Chile: Hitzewelle und Waldbrände

Hitzewelle im südamerikanischen Chile löst Waldbrände aus – Mindestens 10 Menschen tot

Das südamerikanische Land Chile steht wegen häufiger Erdbeben und Vulkanausbrüchen bei Vnet oft in den Schlagzeilen, doch davon soll heute nicht die Rede sein, denn uns beschäftigen die zahlreichen Waldbrände im Land, die mit einer Hitzewelle einhergehen. Für dieses Wochenende wurden Temperaturen von 37 Grad hervorgesagt. Zugleich leidet Chile unter einer Dürre, die seit mehreren Jahren anhält. So ist der Wassernotstand zum Alltag geworden. Dieses Jahr werden die generellen Probleme noch durch das Klimaphänomen El Nino verstärkt, so dass es zu zahlreichen Waldbränden kam. Besonders stark betroffen ist die Region Valparaíso im Zentrum des Landes. Der chilenische Präsident Gabriel Boric rief den Notstand aus, damit das Militär helfen kann, die Brände zu bekämpfen.

Die Feuer wüten u.a. vor den Toren der Küstenstadt Viña del Mar, die auch bei Touristen beliebt ist. Dort wurden zahlreiche Gebäude von den Flammen gefressen. Chilenische Medien berichten von mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit den Waldbränden. Die genauen Opferzahlen sind nicht bekannt, aber die Behörden der vermuten, dass minderen 10 Menschen starben. Das brisante an der Situation ist, dass sich aufgrund der Hitzewelle viele Menschen in den Urlaubsregionen entlang der Küste aufhalten, darunter viele Hauptstadtbewohner.

Der Wassermangel in Chile hat sich über mehr als ein Jahrzehnt lang aufgebaut. Zum einen veränderte sich das natürliche Wetterregime der Andenregion aufgrund des Klimawandels und der in immer kürzeren Abständen auftretenden Klimaphänomene, und Niederschläge blieben aus. Zum anderen sind die Probleme aber auch hausgemacht und auf eine schlechte Wasserwirtschaft zurückzuführen: Chile ist weltweit der einzige Staat, in dem die Wasserwirtschaft komplett privatisiert wurde. Zweck der Privatisierung war es, die exportorientierte Landwirtschaft zu fördern. Mittlerweile liegen die Wasserrechte nur noch in Händen weniger Großkonzerne, und das meiste Wasser geht für den Anbau von Avocados und Weintrauben drauf, die auch nach Deutschland exportiert werden. Die Landwirtschaft verbraucht mehr Wasser als nachkommt und saugt alle großen Wasserspeicher leer.

Spanien: Wassernotstand in Katalonien

Katalonien erklärt aufgrund anhaltender Dürre den Wassernotstand

Seit über 3 Jahren hält die Trockenheit in der spanischen Region Katalonien an, was dazu führte, dass nun der Ausnahmezustand aufgrund von Wassermangel ausgerufen wurde. Dies führt zu drastischen Sparmaßnahmen im Wasserverbrauch und trifft insbesondere die Landschaft hart. In der Region fällt seit mehr als drei Jahren zu wenig Regen.

Die entsprechenden Einschränkungen gelten seit heute in der katalanischen Hauptstadt Barcelona und 201 weiteren Gemeinden. Von den etwa acht Millionen Einwohnern der Region sind sechs Millionen betroffen. Schon vor der offiziellen Anordnung der Regierung hatten über 30 Gemeinden den Notstand erklärt, während in anderen bereits ein sogenannter Vornotstand galt.

Ab sofort dürfen die Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Gebieten maximal 200 Liter Wasser pro Tag verbrauchen, was ich persönlich immer noch für viel halte. Sollte die Dürre weiter anhalten, besteht die Möglichkeit, das Limit auf 180 Liter in einer zweiten und sogar auf 160 Liter pro Kopf und Tag in einer dritten Phase zu reduzieren. Während des Vornotstands lag die Grenze bei höchstens 230 Litern täglich. Zum Vergleich: in Deutschland liegt der tägliche Wasserverbrauch pro Person bei ca. 125 Liter. Anfang der 1990er Jahre lag er noch bei 147 Liter.

Ob man mit den aktuellen Limitierungen tatsächlich Wasser sparen kann? Tatsächlich gewinnt Katalonien mehr als die Hälfte des Trinkwassers aus Meerwasserentsalzungsanlagen. Vielleicht deshalb die halbherzigen Sparvorlagen für die Bürger.

Wirksamer könnten da die Verbote für das Waschen von Autos, Straßen und Bürgersteigen sein . Private Pools dürfen nur noch mit recyceltem Wasser befüllt werden, und die Bewässerung von privaten und öffentlichen Gärten sowie Parks ist nur unter bestimmten Bedingungen und ebenfalls mit recyceltem Wasser erlaubt.

Besonders betroffen von den Restriktionen ist die Landwirtschaft, die ihren Wasserverbrauch um 80 Prozent reduzieren soll. Die Viehwirtschaft wird aufgefordert, ihren Wasserverbrauch um die Hälfte zu verringern, während die Industrie 25 Prozent Wasser einsparen soll. Bei Nichteinhaltung drohen Geldbußen von bis zu 150.000 Euro. Natürlich könnte sich das auch auf Deutschland auswirken, indem Obst und Gemüse teurer werden, da die katalonischen Landwirte bestimmt Ernteeinbußen haben werden, was dann auch die Preise bei uns steigen lassen könnte.

Der Regionalpräsident von Katalonien, Pere Aragonès, bezeichnete die aktuelle Dürre als die schlimmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor etwa einem Jahrhundert. Die Dürre hält seit über drei Jahren an. Vor anderthalb Jahren waren die Reservoirs noch zu gut 60 Prozent gefüllt, jetzt schrumpften die Füllstände auf knapp 16 Prozent. Ein Ende der Dürre ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: erst letzte Woche wurden in Teilen Spaniens winterliche Rekordtemperaturen von knapp unter 30 Grad verzeichnet.

Aktuell strömt aus der Sahara weiter warme Luft Richtung Iberischer Halbinsel und Saharastaub weht sogar bis nach Skandinavien.

Überflutungen in Ostafrika am 29.11.23

Auf die Dürre folgen in Ostafrika Überflutungen – Mindestens 200 Todesopfer

Monatelang berichtete ich hier immer wieder von der lang anhaltenden Dürre im Osten Afrikas, von der neben Äthiopien auch Kenia und Somalia betroffen waren. In mehreren Nationalparks war es so trocken, dass zahlreiche Wildtiere verendeten und auch die Menschen litten unter der Trockenheit. Nachdem zwei Regenzeiten praktisch ausgeblieben waren und es nur minimale Niederschläge gab, kam sie jetzt doch: Seit Anfang Oktober gibt es ergiebige Regenfälle und auf einmal ist zu viel da, von dem ansonsten kostbaren Nass. Neben den drei erwähnten Ländern sind auch Sudan, Südsudan und Uganda stark betroffen. Große Gebiete sind überschwemmt und stehen unter Wasser. Überflutet sind nicht nur agrarwirtschaftliche Nutzflächen, sondern auch zahlreiche Ortschaften, in denen sich Straßen zu Flüssen verwandelten. Es gibt die übliche Palette an zerstörter Infrastruktur, wobei oft ländliche Regionen in den ärmeren Landesteilen betroffen sind, weswegen sich die finanziellen Schadenssummen noch in Grenzen halten werden. Was nicht heißt, dass es für die betroffenen Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben, nicht dramatisch ist. Am schwersten wiegen aber die Todesopfer, von denen es alleine in Kenia und Somalia mindestens 200 gibt.

In Kenia sind es fast 90.000 Haushalte, die von den Fluten direkt betroffen sind. Wobei mir die Zahl doch sehr gering vorkommt. 746.000 Menschen sind aufgrund der Fluten geflohen und in 120 provisorischen Lagern untergebracht worden. Die genaue Gesamtzahl der Betroffenen wurde nicht angegeben.

Die Überschwemmungen resultieren aus langanhaltenden Regenfällen während der Regenzeit, die durch das Klimaphänomen El Niño verstärkt worden sein sollen. Hilfsorganisationen warnen vor einer Zunahme von Cholerafällen und anderen Krankheiten, die durch stehendes Wasser in den betroffenen Gebieten verursacht werden, insbesondere in ländlichen Gebieten und städtischen Slums ohne Kanalisation.

Das El Niño-Phänomen, das durch eine Erwärmung des tropischen Pazifiks entsteht, führt zu einem Wetterumschwung mit starken Regenfällen in normalerweise trockenen Gebieten und Trockenheit in sonst feuchten Gebieten. Dieses Phänomen tritt normalerweise alle zwei bis sieben Jahre auf. Klimaforscher sind der Ansicht, dass die fortschreitende Klimaerwärmung die El Niño-Ereignisse verstärkt.

Etwas Positives kann ich aus Kenia aber doch berichten, denn der anhaltende Regen hat den Baumsamen auf unserem Grundstück dort gut getan. Im Sommer hatten wir 5 Kg Samen von verschiedenen Akazienarten ausgebracht, und auf einmal sprießen überall Schösslinge!

Die nächste Weltklimakonferenz steht vor der Tür

Apropos Klimawandel: Die Eliten treffen sich in den nächsten Tagen zu einem weiteren Weltklimagipfel. Dazu fliegt man extra mit Regierungsfliegern nach Dubai und geht mit gutem Beispiel voran! Selbst wenn man sich dort auf irgendetwas einigen kann, dann wird es doch aller Voraussicht nach wieder an der Umsetzung scheitern. Aktuell ist man von der Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze bis zum Ende des Jahrhunderts mindestens noch genausoweit entfernt, wie damals in Paris, als man sich auf dieses Ziel geeinigt hatte. Der deutsche Klimaforscher Mojib Latif meinte gestern in einem Interview mit Focus online, dass er dieses 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens für einen großen Fehler hält. Bereits 2015 war absehbar, dass es praktisch unmöglich ist, dieses Ziel zu erreichen. Anstatt zu motivieren verunsichere es die Menschen und würde Angst vor dem Weltuntergang schüren. Dennoch meint er, dass wir natürlich weiterhin an ehrgeizige Klimaschutzziele festhalten sollten, auch wenn Deutschland nicht die Welt retten wird. Dafür ist unser Anteil am globalen Treibhausausstoß viel zu gering. Dennoch haben wir eine Vorbildfunktion für viele andere Staaten.

Da gebe ich dem Klimaforscher vollkommen Recht! Nur schade, dass wir so unfähige Politiker haben, die weit davon entfernt sind, irgendetwas umsetzen zu können, und dann noch kontraproduktiv agieren und unkluge, voreilige Entscheidungen treffen.

Naturkatastrophen-News 17.07.23: Überflutungen und Hitzewellen

Weltweit gibt es zahlreiche Meldungen zu Extremwetterereignissen, die vielfach Naturkatastrophen auslösten und lebensgefährliche Situationen schufen.

Überflutungen in Südostasien

Südkorea wurde von tagelangen Monsunregenfällen heimgesucht, die zu schweren Überflutungen führten und Erdrutsche auslösten. Ein Erdrutsch zerstörte einige Gebäude vollständig. Dabei kamen mindestens 39 Menschen ums Leben, 10 weitere werden noch vermisst. Von den Regenfällen besonders stark betroffen ist die zentrale Region Goesan, wo ein Staudamm überzulaufen drohte. Daher wurde die Evakuierung von Tausenden Menschen angeordnet. Die sintflutartigen Regenfälle verursachten in 13 Landesteilen stundenlange Stromausfälle. Der Bahnverkehr kam zum Erliegen.
Nicht nur in Korea sorgten heftige Regenfälle für Überschwemmungen. Bereits Anfang des Monats traf es Japan und Teile von China schwer. Auf der japanischen Insel Kyushu wurden in der Stadt Kumamoto Hunderttausende Menschen evakuiert. In der zentralchinesischen Provinz Hunan spielten sich noch schlimmere Szenen wie in Kumamoto ab. 70 Häuser sollen eingestürzt sein. In der Provinz Shaanxi wurden die schlimmsten Überflutungen seit 50 Jahren gemeldet.

Ähnliches lässt sich aus Indien und Bangladesch berichten, wo es Anfang vergangener Woche infolge heftiger Regenfälle zu starken Überflutungen kam. In Indien starben mindestens 22 Menschen, wobei die Dunkelziffer deutlich höher ausfallen dürfte. In der Himalaya-Region Himachal Pradesh fiel an einem Tag mehr Niederschlag, als sonst in mehreren Monaten zusammenkommt. Eine Brücke stürzte ein, und es kam zu Erdrutschen.

Wie bereits in anderen Berichten erwähnt, werden die immer häufiger auftretenden Extremwettersituationen dem Klimawandel zugeschrieben. In diesem Jahr könnten zwei natürliche Phänomene die klimatischen Entwicklungen beeinflussen: El Niño und der submarine Vulkanausbruch bei Tonga, der seinen Höhepunkt Anfang des letzten Jahres erreichte und Unmengen Wasserdampf in die Atmosphäre blies. Abgesehen von diesen Phänomenen ist jedoch auch klar, dass die Klimaerwärmung ihren Anteil an den extremen Wetterlagen hat, denn wenn es wärmer wird, verdunstet mehr Wasser, was automatisch zu höheren Niederschlägen führt. Diese scheinen sich jedoch nicht gleichmäßig zu verteilen, sondern konzentrieren sich auf bestimmte Regionen und Ereignisse. Gleichzeitig gibt es in anderen Teilen der Erde massive Dürren und neue Hitzerekorde.

Hitze und Dürre

Am Sonntag wurden im US-amerikanischen Death Valley 52 Grad Celsius gemessen. Der Hitzerekord wurde jedoch nicht geknackt, er liegt dort bei 54,4 Grad, die in den Jahren 2020 und 2021 erreicht wurden. Auch andere Teile der USA leiden unter einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 45 Grad. Diese wurden in Phoenix (Arizona) gemessen. Hier war es der 17. Tag in Folge mit Höchsttemperaturen über 43 Grad.
Während der Westen und Süden der USA unter extremer Hitze leiden, kam es im Osten zu Unwettern mit Starkregen. Dieser löste eine Sturzflut aus, bei der gestern im Bundesstaat Pennsylvania mindestens 5 Menschen starben. Zwei kleine Kinder gelten als vermisst. Die Sturzflut ereignete sich nicht etwa in einem Canyon, sondern auf einer Straße.

Im südamerikanischen Uruguay herrscht eine Dürre, von der die Hauptstadt Montevideo besonders betroffen ist. Dort reicht das Trinkwasser nur noch gut 3 Wochen, da die wasserspeichernden Stauseen der Region fast leer sind.

Naturkatastrophen-News 13.07.23: Hitzewelle

Hitzewellen plagen die Nordhalbkugel

Während bei uns in Deutschland gerade Gewitter und Unwetter die mediale Aufmerksamkeit beanspruchen, manifestierten sich in anderen Regionen der Nordhalbkugel Hitzewellen. Allen voran hat es den Südwesten der USA erwischt, wo sich eine Hitzeglocke bildete, unter dem die Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Nevada und New Mexico schwitzen. Gestern herrschten dort Temperaturen von 37 Grad, doch in den nächsten Tagen könnte das Thermometer bis auf 44 Grad Celsius klettern. Diese Temperaturen wurden vor allem für das zentrale Kalifornien prognostiziert. Die Wetterdienste warnen vor der Hitze und rufen die Menschen auf sich in den heißesten Stunden zu schonen und möglichst Aufenthalte im Freien zu vermeiden.

Von der Hitzewelle in den USA sind über 50 Millionen Personen betroffen. Wie immer bei solchen Gelegenheiten, kommen auch diesmal die Stromnetzte an ihre Grenzen, da Klimaanlagen auf Dauervollast laufen.

Sorgen bereitet nicht nur die Extremtemperaturen, sondern auch das lange Anhalten. In der Hauptstadt von Arizona -Phoenix- wurden schon an 10 Tagen Temperaturen von 43 Grad gemessen. Im texanischen El Paso nahe der Grenze zu Mexiko wurden an 24 Tagen in Folge mehr als 37,7 Grand Celsius gemessen, was einen neuen Rekord darstellt.

Besonders Personen mit Herzkreislaufbeschwerden leiden unter dem Extremklima.

Während der Südwesten der USA unter der Hitzewelle nebst neuer Trockenheit leidet, gab es in entgegengesetzter Richtung das Gegenteil von Trockenheit: im Bundesstaat Vermont gab es langanhaltenden Starkregen, so dass es zu Überflutungen kam und ein Staudamm zu brechen drohte. Doch das ganz große Unglück scheint erst einmal abgewendet zu sein, denn die Pegel fallen momentan. Erst gestern wurde der Katastrophenfall ausgerufen.

Vermont grenzt an die kanadische Waldbrandregion Quebec, wo es in der letzten Wochen 670 Waldbrände gab, die mit lang anhaltender Trockenheit in Verbindung standen. Spekulativ ist, dass es auch dort regnete und sich die Waldbrandgefahr entspannte.

Hitzewelle am Mittelmeer

Am Mittelmeer wird es in den nächsten Tagen zum Teil auch extrem heiß: Im italienischen Apulien soll es heute 42 Grad heiß werden, in Griechenland schwitzt man bei 44 Grad und in der Türkei sprengt das Quecksilber auch die 40 Grad-Marke. Das heiße Wetter soll am Wochenende auch Deutschland erfassen wo es zwischen 35 und 40 Grad heiß werden soll.

In dem Zusammenhang mit Extremtemperaturen gibt es noch die unerfreuliche Meldung, dass sich die Gletscherschmelze in den Alpen weiter beschleunigte. Experten sind nun der Meinung, dass hier der Kipppunkt bereits überschritten wurde. Das heißt, dass sich die Gletscherschmelze nicht mehr aufhalten lässt, selbst wenn wir jetzt kein Kohlendioxid mehr ausstoßen sollten. Mit solchen radikalen Maßnahmen könnte man die Schmelze nur noch verzögern.

Zusammenfassung:

  • Über weite Teile des Südwestens der USA bildete sich eine Hitzeglocke.
  • Es werden Temperaturen von bis zu 44 Grad erwartet.
  • Im Südosten verursachten Unwetter Überflutungen und ein Damm droht zu brechen.
  • Im Mittelmeerraum gibt es eine Hitzewelle.
  • Am Wochenende wird es auch in Deutschland heiß.
  • Die Alpen-Gletscherschmelze hat den Kipppunkt überschritten.

Hitzewelle in Asien: Naturkatastrophen-News am 08.05.23

Rekordhitze in Vietnam: Thermometer stieg auf 44,2 Grad

Am Wochenende erlebten Teile von Vietnam eine Rekordhitze, als das Thermometer bis auf 44,2 Grad angestiegen war. Die extreme Temperatur wurde im nördlichen Bezirk Tuong Duong gemessen. Dabei war es nicht nur ein jahreszeitlicher Rekord, denn noch nie war es in Vietnam heißer als in diesem Mai. Dabei stehen die Temperaturen für Vietnam nur stellvertretend für eine Hitzewelle, die bereits seit April weite Teile Südostasiens in Atem hält, denn bereits in den letzten Wochen kam es in Indien und Thailand zu ähnlich hohen Werten, die für diese Jahreszeit deutlich zu hoch waren. Es gab zahlreiche Hitzetote. Die Menschen leiden unter den Hitzewellen und es kommt vielerorts zu Stromausfällen, weil die Stromnetze nicht für die Lasten ausgelegt sind, die durch Klimaanlagen verursacht werden, die auf Hochtouren laufen. Zudem können Generatoren und Transformatoren heiß laufen und müssen heruntergefahren werden, bzw. mit geringer Leistung laufen. Darüber hinaus gibt es auch weitere Auswirkungen auf die Infrastruktur, etwa auf Straßen, deren Asphalt schmilzt, auf Eisenbahnschienen, die sich verziehen und natürlich auf die Wasserversorgung, denn oftmals gehen extreme Hitze einher mit hoher Verdunstung und geringen Niederschlägen. So fürchten bereits jetzt Landwirte in Thailand, wo ebenfalls Temperaturen von mehr als 40 Grad herrschten, eine Dürre und Verluste in der Palmölindustrie.

Auch die Philippinen leiden unter einer Hitzewelle, bei der es auch noch zur extremen Schwüle kommt. So wurden zeitweise Schulen geschlossen, da der Hitzeindex bis in die Gefahrenzone für die Gesundheit der Menschen kletterte.

Im Südwesten Chinas ist es nicht nur zu heiß, sondern auch zu trocken. Seit Monaten leidet man unter einer extremen Dürre, was sich nicht nur negativ auf die Landwirtschaft auswirkt, sondern auch auf die dort angesiedelten Aluminiumwerke.

Die Hitzewelle in Asien alarmiert natürlich auch die Klimawissenschaftler, von denen einige prognostizierten, dass 2023 das bisher heißeste Jahr der Welt werden könnte. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen auf der Nordhalbkugel stehen im Zeichen eines sich anbahnenden Klimaphänomens „ El Nino“. Bereits jetzt ist die Temperatur der äquatorialen Ozean auf mehr als 30 ° C angestiegen. Die Auswirkungen auf das Klima, aber auch auf das Ökosystem Ozean werden enorm sein. Man darf nicht nur mit weiteren Hitzewellen und Dürren einerseits und mit starken Überflutungen andererseits rechnen, sondern auch mit starken tropischen Wirbelstürmen.

Naturkatastrophen-News 02.05.23: Dürre

Hitzewelle und Dürre bedrohen Ernte in Spanien

Ende letzter Woche herrschte im Südwesten Spaniens eine ungewöhnlich heftige Hitzewelle im Südwesten Spaniens. Am Flughafen von Cordoba wurden 38,8 Grad gemessen. Damit wurde ein neuer Allzeitrekord für den Monat April aufgestellt. Der bisherige Rekord wurde um mehr als 4 Grad überschritten. Normalerweise liegen die Durchschnittstemperaturen 10 Grad unter den Werten der Hitzewelle. Diese war dem Umstand geschuldet, dass durch eine Omega-Wetterlage trockene und heiße Luft aus der Sahara Richtung Spanien gelenkt wurde. Das Thema Omega-Wetterlage griff ich hier bereits öfters auf und es gibt Klimaforscher, die befürchten, dass dies anomale Wettersituation bald das neue Normal werden könnte. Schuld an das immer häufiger auftretende Phänomen soll der Klimawandel sein, der durch eine Erwärmung der Stratosphäre die Höhenwinde abschwächt, wodurch es in den unteren Atmosphärenschichten immer häufiger zu einer Omega-Wetterlage kommt.

Auch abseits der Temperaturrekorde leiden weite Teile Spaniens seit Monaten unter einer extremen Dürre. Schon jetzt sehen viele Landwirte im Südwesten des Landes die Ernte bedroht. sie sprechen nicht nur von einem Rückgang der Ernteerträge, sondern von einem Totalverlust in Sachen Getreide und Viehfutter. Auch die Obsternte ist vielerorts bedroht. In der Extremadura, in Andalusien und in Castilla-La Mancha würden auf einer Fläche von mindestens 3,5 Millionen Hektar „nicht ein Korn“ wachsen, erklärt der Landwirt Daniel Trenado im spanischen Fernsehen. Auch viele Viehzüchter sind davon betroffen und müssen mangels Viehfutter Tiere notschlachten.

Für viele Landwirte eine existenzielle Bedrohung und auch für uns Konsumenten wird ein möglicher Ernteausfall in Spanien nicht folgenlos bleiben: Preise für Getreideprodukte, Fleisch, Molkereierzeugnisse und vielen Sorten an Obst und Gemüse werden in den Supermarktregalen noch teurer werden und sei es nur, weil raffgierige Supermarktkonzerne weiter steigende Gewinne einfahren wollen, denn von Gewinneinbußen ist bei den Mächtigen und Reichen trotz der zahlreichen Krisen der letzten 3 Jahre keine Spur! Auch der Klimaschutz wird vielerorts nur dazu benutzt, um kräftig Kasse zu machen, obwohl wir uns alle tatsächlich in einer ernsten Situation befinden, die spätestens im nächsten Jahrzehnt deutlich eskalieren könnte.

Hitzewelle in Spanien – Naturkatastrophen-News 27.04.23

Ungewöhnlich frühe Hitzewelle lähmt Teile Spaniens

In Teilen Spaniens ist es momentan sehr heiß und die Meteorologen sprechen von der ersten Hitzewelle des Jahres, die nicht nur ungewöhnlich stark ausfällt, sondern auch ungewöhnlich früh im Jahr die Iberische Halbinsel heimsucht. Besonders heiß ist es im Südwesten Spaniens. In Sevilla wurden heute Temperaturen von bis zu 36,7 Grad Celsius gemessen. Den Rekord knackte der Ort Morón de la Frontera, der südwestlich von Sevilla liegt. Dort kletterte das Thermometer auf 37,1 Grad: ein neuer Spitzenwert für den Monat April in Spanien. Seit Beginn der Klimaaufzeichnungen war es noch nie wärmer dort. Der bisherige Rekord wurde um fast 3 Grad überschritten. Und die Wetterprognosen legen nahe, dass die Temperaturen am Freitag noch höher ausfallen können. Einige Wettermodelle sagen voraus, dass sogar die 40-Grad-Marke erreicht werden könnte. Doch schon jetzt ist es den Menschen zu viel, denn bei solchen Temperaturen kann man kaum noch seine gewohnten Tätigkeiten nachgehen, geschweige denn körperlich anstrengende Arbeiten verrichtet werden.

Natürlich fragt man sich, wie wohl der Sommer werden wird und wie die hohen Temperaturen im Frühjahr die Dürre beeinflussen werden, die schon lange in Spanien herrscht. Pessimisten befürchten, dass die aktuelle Wetterlage das neue Normal werden wird: Schwache Höhenwinde und ein ortsstabiles Tiefdruckgebiet über dem Atlantik schaufeln trocken heiße Wüstenluft aus der Sahara Richtung Europa. Die entgegengesetzt wirkenden Luftströmungen bescheren uns in Deutschland aktuell für diese Jahreszeit zu niedrige Temperaturen: In einer Höhe von 1500 m ist die Luft um 8- 10 ° C kühler als im langjährigen Mittel. Dafür sind die Luftmassen im Südwesten Europas und im Nordwesten Afrikas um bis zwölf Grad wärmer als normal. Viel zu heiß ist es übrigens auch in Indien und Thailand.

Dürre jenseits der Alpen

Ungewöhnlich trocken ist es seit Monaten nicht nur im Südwesten Europas, sondern auch südlich der Alpen. Ein Ende der Dürre ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: in den Alpen lag zu wenig Schnee und die Schneeschmelze fällt gering aus. Besonders dramatisch entwickelt sich die Lage am Gardasee, der nur noch zu 38% gefüllt sein soll, obwohl ich das Anhand aktueller Satellitenaufnahmen nicht nachvollziehen kann. Der See reguliert normalerweise während des trockenen Sommers den Wasserstand im Fluss Po, der wiederum wichtiger Wasserlieferant für die Landwirtschaft der Region darstellt. Sollte sich die Situation nicht durch jede Menge Regen bald entschärfen, wird es im Sommer wohl echte Probleme geben. Der Wasserstand erreichte mit nur 45,8 cm über dem hydrometrischen Nullpunkt den niedrigsten jemals seit 1953 beobachteten Wert, gegenüber dem Durchschnitt von 109 cm in den letzten 70 Jahren. Der hydrometrische Nullpunkt des Pegels wird immer etwas unter dem niedrigsten Wasserstand der letzten Jahrzehnte gesetzt.

Naturkatastrophen-News 24.02.23: Italien

Dürre in Norditalien hält an und bereitet Sorgen

Das Klima in Norditalien wird weiterhin von einer Dürre dominiert, die für fallende Pegelstände am Fluss Po und seinen Nebenflüssen sorgt. Doch auch die großen Oberitalienischen Seen und die Lagunenstadt Venedig sind von niedrigen Wasserständen betroffen. Der Deutschen liebstes Kind, der Gardasee, weist die niedrigsten winterlichen Pegelstände der letzten 30 Jahre auf. Sie liegen 50 Zentimeter unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt und so manche Insel im See ist zu Fuß erreichbar geworden.

Eine besondere schwere der Situation liegt darin begründet, dass Dürre und Niedrigwasser im Spätwinter extrem seltene Phänomene sind, wenn sie in dieser Form überhaupt vorkommen. Normalerweise müssten sich die Pegel ihren Höchstständen nähern, da gerade im auslaufenden Winter viele Niederschläge fallen sollten und in mittleren Höhenlagen die Schneeschmelze einsetzen kann. Doch auch von den weißen Flocken gab es in dieser Wintersaison zu wenig. Besonders in den Alpen begann die Skisaison sehr spät und viele Pisten mussten künstlich beschneit werden. Damit setzen sich die Sorgen fort, die die Menschen der Region schon seit dem letzten Frühsommer begleiten.

Venedig mit „Aqua bassa“

Die Meteorologen geben als Grund für das Ausbleiben der Niederschläge ein stabiles Hochdrucksystem über Norditalien an, das Tiefdruckgebiete blockiert und den Regen somit fernhält. Tatsächlich ist auch die Lagunenstadt Venedig vom Niedrigwasser betroffen, das dort „Aqua bassa“ heißt. Das Niedrigwasser in Venedig wird aber nicht nur von den Niederschlagsmengen bestimmt, sondern auch von ungewöhnlichen Tiden und starken, ablandigen Winden verursacht, die die Wasserstände besonders weit sinken lassen. Bei Ebbe fallen mittlerweile viele Kanäle trocken, sodass die Gondeln im Schlamm stecken.

Dramatisch macht sich die Dürre in der Po-Ebene bemerkbar. Der längste Fluss Italiens verläuft in Ost-West-Richtung und entwässert die Nebenflüsse, die aus den Alpen kommen. Neben dem Ausbleiben der Niederschläge wirkt sich auch der außerordentliche Schneemangel der Alpen negativ auf die Wasserbilanz des Flusses aus. Stellenweise liegen die Pegel um bis zu 60 Zentimeter unter normal und Umweltschutzverbände, Landwirte und Wasserversorger schlagen Alarm: sollte sich die Situation nicht schnell ändern, droht im Sommer massive Wasserknappheit, die auch zu weiteren Ernteausfällen führen kann.

Apropos Ernteausfälle: Diese gab und gibt es bereits in Italien, aber auch in Frankreich und Spanien, weil dort winterliche Unwetter mit Hagelschlag und Frost wüteten und die Ernten schmälerten. Aus diesem Grund werden manche Obst- und Gemüsesorten knapp und teuer. Besonders Großbritannien ist davon betroffen, da seit dem Brexit Transport- und Zollprobleme die Einfuhr schnell verderblicher Lebensmitte erschweren.