Campi Flegrei: Erdbebenschwarm rockt Pozzuoli

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde von einem Schwarmbeben herschüttert. Es begann gestern Nachmittag und setzte sich bis in die frühen Morgenstunden des heutigen Tages fort. Bisher wurden vom INGV 30 Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,7. Das Hypozentrum lag in 2,23 km Tiefe. Das Epizentrum dieses Bebens befand sich auf dem Ostrand der Solfatara, etwas südlich von der Pisciarelli Fumarole. Das zweitstärkste Beben hatte die Magnitude 2,3 und rockte den Ortsrand von Pozzuoli.

Im wöchentlichen Bulletin des INGV hieß es, dass die Inflation weiterhin 1 cm pro Monat beträgt. Die Rate hatte sch im Sommer erhöht, bis dahin hob sich der Boden um 6 mm pro Monat. Seit 2011 sind so bereits 67,5 cm Bodenhebung hinzu gekommen. In der Wochen 7.-15. Dezember wurden 23 schwache Erdbeben registriert. Je länger die Inflation anhält, desto wahrscheinlicher wird es, dass es zu einer Eruption in der Caldera kommen wir. Doch bis jetzt lassen sich keine genaue Prognosen treffen, wann es soweit sein wird. Natürlich kann die Inflation auch einfach ohne Eruption enden.

Voigtland: Schwarmbeben im Cheb-Becken

Im deutsch-tschechischen Grenzgebiet des Cheb-Beckens bebt seit einigen Tagen ebenfalls wieder die Erde. Die Seismographen registrieren zahlreiche schwache Erdstöße im Bereich des Cheb-Beckens. Dort gibt es Mofetten, deren Gase darauf hindeuten, dass die Schwarmbeben durch Intrusion magmatischer Fluide ausgelöst werden. Woher diese Fluide stammen wird kontrovers diskutiert. Manche Wissenschaftler vertreten die These, dass ein Magmenkörper in die Erdkruste eindringt. Andere gehen davon aus, dass es sich bei den Fluiden um Tiefenwasser handelt, dass von einem erkaltenden Magmenkörper mit dessen Restwärme versorgt wird und so unter Druck gerät und in Störungszonen eindringt. Dort werden dann durch das Wasser die Beben ausgelöst.

Heute gab es bereits 20 Erdstöße mit Magnituden über 1, 0. Der Stärkste hatte eine Magnitude von 2,2. Die Mehrzahl der Erschütterungen sind allerdings im Bereich der Mikroseismik einzuordnen und haben Magnituden kleiner als 1,0. Seit Beginn des Schwarms am 12. Dezember, wurden mehr als 1000 Beben registriert. Dennoch handelt es sich noch um einen vergleichsweise schwachen Schwarm.

Ätna: Schwarmbeben im Nordosten

Gestern Abend manifestierte sich ein Erdbebenschwarm auf der Ätna-Nordostflanke. Das INGV meldet 8 Erdbeben mit Magnituden ab 2. Die beiden stärksten Beben brachte es auf M 3,2. Die Epizentren wurden 5 km südwestlich von Linguaglossa lokalisiert. Die Hypozentren lagen sehr flach. Die Tiefenangaben schwanken zwischen 0 und 1 km. Das ist sehr ungewöhnlich, normalerweise liegen die Beben in mindestens 4-5 km Tiefe. Wie viele schwächere Erschütterungen es gegeben hat, wird beim INGV erst in 2 Tagen angezeigt.

Wahrscheinlich handelt es sich um tektonisch bedingte Erdstöße entlang des Pernicana-Störungssystems. Beben hier sind nicht neu. In der Vergangenheit signalisierten sie oft, dass sich der Ätna auf eine größere Eruption vorbereitet. Allerdings lässt sich der Zeitraum, wann sich wohl möglich eine Eruption ereignen wird nicht wirklich eingrenzen.

Bekanntestes Beispiel ereignete sich im Jahr 2002. Am 22. September kam es zu einem Erdstoß der Magnitude 3,7. Am 26. Oktober setzte ein massives Schwarmbeben ein. Ein Tag später begann die Flankeneruption. Ein Szenario, dass sich jederzeit wiederholen könnte, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür nicht sehr hoch ist.

Karymsky eruptierte Asche

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Karymsky kleinere Aschewolken. Das geht aus 2 VONA-Meldungen des VAAC Tokio hervor, die am 25. und 26. September veröffentlicht wurden. Die Asche stieg bis auf einer Höhe von 1800 m ü.N.N. auf und driftete in nördlicher Richtung. In den letzten Jahren ist der Karymsky nur sporadisch aktiv.

Semeru bricht weiterhin aus

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der frequente Eruptionen erzeugt. Beobachter am Boden berichteten von kleinen Aschewolken, deren Höhe nicht bestimmt werden konnte. Das VSI registrierte 43 seismische Eruptionssignale mit Maximal-Amplituden von 21 mm und einer Dauer von bis zu 220 Sekunden.

Suwanose-jima in Eruption

Der japanische Inselvulkan ist wieder aktiv und eruptiert strombolianisch. Das VAAC registrierte seit gestern 5 Eruptionen. Tephra stieg bis auf einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel auf.

Island: Schwarmbeben geht weiter

Das massive Schwarmbeben, an der Tjörnes-fracture-zone (TFZ), im Norden von Island, geht weiter. In den letzten 48 Stunden wurden 905 Erdbeben registriert. 9 hatten eine Magnitude 3+. Die meisten Beben ereignen sich im Öxarfjörður Fjord, wenige Kilometer vor der Küste beim Ort Kópasker. Die Beben könnten mit der Intrusion eines Magmenkörpers assoziiert sein, allerdings ereignen sich an der TFZ auch rein seismisch bedingte Erdbebenschwärme. So lässt sich derzeit nur spekulieren, was die Ursache der Beben ist.

Die Beben am 2. Spot nordöstlich von Gimsey liegen im Bereich des submarinen Vulkansystems Nafir. In den letzten Jahren kam es dort immer wieder zu starken Erdbebenschwärmen und man rechnete bereits mit einer Unterwassereruption, die bis jetzt allerdings ausblieb.

Tjörnes fracture zone und Þeistareykjabunga

Die Tjörnes-fracture-zone ist eine dextrale Blattverschiebung, die zwei große Störungszonen Islands miteinander verbindet: die Nördliche Riftzone und die Kolbeinsey Dehnungszone. Im Prinzip sind die beiden Störungszonen Teile des Mittelozeanischen Rückens, mit dem Unterschied, dass die Nördliche Riftzone auf Island zutage tritt. Dort liegen einige der größten Vulkane Islands: Kverkfjöll, Askja und Katla. Nördlich der Katla liegt noch das Vulkansystem von Þeistareykjabunga, welches ca. 30 km lang ist. Dort wurde jüngst ein neues Geothermalkraftwerk errichtet. Das Vulkansystem mündet in den Öxarfjörður Fjord. Die Beben manifestieren sich also in einer vulkanisch aktiven Region Islands.

Die letzte Eruption am Vulkansystem Þeistareykjabunga ist schon länger her. Das große Lavafeld Þeistareykjahraun entstand vor etwa 2400 Jahren. Die Lava wurde aus dem Stórihver-Krater eruptiert. Rechnet man noch die Mánáreyjar-Inseln vor der Küste zum Vulkangebiet, dann ereignete sich die letzte Eruption im Jahr 1867: damals entstand eine neue Vulkaninsel, die inzwischen allerdings wieder erodierte. Die Vulkaneilande liegen ca. 15 km westlich der aktuellen Epizentren bei Kópasker.

Vesuv: Schwarmbeben im Gange

Heute Abend ereignet sich am Vesuv (Italien) ein neuer Erdbebenschwarm. Die neapolitanische Website Meteovesuvio berichtet von mehr als 70 Erdbeben geringer Intensität. Auf der Website des INGV kann ich bisher 38 Erdbeben ausmachen. Die Magnituden sind zum Teil noch nicht bestimmt. Das Stärkste angezeigte Beben hatte eine Magnitude von 1,5 und lag in 630 m Tiefe. Auf dem Seimogramm des INGV ist auch ein längeres Signals sichtbar, dass an Tremor erinnert. Offizielles Statement des Observatoriums liegt noch nicht vor.

Es ist der 3. größere Erdbebenschwarm seit Oktober 2018. Es sieht so aus, als würden sich diese Ereignisse häufen. In den letzten Wochen gab es auch mehrere kleinere Schwärme. Ohne weiter Daten wie Inflation, Gaszusammensetzung, Wärmestrahlung, lässt sich aber nicht sagen, ob die erhöhte Seismik Anzeichen eines langsamen Erwachens des Vesuvs ist. Zur Jahreswende waren diese Daten noch unauffällig.

Update 26.03.2019: Gestern ereigneten sich noch 2 weitere schwache Erdstöße, so dass man von 40 Erdbeben ausgehen kann. Die meisten Beben waren von sehr geringer Magnitude. Nach bisheriger Auswertung hatten 7 Erschütterungen die Magnitude 1 oder größer. Die italienischen Medien berichten über das Ereignis, aber bisher ist ein Statement der Vulkanologen des INGV ausgeblieben. Dieses wird bestimmt im Laufe des Tages nachgereicht werden. Was bereits jetzt gesagt werden kann: Es war von der Anzahl der Beben das stärkste Schwarmbeben der letzten Zeit. Auffallend ist eine Häufung dieser Events. Eine Statistik von Meteovesuvio zeigt den Jahresverlauf der Erdbebenevolution am Vesuv und dort erkennt man eine Zunahme der Ereignisse, wobei es sich bei dem roten Balken für den aktuellen Monat, um eine Schätzung von Meteovesuvio handelt. Blaue Balken repräsentieren die offiziell registrierten Erdbeben. Die Auswertung dauert immer einige Tage, daher sind die aktuellen Erdbeben noch nicht im blauen Balken für den März enthalten. Interessanterweise verzeichnet man auch am Nachbarvulkan Campi Flegrei eine Zunahme seismischer Aktivität. Ebenso interessant ist die Verteilung der Erdbeben mit der Tiefe: während sich an der Campi Flegrei die Hypozentren über den Jahresverlauf relativ gleichförmig verteilen, erkennt man am Vesuv eine Zunahme tiefer gelegener Erdbeben in den letzten Monaten. Die Seismik könnte tatsächlich mit der Bewegung magmatischer Fluide zusammenhängen. Die Aktivitätszunahme ist allerdings nicht so stark, dass die Vulkanologen vor Ort Alarm geben werden. Einige Wissenschaftler gehen auch davon aus, dass sich das Fördersystem noch in einer Abkühlphase befindet, wodurch die erstarrte Lava im Schlot schrumpft und sich zusammenzieht. In diesen Fall könnten die Erdbeben durch Deflation verursacht werden. Der letzte Ausbruch des Vesuvs ereignete sich im Jahr 1944.

Griechenland: Erdbebenschwarm bei Santorin

Die griechische Vulkaninsel Santorin wird derzeit von einem Erdbebenschwarm heimgesucht. Dieser begann in der letzten Nacht und dauert bis jetzt an. Das stärkste Einzelbeben hatte die Magnitude 4,2 und lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 19 Kilometer vor der Südküste der Insel. Diesem Beben voran gingen ca. 10 Erschütterungen mit Magnituden größer als 2. Zudem wurden zahlreiche schwächere Erdbeben registriert. Alle liegen im Bereich der Südküste von Santorin. Einige Hypozentren liegen nahe der Oberfläche. Ein Zusammenhang mit Magmenaufstieg kann nicht ausgeschlossen werden. Mich erinnert diese Bebenserie an jene vom Ätna, die wir Weihnachten beobachten konnten. Allerdings ist ein unmittelbar bevorstehender Vulkanausbruch sehr unwahrscheinlich. Die letzte Inflationsphase ist schon einige Jahre her.

Aus geologischer Sicht ist Santorin wegen seiner Caldera berühmt. Historisch betrachtet stellt die minoische Eruption der Bronzezeit ein wichtiger geschichtlicher Marker dar. Anhand der vulkanischen Ablagerungen, die sich rund ums Mittelmeer verteilten, wurden viel Epochen ägyptischer Geschichte datiert. Vor einigen Jahren kam Unsicherheit auf, ob die Datierungen richtig sind, da man sich gezwungen war den bisherigen Zeitraum der Minoischen Eruption zu überdenken. Bis heute wird das Datum kontrovers diskutiert.

Santorin ist bei Urlaubern sehr beliebt. Während der griechischen Schuldenkrise gingen die Besucherzahlen stark zurück, doch mittlerweile wachsen sie wieder. Nicht zuletzt, weil die Türkei und die Staaten Nordafrikas für Besucher -aufgrund der Terrorlage- unattraktiv geworden sind.

Vulkanismus in der Nachbarschaft von Santorin

Auf den griechischen Inseln gibt es einen weiteren Vulkan der potenziell aktiv ist: Nisyros. Das Vulkaneiland gehört zum Dodekanes. Die fast runde Insel hat einen Durchmesser von gut acht Kilometer auf. Die West- und Südküste ist relativ steil. Nur im Norden und Osten gibt es mehrere flache Sandbuchten. Der Vulkan war zuletzt im Spätmittelalter aktiv. Damals gab es phreatische Explosionen.

Weiterführende Links auf vnet: Erdbeben, Magnituden

Vesuv: Erdbebenschwarm klingt ab

Während der Nacht hat die seismische Aktivität am Vesuv nachgelassen. Das aktuelle Schwarmbeben kann als beendet betrachtet werden. Zuvor gab es allerdings noch 2 vergleichsweise starke Erschütterungen der Magnituden 2,4 und 2,3. Die Hypozentren lagen in ca. 1500 m Tiefe. Es wurden auch 2 Beben der Magnituden 1,6 und 1,4 registriert. Insgesamt gab es gestern 21 Erdbeben unter dem Vesuv. Es lässt sich sagen, dass die seismische Energie diesmal höher gewesen sein dürfte, als bei früheren Schwarmbeben in diesem Jahr. Es ist auch eine Verlagerung der Hypozentren in größerer Tiefe zu beobachten, wobei diese immer noch sehr flach liegen. Unklar hingegen ist der Auslöser der Beben. Hat sich die Vulkan aufgrund langjähriger Deflation etwa gesetzt, oder steigen gegenteilig Fluide auf und es gibt Inflation? Diese Fragestellung kann nur das INGV Neapel beantworten. Wir dürfen auf eine neuen Monatsanalyse erwarten, welche sehr wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres veröffentlicht wird.

Vesuv: Stellungsnahme des INGV

Nun hat das INGV Napoli ein Statement zur Lage am Vesuv veröffentlicht. Der Alarmstatus bleibt bei „grün“. Die beobachteten Schwarmbeben lägen im Bereich der normalen seismischen Aktivität des Vulkans. Meteovesuvio reagiert mit Unglauben und fordert eine genaue Untersuchung der Lage. Dort wird behauptet, dass außergewöhnliche seismische Ereignisse in Erdbebenlisten nicht aufgenommen werden. Zudem würde die Einschätzung der Lage auf Daten vom Oktober beruhen. Allerdings sah man gestern auf EMSC auch kein Erdbeben mit Magnituden größer gleich 2.

Obwohl man über die Stärke der stärksten Erschütterung diskutieren kann, lässt sich das Schwarmbeben selbst nicht leugnen. Hier wird wohl die Aktivität der nächsten Wochen entscheiden, ob tatsächlich eine Steigerung stattfindet, oder ob die Aktivität im normalen Rahmen liegt. Klar ist, dass es immer wieder zu Schwarmbeben am Vesuv kommt. Es ist allerdings in den letzten Jahren die erste Serie von Schwarmbeben, die mir ins Auge gesprungen ist und hier der Berichterstattung bedarf. Allerdings sehe ich es auch so, das zum jetzigen Zeitpunkt kein Grund zur Panik, oder übermäßiger Besorgnis besteht. Es gibt kein Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs!

Dr. Boris Behncke vom INGV Catania wies -in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“- ausdrücklich darauf hin, dass in den letzten Jahren Deflation, also ein Absinken des Bodens registriert wurde.

Mir persönlich drängt sich eine Analogie zu den Vorkommnissen im letzten Jahr auf, als der Gunung Agung aus seinem Schlaf erwachte. Von offizieller Seite wollte man eine Panik vermeiden, inoffizielle Beobachter neigten zum dramatisieren. Dass der Vesuv kurzfristig aus seinem Schlaf erwacht, halte ich auch für unwahrscheinlich. Dennoch zeigen die aktuellen Erdbeben, dass sich Fluide im Untergrund bewegen, welche von einer aktiven Magmakammer ausgehen. es muss also nicht unbedingt Jahrhunderte dauern, bis der Vesuv wieder erwacht. Mit diesem wissen sollte man sich vor Ort schon Gedanken machen, ob es empfehlenswert ist, die Hänge des Vulkans zu bewohnen.

Japan: Erdbeben M 5,7 beim Mt. Sanbe

Auf der japanischen Insel Honshu ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Es folgten Nachbeben mit Magnituden zwischen 4,7 und 4,4. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 10 km und 8 km. Das besondere des Erdbebens ist seine Lage im Vulkangebiet des Mt Sanbe. Die Gegend ist bekannt für ihre zahlreichen Thermalquellen, die auch von Pavianen sehr gerne genutzt werden.

Mount Sanbe ist ein Komplexvulkan, der sich aus 7 Stratovulkanen zusammensetzt. Die Vulkane werden von einer kleinen Caldera dominiert, die einen Durchmesser von 1 km hat. Mount Sanbe förderte überwiegen andesitische-dazitische Laven und neigte zu explosiven Eruptionen, bei denen große pyroklastische Ströme generiert wurden. Die Vulkane erlebten ihre Hochphase während des Pleistozäns, es ist aber auch eine große Eruption bekannt, welche die Gegend vor 3600 Jahren erschütterte.

Die heißen Quellen von Sanbe-onsen stehen unter Naturschutz und sind im Daisen-Oki National Park geschützt. Ein Bad im heißen Wasser soll das Leben verlängern. Es gibt auch radioaktive Quellen, welche bei Depressionen helfen sollen. Die Gegend ist bei Touristen sehr beliebt.

USA: Spürbares Erdbeben bei L.A.

Im Großraum Los Angeles ereignete sich heute Morgen ein Erdbeben der Magnitude 3,4. Trotz der relativ geringen Magnitude wurde das Erdbeben von zahlreichen Anwohnern der Gegend gespürt. Das Hypozentrum lag in 11 km Tiefe, in den San Bernardino-Bergen, nur wenige Kilometer nördlich der Millionenmetropole. Die Erdbeben dieser Region stehen im Zusammenhang mit der San-Andreas-Verwerfung. Seismologen rechnen hier jeder Zeit mit einem katastrophalen Erdbeben.

Mexiko: weitere Erdbeben bei Oxaca

In der mexikanischen Erdbebenregion Oxaca gab es einen weiteren Erdbebenschwarm mit Magnituden zwischen 3,9 und 3,2. Die Hypozentren lagen offshore, in unterschiedlichen Tiefen zwischen 25 und 8 km. In der Region ereignen sich seit Monaten zahlreiche Erdbeben.

Ätna: erneutes Schwarmbeben

Heute Nacht ereignet sich ein Schwarmbeben unter der Ostflanke des Ätna. Erste Beben fanden Sonntagnachmittag statt. Zwischen 22 und 23 Uhr kam es zu 4 weiteren beben mit Magnituden zwischen 2,1 und 2,7. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 16 und 20 km. Bei EMSC werden keine Mikrobeben angezeigt, bis die Seismik beim INGV aktualisiert ist, wird es noch ein wenig dauern. Daher lässt sich derzeit noch nichts über die genaue Anzahl der Beben sagen. Sehr wahrscheinlich steht die erhöhte Seismik im Zusammenhang mit Magenaufstieg. Auch wenn unmittelbar kein größerer Vulkanausbruch bevorzustehen scheint, wird es immer spannender an Europas mächtigsten Vulkan! Seit einiger Zeit schon werden erhöhte Seismik und Inflation beobachtet und Ätna bereitet sich auf eine Eruption vor.

Piton Fournaise: weitere Zunahme der Seismik

Auf La Réunion spitzt sich die Situation langsam zu: innerhalb weniger Stunden ereigneten sich heute 20 vulkanotektonische Erdbeben unter dem Vulkan Piton de la Fournaise. Die Hypozentren liegen in weniger als 2 km Tiefe unter dem Gipfel. Zudem beginnt sich die Gaszusammensetzung der Fumarolen zu ändern. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass sich im obersten Magmenreservoir immer schneller, immer mehr Magma sammelt. Eine Eruption lässt sehr wahrscheinlich nicht mehr lange auf sich warten.

Kilauea: weitere Inflation unter dem Pu‘u ‘Ō‘ō

Auf Hawaii hält die Inflation unter der West Rift Zone und dem Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater des Kilauea weiter an. Diese begann am 23. März, hat sich inzwischen aber etwas verlangsamt. In der Folge stieg der Spiegel des Lavasees im Westpit deutlich. Es trat sogar Lava aus, welche einen Teil des Bodens des Pu‘u ‘Ō‘ō überflutete. Der Damm zwischen dem Westpit und dem Rest des Kraters erodiert zusehends. Dieser scheint bereits durchlässig zu sein, wie die Fläche frischer Lava im oberen Bildteil zeigt. Dagegen nimmt die Lavastrom-Tätigkeit der Episode 61g ab. Auf der Küstenebene fließt nun keine Lava mehr. Die Aktivität beschränkt sich auf da nähere Umfeld des Pu‘u ‘Ō‘ō-Kraters.
Der Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater liegt einige Kilometer von der Gipfelcaldera des Kilauea entfernt. Er bildete sich 1983, als sich die Aktivität des Vulkans in die West-Rift-Zone verlagerte. Dort wird die Lava eruptiert, welche den Ozean erreichen kann. Derzeit gibt es am Kilauea 2 Lavaseen: den im Halema’uma’u-Krater und den weniger bekannte im Westpit des Pu‘u ‘Ō‘ō.