Naturkatastrophen-Update 03.02.21: Schneechaos und Überschwemmungen

Es ist Winter und in einigen Teilen der Erde schneit es sogar. In unserer technisierten Welt wird Schnee schnell zum Problem und so verursacht eine natürliche Manifestation der Natur schnell katastrophale Zustände. So Geschehen in New York.

New York: Notstand wegen Schneechaos ausgerufen

Starke Schneefälle sorgten gestern in New York (USA) für Chaos, das so schlimm war, dass Bürgermeister de Blasio den Notstand ausrief. Im Central Park wurde eine Schneehöhe von 40 cm gemessen. Weitere Schneefälle heute, könnten die Schneehöhe auf über 50 cm steigen lassen. Ein Ereignis, dass seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1869 erst acht Mal eintrat. Der Schneerekord wurde 2016 aufgestellt, als die Schneehöhe über 3 Tage lang bei mehr als 70 cm lag.

Auf zugeschneiten Straße brach der Verkehr zusammen und auch die Metro hatte mit Problemen zu kämpfen. Alle nicht zwingend notwendigen Autofahrten wurden untersagt. Hinzu kam, dass die Stromversorgung zu kollabieren drohte.

Aber nicht nur New York hat mit den Folgen des Blizzards zu kämpfen: in vielen Bereichen der US-Nordostküste wurde starker Schneefall und Sturm dokumentiert. Der Flugverkehr an den Flughäfen in New York, Boston, Philadelphia und Washington wurde stark beeinträchtigt. Es fielen mehr als 1600 Flüge aus.

Droht Schneechaos in Norddeutschland?

Ähnliches Wettergeschehen sagen einige Modelle für den Norden Deutschlands voraus. Meteorologen befürchten, dass am Wochenende in einigen Flachland-Regionen mehr als 60 cm Neuschnee fallen könnte. Die Temperaturen sollen bis auf -20 Grad Celsius fallen. Im Angesicht der derzeit milden Temperaturen scheint ein solch starker Temperatursturz absurd zu sein, doch es ist eine polare Kaltfront im Anmarsch, die für den dramatischen Wetterumschwung sorgen soll. Als besonders gefährdet gilt die Region um Magdeburg. Aber selbst am Niederrhein werden bis zu 20 cm Neuschnee erwartet. Einige Medien beschwörten eine ähnliche Katastrophe hervor, wie sie Deutschland vor 42 Jahren erlebte, als Hubschrauber tief über die Wälder flogen, um die Bäume mit ihren Rotorenwind von den Schneemassen zu befreien. Es ist allerdings bereits das 2. Mal in diesem Winter, dass ein ähnliches Szenario prognostiziert wurde. Beim ersten Mal blieb das große Chaos allerdings aus. Sollte das vorhergesagte Chaos aber eintreten, dann kann es nicht Schaden, wenn man darauf vorbereitet ist.

Deutschland: Hochwasser am Rhein

An vielen Flüssen im Westen der Republik ist die Hochwasser-Lage weiterhin angespannt. So wurde der Rhein bei Köln nun für die Schifffahrt gesperrt. Straßen im Uferbereich sind bereits überflutet. Der Pegel stand heute Morgen bei 8,26 m. Tendenz leicht rückläufig.

Erdbeben-Update 03.02.21: Osterinsel und Fidschi

Heute Nacht ereigneten sich mehrere moderate bis starke Erdbeben. Der stärkste Erdstoß manifestierte sich bei der Osterinsel, aber auch Fidschi und die Loyalti-Inseln wurden ordentlich durchgerüttelt. 

Osterinsel-Region: Erdbeben Mw 6,2

ErdbebenÖstlich der Osterinsel manifestierte sich heute Morgen ein Erdstoß der Magnitude 6,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1484 km östlich von Hanga Roa lokalisiert. Das Beben lag also mitten im Pazifik. Betroffen war die divergente Plattengrenze des Mittelozeanischen Rückens von Chile. Erst kürzlich wurde eine neue Studie bezüglich der Mechanismen Mittelozeanischer Rücken veröffentlicht, doch dazu später mehr.

Fidschi: Erdbeben Mw 5,8

Im Norden von Fidschi ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 40 km angegeben. Das Epizentrum befand sich vor der Küste, 143 km westlich von Labasa. Aufgrund der großen Tiefe waren die Wirkungen an Land kleiner, als es die Magnitude vermuten ließ. Dennoch gingen beim EMSC 2 Wahrnehmungsmeldungen ein.

Loyalty-Inseln: Erdbebenserie im 5-er Bereich

Zwischen Fidschi und Neu Kaledonien befinden sich die Loyalty Inseln. In ihrem Einzugsbereich manifestierte sich heute ein Schwarm stärkerer Erdbeben. Kurz vor Mitternacht kam es zu einem ersten Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Dann kam es zu fünf weiteren Erdstößen mit Magnituden zwischen 5,6 und 5,0. Ihre Hypozentren lagen in 8-10 km Tiefe. Die Epizentren wurden 436 km östlich von Tadine auf Neu Kaledonien lokalisiert.

Hawaii: Erdbeben Mw 4,1

Auf Big Island Hawaii bebte gestern die Erde mit einer Magnitude von 4,1. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Auch das Epizentrum ist interessant, denn es befand sich nur 3 km nordöstlich vom Pu’u ‚O’o-Krater entfernt. Seit der Leilani-Eruption ist es um diesen sehr still geworden und es ist ungewiss, ob er noch einmal aktiv werden wird.

Spanien: Weitere Erschütterungen bei Granada

Gestern verstärkte sich der Erdbebenschwarm westlich von Granada wieder. Das EMSC registrierte mehr als 30 Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf M 3,5 in 10 km Tiefe. Das Schwarmbeben begann am 23. Januar mit einem Erdstoß der Magnitude 4,2. Doch schon zum Jahresanfang kam es dort zu leichten Erdbeben.

Vulkan-Update 02.02.21: Ätna mit strombolianischem Spektakel

Im Eruptions-Update vom 2. Februar geht es um strombolianische Eruptionen am Ätna, den Erdbeben am Fournaise und einer Eruption des Vulkans Raung. Es gibt auch Nachrichten vom Sinabung.

Ätna eruptiert strombolianisch

Gestern Abend lichteten sich am Ätna die hartnäckigen Wolken und gaben den Blick auf ein strombolianisches Eruptions-Spektakel frei. Der mächtigste Vulkan Europas feuerte aus mindestens 3 Schloten und spie glühende Tephra bis zu 250 m hoch. Beteiligt waren 2 Schlote im Neuen Südostkrater und die Voragine im Zentralkrater. Der aktivste Schlot war jener im Osten des Neuen Südostkraters. Er deckte die Flanke des Kegels mit glühenden Schlacken ein. Schwächere Eruptionen erzeugte der große südwestliche Krater des gleichen Kegels. Mit den Eruptionen einher ging eine Verringerung der Tremor-Amplitude, die gestern bis unter die Grenze zwischen gelben- und roten Bereich fiel. Heute Morgen steigt die Amplitude wieder etwas an. Auf der ThermalCam sieht man eine schwache thermische Anomalie. MIROWA registrierte eine Thermalstrahlung mit nur 4 MW Leistung. Die Erdbebentätigkeit setzt sich ohne Besonderheiten fort.

Piton de la Fournaise: Vulkanotektonische Erdbeben

Das Observatorium am Piton Fournaise brachte sein Bulletin für den Monat Januar heraus. Darin heißt es, dass es unter dem französischem Vulkan auf La Réunion sieben vulkanotektonische Erdbeben gegeben hatte. Die Hypozentren befanden sich in geringen Tiefen bis 2,5 km. 182 seismische Signale deuteten auf Steinschläge/Schuttlawinen hin und konzentrierten sich auf den Kraterbereich und den steilen Caldera-Wänden. Seit Dezember 2020 wurde ein leichter Anstieg des Kohlendioxid-Ausstoßes gemessen.

Raung eruptiert Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Java stieß der Raung eine Aschewolke aus. Das VAAC detektierte sie in 4000 m Höhe. Die Seismik ist gestern abgestürzt und reduzierte sich von fast 200, auf ca. 30 Tremorphasen pro Tag.

Sinabung mit vielen Schuttlawinen

Anders als am Raung, wurde gestern ein neuer seismischer 3-Monatsrekord am Sinabung (Sumatra) aufgestellt. MAGAM/VSI zeigt in seiner Grafik 190 Signale an. Die Meisten sind auf Schuttlawinen und Steinschlägen zurückzuführen. Ein Anzeichen dafür, dass der Dom instabil wird und es bis zum nächsten großen Pyroklastischen Strom wahrscheinlich nicht mehr lange dauert.

Stromboli am 01.02.21

Seitdem es im Januar zu 2 Lava-Überläufen auf Stromboli gekommen ist, wurde der Vulkan im Ganzen munterer. Doch um den Vulkantourismus ist es schlecht bestellt. Dabei sind viele Menschen auf Stromboli und den Liparischen Inseln von den Touristen abhängig.

Stromboli: Aktivitätsindex hoch

StromboliDas LGS stuft seinen Aktivitätsindex als „hoch“ ein. Ausschlaggebend für diese Einstufung ist die hohe Seismizität, sowie eine erhöhte Tremor-Amplitude. Am Sonntag wurden pro Stunde 14 Erdbeben mit sehr langen Amplituden registriert. Der Kohlendioxidausstoß betrug 811 Tonnen am Tag und befand sich somit auf moderatem Niveau. Ähnliches galt für den Ausstoß an Schwefeldioxid. Hier wurden 124 Tonnen pro Tag registriert. Der akustische Explosionsdruck der strombolianischen Eruptionen betrug 1,1 bar und wurde ebenfalls als hoch eingestuft. Tatsächlich konnten LiveCam-Beobachter aus unserer Vulkangruppe bei Facebook einige schöne Screenschots der Eruptionen machen. Glück gehabt, denn dieser Tage ist die LiveCam von Skyline nur sporadisch online. Und das in Zeiten, in denen wir dazu verurteilt worden sind, praktisch nur noch online zu leben!

Zukunft des Vulkantourismus auf Stromboli

Wenig optimistisch ist meine Einschätzung der Lage in Bezug auf die künftige Begehbarkeit des Vulkans: nach wie vor sind nur Aufstiege bis zur 400 m Höhenline gestattet, sofern man es dank den Corona-Reisebeschränkungen überhaupt bis zum Vulkan schafft. Einmal verhängte Verbote werden nur zögerlich gelockert, wenn das überhaut geschieht. Hier brachte uns die systematische Beobachtung des Vulkans nichts Gutes: Bis zum Jahr 2003 wurde Stromboli nur rudimentär überwacht. Nach dem ein Hangsturz einen Tsunami auslöste, installierte man ein permanentes vulkanologisches Observatorium und man stellte fest: oh Wunder, ein Vulkan kann gefährlich sein! Seitdem begannen die Restriktionen.

Grundrechte auch in Krisenzeiten!

Die Zukunft auf Stromboli sieht nicht nur für Vulkan-Spotter düster aus, sondern auch für die Menschen, die vom Vulkantourismus leben. Und das sind auf Stromboli Viele! Zwischen 1990 und 2017 war ich manchmal bis zu 3 Mal im Jahr auf Stromboli, wobei das Katz-und-Mausspiel mit den Bergführern bereits seit 2003 nicht immer witzig war. Mittlerweile stelle ich mir natürlich die Sinnfrage, ob sich eine Reise dorthin für mich noch lohnt! Ich denke, so geht es vielen Vulkanbeobachtern. Eigentlich eine sehr traurige Entwicklung, auch wenn sie von den Verantwortlichen genauso gewollt ist! Eine Entwicklung, die sich leider auf vielen Bereichen des täglichen Lebens ausdehnt und momentan -dank Angst vor Corona- in der massiven Einschränkung unserer Grundrechte einen (vorläufigen) Höhepunkt findet. Doch was sind Grundrechte wert, wenn sie nur in Zeiten gelten, in denen alles Reibungslos läuft? Meiner Meinung nach gelten Grundrechte auch (oder gerade) in Krisenzeiten, denn dann sind sie am Nötigsten! Erstaunlich, dass man uns trotzdem so beschränken kann. Das gilt für die Corona-Situation genauso, wie für Zugangsbeschränkungen auf Vulkanen. Ich fürchte, dass die politische Antwort, auf die immer größer werdende Klimakrise, unsere Grundrechte zukünftig ad absurdum führen wird. Die Frage ist, ob wir das alles stillschweigend akzeptieren werden?

Erdbeben-Update 01.02.21: Schwarmbeben südlich Lesbos

Heute Morgen ereigneten sich gleich 3 Erdbeben der Magnitude 4,8 südlich von Lesbos. Die beiden Schwarmbeben in Spanien -auf La Palma und bei Granada- schwächten sich ab, gehen aber noch weiter.

Griechenland: Schwarmbeben bei Lesbos

LesbosUpdate 10.00 Uhr: Vor wenigen Minuten gab es ein weiteres Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.

Originalmeldung: Südlich der griechischen Insel Lesbos kam es heute Morgen zu einem Schwarmbeben mit 3 relativ starken Erschütterungen der Magnitude 4,8. Zwei der Hypozentren lagen in 10 km Tiefe, eines in nur 1 km. Die Epizentren manifestierten sich 17 km süd-süd-westlich von Polichnítos. Außerdem ereignete sich ein Erdstoß M 4,1 und mehrere schwächere Beben. Die Erdstöße konnten auf Lesbos deutlich wahrgenommen werden und das EMSC veröffentlichte mehrere Wahrnehmungsberichte. Es besteht die Möglichkeit weiterer -auch stärkerer- Erdbeben.

Vor der Südküste von Lesbos gibt es eine markante Störungszone, die schon früher für stärkere Erdbeben verantwortlich war. Außerdem kommt es im Süden der Insel öfters zu Erdrutschen. Die bedeutendste Störungszone im Bereich von Lesbos ist die Südliche-Anatolische-Verwerfungszone, die allerdings Nördlich der Insel liegt. Wie auch immer, das Potenzial weiterer Erschütterungen ist hoch.

Kanarische Inseln: Schwarmbeben hält an

Auch heute Morgen werden noch einzelne Erschütterungen auf der Kanareninsel La Palma registriert. Das IGN meldete bisher mehr als 60 schwache Erdbeben im Bereich der Caldera de Taburiente und dem Vulkanrücken Cumbre Vieja. Das stärkste Beben hatte bisher die Magnitude 2,5 in 19 km Tiefe. Seit letztem Frühjahr gab es dort mehrere vergleichbare Erdbebenschwärme und Seismologen und Vulkanologen blicken gespannt in Richtung La Palma.

Spanien: Weitere Erdstöße bei Granada

Der zweite aktive Erdbebenschwarm auf spanischem Territorium findet aktuell westlich von Granada statt. Dort werden immer noch zahleiche schwache Erdstöße registriert. Einige der Beben erreichen Magnituden im 2-er Bereich. Im Vergleich zu gestern ist die Aktivität rückläufig, doch der Schwarm könnte sich schnell wieder verstärken.

Erdbeben-Update 31.01.21: Schwarmbeben auf La Palma

Im Erdbeben-Update vom 31. Januar geht es um ein neues Schwarmbeben auf der Kanareninsel La Palma. Die Beben manifestieren sich unter dem Vulkanrücken Cumbre Vieja. Auch auf dem spanischen Festland bei Granada bebt es weiterhin.

Erdbeben auf La Palma

La Palma Unter der Kanareninsel La Palma kam es heute wieder zu einem neuem Schwarmbeben. Das EMSC registrierte 21 Erschütterungen mit Magnituden größer 1,5. Das stärkste Erdbeben brachte es auf M 2,5. Das Hypozentrum lag in 18 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 11 km östlich von Los Llanos de Aridane lokalisiert. Die Mehrzahl der Beben liegt wieder im Süden der Insel und folgt dem vulkanischen Rücken der Cumbre Vieja. Ort und Tiefe der Erdstöße deuten darauf hin, dass es sich um Erdbeben im Zusammenhang mit Magmenbewegungen handelt.

Spanien: weitere Beben bei Granada

Wo gerade von Spanien die Rede ist: westlich von Granada geht die Erdbebenserie weiter. Heute wurden 31 Erdstöße registriert. Der Stärkste brachte es auf M 3,0. Das Hypozentrum lag in nur 3 km Tiefe.

China: Erdbeben M 4,5 in nur 1 km Tiefe

In der chinesischen Provinz Xinjiang kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,5. Das Besondere an diesem Erdstoß ist die geringe Tiefe des Hypozentrums. Sie wird mit nur 1 km angegeben. Unter diesen Umständen könnte auch ein moderates Erdbeben Gebäudeschäden verursachen.

Deutschland: Weitere Beben bei Mulartshütte

Im Raum Aachen hat es am 29. Januar drei weitere schwache Erdstöße gegeben. Sie lagen bei dem Örtchen Mulartshütte. Der stärkste Erdstoß brachte es auf M 1,8 in einer Tiefe von 10,2 km. Die Beben manifestieren sich an der Grenze zwischen der Eifel und der Niederrheinischen Bucht. Die schwachen Erdstöße sind an sich nicht weiter bedrohlich, allerdings könnten sie von einem größeren Spannungsaufbau am Rheingraben zeugen und Vorbeben zu einem stärkeren Event sein. Die Daten stammen von der Erdbebenwarte Bensberg.

Vulkan-Update 31.01.21: Sakurajima. Suwanose-jima und Shiveluch

Im Vulkan-Update vom 31. Januar berichte ich von der neuen Ausbruchsserie am Sakurajima, über die Aktivität am Suwanose-jima und jener am Shiveluch auf Kamtschatka. Zudem gibt es Neuigkeiten von den karibischen Vulkanen Montagne Pelée und Soufrière.

Sakurajima: Vulkanasche in 3700 m Höhe

SakurajimaDer japanische Vulkan Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima auf Kyushu und befindet sich wieder in einer Phase mit erhöhter Aktivität. Seit gestern brachte das VAAC 13 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf 3700 m Höhe auf und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Das JMA detektierte Vulkanasche sogar in 5000 m Höhe. Schaut man sich das zugehörige Foto an, dann kann man sich vorstellen, dass die Angaben der Japaner stimmen könnten. Die Seismizität bleibt leicht erhöht.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Ein paar Inseln weiter südlich liegt der Suwanose-jima. Hier detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 1200 m. Die Aschewolken drifteten in Richtung Nordwesten. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv und erzeugt gelegentlich vulcanianische Eruptionen.

Shiveluch mit Aschewolke

Im fernen Kamtschatka (Russland) eruptierte der Shiveluch Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel und breitete sich in nordwestlicher Richtung aus. Ein 2 Tage altes Sentinel-Satellitenbild zeigt einige kleine thermische Anomalien im Dombereich. Es gibt also nach wie vor langsames Domwachstum. Man kann darüber spekulieren, dass die Aschewolke im Zusammenhang mit einem Kollaps-Ereignis stand und von einem pyroklastischen Strom stammt. Eine explosive Eruption wäre allerdings ebenso möglich.

Montagne Pelée: Seismizität hält an

In der abgelaufenen Woche registrierte das Observatorium auf der Karibikinsel Martinique 14 schwache Erdbeben vulkanotektonischen Ursprungs. Diese Beben entstehen, wenn sich magmatische Fluide bewegen und das umliegende Gestein sprengen. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass der gefürchtete Montagne Pelée erwacht.

Soufrière: Domwachstum geht weiter

Auf der Nachbarinsel St. Vincente ist der Vulkan Soufrière bereits erwacht: in seinem Krater wächst ein Lavadom. Nun haben die Forscher der UWI ein seismischen Netzwerk installiert und registrieren Hunderte Erdbeben täglich. Endlich gibt es auch mal eine Höhenangabe zum Dom: er ist respektable 80 m hoch.

Erdbeben -Update 30.01.21: Australien

In den letzten 24 Stunden kam es zu mehreren moderaten Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich. Das Stärkst manifestierte sich nordwestlich von Australien. Auf Island kam es zu einem Schwarmbeben.

Australien: Erdbeben M 5,7

AustralienVor der Nordwestküste Australiens ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 347 km nord-nord-westlich der Dampier Halbinsel lokalisiert. Ein schwächerer Erdstoß manifestierte sich weiter südlich. Die Lage des Bebens ist insofern ungewöhnlich, da sie sich am Rand des Kontinentalschelfs befindet. Die nächste Subduktionszone zu Indonesien ist gut 1000 km entfernt.

Aleuten: Erdstoß Mw 5,3

Vor der Küste von Kamtschatka, aber noch im Bereich der Aleuten bebte es mit einer Magnitude von 5,3. Das Hypozentrum befand sich in 33 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 488 km östlich von Ust’-Kamchatsk Staryy festgestellt.

Sumatra: Erdbeben Mw 5,2

Vor der Südwestküste der indonesischen Insel Sumatra kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,2. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 60 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 82 km südöstlich von Bengkulu. In der letzten Woche gab es dort ein vergleichbares Erdbeben. Ein kleiner Schwarm manifestierte sich weiter südlich. Im Norden der Insel kam es zu einem Erdstoß der Magnitude 4,5.

Antarktis: Erdbeben Mw 5,0

Die Südlichen-Shetland-Inseln wurden von einem Erdstoß der Magnitude 5,0 heimgesucht. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum lag 1022 km südöstlich von Ushuaia in Argentinien.

Portugal: Erdstoß Mw 4,7

In der Nähe der Insel Madeira bebte es mit einer Magnitude von 4,7. Das Hypozentrum wurden in einer Tiefen von 40 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 79 km südlich von Funchal. Einige Hundert Kilometer weiter südlich ereigneten sich einige Schwache Erdbeben bei den Kanarischen Inseln.

Island: Schwarmbeben auf Reykjanes

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel ereignet sich seit gestern ein weiteres Schwarmbeben. Das IMO detektierte bisher 355 schwache Erdstöße in geringen Tiefen. Sie manifestieren sich im Bereich von Grindavik.

Vulkan-Update 30.01.21: Karangetang, Klyuchevskoy, Sakurajima

Im Vulkan-Update vom Samstag stehen die Vulkane Sakurajima, Klyuchevskoy und Karangetang im Fokus der Berichterstattung. Es gibt auch neue Daten von Ätna und Kilauea.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der Südjapanische Vulkan Sakurajima (Kyushu) erzeugte seit gestern 8 VONA-Warnungen. Sie dokumentieren Aschewolken in einer Höhe von 3000 m. Sie wurden vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Die Eruptionen kamen aus dem Hauptkrater Minami-dake. Vulkanische Blitze wurden nicht generiert. Es wurden einige vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Klyuchevskoy weiter aktiv

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Gestern manifestierte sich eine Eruptionsserie, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Sie driftete in nördliche Richtung. Außerdem fließt Lava über die Südwestflanke des Vulkans. MIROVA konnte Wärmestrahlung mit einer Leistung von 828 MW nachweisen.

Karangetang eruptiert Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Siau steigerte der Karangetang seine Aktivität weiter. Das VAAC meldet eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufgestiegen ist. Allerdings konnte die Asche nicht via Satellit detektiert werden, die Meldung stammt vom örtlichen Vulkanobservatorium. Die Vulkanologen registrierten zudem fünf vulkanotektonische Erdbeben.

Kilauea: Lavasee steigt weiter

Der Lavasee im Gipfelkrater des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist gegenüber gestern um einen weiteren Meter gestiegen. Der Pegel steht nun bei 209 m. Aktiv ist nur noch das westlichste Drittel des Lavasees. Dieses überragt den inaktiven Ostteil um gut 5 m. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit MW Leistung. Der Schwefeldioxid-Ausstoß sank auf ca. 2200 Tonnen am Tag. Die Seismizität ist weiter hoch.

Ätna macht weiter

Die Aktivität des sizilianischen Vulkans Ätna geht praktisch unverändert weiter. Nachts lockerte die hartnäckige Bewölkung kurz auf und gab den Blick auf strombolianische Eruptionen frei. Mittags konnte ich auf der Thermalcam eine Phase strombolianischer Tätigkeit beobachten. Der Tremor ist erhöht und bewegt sich an der Basis des roten Bereichs. Die Erdbebentätigkeit ist momentan unauffällig.