Sydney: Waldbrände kommen näher

[twenty20 img1=“329007″ img2=“329008″ offset=“0.5″ before=“Im November gab es erste Waldbrände nördlich von Sydney.“ after=“4 Wochen später ist die Stadt vom Feuer eingekesselt. „]

Das Schiebebild vergleicht 2 Satellitenbilder, die im Abstand von knapp 4 Wochen gemacht wurden. Sie zeigen die australische Hauptstadt Sydney, wie sie von den Waldbränden quasi eingekesselt wurde. Einzig die Seeseite ist feuerfrei. Wochenlang hat es im Osten Australiens nicht geregnet, Heute fällt der erste Niederschlag. Ob die Regenmengen allerdings ausreichen werden, um die Waldbrände wenigstens teilweise zu löschen ist fraglich. In einigen Teilen des Kontinents wurden Temperaturen von 47 Grad gemessen. Am Wochenende könnte das Quecksilber auf 48 Grad steigen. Eine Extrembelastung für die Lebewelt und Klimabedingungen, um die Waldbrände weiter anzufachen. Dabei beschränkt sich die Katastrophe nicht nur auf das ferne Australien. Der Smog verbreitet sich und könnte sogar Europa erreichen. Das durch die Brände freigesetzte Kohlendioxid verstärkt den globalen Treibhauseffekt weiter.

Klima verändert sich schneller als berechnet

Das sich das globale Klima weitaus schneller ändert, als die meisten Computermodelle berechnet haben, ist längst kein Geheimnis mehr und treibt die Politik, langsam auf die Problematik zu reagieren. Doch was in Deutschland beschlossen wurde, reicht bei weitem nicht aus, um da Ruder noch herum zu reißen. Dafür wären drastische globale Maßnahmen erforderlich, die wohl die wenigsten Menschen der westlichen Welt tragen möchten.

Hauptschuld am Klimawandel haben die Treibhausgase. Jahrmillionen lang wurde das Kohlendioxid der Atmosphäre entzogen, als die Lagerstätten fossiler Brennstoffe entstanden. Wir setzten sie in wenige Jahrzehnten (!) wieder frei, das kann einfach nicht folgenlos bleiben.

In einem Bericht der TAZ heißt es, dass der grönländische Eisschild bereits jetzt soviel Eis verlor, wie es die Klimamodelle für das Jahr 2060 vorherberechneten. In Sibirien und Kanada tauen die Permafrostböden so schnell auf, dass die Folgen noch nicht kalkulierbar sind. So eine große Schmelze erwartete man erst für das Jahr 2090. Neue Forschungen gehen davon aus, dass der Kipp-Punkt spätestens in 5 Jahren erreicht sein wird. Dann ist das Auftauen des Permafrostes durch menschliche Maßnahmen nicht mehr zu verhindern. Im Permafrost sind große Mengen Treibhausgas gespeichert, die dann freigesetzt werden und die Erdatmosphäre weiter aufheizen -ganz ohne menschliches zutun.

Wachstumsprognosen von Bevölkerung und deren Wohlstand geben indes keinen Grund zur Hoffnung. In den nächsten 20 Jahren wird sich die Anzahl der Flugpassagiere mindestens verdoppeln. Besonders in Asien und Afrika -den bevölkerungsreichsten Kontinenten der Erde- wir der Flugverkehr dramatisch zunehmen. Mit fortschreitenden Wohlstand und Kapitalismus von China und Indien wird auch der Verbrauch von Energie und Rohstoffe weiter ansteigen und damit auch der Ausstoß der Treibhausgase.

Es gibt also wenig Grund zur Hoffnung und umso mehr Gründe für Besorgnis, dass sich unser aller Leben in einigen Jahrzehnten dramatisch wandeln wird.