Vesuv Livecam

Livecam mit Blick über Neapel und dem Vesuv. Um ein neues Bild zu laden bitte die Seite aktualisieren.

 

Wärmesignatur des Vulkans Vesuv. © MIROVA

Monitoring am Vesuv

Der Vesuv zählt nicht nur zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt, sondern auch zu den am besten Beobachteten. Zudem liegt hier die Wiege der modernen Vulkanologie, denn am Vesuv wurde das erste Vulkanologisches Observatorium der Welt gegründet. Das war im Jahr 1841. Der erste Direktor hieß Macedonio Melloni. Das ursprüngliche Gebäude lag auf der Südflanke des Vulkans. Heute befindet sich dort ein Museum mit alten Instrumenten. Das neue Observatorium des INGV liegt in Neapel. Hier laufen die Informationen zusammen, die von den Instrumenten am Vulkan gesammelt werden. Außerdem werden von hier aus auch die anderen Vulkane der Region beobachtet.

Der Vesuv selbst ist mit praktisch allen Instrumenten gespickt, die den Vulkanologen zur Verfügung stehen. An 27 Orten auf und um den Vulkan herum wurden Messstationen errichtet. 19 Seismometer fühlen den Puls des Vulkans, Inklinometer achten auf Veränderungen in der Hangneigung der Vulkanflanken. GPS-Geräte messen Entfernungsänderungen. Gas-Spektrometer haben eine Nase auf den Gasausstoß des Vulkans und Mikrofone horchen auf Explosionsgeräusche. Mehrere LiveCams sind die Augen der Forscher. Darüber gibt es am Institut auch Fernrohre zur Beobachtung des Feuerbergs.

Satelliten überwachen den Vesuv natürlich auch. Mittels SAR-Interferometrie können Höhenänderungen detektiert werden. Infrarotkameras halten nach Wärmeanomalien ausschau und Radar-Geräte spähen nach Aschewolken.

Natürlich beschränken sich die Vulkanologen nicht nur auf Fernerkundung des Vesuvs. Regelmäßig wird der Feuerberg befahren und begangen. dabei achten die Vulkanologen auf Morphologische Veränderungen, die den Messinstrumenten vielleicht entgangen sein könnten.

Campi Flegrei live

Staat: Italien | Koordinaten: 40.823 , 14.134 | Aktivität: Fumarolisch

Livecam Campi Flegrei, © campanialive.it

Die LiveCam der Campi Flegrei steht bei Agano und blickt Richtung Solfatara. Um ein neues Bild zu laden auf den Link klicken.

Wärmestrahlung der Campi Flegrei.
Wärmestrahlung der Campi Flegrei. © MIROVA

Monitoring Campi Flegrei

Die Caldera der Phlegräischen Felder wird vom INGV Napoli überwacht. Das Observatorium wurde ursprünglich zur Bewachung des Vesuvs eingerichtet, ist aber auch für die Campi Flegrei verantwortlich. Schaut man sich die Karte mit den Instrumenten und Messstationen an, dann sieht man im Bereich der Campi Flegrei ähnlich viele Geräte wie am Vesuv. Allein das verdeutlicht, wie besorgt die Vulkanologen sind, dass dort mittelfristig ein Vulkanausbruch erfolgen könnte: die Caldera der Phlegräischen Felder ist nicht nur eines der am besten überwachten Vulkangebiete der Welt, sondern auch eines der gefährlichsten. Hier leben Hunderttausende Menschen am Rand oder in der Caldera, die von einigen Autoren als Supervulkan klassifiziert wird.

Im Bereich der Caldera verrichten 17 Seismometer ihren Dienst. Typischerweise werden Geophone unterschiedlicher Bandbreite installiert, so dass Erdbebenwellen unterschiedlichster Magnitude und Frequenz detektiert werden können. 11 geochemische Messstationen haben ihre Nasen (Sensoren) auf Gase gerichtet und überwachen deren Konzentration und Temperatur. Mittels GPS werden Bodendeformationen registriert. Tatsächlich hob sich der Boden an manchen Stellen zwischen 2011 und 2019 um 57 cm an. Ein Ende der Inflation ist nicht in Sicht.

Die Campi Flegrei ist auch das Ziel zahlreicher Wissenschaftlern anderer Institute, die hier ihre Forschungen betreiben und unterschiedliche Mess-Kampagnen durchführen. Es wird praktische alles ausprobiert, was die moderne Vulkanologie hergibt. Neuste Forschungen beschäftigten sich mit seismischer- und geoelektrischer Tomografie. Zudem wird die Caldera via Satellit überwacht.

Italien: neue Erdbeben bei Norcia

In Mittelitalien kommt es erneut zu zahlreichen Erdbeben mit Magnituden zwischen 2,0 und 4,0. Diese manifestieren sich in Tiefen zwischen 8 und 10 km, nördlich von Norcia. Die Region wurde im Jahr 2016 von mehreren starken Erdbeben erschüttert, welche katastrophale Schäden anrichteten. So wurde das Dorf Amatrice fast vollständig zerstört, auch bei Norcia gab es starke Schäden. Die aktuellen Epizentren liegen beim Ort Muccia, am Nordrand der bisherigen Bebenzone. Von daher könnte es sich bei den Erschütterungen um Vorbeben eines stärkeren Erdbebens handeln.

USA: Erdbeben 5,4 bei L.A.

Im US-Bundesstaat Kalifornien ereignete sich heute Abend ein Erdbeben der Magnitude 5,4. Das Hypozentrum lag in 17 km Tiefe bei den Channel Islands, westlich der Küste und 138 km von Los Angeles entfernt. Bis zum Ort Ventura an der Küste sind es 63 km. Mit großen Schäden rechne ich nicht.

Island: Erdbeben M 3,4

Vor der isländischen Nordküste ereigneten sich 2 Erdbeben der Magnituden 3,4 und 3,0. Die Hypozentren lagen in 16 und 11 km Tiefe, östlich der Insel Grimsey. In der Gegend liegen Submarine Vulkane entlang der Tjörnes-fracture-zone.

Kirishima mit neuen Eruptionen

Der Kirishima auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte gestern Abend erneut. Ort des Geschehens war wieder der Krater Shinmoe-dake, welcher vor 1 Monat äußerst aktiv war. Das VAAC Tokyo registrierte eine Eruptionsserie aus 7 Explosionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 1o km ü.NN schickten. JMA berichtet von 5 km hohe Eruptionswolken und glühender Tephra die 1,1 km weit ausgeworfen wurde. Es wurden vulkanische Blitze beobachtet. Diese entstehen durch elektrostatische Aufladung, aufgrund von Reibung der Aschepartikel in der Eruptionswolke. Der Alarmstatus des Vulkans bleibt auf Stufe „3“. Es wird vor 3 km weiten Auswürfen und pyroklastischen Strömen gewarnt, die weiter als 2 km fließen können.

Suwanose-jima weiterhin strombolianisch aktiv

Ein weiterer Vulkan Japans ist derzeit recht munter. Der Suwanose-jima eruptierte seit dem 3. April 9 Aschewolken, wie vom VAAC Tokyo festgestellt wurden. Der Inselvulkan gehört zum Ryukyu-Archipel und liegt südlich von Kirishima und Sakurajima. Letzterer ist ebenfalls aktiv. Somit eruptieren in Japan derzeit 3 Vulkane, die nur wenige 100 km voneinander entfernt sind. Zudem ereignete sich Vorgestern ein Erdbebenschwarm am Rande der Kikai-Caldera, wenige Kilometer südlich vom Saku.

Öræfajökull mit neuem Schwarmbeben

Unter Islands höchstem Vulkan bebte erneut die Erde. Es ereigneten sich zahlreiche schwache Erdstöße in mittleren Tiefen. Die Erdbeben könnten mit Magmenbewegung im Untergrund zusammenhängen. Auch unter dem weiter nördlich gelegenen Bardarbunga ereigneten sich Erdbeben.

Anak Krakatau: leichter Anstieg der Seismik

Die Seismik unter Anak Krakatau ist derzeit etwas erhöht. Auf dem Seismogramm erkennt man zahlreiche kleine Ausschläge. Zudem registriert MIROVA ein schwaches thermisches Signal in Höhe von 5 MW. Dieses könnte von kleinen strombolianischen Eruptionen erzeugt werden, oder von einem offenen Förderschlot stammen, der extrem heiße Gase ausdünstet. Statistisch gesehen ist eine neue Eruptionsphase des Vulkans zwischen Sumatra und Java überfällig.

Kirishima Livecam und Daten

kirishima livecam
Livecam des Kraters Shinmoedake am Kirishima in Japan. © MBC

Aktuelles Livebild des Vulkans Kirishima (Kirishimayama) auf Kyushu in Japan. Um ein neues Bild zu laden, bitte hier klicken.

Vulkanische Erdbeben am Kirishima/Shinmoe-dake

Erdbebenhäufigkeit der letzten 2 Monate. © JMA

Höhe der Eruptionswolken

Höhe von Eruptionswolken. © JMA

Aktivitätsdiagramme

Die Aktivität der letzten 2 Jahre. © JMA

MIROVA-Wärmesignatur des Vulkans Kirishima

Wärmesignatur des Kirishimas. © MIROVA

Merapi live

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Livecam Merapi

Livecam Merapi. © BPPTKG
Livecam Merapi. © BPPTKG

MODIS/MIROVA Wärmestrahlung am Merapi

Wärmesignatur des Merapis. © MIROVA

Beobachtung Merapi

Die vulkanologische Beobachtung des Vulkans Merapi obliegt dem VSI (Volcanological Survey Indonesia), welche dem PVMGB untersteht. Die Zentrale befindet sich in Jakarta. Das lokale Observatorium ist in Yogjakarta angesiedelt. Hier laufen die Fäden der unterschiedlichsten Messstationen am Merapi zusammen. Man setzt allerdings nicht nur auf instrumentale Beobachtung, sondern richtete rund um den Vulkan mehrere kleine Observatorien ein, von wo aus der Vulkan visuell beobachtet werden kann. Einige der kleinen vorgelagerten Posten verfügen über Aussichtstürme. Zudem werden auch von diesen kleinen Observatorien aus Messinstrumente betrieben.

Der Merapi gehört zu den am besten überwachten Vulkanen der Welt. Grund hierfür ist die dichte Besiedlung des unmittelbaren Gefahrenraums und die Nähe zur Großstadt Yogjakarta. Letztendlich liefert die gefährliche Aktivität des Vulkans mehr als genug Gründe, alles auszuprobieren, was die moderne Vulkanologie hergibt. Dabei wurden gerade in den letzten Jahren viele neue Methoden ausprobiert, wie z.B. der Einsatz eines Dopplerradars, das von deutschen Vulkanologen umfunktioniert wurde, um Aschewolken zu detektieren.

Die Geschichte der Observierungen reicht bis zum Jahr 1924 zurück. Damals wurde ein erstes Seismometer installiert. Im Jahr 1930 gelang es vulkanischen Tremor zu registrieren, der kurz vor einer neuen Lava-Intrusion nebst Domwachstum einsetzte. Bis zum Jahr 1991 wurde ein Netzwerk aus 8 seismischen Messstationen errichtet. Die Geräte wurden ständig aktualisiert und auf dem neusten Stand gebracht. Die Seismometer werden ergänzt durch Messgeräte zur Geomagnetic, Deformation und Geochemie. Zudem werden Mikrofone eingesetzt um Lahare frühzeitig zu erkennen. Heute kommen zudem Satelliten-gestützte Messungen hinzu. Die visuelle Beobachtung wird durch Livecams unterstützt.

Stromboli Livecam

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Aktivität: Strombolianisch

Livecams und Livedaten vom italienischen Vulkan Stromboli. Unten gibt es Erläuterungen zum Monitoring auf Stromboli

Livecams am Stromboli

 

Livecam mit Blick Sciara del Fuoco

LGS-Livecams des Vulkans Stromboli in Italien. Um neue Bilder zu laden, bitte die Seite aktualisieren. © LGS

Tremor auf Stromboli


Die Grafik zeigt die mittlere Tremor-Amplitude der letzten14 Tage. © LGS

Wärmestrahlung auf Stromboli

Wärmesignatur vom Stromboli. © MIROVA

Monitoring am Stromboli

Lange Zeit wurde der Vulkan Stromboli unterschätzt und nur rudimentär überwacht. Bis in den 1990iger Jahre stand der einzige Seismograph im Haus des Vulkanfotografen Wolfgang Müller. Ein eigenes vulkanologisches Observatorium erhielt die Insel erst im Jahr 2003. Es wurde eiligst errichtet, als ein Tsunami Häuser an der Uferpromenade zerstörte. Der Tsunami wurde durch einen Hangrutsch verursacht, der zu Beginn einer Flankeneruption ausgelöst wurde. Der Aufbau des Observatoriums wurde innerhalb weniger Tage vollzogen. Ein großer Kranhubschrauber schaffte das Material in Containern heran. Ein Tsunami-Frühwarnsystem wurde aufgebaut. Seitdem zählt Stromboli zu den am Besten überwachten Vulkanen der Welt.

Hauptverantwortlich für das Monitoring ist das INGV Catania. Es beteiligen sich allerdings auch andere Institute an der Überwachung des Strombolis. Das LGS aus Florenz betreibt ein eigenes Netzwerk aus Messstationen und präsentiert auf seiner Website viele Daten in Echtzeit, die ich hier auch eingebunden habe. Zudem gibt es Kooperationen mit der Uni Pisa und Mess-Kampagnen von Vulkanologen aus aller Welt. Stromboli ist aufgrund seiner dauerhaften Aktivität zudem ein beliebtes Exkursionsziel von Studenten der Geowissenschaften.

Messstationen und Geräte

So rudimentär der Vulkan früher überwacht wurde, desto engmaschiger ist das Gerätenetzwerk heute. Auf der Karte des LGS sind 14 Messstationen eingezeichnet. Unter den Messgeräten finden sich Klassiker wie Seismometer, Inklinometer und Infrarot-Detektoren zur Temperaturmessung. Es gibt aber auch Gas-Spektrometer, Schalldruckmessgeräte, Infraschall-Sensoren und Wärmebildkameras. Zusätzlich wird der Vulkan via Satellit überwacht. Selbst im Meer gibt es Detektoren. In Krisenzeiten patrouillieren Boote vor der Küste, die mit Echolot und Infraschall-Sensoren ausgerüstet sind. Selbst Dopplerradare wurden schon eingesetzt, mit denen die eruptierte Tephramenge erfasst wurde.

Kilauea Livecam

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Hawaiianisch

Kilauea-Livecam

Livecam Caldera des Vulkans Kilauea. © HVO

Livecam und Livedaten (Deformation, Wärmestrahlung) des Vulkans Kilauea auf Hawaii. Um neue Bilder zu laden, bitte die Seite aktualisieren.

Weitere Livecams und Daten auf der Seite des HVO.

Seismogramme des Vulkans Kilauea auf Hawaii

Seismogramm am Puʻu ʻŌʻō-Krater. Station NPOC. © HVO
Seismogramm am Puʻu ʻŌʻō-Krater. Station NPOC. © HVO

Histogramm der Erdbebenhäufigkeit

Historgamm Erdbebenhäufigkeit der letzten Woche. © HVO

Deformation am Kilauea

Deformation am aktuellen Tag. © HVO
Deformation des letzten Monats. © HVO
Deformation des letzten Jahres. © HVO

Monitoring Kilauea

Die Beobachtung des Vulkans Kilauea auf Big Island Hawaii obliegt dem HVO (Hawaiian Volcano Observatory), einer Unterabteilung des U.S. Geological Surveys  (USGS). Das Hauptquartier des HVO liegt im Nationalpark am Rand der Gipfelcaldera des Vulkans. Kaum ein anderer Vulkan der Welt dürfte besser beobachtet sein, als der Kilauea und der benachbarte Mauna Loa.

Am Kilauea wird praktisch alles eingesetzt, was die moderne Vulkanologie hergibt. Über 30 seismische Messstationen sind fest installiert. Hinzu kommen 26 GPS-Messpunkte, 10 Tiltmeter, die die Hangneigung messen, sowie 4 automatische Gasmessstationen. Hinzu kommen mobile Geräte, die nach Bedarf eingesetzt werden können. 15 LiveCams dokumentieren das Geschehen. Die meisten Geräte finden sich im Bereich der Gipfelcaldera und am Puʻu ʻŌʻō-Krater. Einige sind aber auch entlang der beiden Riftsysteme bis hinunter zur Küste positioniert.

Fernerkundung wird natürlich auch durchgeführt. Satelliten überfliegen das Gebiet regelmäßig und messen mittels Interferometrie Bodenbewegungen. Natürlich wird auch das Spektrum jenseits des natürlichen Lichts genutzt und die Wärmestrahlung gemessen, oder die Vegetation beobachtet. Sterben Pflanzen ab, könnte das ein Hinweis auf neue Gasaustritte sein.

Seit neustem werden Drohnen eingesetzt, um den Vulkan aus der Luft zu beobachten. Hinzu kommen regelmäßige Hubschrauberflüge. Aber nicht nur der Vulkan selbst steht im Fokus: Es wird auch beobachtet, ob sich Unbefugte in den Sperrzonen aufhalten. Dafür wurden Wildbeobachtungskameras installiert, die bei Bewegung auslösen und sofort ein Bild an die Ranger des Nationalparks senden.

Karangetang live

Aktuelle Wärmesignatur des Vulkans Karangetang. © Modis

Live-Daten vom Karangetang auf Siau. Um neue Bilder zu laden, bitte die Seite aktualisieren.

 

Histogramm verschiedener Erdbeben-Arten. © VSI

 

Aktuellste Meldung vom VAAC zur Sichtung von Aschewolken. © VAAC