Cleveland in Alaska

Der Mount Cleveland liegt fern ab der gleichnamigen Stadt in den USA und hat mit ihr nur den Namen gemeinsam. Der Vulkan liegt in Alaska und gehört zu den Feuerbergen des vulkanischen Inselbogens der Aleuten. Die Aleuten entstanden hinter einer Subduktionszone im Nordpazifik. Dort taucht die pazifische Platte unter die des nordamerikanischen Kontinents. Die Inselgruppe besteht aus gut 300 Vulkaninseln und trennt den Pazifik von der Beringsee. Entlang der Subduktionszone bewegen sich die Platten bis zu 10 cm pro Jahr aufeinander zu.

In der Verlängerung verbindet der Inselbogen Alaska mit Kamtschatka in Ostsibirien. Man nimmt an, dass es während der Eiszeiten (= niedriger Meeresspiegel) entlang des heutigen Inselbogens eine Landbrücke gab, die Nordamerika mit Asien verband. Über diese Landbrücke soll Nordamerika besiedelt worden sein. Somit wären die nordamerikanischen Ureinwohner asiatischer (russischer) Herkunft.

Mount Cleveland ist wegen seiner fast perfekt-symmetrischen Kegelform des klassischen Stratovulkans bekannt. Er liegt auf der Chuginadak Insel und in seiner unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich 4 weiter Vulkane. Zusammen bilden sie die Vulkankette der Islands of Four Mountains zu denen weiterhin die Vulkane Herbert, Carlisle, Tana, Kagamil gehören. Mount Cleveland ist mit 1730 Metern der höchste dieser Vulkane. Er neigt zu explosiven Ausbrüchen, bildet Dome und kurze Lavaströme aus andesitischer Lava.

Mount Cleveland zählt zu den aktivsten Vulkanen der Aleuten. Sein letzter Ausbruch von bedeutender Stärke war 1944. Damals eruptierte der Vulkan mit einem VEI 3. Die vulcanische Eruption förderte Asche bis zu 6 Kilometer hoch. Chugindak-Island wurde evakuiert, doch ein Soldat bliebt auf der Insel und wurde von Schlammströmen getötet.

Im Oktober 2006 ereignete sich eine vergleichbarer Ausbruch und im Oktober 2009 spie er eine 9 km hohe Aschewolke aus.

Die jüngste Eruption am 1. Juni war vergleichsweise schwach, könnte aber den Auftakt zu einer stärkeren Eruption darstellen. Ein Satelittenfoto (Cleveland in der Mitte) zeigt  Ascheablagerungen auf der Vulkanflanke. Ausserdem sind Spuren von Schuttlawinen udn Lavaströmen zu erkennen. interessant ist die Wolkenbildung auf  an der Vulkangruppe der Four Mountains. Das AVO setzte die Warnstufe auf „Gelb“ und überwacht den Vulkan rund um die Uhr. Dort wird auch eine LiveCam betrieben.

Neue Daten der isländischen Vulkanologen zum Eyjafjallajökull

Die isländischen Vulkanologen haben heute Abend eine umfassende Informationsschrift zur gegenwärtigen Eruption am Eyjafjallajökull veröffentlicht. Demnach wurde in der ersten Eruptionsphase (vom 20. März bis 12. April) an der Fimmvörduháls-Spalte Alkali-Olivin-Basalt mit einem SiO2 Gehalt von 47% gefördert

Nach einer kurzen Eruptionspause öffnete sich in der Gipfel-Caldera des gletscherbedeckten Vulkans eine Reihe neuer Krater. Dieses Ereignis wurde von einer seismischen Krise mit zahlreichen Erdbeben begleitet. Gegen 1 Uhr nachts setzte vulkanischer Tremor ein und um 7 Uhr floss Schmelzwasser vom Gletscher ab. Zwischen dem 14. und 16. April ereigneten sich mehrere Gletscherläufe (Jokulhlaup) und das Schmelzwasser überschwemmte die Küstenebene. Die Ringstrasse wurde mit Baggern durchbrochen, um den Wasserdruck auf die Brücken zu verringern. Es wurden ca. 800 Menschen evakuiert. Zahlreiche Viehweiden wurden vernichtet. Ascheniederschlag im Osten Islands gefährdet die Gesundheit der Anwohner und vernichtet ebenfalls Weideflächen.

Radarbilder zeigen eine 2 km lange Spalte unter dem Eis, die in Nord-Süd-Richtung verläuft. Entlang dieser Eruptionsspalte sind zahlreiche Förderschlote aktiv.

Die Stärke der Eruptionen fluktuiert. Die Eruptionswolke erreicht im Durchschnitt eine Höhe von 5 km. In Starkphasen steigt sie bis 8 km hoch auf.
Die Lava unterscheidet sich von der Lava, die in der ersten Phase gefördert wurde. Sie hat nun eine SiO2 Konzentration von 58% und entspricht damit einem Andesit. Die Änderung im Chemismus liegt vermutlich an der fraktionierten Kristallisation des ursprünglich basaltischen Magmas. Solche Magmen sind typisch für explosive Eruptionen dieser Art. Schmelzwasser kann zudem die Explosivität erhöhen.

Wie lange die Eruption dauern wird kann derzeit niemand mit Bestimmtheit sagen. Von Island sind Eruptionen bekannt, die mehrere Jahre dauerten. Ein Ausbruch des Nachbarvulkans Katla wird für möglich gehalten.