Seismik: Katla,Taupo und Taal

Unter dem subglazialen Vulkan Katla auf Island ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 11 Erdbeben. Diese konzentrierten sich in der Caldera und am Westrand des Gletschers Myrdalsjökull.

Bereits Ende Mai gab es Schwarmbeben unter dem neuseeländischen Supervulkan Taupo. Die Caldera ist mit einem See gefüllt und weist diesbezüglich Ähnlichkeit mit dem Taal auf den Philippinen auf. Dieser Vulkan hatte in den letzten Wochen häufig für Schlagzeilen gesorgt, da dort vermehrt Beben registriert wurden. Zudem stiegen Wassertemperatur und Kohlendioxid-Austoss an. Am Taal sind die Werte momentan allerdings rückläufig und es werden nur noch vereinzelte Beben registriert.

Schwarmbeben können Anzeichen bevorstehender Vulkanausbrüche sein, damit diese so interpretiert werden können, bedarf es allerdings ein gehäufte Vorkommen dieser Bebenart.

14 Gedanken zu „Seismik: Katla,Taupo und Taal“

  1. die Katla machts wieder spannend… 4 Beben quer durch die Caldera und 2 an der Seite heute

    was ich nicht so richtig verstehe: bei den Frequenzbänder vollführt die blaue Linie ja wahre Höhen und Tiefen und verdeckt in letzter Zeit ziemlich oft die grüne Linie. Ist das als normal zu betrachten?

  2. Ich habe gelesen, dass man im Bereich der Katla mehr Seismographen aufgestellt hat. Ist dies nun ein Grund, dass man vermehrt Erdbeben registriert? Dann: Welchen Einfluss hat sich der Bewegende Gletscher? Wie kann man aufsteigendes Magma vom sich bewegenden Gletscher unterscheiden?

    Dann was mir nicht gefällt: Bei der Spalte der Katla gibt es auch vermehrt Beben. Ein Hinweis darauf, dass es zu einem Ausbruch wie im Jahre 934 kommen kann? …hässlicher Gedanke…

    Und zu guter Letzt: Was für eine Art Asche haben die Katla, Hekla und auch Askja? Eher schweres Material oder doch leichteres, welchen den Flugverkehr massiver stören kann?

    • ja, das ist wohl so. ich denke mal das mehr seismographen vor allem eine genauere lokalisierung der hypozentren ermöglicht, normalerweise sollten die bisherigen geräte schon ausgereicht haben die erschütterungen zu registrieren. tatsächlich mehren sich im sommer die eisbewegungen des gletschers und damit die anzahl der beben. die momentane häufung ist dennoch auffällig, besonders, da das schwarmbeben vor ein paar tagen aus 8 erschütterungen an der gleichen stelle bestand. es kommt auch immer auf die tiefe der hypozentren an. wenn die beben in mehreren kilometern tiefe liegen halte ich vulkanotektonische ursachen für wahrscheinlicher als eisbruch, oder entlastung. trotzdem würde ich im moment meine koffer noch nicht packen… .

      wie stark die tephra fragmentiert wird, hängt von mehererne faktoren ab, die sich im vorfeld nicht wirklich bestimmen lassen. hekla ist meistens mehr effusiv tätig, im umfeld der askaj liegt jede menge grober bims. bei der katla würde ich spekulieren, dass die lava ähnlich des eyjafjalla ist, habe es jetzt aber nicht verifiziert.

  3. Stellt auf der Erdbeebenübersichtsseite des Iceland Met Office eigentlich die schwarze gestrichelte Linie die Caldera dar? Wenn ja, ist die im Vergleich zum Ejafjolla ja mächtig…

    • es gibt verschiedene karten… die dicke linie gibt die umrisse des gletschers wieder, die dünnen linien sind höhenlinien und bei manchen karten ist die caldera eine durchgezogenen linie mit senkrechten strichen daran, ich schätze, das ist die, die du meinst. die eyjafjallajökull-caldera ist 3 x 4 km groß, die caldera der katla ist deutlich größer und misst 14 x 10 km. man kann das teil schon riesig nennen und die vulkanologen haben großen respekt vor den ausbrüchen der katla! vor allem sind die gletscherläufe gefürchtet, diese könnten tatsächlich siedlungen bedrohen. heute gab es weitere beben. diese sind auf 2 linien in der caldera und am westrand aufgereiht.
      jüngst wurde auch harmonischer tremor registriert…

      • Wenn ein vulkanischer Tremor aufgezeichnet wurde, ist dies nicht ein Beweis dafür, dass der Vulkan mit hoher Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit ausbricht? Dies habe ich nämlich mal in Zusammenhang mit dem Yellowstone erfahren ( s. Film Supervulkan ). Dort wurde berichtet, dass bei Aufzeichnnug eines Tremors es sehr wahrscheinlich sei, dass ein Vulkan ausbricht, allerdings wisse trotzdem niemand die Größe des Ausbruches.

      • hallo, ein beweis ist es noch nicht, der tremor deutet im allgemeinen darauf hin, dass sich fluide im untergrund bewegen, das kann magma sein, aber auch hydrothermale tiefenwässer. im ganzen ergibt sich augenblicklich sicherlich ein bild, dass man ein auge auf katla gerichtet halten sollte.

      • Der Tremor ist für mich auch noch ein Buch mit sieben Siegeln. Die auch an dieser Stelle zu erwähenden Tremor-Kurven des IMO bestehen ja aus 3 unterschiedlichen Frequenzbereichen. Könntest du uns Lesern vielleicht einen kleinen Exkurs darüber geben? Ich hatte mal gelesen, dass die niedrigen Frequenzen (auf den IMO Kurven rot dargestellt) diejenigen sind die am ehersten eine bevorstehende Erruption andeuten. Wieso ist das so?

  4. das ist unterschiedlich, beim eyjafjallajökull hat es 3 monate vorher immer wieder ganz gut gerappelt. manchmal schläft die aktivität auch wieder ein. schwarmbeben sind nur ein indiz, für sich alleine genommen nicht hinreichend aussagefähig. in abhängigkeit davon, dass die katla statistisch überfällig ist und in den vergangenen jahren auch inflation gemessen wurde, stehen die chancen garnicht so schlecht, das in den nächsten monaten etwas passiert, wobei das nun eine spekulation meinerseits ist.

  5. Ab wie vieler solcher Schwarmbeben muss man in der nächsten Zeit ( Wochen, Monaten ) mit einem Vulkanausbruch rechnen?

    Olli

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