Soufrière St. Vincent: Domwachstum in der Karibik

Tatsächlich scheinen gerade wieder mehr Vulkane aktiv zu werden, als es in den letzten Monaten der Fall gewesen war. Die neusten Meldungen kommen aus der Karibik und betreffen den Vulkan Soufrière.

Auf der Karibikinsel St. Vincent ist seit 3 Tagen eine moderate thermische Anomalie zu beobachten. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit Leistungen zwischen 11-18 MW. Der Hotspot liegt nahe der Nordwestküste der Insel und ist mit dem Vulkan Soufrière assoziiert. In unserer FB-Gruppe wurden nun Beiträge lokaler Medien geteilt, nach denen ein neuer Lavadom zu wachsen begann. Er schiebt sich aus der Flanke eines älteren, bereits bewachsenen Doms. Ein erster Dom wuchs bei einer Eruption in den Jahren 1971/72 und wurde 1979 bei einer weiteren Eruption durch einen neuen Dom ersetzt.

In der Nähe des aktuellen Doms gab es schon ein Fumarolenfeld. Seit November war die Seismik erhöht. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ gesetzt und ein Sperrgebiet erklärt. Die Informationen stammen vom UWI Seismic Research Centre.

Update: Laut einer Pressemitteilung finden sich Wissenschaftler auf dem Weg zum Vulkan. So wollen weitere Messgeräte installieren und die Entwicklung am Dom beobachten.

Über den Vulkan Soufrière

Der Soufrière ist ein aktiver Stratovulkan mit einer Höhe von 1220 m. Die letzte Eruption des Vulkans ereignete sich 1979. Dabei handelte es sich um einen explosiven und effusiven Ausbruch, bei dem pyroklastische Ströme generiert wurden. Der Vulkan liegt im Nordteil der Insel. Laut GVP  besteht der Gipfelbereich des Vulkans aus 2 verschachtelten Kratern, wobei sich der größere Krater mit einem Durchmesser von mehr als 2 km, durch einen Flankenkollaps bildete. Der Inselstaat St. Vincent gehört zu den Kleinen Antillen der Westindischen Inseln. Auf benachbarten Inseln liegen die bekannten Vulkane Montagne Pelée (Martinique) und Soufrière Hills auf Montserrat.

Kroatien: Erdbeben Mw 6,4

Heute Mittag, um 11:15 Uhr UCT, ereignete sich in Kroatien ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,4. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 9 km südlich von Sisak lokalisiert. Zagreb liegt 42 km entfernt. Es gab mehrere Nachbeben. Als Vorbeben muss man nun die Erschütterungen einordnen, die sich in der gleichen Region gestern zugetragen haben. Bei diesem Beben Beben M 5,2 gab es bereits Schäden an einige Gebäuden. Es muss befürchtet werden, dass die vorgeschädigten Gebäude nun stark beschädigt wurden, oder sogar einstürzten. Möglicherweise kamen auch Menschen zu schaden.

Der Erdstoß wurde in einem großen Umkreis gespürt. Es liegen Meldungen von Bosnien, Österreich, Ungarn und Italien vor.

Update 15:15 Uhr: Es bestätigt sich nun, dass es zum Teil schwere Beschädigungen und auch mindestens ein Todesopfer gegeben hat. In Petrinja sind mehrere Häuser eingestürzt und es wird nach Verschütteten gesucht. Ein totes Kind wurde bereits geborgen. Mehrere Personen wurden verletzt. In einigen Berichten heißt es, dass die Innenstadt des Ortes zerstört sei. In mehreren Orten nahe des Epizentrums wurden Krankenhäuser stark beschädigt und müssen evakuiert werden. Auch in der Landeshauptstadt Zagreb gab es Beschädigungen an der Infrastruktur.

In Slowenien kam es zur Notfallabschaltung des Atomkraftwerks Krsko. Mittlerweile gibt es auch Bestätigungen, dass das Erdbeben in Südbayern und in Rom gespürt wurde.

Tektonischer Hintergrund der Region

Die Region um das Epizentrum liegt im Pannonischen Becken oder auch Karpatenbecken. Es wird von den Gebirgen Karpaten und Dinariden (Dinarische Alpen) begrenzt. Zagreb liegt auf einer Mikroplatte, dem Pelso Kraton, das von mehreren anderen Kleinplatten eingeschlossen ist, und das von einer alten kontinentalen Naht (Zagreb-Hernád Linie) zwischen Eurasien und Afrika durchzogen ist. Folglich gibt es zahlreiche Störungszonen, an denen sich Spannungen aufbauen können, die zu Erdbeben führen.

Update 29.12.2020: Sakurajima und Shiveluch

In den letzten Stunden war wieder einiges los in Bezug auf vulkanischer Aktivität. Der Sakurajima erzeugte mehrere Aschewolken und Neuigkeiten vom benachbarten Kirishima gibt es ebenfalls. Hinzu kommen News vom Shiveluch, Nyamuragira, Kilauea und Ätna.

Sakurajima eruptiert mehrere Aschewolken

 

Der Sakurajima steigerte seine Aktivität deutlich und eruptierte seit gestern 13 Aschewolken, die vom VAAC registriert wurden. Sie erreichten Höhen von bis zu 4600 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Nordost. In den letzten Tagen zog auch die seismische Aktivität etwas an und es wurden mehrere vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Es steigt also Magma auf und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Kirishima mit Seismik

Der Kirishima liegt in direkter Nachbarschaft zum Sakurajima, genauer, in der südjapanischen Präfektur Kagoshima. Über Weihnachten verzeichnete man hier einen deutlichen Anstieg vulkanisch bedingter Erdbeben. Heiligabend wurden 64 Erschütterungen detektiert. Generell war die Seismizität in diesem Jahr recht hoch und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald wieder einige nette Eruptionen von diesem Komplexvulkan erleben würden.

Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka ist es heute der Shiveluch, der von sich Reden macht und hoch aufsteigende Aschewolken eruptierte. Das VAAC meldete heute 2 Aschewolken in einer Höhe von 7300 m. Sie drifteten in westlicher Richtung. Auf einem Sentiel-Foto von gestern erkennt man eine schwache thermische Anomalie am Lavadom.

Nyamuragira mit thermischer Anomalie

Heute zeigt MIROVA eine hohe Wärmestrahlung am Nyamuragira im Kongo an. Sie hat eine Leistung von 631 MW. Sehr wahrscheinlich sind Lavaströme im Krater unterwegs. Es könnte sich auch wieder ein Lavasee gebildet haben.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater brodelt weiter vor sich her. Die Inflation wurde von einer kurzen Deflations-Phase unterbrochen, um dann erneut einzusetzen. Der Spiegel des Lavasees fiel noch etwas ab, scheint derzeit allerdings recht stabil zu sein. Der Schlot im Norden ist inaktiv, aus den beiden kleinen Schloten in der Westwand strömt etwas Lava. Die Seeoberfläche sieht kühler aus und es bildeten sich größere Schollen aus erstarrter Lava.

Ätna macht weiter

 

Der Ätna auf Sizilien war die ganze Nacht über fleißig und erzeugte kontinuierliche Strombolianer. Involviert sind 2 Schlote im Neuen Südostkrater und auch die Voragine produziert alle paar Minuten Eruptionen. Heute Morgen wird mehr Asche ausgestoßen. Ein Paroxysmus ist bisher ausgeblieben.

Drohnenaufnahmen zeigen, wie sehr sich die Morphologie des Neuen Südostkraters verändert hat. Der Sattelvent hat sich deutlich vergrößert und ist mit dem Hauptkrater verschmolzen. Eine Differenzierung in „Alten Südostkrater“ und „Neuen Südostkrater“ macht auch kaum noch Sinn, da der „Neue Südostkrater“ die dominierende Struktur geworden ist und sich den „Alten Südostkrater“ immer mehr einverleibt. In künftigen Berichten spare ich mir die Differenzierung. Aus Gründen des Copyrights kann ich das Video hier leider nicht einbetten, es kann aber in unserer Fb-Gruppe angeschaut werden.

Ätna: Kontinuierliche Strombolianer am Abend

Heute Abend erkennt man auf der Ätna-Livecam nahezu kontinuierliche strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Gelegentlich stimmt auch die Voragine mit ein. Bis zum Jahr 2015 war das ein Anzeichen für einen bevorstehenden Paroxysmus. Heutzutage bin ich mit dieser Einschätzung vorsichtiger geworden, weil wir Phasen vergleichbarer Aktivität hatten, ohne dass es Paroxysmen gab. Allerdings hat Ätna in der letzten Woche ja bereits ein paar Paroxysmen hingelegt, von daher könnte es sein, dass er bald kommt. Doch noch ist der Tremor moderat.

Erdbeben: Update 28.12.2020

Heute -2 Tage vor Vollmond- scheint wieder einmal ein Tag mit erhöhter Erdbebentätigkeit zu sein. In den letzten Stunden ereigneten sich 7 Erdbeben mit Magnituden über 5 und ein starker Erdstoß Mw 6,7. Ich bin gespannt, was sich heute noch so ereignen wird.

Chile: Erdbeben Mw 6,7

Vor der chilenischen Küste bebte es gestern Abend um 21.39 Uhr UCT. Der Erdstoß hatte eine Magnitude von 6,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 142 km westlich von Corral lokalisiert. Die Großstadt Valdivia liegt 153 km vom Epizentrum entfernt. Der Erdstoß wurde in den Regionen La Araucanía, Los Ríos, Los Lagos und Biobío gespürt. Meldungen über größere Schäden liegen bisher nicht vor. Es gab (und gibt) mehrere moderate Nachbeben.

Chile wird oft von starken Erdbeben heimgesucht. Tatsächlich manifestierten sich hier einige der stärksten Erdbeben der Welt. Der Grund ist in der komplexen Tektonik der Region zu finden. Vor der chilenischen Küste treffen sich gleich 3 Erdplatten. Dominanteste tektonische Struktur ist der Chile-Graben vor der Nordküste des Landes.

Kroatien: 2 Erdbeben mit Magnituden 5,2 und 5,0

In Kroatien bebte es heute gleich 2 Mal mit den Magnituden 5,2 und 5,0. Die Erdstöße folgten mit einem Abstand von 1 Stunde und 22 Minuten aufeinander. Die Epizentren wurden 13 km westlich von Sisak lokalisiert. Die Hypozentren befanden sich in 10 km Tiefe. Es gibt zahlreiche Meldungen von Menschen, die die Beben deutlich gespürt haben.

Arabische See: Erdstoß Mw 5,2

Im Mündungsbereich des Golfs von Aden manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum lag 348 km nordöstlich von Hadib im Jemen. Das Beben manifestierte sich an der Owen-Fracture-Zone. Dort kommt es häufig zu Erdbeben.

Indonesien: Erdstoß Mw 5,2

In der indonesischen Molukken-See bebte es ebenfalls mit einer Magnitude von 5,2. Das Hypozentrum wurde in 69 km Tiefe verortet. Das Epizentrum befand sich 170 km südlich von Tondano.

Ein weiteres Beben mit Mb 5,1 manifestierte sich in 100 km Tiefe weiter nördlich. Hier befand sich das Epizentrum 175 km östlich von Sarangani.

Südlicher Indischer Ozean: 2 Beben mit Mb 5,1 und 5,0

Im südlichen Indischen Ozean manifestierten sich 2 Erdbeben mit den Magnituden 5,1 und 5,0. Die Hypozentren lagen 10 km tief. Die Epizentren befanden sich weitab der Zivilisation und mitten im Ozean, auf dem Weg zur Antarktis.

Ätna: ein Update zum nahenden Jahresende

Der Ätna auf Sizilien hat ein feuriges Jahr hinter sich: zuerst die lange anhaltende Tätigkeit im Zentralkrater, bei der ein neuer Kegel in der Voragine entstand, der jetzt wahrscheinlich den höchsten Punkt des Ätnas markiert, dann die strombolianische Tätigkeit im Neuen Südostkrater, die letztendlich in einer Serie von Paroxysmen endete. Was wir uns nun fragen ist, ob es in den letzten 3 Tagen des Jahres ein Jahresabschluss-Feuerwerk geben wird? Die Frage lässt sich nicht beantworten, doch es gibt ein wenig Grund zur Hoffnung, denn gestern Abend wurde wieder strombolianische Tätigkeit im Neuen Südostkrater beobachtet. Die Eruptionen waren sehr schön durch die neue Scharte im Kraterrand zu sehen gewesen und MIROVA registrierte eine moderate Wärmesignatur, wie sie für solche Eruptionen am Ätna typisch ist. Das LGS zeichnete Infraschallsignale auf. Allerdings reduzierte sich dort die automatisch generierte Vorwarnstufe von „rot“ auf „gelb“. Die Seismik zog in den letzten 2 Tagen wieder deutlich an und das INGV verzeichnete 23 leichte Erdbeben. Der Tremor ist relativ unauffällig. Es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Die Situation am Kilauea auf Hawaii ist praktisch unverändert: Im letzten HVO-Update von gestern Abend unserer Zeit heißt es, dass die Inflation anhält (was sie immer noch tut) und das der Lavasee 177 m tief war. Sein Volumen wird mit 21 Millionen Kubikmeter angegeben und seine Abmessungen betragen  790 x 520 m. An einem Rand aus erstarrter Lava erkannte man, dass der Seespiegel bereits höher stand. Aktuell sieht man auf der Livecam, dass es am Rand im Südwesten einen Bereich gibt dessen Oberfläche erstarrt ist. Der Westschlot scheint weniger aktiv zu sein. Ob sich ein permanenter Lavasee etablieren wird ist weiter ungewiss.

[twenty20 img1=“811912″ img2=“811917″ offset=“0.5″ before=“Der Lavasee am 27. Dezember UCT…“ after=“… und 1 Tag später. © USGS“]

Sakurajima mit Eruptionsserie

Seit heute Nacht ist der japanische Sakurajima wieder aktiver und erzeugt eine Eruptionsserie. Das VAAC meldete 4 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufstiegen und vom starken Wind in Richtung Nordwest gedrückt wurden.

Klyuchevskoy: Aschewolken bis zu 7600 m Höhe

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter explosiv und effusiv tätig. Das VAAC registrierte heute mehrere Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 7600  m aufstiegen und sich in Richtung Norden und Westen ausbreiteten. Zudem zeigt MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von maximal 226 MW an. Das lässt vermuten, dass wenigstens ein kleinerer Lavastrom unterwegs ist. Der Klyuchevskoy zählt zu den aktivsten Vulkanen des ausklingenden Jahres. Bereits zwischen März und Juli war er sehr aktiv. Die aktuelle Eruptionsphase begann im Oktober. Das Bild stammt aus meinem Archiv.

Kilauea: Lavasee fällt

Der neue Lavasee im Halema’uma’u -Krater des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist weiter aktiv. Allerdings fiel der Spiegel des Lavasees heute um einige Meter. Das geschah (und geschieht) im Zuge eines DI-Events, das im letzten HVO-Update auch bestätigt wurde. Demnach läuft die Lava durch dem Hauptschlot in der Nordwand des Kraters ab. Dennoch gibt es Lava-Nachschub durc die beiden kleineren Schlot in der Krater-Westwand. Der Zyklus dürfte bald Enden und der Seespiegle wieder ein paar Meter ansteigen. Somit verhält sich der neue Lavasee, wie der Alte, der im Zuge der Leilani-Eruption im Mai 2018 ausgelaufen ist. Das ist allerdings noch kein Garant dafür, dass sich der Lavasee bereits als permanent etabliert hat.

Pacaya: Lavastrom fließt

Am guatemaltekischen Pacaya fließt weiterhin Lava. Der Strom auf der Westflanke ist 525 m lang und verkürzte sich somit um 100 m gegenüber dem letzten Update. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit 269 MW Leistung. Strombolianische Eruptionen schmeißen glühende Tephra 125 m hoch aus.

Suwanose-jima weiter munter

Über die Feiertage war der japanische Inselvulkan Suwanose-jima recht munter und auch heute meldete das VAAC 3 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 1200 m auf. Auf einem Video ist zu erkennen, dass der Suwanose-jima permanent strombolianisch aktiv ist und gelegentlich größere explosive Eruptionen erzeugt. Sie decken den Kraterbereich mit glühenden Lavabomben ein und lassen die Aschewolken aufsteigen.

Türkei: Erdbeben Mw 5,5 im Südosten

Im Südosten der Türkei bebte es heute Morgen mit einer Magnitude von 5,5. Das Epizentrum wurde 10 km westlich von Sivrice lokalisiert. Nächste Großstadt ist Elazığ, in 21 km Entfernung. Die Tiefe des Hypozentrums betrug laut EMSC nur 2 km. In Medienberichten ist von einem Beben der Magnitude 5,3 in 16 Tiefe die Rede. Über größere Schäden, oder gar Verletzte liegen noch keine Meldungen vor. Es kam zu mehreren Nachbeben.

Peru: Erdbeben 5,7

Vor der peruanischen Küste bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Das Epizentrum lag 76 km südlich von Acarí. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 44 km und damit schon im oberen Erdmantel.

Vanuatu: Erdbeben Mw 5,o

Das Archipel von Vanuatu wurde von mehreren moderaten Erdbeben erschüttert. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 5,0. Ihr Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 145 km südwestlich von Port-Vila lokalisiert.

Kanaren: Zahlreiche schwache Erdbeben

Die Region der Kanarischen Inseln ist dieser Tage seismisch besonders aktiv. Im Fokus steht nach wie vor der Erdbebenschwarm im Bereich des Vulkans Cumbre Vieja auf La Palma. Hier manifestierten sich gestern mehrere Erdbeben. Aber auch um Teneriffa herum und vor der Südküste von El Hierro bebte es. Die Erdstöße haben geringe Magnituden und befinden sich überwiegend in Tiefen von mehr als 15 km. Nur 2 Erdstöße wiesen flach liegende Erdbebenherde auf. Ein Großteil der Beben dürfte direkt, oder indirekt mit Magmenbewegungen zusammenhängen.

Dominikanische Republik: Kleines Schwarmbeben

Der Süden der Dominikanischen Republik wurde von einem kleinen Erdbebenschwarm  heimgesucht. Die Epizentren liegen 12 km südöstlich von Constanza. Die Erdbebenherde befinden sich in mehr als 10 km Tiefe. Die Magnituden liegen zwischen 2,8 und 3,2. Auch weiter östlich gibt es einen aktiven Erdbebenschwarm, von dem ich bereits in den letzten Updates berichtete. Er liegt südlich der Nachbarinsel Puerto Rico.

Pompeji: Weiteres Thermopolium ausgegraben

Thermopolium von Pompeji
Pompeji, die antike römische Stadt, die im Jahre 79 n. Chr. vom Ausbruch des Vulkans Vesuv verschüttet wurde, gab ein weiteres gut erhaltenes Zeugnis des Lebens der Antike preis. In der mittlerweile berühmten Region V wurde ein gut erhaltenes Thermopolium ausgegraben und nun der Weltöffentlichkeit präsentiert.

Das Thermopolium und die Nereide auf dem Seepferd

Die Thermopolien waren Garküchen mit Verkaufstheken und somit praktisch die Snackbars der damaligen Zeit. In den Theken waren Amphoren eingelassen, in denen sich die fertig zubereiteten Speisen befanden. In dem aktuell ausgegrabenen Thermopolium fanden die Archäologen Reste der angebotenen Speisen in den Tongefäßen. Welche Speisen sie enthielten, war in den dekorativen Malereien auf der Front der Theke dargestellt: Stockenten und Hühner. Der Hund auf den Wandmalereien wurde wohl nicht zum Essen angeboten, sondern galt als Warnung. Das gleiche gilt für die, auf einem Seepferd reitende Nereide. Weder Nereide, noch Seepferd gab es zu essen. Bei dem Bild handelt es sich wohlmöglich um das Logo des Thermopoliums. Mich würde es nicht wundern, wenn das Thermopolium nach der Nereide benannt werden würde. Bei den Nereiden handelt es sich um Nymphen der griechischen Mythologie: es sind die 50 Töchter des Nereus und der Doris. Nymphen leben im Meer und beschützen schiffsbrüchige Seefahrer. Die Vermutung liegt nahe, dass sie die Vorläufer der legendären Meerjungfrauen sind.

Das Thermopolium wurde bereits 2019 entdeckt, aber noch nicht vollständig ausgegraben. Erst später beschloss man eine genaue Erdung des Fundes, da die Wandmalereien ungewöhnlich gut erhalten waren. Das Thermopolium befindet sich auf der Lichtung zwischen dem Vicolo delle Nozze d’Argento und dem Vicolo dei Balconi und lag außerhalb der eigentlichen Grabungszone, die im Rahmen des aktuellen Projekts bearbeitet wird.

Bei den Ausgrabungen kam auch das Skelett eines menschlichen Opfers der Katastrophe zum Vorschein. Ob es sich dabei um den Besitzer des Thermopoliums handelt, oder ob sich hinter dem Tresen nur ein schutzsuchender Flüchtender verschanzte ist bisher ungeklärt.

Bei der laufenden Grabungskampagne in der Region V wurden bereits mehrere aufregende Funde gemacht, über die vulkane.net berichtete. Sehr wahrscheinlich dürfen wir noch auf weitere fantastische Entdeckungen gespannt sein. Aufgrund der Covid-Pandemie sind die Ausgrabungen von Pompeji für die Öffentlichkeit gesperrt und selbst wenn im Frühjahr die Tore wieder für Publikum geöffnet werden sollten, ist es fraglich, ob die neue ausgegrabenen Bereiche schon freigegeben werden.