil verortet.

Nisyros: Doppel-Strike Mw 5,1

Datum: 13.04.2021| Zeit: 20:30:22 UTC | Lokation: 36.46 N ; 27.17 E | Tiefe: 12 km | Mw: 5,1

Südlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros kam es erneut zu 2 moderaten Erdbeben. Beide Erschütterungen hatten die Magnitude 5,1 und Hypozentren in 10 und 12 km Tiefe. Die Epizentren wurden 32 km südöstlich von Kéfalos lokalisiert. Es kam zu mehreren Nachbeben. Beim EMSC wurden zahlreiche Wahrnehmungen gemeldet. Teilweise wurden die Erdstöße als stark empfunden. Bereits in der letzten Woche hatte es angefangen an dieser Lokalität zu beben.

Sumatra: Mehrere Erdstöße

Datum: 14.04.2021| Zeit: 06:18:00 UTC | Lokation: 1.06 N ; 99.58 E | Tiefe: 10 km | M: 3,6

Im Norden von Sumatra kam es zu einigen Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,6 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 49 km südöstlich von Padangsidempuan. In relativer Nähe liegt der Vulkan Marapi.

Spanien: Schwarmbeben bei Nerpio

Datum: 14.04.2021| Zeit: 14 03:48:20 UTC | Lokation: 38.08 N ; 2.17 W | Tiefe: 5 km | M: 3,1

In Spanien ist die Erde weiterhin unruhig und es kam zu zahlreichen Erdstößen östlich des Ortes Neripo. Das stärkste Beben brachte es heute auf M 3,1, mit einem Erdbebenherd in nur 5 km Tiefe. Seit gestern registrierte das EMSC 17 Beben in der Region.

Vulkan-News 14.04.21: Pacaya, Soufrière, Taal

Heute gibt es eine Menge zu berichten: Am Pacaya drang der Lavastrom weiter vor, der Soufrière erzeugte einen weiteren Pyroklastischen Strom und am Taal ist der Tremor weiter gestiegen. Der Ätna zeigt sich ruhig.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am Pacaya in Guatemala hat der Lavastrom weiter an Länge gewonnen. INSIVUMEH Berichtet, dass er eine Gesamtlänge von 3800 m hat. Auch die Distanz zu den Ortschaften hat sich um 30 m verringert. Bis zu den ersten Häusern von Patrocinio sind es nur noch 370 m. Bis zu den Gebäuden von Rodeo fehlen nur noch 250 m. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Die Explosivität des Vulkans hat in den letzten Tagen abgenommen.

Soufrière: Weiterer Pyroklastischer Strom

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern ereignete sich eine neue explosive Eruption, in deren Folge auch ein Pyroklastischer Strom generiert wurde. Die Gesamtlage auf San Vincent hat sich weiter verschlechtert. Personen, die sich bisher geweigert hatten ihre Häuser im Nordteil der Insel zu verlassen, mussten nun gerettet werden.

Aktuell steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12.000 m auf. Obwohl der Dom ausgeblasen wurde, wird von MIROVA eine moderate thermische Anomalie mit 21 MW Leistung detektiert.

 

Taal: Tremor hoch

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Am philippinischen Vulkan Taal stieg die Seismizität wieder an. Gestern registrierte PHILVOLCS 383 vulkanisch bedingte Erdbeben, darunter 238 Episoden vulkanischen Tremors. Die Episoden dauerten zwischen 1 und 12 Minuten. Außerdem erschütterten 143 niederfrequente Erdbeben den Vulkan. Vom Hauptkratersee stiegen bis zu 300 m hohe Dampfwolken auf. Die Schwefeldioxid-Emissionen betrugen am 12. April durchschnittlich 1.886 Tonnen/Tag. Die Bodenverformungsparameter zeigen weiterhin eine sehr langsame und stetige Aufblähung und Ausdehnung der Taal-Region, die nach der Eruption im Januar 2020 begann.

Ätna: Aktivität gering

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 37.751, 14.996 | Eruption: Fumarolisch | Link

Der Ätna auf Sizilien präsentiert sich dieser Tage von seiner ruhigen Seite: der Tremor ist bis in den grünen Bereich gefallen und die Seismizität ist auf dem niedrigsten Niveau seit Jahren. Auf der Thermalcam sieht man zwar noch einen kleine Hotspot im Neuen Südostkrater, doch von explosiver Aktivität wird dieser Tage nichts berichtet. Auf Sentinel-Fotos erkennt man kleine thermische Anomalien nur im Zentralkrater und im Nordostkrater. Der Südostkrater gibt sich völlig kalt. Beinahe hat es den Anschein, als würde sich der Vulkan nach den Paroxysmen ausruhen.