Vulkane weltweit

Bardarbunga: gestern Abend und heute Morgen konnte man auf der Livecam doch wieder 2 relativ kleine Lavafontänen erkennen. Heute ereigneten sich 2 Erdbeben der Magnituden 3,9 und 4,9 unter dem Zentralvulkan. Die Subsidenz beläuft sich seit Mitternacht auf ca. 20 cm. Zwischendurch kommt es jetzt immer häufiger zu Phasen, in denen die Absenkung des Calderabodens zum Stillstand kommt und sogar ein kurzer Trend der Anhebung stattfindet.

Update: unter dem Zentralvulkan manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Es war eines der stärksten Erdbeben seit die seismsiche Krise begann.

2 kleine Lavafontänen. © IMO

Ontake-san: das VAAC Tokyo registrierte heute 2 weitere Asche-eruptionen des japanischen Vulkans. Der Vulkanausbruch vom Samstag wurde nun genauer definiert: es fand eine phreatische (phreatomagmatische?) Explosion statt die einen pyroklastischen Strom verursachte. Heute entdeckten Rettungstrupps 5 weitere Leichen. Die Opferzahl stieg somit auf 35.

Bardarbunga: Erdbeben M 5,2

Zum Abend noch ein schnelles Update zum Bardarbunga. Unter dem Zentralvulkan hat sich ein weiteres Erdbeben der Magnitude 5,2 ereignet. Das Hypozentrum lag in 4,4 km Tiefe. Das Beben ist mit einer Subsidenz des Calderabodens um ca. 0,5 m assoziiert. Es war also ein typisches Setzungserdbeben. Die Aktivität an der Holuhraun-Spalte geht unvermindert weiter.

Subsidenz-Verlauf des Calderabodens. © IMO
Subsidenz-Verlauf des Calderabodens. Das aktuelle Beben ist noch nicht eingezeichnet, korrelliert aber mit dem steilen Abfall der Kurve an ihrem Ende. © IMO

Vulkane weltweit

Ätna: in den letzten Tagen haben sich in der Ätna-Region mehrere leichte Erdbeben mit Magnituden größer als 2 ereignet. Die Hypozentren lagen in weniger als 10 km Tiefe. Ansich nichts ungewöhnliches, allerdings könnten die Beben ein Anzeichen von Magma-Aufstieg sein.

Bardarbunga: die Eruption an der Holuhraun-Spalte geht praktisch unverändert weiter. Die Anzahl der stärkeren seismischen Events unter dem Bardarbunga war heute Nacht rückläufig. Es gab nur ein stärkeres Erdbeben M 4,2.

Sakurajima: der Japaner auf der Insel Kyushu zeigt sich munter und eruptierte gestern 7 Aschewolken, die von VAAC Tokyo registriert wurden.

Stromboli: am Vulkan auf den Liparischen Inseln fließt wieder ein Lavastrom über die Sciara del Fuoco. Zudem wird von gelegentlichen strombolianischen Eruptionen aus den Hauptkratern berichtet. Der Aufstieg zum Gipfel ist nach wie vor gesperrt.

Bardarbunga: neue Rekordwerte

In der isländischen Zeitung Visir sind heute Interviews mit Wissenschaftlern der Uni Island zu lesen. Die Forscher berichten über neue rekordverdächtige Zahlen im Zusammenhang mit der Eruption der Holuhraun Spalte. Hier eine kurze Zusammenfassung:

  • Es wurden bisher ca. 0,5 Kubikkilometer Lava gefördert. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 40 Quadratkilometern. Der Lavastrom hat eine durchschnittliche Mächtigkeit von 12 Metern. Nahe der Spalte türmt sich die Lava bis zu 30 m hoch auf.
  • In den letzten 150 Jahren gab es auf Island nur einen Vulkanausbruch der mehr Lava förderte. Dies war die 13 Monate dauernde Eruption der Hekla, die 1947 begann. Wenn die Holuhraun Spalte noch 2 Wochen auf gleichem Niveau aktiv sein sollte, würde sie diesen Rekord brechen.
  • In Bezug auf die ausgestoßene Gasmenge ist die aktuelle Eruption Rekordhalter. Täglich werden zwischen 10.000 und 20.000 Tonnen vulkanische Gase ausgestoßen. Die Schwefeldioxid-Konzentration ist ungewöhnlich hoch.

Derweilen geht die Eruption unvermindert weiter. Der Lavastrom hat inzwischen die Zufahrtspiste zur Eruptionsstelle erreicht. Die Piste wurde gesperrt, ein direkter Zugang zur Eruption gestaltet sich somit zumindest schwierig.

Die Seismik konzentriert sich auf den Zentralvulkan und auf den Endbereich des magmatischen Ganges. Unter dem Bardarbunga gab es wieder starke Setzungs-Erdbeben. Der Calderaboden ist insgesamt um ca. 28 m abgesackt.

Vulkanausbruch am Bardarbunga und die Klimakonferenz

Seit heute tagt der Weltklimarat der UN. Spitzenpolitiker beraten mal wieder über die menschengemachte Klimaerwärmung und wie man ihr entgegenwirken kann. Sehr wahrscheinlich wird dabei nichts als Absichtserklärungen rauskommen, oder irgendwelche skurrilen Systeme, bei denen mit der Umweltverschmutzung Geld verdient wird. Das Einzige, das nachhaltig helfen würde, ist der Verzicht auf Konsum und das wirkt den Interessen der Weltwirtschaft entgegen.

Doch einer versucht tatkräftig der globalen Klimaerwärmung entgegen zu wirken: sein Name ist Bardarbunga. Seit fast 4 Wochen fördert er große Lavamengen und stößt verdammt viel Schwefeldioxid aus. Schwefeldioxid-Aerosole reflektieren in der Stratosphäre die Sonnenstrahlung und können so die Temperatur auf der Erde reduzieren. Allerdings muss das Gas erst einmal bis in die Stratosphäre gelangen. Dazu müsste Bardarbunga noch mächtig drauflegen und explosiv eruptieren. Die Schwefelgase der effusiven Spalteneruption bewegen sich derzeit noch in geringer Höhe und haben inzwischen Deutschland und Österreich erreicht. Die Gaskonzentration wird hier noch nicht als gesundheitsgefährdend eingestuft, obwohl die Grenzwerte in Österreich überschritten wurden. In Norwegen war das Gas aus dem Vulkanausbruch schon vor Tagen angekommen und zwar in solch hohen Konzentrationen, dass man es bereits riechen konnte. Auf Island selbst sind die Gase aus der Erdfabrik indes so hoch konzentriert, dass in einigen Regionen eine Gefahr für die Gesundheit besteht.

Doch zurück zum Klimagipfel! Wenn wir das Schicksal des Weltklimas (und damit das Schicksal unserer Kinder und Enkel) in den Händen der Politiker und Mächtigen (was nicht unbedingt die Politiker sein müssen) legen, haben wir praktisch verloren! Wir alle haben zwei Alternativen:
1. Wir können mächtig viel Zwiebeln essen, um selbst Schwefelgase in Form von Blähungen zu produzieren. Das bringt ausser Gestank aber nicht so viel, da das Schwefeldioxid ja erst noch in die Stratosphäre gelangen muss (siehe Bardarbuga). Hier unten kann es zu „sauren Regen“ führen und die Wälder sterben ab. Also müssten wir unser Human-Gas in Ballone füllen die bis in die Stratosphäre aufsteigen. Eine ziemlich aufwendige Sache und wohin dann mit dem ganzen Gummimüll der Ballonhüllen?
2. Die wahrscheinlich beste Möglichkeit sich zu engagieren wäre, nichts zu tun! Faulenzen, täglich eine Stunde länger schlafen, keine Energie verbrauchen und nichts zu konsumieren. Das schont nicht nur den Geldbeutel; im Schlaf verbrennt der Körper Kalorien und man nimmt spielend leicht ab. Doch das ist nicht nur langweilig, sondern der Alptraum der Weltwirtschaft, unternehmen Politiker und Industrielle doch alles dafür, eben jenen Konsum anzukurbeln, der die Ressourcen unseres Planeten erschöpft und das Klima gefährdet.

Aber selbst das Faulenzen ist uns zu viel Engagement und daher machen wir alle weiter wie bisher. Wir sind immer produktiv und flüchten in unsere schöne Scheinwelt des Konsums und der Frustkäufe, häufen sinnlos Dinge an, die bald ein vergessenes Schattendasein im Schrank fristen und fressen uns vor dem Fernseher krank. Wir müssen immer „up to date“ sein, kaufen das neuste Smartphone (Apple sei Dank) obwohl das Alte gerade mal 1 Jahr alt ist, leasen (EZB sei Dank) den größten SUV und fliegen zum shoppen nach Dubai, oder New York. Hier schließt sich der Kreis im UN Gebäude, in dem gerade hochrangige Politiker und Lobbyisten über das Schicksal der Menschheit debattieren. Entscheidungen werden vertagt, Fortsetzung folgt!

Bardarbunga: neue Daten

LiveCam Bild der Holuhraun-Eruption. ©IMOIm gestrigen Update gaben die isländischen Behörden neue Daten über die geförderte Lavamenge bekannt: die durchschnittliche Förderrate liegt zwischen 250 und 350 Kubikmeter Lava pro Sekunde. Insgesamt wurde bisher zwischen 0,4 und 0,6 Kubikkilometer Lava gefördert. Das Besondere bei dieser Eruption ist der relativ lange Zeitraum mit einer hohen Lava-Förderung. Eine ähnlich stabile Förderrate wurde nur während der Surtsey-Eruption beobachtet.

Die Lava hat einen Siliziumdioxid-Anteil von ca. 50%. Es ist ein bereits chemisch differenzierter (gereifter) tholeitischer Basalt, der aus einer Magmakammer in ca. 10 km Tiefe kommt. Die Lava die 2010 an der Fimmvörduhals-Spalte gefördert wurde hatte einen SiO2-Anteil von ca. 47% und ist wahrscheinlich ohne lange Zwischenlagerung aus großen Tiefen aufgestiegen. Die explosiv geförderte Lava der Eyjafjallajökull-Eruption brachte es auf ca. 58% SiO2. Diese Schmelze war ein basaltischer Andesit der relativ lange in der Magmakammer verweilte. Solange aus der Holuhraun-Spalte der tholeitische Basalt strömt, ist die Gefahr einer explosiven Eruption vergleichsweise gering. Die Gefahr steigt, wenn sich der Chemismus der Lava ändert, oder der Lavastrom stark nachlässt. Natürlich könnte auch Schmelzwasser, das in die Magmakammer eindringt, eine explosive Eruption auslösen.

Unter dem Zentralvulkan Bardarbunga ereigneten sich seit Mitternacht 6 Erdbeben mit M größer als 3. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,2. Die Eruption geht praktisch unverändert weiter.

Vulkane weltweit

Absenkung des Calderabondens in Relation zu den Erdbeben. © UNI IslandBardarbunga: seit gestern hat sich nicht viel am isländischen Vulkan geändert. Die Aktivität an der Holuhraun-Spalte geht weiter und die Eruption ist seit 3 Wochen stabil. Die Lava fließt jetzt mehr zu den Seiten der Eruptionsspalte. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 37 Quadratkilometer. Es wurden tote Vögel gefunden, die vermutlich an den Folgen der Luftverschmutzung starben.

Die seismische Aktivität am Bardarbunga ist weiterhin recht hoch. Das stärkste Erdbeben unter der Caldera hatte eine Magnitude von 5,5. Der Boden sackte hierbei um 25 cm ab. Die Subsidenz beträgt insgesamt 26 m.

Colima: der Vulkan in Mexiko fördert nicht nur einen Lavadom, sondern auch einen zähflüssigen Lavastrom. Von seiner Front brechen immer wieder Lava-Pakete ab, die Steinschlag und kleine pyroklastische Ströme generieren.

Kilauea: in den letzten Tagen herrschte Deflation am Kilauea und der Lavastrom, der vom Puʻu ʻŌʻō-Krater ausgeht, war weniger aktiv. In den letzten 24 Stunden bewegte er sich um 70 m vorwärts. Er fließt nun innerhalb einer Siedlungsgrenze. Kleine Waldbrände werden ausgelöst, doch noch wurden keine Häuser zerstört.

Rincon de la Vieja: seit dem 17. September ereigneten sich 6 kleinere phreatische Eruptionen im Kratersee des Vulkans in Costa Rica. Die Wassertemperatur stieg um 15 Grad.

 

Bardarbunga: Seismik hoch

Unter dem Zentralvulkan Bardarbunga ereigneten sich in den letzten Stunden mehrere Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Das Stärkste brachte es auf M 4,8. Diese Beben werden sehr wahrscheinlich durch weiteres Absinken des Calderabodens verursacht. Insgesamt fanden in den letzten 48 Stunden 303 Erdbeben statt. Die Bebenhäufigkeit nahem gegenüber den vergangenen Tagen leicht zu.

An der Holuhraun-Spalte geht die Eruption unvermindert weiter. An 2 Stellen im zentralen Teil der Spalte steigen Lavafontänen auf. Lavaströme fließen entlang des Flusses Jökulsá á Fjöllum und lassen etwas Wasserdampf aufsteigen.

Vulkane weltweit

Seismik am Bardarbunga. © IMOBardarbunga: seit fast 3 Tagen hängt die Spalte am Holuhraun größten Teils im Nebel. Kurze Lichtblicke zeigten, dass sich keine großen Änderungen im Eruptionsgeschehen ergeben haben. Der Ausbruch geht mehr oder weniger stabil weiter. Die Seismik bewegt sich seit Tagen auch auf gleichem Niveau. In den letzten 46 Stunden ereigneten sich 283 Erdbeben. 15 Beben hatten eine Magnitude größer als 3. Ein Beben brachte es heute Nacht auf M 5,1. Diese stärkeren Beben konzentrieren sich alle unter dem Zentralvulkan Bardarbunga und stehen im Zusammenhang mit dem Absinken des Calderabodens. Es bleibt also spannend am isländischen Vulkan.

Mayon: in den letzten 23 Stunden ist die seismische Tätigkeit am Mayon stark zurück gegangen. Es wurden nur noch 4 vulkanische Beben registriert (Vortag 22) und 22 Signale (Vortag 70) von Steinschlägen aufgenommen. Wolken verhinderten visuelle Beobachtung des Lavadoms.

Stromboli: der Vulkan auf den Liparischen Inseln vor Sizilien, hat nach seiner langanhaltenden effusiven Eruption immer noch nicht zu seiner normalen Tätigkeit zurück gefunden. Auf der ThermalCam sieht man noch heiße Stellen im Lavafeld auf der Sciara del Fuoco. Die Seismik ist niedrig und scheinbar finden keine strombolianischen Eruptionen aus den Gipfelkratern statt. In einem Zeitungsbericht hieß es gestern, dass die Situation noch kritisch sei. Als kritisch wurden auch die Besuchermassen im August bezeichnet. Die Evakuierungspläne für den Notfall seien nicht auf so viele Menschen ausgelegt. Die Inselverwaltung diskutiert mit dem Zivilschutz über neue Maßnahmen und der Einführung der bereits beschlossenen Kurtaxe von 5 €.