Bali: Schwarmbeben nahe Batur

Seit vorgestern gibt es eine Reihe leichter Erdbeben in der Nähe des indonesischen Vulkans Batur. Die Beben manifestieren sich nordwestlich der Caldera. Die Hypozentren streuen und liegen in Tiefen zwischen 11 und 4 km. Das Stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 3,2. Die schwächste Erschütterung brachte es auf M 1,7. Genaugenommen kann man nicht von einem Schwarmbeben sprechen, da die Magnituden recht weit auseinander liegen. Unklar ist die Herkunft der Seismik: sie könnte rein tektonischer Natur sein, aber auch mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen. Ein ähnliches Ereignis gab es im Mai 2017, wenige Monate vor dem Erwachen des Vulkans Agung. Mit entsprechender Sorge beobachten die Forscher vor Ort das Geschehen. Es gibt eine Live-Seismik, auf der wir die Beben als kleine Ausschläge sehen können.

Erst vor wenigen Wochen wurde von der Uni Bristol ein Bild veröffentlicht, dass die Bodendeformation von Agung und Batur mittels Radar-Interferometrie sichtbar machte. Die bunten Streifen zeigen an, wo es Bodendeformationen im Jahr 2017 gab. Man sieht, dass auch in der Batur-Caldera der Boden angehoben wurde. An manchen Stellen blähte sich der Boden um 8-10 cm auf.

Ätna mit Asche-Eruptionen

Heute Morgen ereignete sich am Ätna auf Sizilien eine kleine Ascheeruption. Diese ging vom Neuen Südostkrater aus, der uns in den letzten Tagen die kalte Schulter gezeigt hatte. Die Vulkanasche stieg mehrere Hundert Meter hoch auf. Solche Aktivität ist in eine Aufheizphase des Vulkans typisch. Dennoch lässt es sich nicht sagen, wann eine größere Eruption folgen wird.

Island: Schwarmbeben nahe Herdubreid

Heute manifestiert sich auf Island ein weiteres Schwarmbeben. Die Erschütterungen ereignen sich laut IMO gut 5 km ENE von Herðubreiðartögl. Dieser liegt im Einzugsgebeit von Askja und Herdubreid. Die Magnituden und Tiefen sind gering: es gibt eine Vielzahl flach liegender Beben mit Magnituden kleiner 1. Nur wenige Erschütterungen sind M >1.

Reventador eruptiert Vulkanasche

Der Reventador in Ecuador ist sehr aktiv und eruptiert Vulkanasche. Seit gestern meldete das VAAC Darwin 8 Ereignisse bei denen Aschewolken aufstiegen. Diese erreichten Höhen von bis zu 5200 m über dem Meeresspiegel. MIROVA registriert zuletzt eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 17 MW. Das legt nahe, dass die explosiven Eruptionen auch glühende Tephra fördern. Die Existenz eines zähen Lavastroms halte ich für unwahrscheinlich. Aktuelle Satellitenbilder gibt es aufgrund der vielen Wolken nicht. Genauso rar sind Berichte und Daten auf der Seite des zuständigen Observatoriums IGPEN. Dort gibt es seit Monaten massive Probleme mit der Performance. Der Alarmstatus des Vulkans wird aber immerhin angezeigt: er steht auf „orange“. Bei dem Foto handelt es sich um ein Archivbild.

Ätna mit thermischer Anomalie

Am Ätna auf Sizilien vermehren sich die Anzeichen dafür, dass das Magma wieder höher im Fördersystem steht. Auf aktuellen Sentinel-Satellitenbildern erkennt man 2 thermische Anomalien im Zentralkrater. Die Größere geht von der Bocca Nuova aus und ist recht intensiv. Dort könnten tatsächlich schwache strombolianische Eruptionen stattfinden. Weiterhin sieht man einen kleinere Wärmesignatur, die von einem tiefen Schlot in der Voragine ausgeht. Der Neue-Südostkrater (NSEC) scheint inaktiv zu sein. Vorgestern registrierte MIROVA eine thermische Strahlung in Höhe von 15 MW. Vor den letzten beiden eruptive Phasen dauerte die Aufheizphase gut 2 Monate. Die Aktivität begann im zentralen Kraterkomplex und verlagerte sich dann zum NSEC.

Vulkane Kamtschatkas

MIROVA registriert heute Wärmesignaturen vom Schiveluch (59 MW), Klyuchenskoy (3 MW) und Bezymianny (4 MW). Man kann davon ausgehen, dass der Dom am Shiveluch weiterhin wächst. Der Klyuchevskoy war zuletzt strombolianisch aktiv und wahrscheinlich geht das Wärmesignal von heißen Gasen aus. Besonders interessant ist allerdings das schwache Signal am Bezymianny: erst vor 2 Monaten kam es hier zum Kollaps des Lavadoms und dem Abgang pyroklastischer Ströme. Das aktuelle Signal deutet darauf hin, dass der Dom wachsen könnte.

Ätna: kleiner Erdbebenschwarm

Im Nordwesten des Vulkans Ätna gab es heute Morgen ein kleines Schwarmbeben. Es manifestierte sich 2 km von Bronte entfernt. Die 6 Einzelbeben hatten Magnituden zwischen 2,7 und 2, 0. Die Hypozentren lagen zwischen 36 und 28 km Tiefe und damit an der Grenze Erdmantel-Erdkruste. Es ist wahrscheinlich, dass die Beben durch Magma ausgelöst wurden, das aufsteigt und sich seinen Weg in die Erdkruste sucht. In der Vergangenheit haben wir viele solcher Schwarmbeben gesehen. Sie markieren meistens den Anfang einer neuen Eruptionsphase. Bis es zu Eruptionen kommt, kann es allerdings noch einige Monate dauern. Mit weiteren Schwarmbeben ist zu rechnen. MIROVA registriert heute eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 15 MW. Das ist ein weiteres Indiz für die Aufheizung des Vulkans.

Shiveluch mit weiteren Eruptionen

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch wieder etwas munterer geworden. In den letzten 2 Tagen gab das VAAC Tokio 8 Meldungen zu diesem Vulkan heraus. Es wurden Aschewolken beobachtet, die bis auf einer Höhe von 4500 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Im Krater wächst weiterhin ein Lavadom. Diese birgt ein großes Gefahrenpotenzial. Jederzeit sind Explosionen möglich, bei denen Vulkanasche so hoch aufsteigt, dass sie eine Gefährdung für den Flugverkehr darstellt.

Fuego mit Lavastrom

Der Fuego in Guatemala erzeugt eine zähen Lavastrom. Er fließt in Richtung der Schlucht von Seca und ist ca. 400 m lang. Die Wärmestrahlung ist mit 127 MW entsprechend hoch. Zudem gibt es zahlreiche explosive Eruptionen: INSIVUMEH berichtete gestern von bis zu 22 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis zu 5000 m hoch auf. Der Wind verfrachtet die Asche bis zu 225 km weit. Glühende Tephra stieg bis zu 300 m über dem Krater auf. Alles im Allem ist die Aktivität auf hohem Niveau. Seit mehreren Monaten blieben die Paroxysmen aus, die früher charakteristisch für den Fuego waren. Stattdessen entlädt sich die Lava in konstanten schwachen-moderaten Eruptionen.

Colima: Anstieg der Seismik

In Mexiko steht der Vulkan Colima möglicherweise vor einen Ausbruch. Das zuständige Observatorium registrierte einen deutlichen Anstieg der Seismik. Man geht derzeit von 2 Szenarien aus, wie sich die Situation weiterentwickeln könnte. Beiden Szenarien liegt Domwachstum zugrunde, von dem entweder eine Explosion ausgehen könnte, oder ein Lavastrom gefördert wird. Ich halte allerdings auch eine Kombination von Lavadom, zähflüssigen Lavastrom und explosiver Aktivität für möglich. Zudem könnten pyroklastische Ströme entstehen, die eine große Gefahr darstellen. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt und eine 8 Kilometer Sperrzone etabliert.

Die letzte Eruptionsphase des Colimas fand zwischen 2015 und 2016 statt. Es wuchs ein Lavadom und es gab explosive Eruptionen. Während eine Hochphase des Domwachstums, kam es zu einem Kollaps und dem Abgang pyroklastischer Ströme. In den Aschewolken gab es vulkanische Blitze.

Anak Krakatau eruptiert

Im indonesischen Sunda-Strait eruptierte der Inselvulkan Anak Krakatau. Visuelle Observationen waren nicht möglich, doch Seismografen zeichneten den Ausbruch auf. Er dauerte 35 Sekunden und erzeugte eine seismische Maximalamplitude von 41 mm. Zu vergleichbaren Eruptionen kam es in den letzten Wochen immer wieder. Sie sind wahrscheinlich phreatischer Natur und enthalten nur wenig Vulkanasche. Dennoch könnte es jederzeit wieder zu magmatischen Eruptionen kommen.

Ätna mit Erdbeben und thermischer Anomalie

Heute sieht man auf der Live-Daten des Ätnas eine thermische Anomalie. MIROVA registriert eine thermische Strahlung in Höhe von 16 MW. Es ist der zweithöchste Wert seit einigen Monaten. Zudem kam es heute zu zwei Erdstößen der Magnituden 3,3 und 3,1. Die Hypozentren lagen in 0 und 2 km Tiefe, wenige Kilometer südwestlich von Linguaglossa im Norden des Vulkans. Alles in Allem schaut es so aus, als würde die mächtige Dame wieder etwas munterer werden. Es stellt sich beim Ätna ja nie die Frage, ob er (bzw. sie) wieder ausbrechen wird, sondern wann!

Stromboli steigert Aktivität

[twenty20 img1=“60230″ img2=“60231″ offset=“0.5″ before=“Geringe Wärmestrahlung am Stromboli.“ after=“Stromboli mit deutlicher Wärme-Anomalie.“]

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist in den letzten Tagen munterer geworden. Das geht aus verschiedenen Meldungen von Live-Cam Beobachtern hervor. Zudem berichtete das INGV von einer Aktivitätssteigerung am 19. April: es wurden zwischen 3 und 16 Eruptionen pro Stunde registriert. Seitdem sind die thermischen Anomalien im Krater deutlich stärker geworden, wie man auf dem Schiebebild sehen kann. Interessant sind auch die Veränderungen des Kraters. Besonders auffällig ist der neue Kegel um dem nordöstlichsten Schlot. Dieser hat fast wieder die Gestalt wie vor dem letzten großen Kollaps des Kraters im Jahr 2014.

Ätna mit schwacher Ascheeruption

Gestern kam es am italienischen Vulkan Ätna zu einer Ascheeruption aus der Bocca Nuova. Eine Gruppe Vulkanwanderer dokumentierte die Eruption auf Video. die Vulkanasche stieg wenige Hundert Meter hoch auf. Seit Jahresanfang ist es etwas stiller um den Riesen auf Sizilien geworden, obwohl ich eigentlich mit weiteren Eruptionen gerechnet habe. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Satellitenbilder von letzter Woche zeigen 2 thermische Anomalien, die etwas größer geworden sind, als es in den Vorwochen der Fall war. Sie liegen in der Bocca Nuova und im Neue Südostkrater.

Anak Krakatau eruptiert phreatisch

Am indonesischen Vulkan Anak Krakatau gab es gestern eine weitere phreatische Eruption. Das geht aus Berichten von Beobachtern auf Java hervor. Das VAAC Darwin brachte eine entsprechende Meldung, ohne dass die Satelliten eine Aschewolke ausmachen konnten. Daher ist die Höhe der Eruptionswolke unbekannt. Die Regenzeit auf Java nähert sich langsam ihrem Ende und so sind wieder öfters wolkenfreie Blicke auf die Vulkaninsel möglich. Immer noch kommt es zu massiven Wasserverfärbungen im Bereich der Vulkanruine. Diese deuten auf starke hydrothermale Tätigkeit hin. Die rostbraune Färbung des Wassers stammt von Eisenmineralien.

Bromo eruptiert wieder

Mit dem Bromo auf Java steht ein weiterer Vulkan Indonesiens in den Schlagzeilen. Das VAAC meldete auch hier eine Eruptionswolke, ohne die Höhe derselbigen anzugeben. Die Meldung stammt ebenfalls von Beobachtern am Boden. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu starken Asche-Ausstoß. Die Aktivität war zuletzt stark rückläufig.

Nevado del Ruiz eruptiert Aschewolke

Der kolumbianische Vulkan Nevado del Ruiz eruptierte gestern Abend eine Aschewolke. Laut dem VAAC erreichte sie eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. Somit stieg die Vulkanasche fast 800 m über den Krater auf. Beim SGC steht der Alarmstatus auf „gelb“. Ein aktueller Bericht zur Eruption liegt noch nicht vor. Der Vulkan erlangte traurige Berühmtheit, als er am 13. November 1985 einen gigantischen Lahar erzeugte, der die Stadt Armero verschüttete. Damals starben ca. 25.000 Menschen. Der Gipfel des Vulkans ist von einem Gletscher bedeckt. so verursachte damals Schmelzwasser des Gletschers den Lahar. Er ging nur 2 Stunden nach Eruptionsbeginn ab. Es ist nicht auszuschließen, dass eine erneute große Eruption des Ruiz eine erneute Katastrophe auslösen könnte.

Anak Krakatau eruptiert erneut

Im indonesischen Sunda-Strait eruptierte der Inselvulkan Anak Krakatau erneut. Die geht aus einer Meldung des VAACs hervor. Allerdings konnte via Satellit keine Vulkanasche registriert werden, die Meldung stammt von Beobachtern am Boden. Sehr wahrscheinlich handelte es sich wieder um eine phreatische Eruption. Auf aktuellen Sentinel-Satellitenfotos sieht man eine Wasserverfärbung, die seit dem Kollaps des Inselvulkans kontinuierlich zu sehen ist. Wer genau hinschaut erkennt, dass die schmale Landbrücke, die die Krater-Lagune vom Meer trennt bereits erodiert. Bleiben weitere größere Eruptionen aus, dann könnte sich der Krater bald wieder zum Meer hin öffnen. Die Livecam und das aktuell Seismogramm findet ihr nun auf der neuen Seite Krakatau live.

Ätna mit thermischer Anomalie

Auf dem aktuellen Sentinel-Bild des Ätnas erkennt man wieder 3 kleine thermische Anomalien. Sie manifestieren sich in der Bocca Nuova und im Neuen Südostkrater. Der Nordostkrater ist hingegen kalt. Die Hot Spots in den Förderschloten deuten ein langsames Aufheizen des Vulkans an. Im Vergleich zu früheren Wärmesignalen sind die Aktuellen vergleichsweise klein. Tremor und Seismik sind unauffällig. Daher rechne ich nicht mit einer kurzfristigen Wiederaufnahme der eruptiven Aktivität am Ätna.

Yellowstone Erdbeben und Geysir

Im ältesten Nationalpark der USA ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 3,3. Da Hypozentrum lag in 6,6 km Tiefe. Das Beben manifestierte sich nordöstlich des Yellowstone Lake. Es gab mehrere schwächere Nachbeben. Weitere Bebencluster findet sich im Westen des Parks. Dort rappelte es bereits vor einigen Tagen.  Zudem gibt es seismische Hinweise darauf, dass der Steamboat Geyser gestern ebenfalls sprang. Visuelle Beobachtungen des Ereignisses gab es allerdings nicht. Von daher ist der Sprung noch nicht bestätigt. Die letzten bestätigten Sprünge ereigneten sich am 1., 8., 16. und 25. Februar. Das Sprungintervall liegt zwischen 7 und 9 Tagen. Ein gestriger Sprung würde also ins Muster passen.

Ätna mit Bebenserie

Am Ätna auf Sizilien gab es wieder eine kleine Erdbebenserie mit Magnitude zwischen 2 und 2,2. Mindestens ein Erdbeben manifestierten sich unter der Seilbahnstation Etna Süd. Die anderen Erdbeben lagen im Südosten des Vulkans bei Ragalna. Hier ist von „mindestens eins“ die Rede, da die Lokalisierungen der Beben je nach Erdbebenwarte variieren. Die Erdbeben mit Magnituden kleiner 2 werden mit noch nicht angezeigt, da hinkt das INGV mit der öffentlichen Darstellung gerade 2 Tage hinterher. Es könne sein, dass es in den Gebieten weitere Erdebben geringerer Magnituden gegeben hat.

Vulkanisch betrachtet ist der Ätna momentan unauffällig. Die Asche-Emissionen stoppten bereits vor einigen Tagen. Die thermale Signatur der Gipfelkrater ist unauffällig. Es sieht so aus, als würde der mächtigste Vulkan Europas eine Verschnaufpause einlegen.

Jan Mayen: Erdbeben M 4,5

Westlich der Vulkaninsel Jan Mayen gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,5. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Gestern gab es dort bereits ein Beben der Magnitude 3,1. Jan Mayen bildete sich wie Island auf dem mittelatlantischen Rücken. Der Beerenberg-Vulkan gilt als der nördlichste aktive Vulkan der Welt. Unter dem grönländischen Eis wurden erloschene hot-spot Vulkane entdeckt. Diese sollen allerdings bereits vor 60 Millionen Jahren erloschen sein.

Ätna speit weiter Vulkanasche

Der Ätna auf Sizilien stößt weiterhin Aschewolken aus. Laut den Vulkanologen des INGV bestehen die Aschewolken überwiegend aus altem Gesteinsmaterial, dass innerhalb des Vulkans abgelagert wurde und nicht aus frisch aufgestiegener Magma. Tief sitzende Gasexplosionen fragmentieren das Lavagestein und blasen es aus dem Vulkan. Es wird allerdings nicht nur die Vulkanasche ausgestoßen, sondern auch das Gas, welches scheinbar viel Schwefeldioxid enthält. Die Spur dieses Klima beeinflussenden Gases, wurde mittels eines ESA-Satelliten (Sentinel5b) beobachtet: Vor 2 Tagen ließ sich die Spur über 700 km weit verfolgen, als der Wind die Gaswolke Richtung Nordwesten wehte.

Genaue Daten über die Menge des ausgestoßenen Schwefeldioxids liegen nicht vor, allerdings zeigt das Vorhandensein von Schwefeldioxid, dass das Gas aus frischer Magma kommt. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis dieses Magma weiter aufsteigt und eruptiert wird.

Die Vulkanologen des INGV denken darüber nach, ob es sich um eine neue Eruption handelt, oder um eine Fortsetzung der kurzweiligen Flankeneruption von Weihnachten letzten Jahres. Bereits vor diesem Ausbruch war der Ätna tätig und eruptierte aus der Bocca Nuova und dem Neuen Südostkrater. So könnten die aktuellen Asche-Exhalationen auch eine Fortsetzung dieser Tätigkeit sein. Dr. Boris Behncke vom INGV meint, dass die tatsächlich geförderte Aschenmenge vergleichsweise gering sei. Das Material ist sehr feinkörnig, wodurch die aufsteigenden Wolken größer wirken. Überwiegend bestehen diese Wolken aus Dampf. Trotzdem verursachten sie in den vergangenen Tagen immer wieder Flugausfälle, da die Vulkanasche eine Gefährdung für die Flugzeuge darstellt.

Nicht nur für den Flugverkehr ist die Vulkanasche lästig: sie stellt auch eine zunehmende Belastung für die Anwohner des Vulkans dar. Sie reizt die Atemwege und verschmutzt Häuser, Gärten, Straßen und Autos. Besonders der Lack von Fahrzeugen reagiert empfindlich auf die scharfkantigen Aschepartikel. Am besten entfernt man die Asche mit viel Wasser.

Vulkanasche vom Ätna verursacht Flugausfälle

Der Ätna auf Sizilien stößt weiterhin Aschewolken aus. Diese steigen bis in einer Höhe von 6 km auf und gefährden den Luftverkehr. Es kam tatsächlich zu Flugausfällen und stornierten Flügen am Flughafen von Catania, der seinen Service zeitweise einstellen musste. Bei der Vulkanasche handelt es sich überwiegend um altes Material, welches von starken Entgasungen und tief sitzenden Explosionen ausgeblasen wird. Wie neue Aufnahmen zeigen, steht nun frisches Magma weit oben in einem Förderschlot des Zentralkraters. Es ist also durchaus möglich, dass sich die Eruptionen bald intensivieren.

Glühender Förderschlot am Ätna. © Michele Mammino via FB

Bromo eruptiert Aschewolke

Der Bromo in der indonesischen Tengger-Caldera eruptierte heute eine Aschewolke. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 2300 m Höhe. Da der Bromo selbst 2339 m hoch ist, kann die Aschewolke nicht sehr hoch aufgestiegen sein. Allerdings ist dies die erste Eruption seit vielen Monaten und es könnte der Beginn einer neuen eruptiven Phase sein.

Merapi: pyroklastische Ströme

Am Merapi auf der indonesischen Insel Java geht die Eruption weiter. Das VSI zeichnet rege Seismik auf. 7 Signale stammten gestern von pyroklastischen Strömen. 95 seismische Signale wurden durch Steinschläge, bzw. Schuttlawinen ausgelöst. 6 Erdbeben stehen im Zusammenhang mit dem Aufstieg von Magma. Der Dom wächst weiterhin, auch wenn sich sein Wachstum in den letzten Wochen verlangsamte. Mit jedem Tag wächst dort allerdings die Gefahr, dass die pyroklastischen ströme größer werden und bald auch Ortschaften gefährden könnten.

Piton de la Fournaise: Lava-Nachschub versiegt

Das OVPF meldete heute Abende um 22:00 Uhr (Ortszeit), dass der Nachschub an Lava scheinbar stoppte. Inzwischen ist die Nacht auf La Réunion vorbei und auf den LiveCams sieht man keine Spuren der Eruption. es sieht so aus, als wäre diese bereits wieder vorbei. Kurzlebige Eruptionen kommen dort immer wieder vor. Meistens lässt die Nächste dann nur wenige Wochen auf sich warten. Das OVPF gibt keine Prognosen zur weiteren Entwicklung ab.

Karymsky eruptiert weiter

Auf Kamtschatka eruptiert der Karymsky weiterhin Aschewolken. Das VAAC brachte seit gestern 7 Meldungen zu Aschewolken heraus. Diese erreichen eine Höhe von bis zu 4700 m. Der entlegene Vulkan galt lange Zeit als daueraktiv. Nun eruptiert er in Phasen, die meisten mehrere Tage bis Wochen anhalten.