Manam: große Eruption im Gange

Update 21:15 Uhr: MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung von 353 MW, Ein weiteres Indiz für eine größere Eruption. Ursachen der Thermalstrahlung könnten große Mengen Tephra sein, pyroklastische Ströme, oder/ und ein Lavastrom.

Originalmeldung: Heute sorgt der Manam in Paupua Neuguinea wieder für Schlagzeilen: Das VAAC Darwin registriert eine Aschewolke, die bis in einer Höhe von 15.000 Metern aufsteigt. Das ist die höchste Aschewolke seit langem! Die Aschewolke gefährdet den Flugverkehr. es sieht so aus, als würde der Vulkan ernst machen. Manam ist ein Inselvulkan in der Bismarck-See vor der Nordküste PNGs. Bereits in den letzten Monaten erzeugte der Vulkan sporadische Eruptionen, mit hoch aufsteigenden Aschewolken, pyroklastischen Strömen und Lavaströmen. Eine Ortschaft musste evakuiert werden. Der aktuelle Vulkanausbruch dürfte ebenfalls wieder pyroklastische Ströme generieren und für große Zerstörungen auf der Insel sorgen. Sollten sich dort noch Menschen aufhalten, ist die Gefahr von Todesopfer sehr groß. Es bahnt sich also eine Vulkankatastrophe an. Der Alarmstatus steht auf „rot“.

Popocatepetl: 3 explosive Eruptionen

Der mexikanische Popocatepetl ist dieser Tage auch wieder ziemlich aktiv. Gestern erzeugte er 3 explosive Eruptionen. Glühende Tephra deckte den oberen Hangbereich des Kegels ein. Vulkanasche stieg bis zu 7 km hoch auf. Heute registrierte das VAAC Washington 2 Aschewolken, die Vulkanasche bis in 8 km Höhe ü.N.N. aufsteigen ließen. Da der Popocatepetl eine Gipfelhöhe von 5462 m hat, stieg die Vulkanasche gut 2500 m über den Gipfel auf. Zudem wurden gestern 83 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Vulkanischer Tremor erschütterte der Berg.

Nevados de Chillan mit explosiver Eruptionen

Mit dem Nevados de Chillan, war gestern ein weiterer Vulkan explosiv tätig. Es wurde rotglühende Schlacke eruptiert, welche sich im Kraterbereich ablagerte. Das VAAC Buenos Aires registrierte Vulkanasche in 6 km Höhe. In den letzten Wochen kommt es am Vulkan in Chile immer wieder zu sporadischen Eruptionen. In einem der Krater wäscht ein Lavadom, der von den Explosionen immer wieder zerstört wird.

Sabancaya eruptiert Aschewolken

In Peru ist der Sabancaya weiterhin aktiv. In den letzten Tagen zog hier die eruptive Tätigkeit etwas an. Die Vulkanasche steigt bis zu 9 km hoch auf und stellt eine gesundheitliche Gefahr für die Anwohner des Vulkans dar. Der Sabancaya ist seit fast 3 Jahren daueraktiv.

Santiaguito eruptiert eine Aschewolke

Der Domvulkan Santiaguito eruptierte eine Aschewolke, welche eine Höhe von 4700 m erreicht. Sie driftete einige Kilometer in westlicher Richtung. Das VAAC Washington gab eine entsprechende Warnung heraus. Die Aktivität des Vulkans steigerte sich bereits in den letzten Tagen. Es gingen vermehrt Schuttlawinen vom Dom ab. Das deutet darauf hin, dass der Lavadom einen Wachstumsschub bekommen hat. Ob die Aschewolke im Zusammenhang mit dem Abgang eines pyroklastischen Stroms stand ist bisher unklar. Vielleicht gibt es im Laufe des Tages ein Statement von INSIVUMEH.

Reventador eruptiert Aschewolken

Der Vulkan in Ecuador ist weiterhin aktiv und eruptiert täglich mehrere Aschewolken. Gestern meldete das VAAC Washington 3 Eruptionswolken, heute sind es bisher 2. Die Vulkanasche steig bis in einer Höhe von 6000 Metern auf. Das sind netto mehr als 2400 m über Kraterhöhe. Das Institut EPN berichtet von Aschewolken, die 1200 m über den Krater aufsteigen. Glühende Tephra und kalte Lavabomben deckten die Flanken des Kegels ein. Der Reventador ist seit einer großen Eruption im Jahr 2002 daueraktiv. Damals erreichte die Vulkanasche die Hauptstadt Quito. Diese liegt in 90 km Entfernung. Größere Eruptionen könnten zumindest den Flugverkehr beeinträchtigen.

Sangay in Eruption

Ähnliches wie vom Reventador gibt es auch vom Sangay in Ecuador zu berichten. Hier registrierte das VAAC Vulkanasche, die bis in einer Höhe von 6,7 km aufstieg. Der Sangay ist über 5200 m hoch, die Aschewolke stieg also ca. 1500 Meter über den Krater auf. Das Besondere am Sangay ist, dass er seit 1934 praktisch daueraktiv ist. Natürlich gibt es kürzere Aussetzer in der Aktivität, doch diese dauern meistens nicht lange. Seine Hänge fallen zum Amazonasbecken hin ab. Dorthin fließt auch das Schmelzwasser, welches vom schneebedeckten Gipfel stammt.

Anak Krakatau eruptiert vulcanianisch

Der Kollege Tom Pfeiffer kehrte gestern von einer Expedition zum Krakatau zurück. Er berichtet von anhaltender explosiver Aktivität am Anak Krakatau. Bei einigen Eruptionen handelt es sich um kraftvolle vulcanianische Eruptionen. In den Aschewolken werden gelegentlich kleine vulkanische Blitze erzeugt. Lavaströme entstanden in der letzten Woche nicht. MIROVA registrierte heute eine moderate Thermalstrahlung und auf einem aktuellen Satelliten-Bild erkennt man eine Aschewolke, die vom starken Wind in nordwestlicher Richtung verfrachtet wird.

Semeru eruptiert Aschewolke

Der indonesische Vulkan Semeru eruptierte heute eine Aschewolke. Laut VAAC Darwin erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 4,3 km über dem Meeresspiegel. MIROVA registriert eine moderate thermische Strahlung in Höhe von 12 Megawatt. Im Krater des Vulkans wächst ein flacher Lavadom. Es kommt zu sporadischen Explosionen.

Semeru liegt am Rand der Tenggercaldera und bildet zusammen mit dem Bromo das Bromo-Semeru-Komplex. Der Vulkan war lange Jahre explosiv tätig, bevor der Dom anfing zu wachsen.

Ätna eruptiert kleine Aschewolken

Seit gestern eruptiert der Ätna wieder kleine Aschewolken. Ort des Geschehens ist einer der jüngsten Schlote im Neuen Südostkrater: „u puttusiddu“. Dr. Boris Behncke entdeckte auch feine Emissionen aus dem NE Krater. Bis jetzt ist unklar, ob sich die Aktivität nun wieder steigern wird. In den letzten Monaten gab es mehrere Phasen, während derer kleine Aschewölkchen eruptiert wurden, ohne dass sich die Aktivität steigerte. Die Vulkanologen des INGV rechnen seit einiger Zeit mit einer neuen Aktivitätsphase des Ätnas. Die Seismik war in den letzten Wochen ziemlich hoch, dennoch wird nur sporadisch eine geringe Wärmestrahlung registriert.

Mayon nahezu unverändert

Auf den Philippinen geht die Eruption nahezu unverändert weiter. Gestern wurden 3 Phasen mit schwachen Lavafontänen registriert, wovon eine Phase 12 Stunden dauerte! Aschewolken erreichten eine Höhe von 400 m über dem Krater, bevor sie vom Wind seitlich weggedrückt wurden. Es sind nach wie vor 3 Lavaströme aktiv. Der Längste hat bisher eine Entfernung von 4,5 km vom Krater zurück gelegt. Es entstanden pyroklastische Ströme. Seit mehreren Tagen wurden keine Schwefeldioxid-Konzentrationen kommuniziert, was sich heute ändert: diese betrug gestern 1336 Tonnen am Tag. Heute registrierte das VAAC Tokyo noch keine Aschewolken. Gestern waren es 5.

Grimsey: Schwarmbeben geht weiter

In der Nähe der Insel Grimsey (Nordisland) geht das Schwarmbeben weiter. Allerdings verringerten sie die Intensität. In den letzten 48 Stunden wurden 1365 Beben registriert, 19 davon mit Magnituden größer 3.

Erdbebenschwarm im Yellowstone

Die Nordwestecke des Yellowstone N.P. wird wieder von einem Schwarmbeben erschüttert. EMSC registrierte heute 5 Erdbeben mit Magnituden zwischen 2,6 und 2,9. Es wird auch zahlreiche schwächere Erdbeben gegeben haben.

Gunung Agung: Eruption geht weiter

Der Vulkanausbruch am Gunung Agung geht weiter. Momentan ist der Vulkan wolkenverhangen und der Tremor geht gegen Null. Allerdings gab es im Laufe der letzten 12 Stunden 2 Phasen mit starken Tremor, die sehr wahrscheinlich mit einer Steigerung der eruptiven Tätigkeit einhergingen. Zudem wurden erste pyroklastische Ströme und Lahare generiert. Gestern Nachmittag wurde endlich wieder die höchste Alarmstufe „rot“ ausgerufen. Der Flughafen von Denpasar blieb nicht länger verschont und musste wegen der Vulkanasche gesperrt werden. Fast 60.000 Passagiere saßen fest. Somit ist eingetroffen, was in den letzten 2 Monaten befürchtet und diskutiert wurde.
Der Vulkanausbruch ist (noch) vergleichsweise schwach und ich denke, dass die massiven Störungen nur relativ kurzweilig sind. Das kann sich in nächster Zeit aber ändern: Gunung Agung hat das Potenzial für einen wirklich großen Vulkanausbruch. So eine große Eruption kann sich manifestieren, muss es aber nicht.

Was ist Vulkanasche?

In vielen Medien wird kommuniziert, dass der Vulkanausbruch noch bevorsteht und „nur“ Asche, oder Rauch gefördert wird. Das ist totaler Unsinn! Die Eruption ist seit Samstag im Gange. Vulkanasche ist nichts anderes als fragmentierte Lava. Diese ist als glutflüssige Schmelze (Magma) im Förderschlot aufgestiegen, dort abgekühlt und teilweise erstarrt. Das Gas in der Magma kann aufgrund der Zähigkeit des Magmas zunächst nicht entweichen, sammelt sich in Blasen an und entweicht dann in explosionsartigen Schüben. Dabei wird die Lava in feinste Teilchen zerfetzt (fragmentiert) und aus dem Schlot geblasen. Vulkanasche besteht also aus Lava und hat nichts mit dem Verbrennungsprodukt eines Feuers zu tun! Die Partikel der Vulkanasche haben die Größe von Staub, oder Sandkörnern und ist im Endeffekt genau das: feiner Lavasand! Sind die Körner so groß, dass sie kleine Steine bilden, spricht der Vulkanologe von Lapilli. Größere Brocken werden je nach Form als Schlacken, oder Lavabomben bezeichnet.

Wie groß kann der Vulkanausbruch auf Bali werden?

Unter dem Gunung Agung hat sich seit September ziemlich viel Magma angesammelt. Jetzt, wo das Fass einmal geöffnet ist, wird ein großer Teil des Magmas sehr wahrscheinlich auch eruptieren. Gunung Agung befindet sich in einer eruptiven Phasen. Diese kann Tage, Wochen, Monate, oder Jahre dauern. Bis der Druck abgebaut ist, kann es immer wieder zu einzelnen Eruptionen kommen. Wenn sie stark verlaufen, kann die Vulkanasche bis in die Stratosphäre (höher als 12 km) aufsteigen. Vulkanasche lagert sich dann in einem großen Gebiet ab. Solche Hochphasen dauern meistens nur wenige Stunden.

Welche Gefahren drohen am Gunung Agung?

Am meisten Sorge bereiten pyroklastische Ströme. Diese werden auch als PDC (pyroclastic density current = pyroklastischer Dichtestrom) bezeichnet. Diese Glutlawinen aus heißem Gas,  Vulkanasche und größeren Blöcken fließen den Vulkanhang hinab und können große Entfernungen zurück legen. Wer dort hinein gerät hat nur eine sehr geringe Überlebenschance. Ein pyroklastischer Strom kann durch den Kollaps einer großen Eruptionswolke entstehen, was derzeit am Gunung Agung am wahrscheinlichsten ist. Eine weitere Bedrohung stellen Lahare dar: Am Boden abgelagerte Vulkanasche wird durch Regenwasser mobilisiert und rast als Schlammlawine zu Tal. Diese suchen sich ihren weg meistens entlang von Bachläufen. Können aber weite Gebiete überfluten. Sie sind sehr schnell und tödlich! Daher sollte man Flusstäler und Flussmündungen meiden. wenn sich Vulkanasche auf Hausdächern ansammelt, können diese einstürzen. Dazu reicht unter Umständen eine wenige Zentimeter dicke Ascheschicht. Besonders bei Regen wird diese schwer wie Zement. Vulkanasche sollte man auch nicht einatmen, da sie die Lungen schädigt.

Viele Mitglieder unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ durchforsten die Medien und sammeln Links, Bilder, Videos und aktuelle Informationen. Ein Blick lohnt sich! Für Touristen im Vulkangebiet habe ich ein paar generelle Informationen zusammengetragen. Wer sich weitergehend mit den Gefahren (von) und Verhalten (während) Naturkatastrophen befassen möchte liest unter dem Link Naturkatastrophen mehr.

Ätna: zahlreiche Verletzte

Update 19.30 Uhr: Auf der LiveCam sieht es so aus, als würde sich relativ viel Lava aus einem Schlot an der Basis des Südostkraterkegels ergießen. Zudem hat es ein paar schwache Erdbeben im Norden des Vulkans gegeben. Hypozentren liegen bei Linguaglossa in 11 km Tiefe.

Originalmeldung: Heute Vormittag ereignete sich nahe der Front des Lavastroms eine phreatische Explosion: an einer Stelle mit besonders viel Schnee und vermutlich einer Senke in der sich Schmelzwasser gesammelt hatte, kam es beim Kontakt mit der Lava zu einer Wasserdampfexplosion. Dabei wurden Lavabrocken vom Lavastrom durch die Luft geschleudert. Diese trafen zahlreiche Schaulustige, die am Lavastrom im Bereich des „Belvedere“ auf 2700 m Höhe unterwegs waren. Unter den Verletzten waren mehrere Mitarbeiter des INGV Catania. Der Chef des Alpenvereins der Ortsgruppe Catania beobachtete das Geschehen von einer Pistenraupe aus und half den Verwundeten. Nach bisherigen Informationen sind die Verletzungen eher leicht. Mein Freund Dr. Boris Behncke hat eine Blessur am Kopf davon getragen, ansonsten ist er aber wohlauf.

Derzeit stößt der Ätna eine Aschewolke aus, der Tremor ist ein wenig rückläufig. Am besten lässt sich das Geschehen via LiveCams von Studio7 beobachten.

Bogoslof: explosive Eruption

Der Vulkan auf den Aleuten eruptierte letzte Nacht eine hoch aufsteigende Aschewolke. Das VAAC Tokyo gibt ihre Höhe mit 12 km. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde auf „rot“ gesetzt. Einen Tag zuvor gab es eine kleinere Eruption.

Bogoslof wird als submariner Vulkan geführt, obwohl er bereits eine kleine Insel schuf, die ca. 130 m über den Meer aufragt.