Tongariro: explosiver Vulkanausbruch

Vor gut 2 Stunden ist es am Mount Tongariro auf Neuseeland offensichtlich zu einer explosiven Eruption gekommen. Augenzeugen berichten von einer Aschewolke und rotglühenden Lavabrocken, die aus einem Krater bei den „Te Mari Craters“ kamen. Der Zivilschutz hat eine Warnung vor dem Vulkanausbruch ausgegeben und ein Team zur Einschätzung der Lage ausgesandt.

Auf der LiveSeismik von Geonet sieht man ein initiales Event von ca. 10 Minuten Dauer, anschließend beruhigte sich das Signal wieder. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich der Vulkanausbruch intensiviert.

Ätna: Explosion in der Bocca Nuova

Heute Morgen hat es im Hauptkrater der Bocca Nuova eine kleine explosive Eruption gegeben. Auf der Seismik des INGV ist ein entsprechendes Signal zu sehen und bei facebook sind einige Fotos aufgetaucht.

Vor gut einem Jahr begannen in der Bocca Nuova ebenfalls vereinzelte Explosionen, die sich dann im Sommer zu einer Episode mit strombolianischen Vulkanausbrüchen steigerten die gut 2 Wochen dauerte. Hier gibt es eine Fotogalerie dazu .

By the way: heute jährt sich der katastrophale Vulkanausbruch am Mont Pele auf Martinique zum 110. Mal.

Kamtschatka: Eruption am Karymsky

Der Karymsky auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist ausgebrochen. Eine Eruptionswolke aus Gas- und Asche stieg bis zu 3400 m hoch auf. Presseberichten zufolge fließt auch ein Lavastrom über die Vulkanflanke. Möglicherweise handelt es sich hierbei auch um Gerölllawinen glühender Lavabrocken. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

Der 1536 m hohe Karymsky ist seit 1996 daueraktiv und produziert mehrmals täglich kleinere Vulkanausbrüche.

El Hierro: zwei weitere Eruptionen

Gestern Nachmittag fiel der Tremor stark ab. Zu diesem Zeitpunkt öffneten sich zwei neue Eruptionszentren am Meeresboden, was am Abend bestätigt wurde. Diese befinden sich deutlich näher an der Küste, genauer in einer Entfernung von 3,7 km und 2,7 km vom alten Hafen Bahia Naos und in Wassertiefen von 750 m und 500 m. An der Oberfläche verfärbte sich das Wasser grünlich und es roch nach Schwefel. Der Vulkanausbruch verursachte ein Fischsterben.

Inzwischen ist der Tremor wieder leicht angestiegen und bewegt sich auf mittlerem Niveau. Sollte er stark ansteigen besteht die Möglichkeit weiterer Rissöffnungen.

Die Behörden befürchteten einen Ausbruch in weniger als 200 m Wassertiefe. Diese gilt als Grenztiefe für oberflächliche Auswirkungen magmatophreatischer Eruptionen.

Eruption am Kilauea pausiert

Seit gestern ist keine frische Lava mehr an der neuen Kamoamoa-Spalte ausgetreten. Der Lavasee im Pitkrater des Halema`uma`u scheint erstarrt, oder ausgelaufen zu sein, auch hier fehlt jede Rotglut. Das Gleiche gilt für den Pu`u `O`o Krater. Tremor und Schwefeldioxid-Konzentration sind stark zurück gegangen. Im Augenblick sieht es so aus, als wäre der Vulkanausbruch zu seinem Ende gekommen. Ein Aufleben der Aktivität ist dennoch möglich.

Starke Explosion am Kirishima

Am Dienstag kam es zur bisher stärksten Explosion am japanischen Vulkan Kirishima, seit Beginn der aktuellen Ausbruchsphase.  Die Explosion des Vulkanausbruches ließ in einem Umkreis von 8 km Fensterscheiben zerbersten. Augenzeugen berichten, dass sie von einer heißen Druckwelle erfasst wurden. Vulkanische Bomben gingen im weiten Umfeld des Vulkans nieder und verursachten kleinere Brände.

Vor 6 Tagen kam es zu einem ersten Vulkanausbruch im Shinmoe-dake Krater des Vulkankomplexes Kirishima. Im Krater des Shinmoe-dake wächst ein Lavadom. Noch befindet sich sein Gipfel unterhalb des Kraterrandes, doch in wenigen Tagen wird er ihn sehr wahrscheinlich überragen. Dann drohen bei einem Domkollaps Pyroklastische Ströme. Vorsorglich wurden einige Anwohner evakuiert.

Besonders in den Eruptionswolken der ersten Ausbruchsphase wurden zahlreiche Blitze beobachtet. Erste Analysen der Lava deuten auf ein variationsreiches andesitisches Magma mit hohem Gasgehalt hin. Der Dom scheint aus Andesit zu bestehen, dass weniger Gasreich ist, als die Lava der ersten Eruptionsphase. Eine Fotostrecke gibt es bei der BBC.

Review Vulkanausbruch Ätna: Paroxysmus am 13.01.2011

Das INGV Catania veröffentlichte einen ausführlicheren Bericht über den Vulkanausbruch, der sich in der Nacht zum 13.01 am Ätna ereignete. Die Eruption begann mit strombolianischen Eruptionen und steigerte sich um 22.48 Uhr zu konstanten Lavafontänen die eine Höhe von 500 m erreichten. Zudem stieg eine Aschewolke mehrere Kilometer hoch, was zur Sperrung des Flughafens Catania führte.

Ein massiver Lavastrom teilte sich in 3 Arme und floss in das Valle del Bove. In sehr kurzer Zeit erreichte er den Talboden und stagnierte hinter dem Mt. Centenarie. Normalerweise benötigen Lavaströme mehrere Tage um diese Distanz zurückzulegen. Das lässt vermuten, dass die Lava sehr dünnflüssig gewesen sein muss und die Förderrate extrem hoch gewesen war.

Gesteinsanalysen zeigen, dass die Lava aus einem „primitiven“ Magma entstanden ist, dass große Ähnlichkeiten mit dem Magma der Paroxysmen im Jahr 2000 aufweist. Primitiv bedeutet hier wenig differenziert, also ein basaltisches Stamm-Magma, dass schnell aufgestiegen ist. Es liegt die Vermutung nahe, dass es sich hierbei nicht um ein Einzelevent handeln wird und weitere Ausbrüche in den nächsten Wochen folgen könnten.

Der Pitkrater an der Ostflanke des SE-Krater-Kegels hat nun damit begonnen einen eigenen Kegel aufzubauen.

Eruption am Ätna auf Sizilien

Das INGV berichtet über eine kurze explosive Eruption die sich heute früh am Ätna auf Szilien ereignet hat. Schauplatz des Vulkanausbruches war die Bocca Nuova. Die Explosion war schwächer als der letzte Ausbruch am 25. August und förderte eine Aschewolke die ca. 200 m hoch aufstieg.

Zudem sind neue Infos über die Stromboli-Eruption vom 19.12. online. Es handelte sich um eine Sequenz mit 3 Explosionen aus dem „S“-Vent. glühendes Material stieg dabei bis zu 250 m hoch auf.

Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise

Update 11.12.2010: Die Eruption erwies sich als der kurzlebigste Ausbruch seit 2007: nach nur 15 Stunden war der Vulkanausbruch vorbei.
Der Vulkan Piton de la Fournaise auf der Insel La Réunion ist zum 3. Mal in diesem Jahr ausgebrochen. Der Ausbruch begann gestern Abend um 22.42 Uhr, nachdem 2 seismische Krisen erste Anzeichen für eine bevorstehende Eruption des Schildvulkans im Indischen Ozean lieferten.
Das Eruptionszentrum liegt auf der Außenflanke des Gipfelkraterkegels Dolomieu und ist vom Pas de Bellecombe aus sichtbar. Aus einer Spalte wird ein kleiner Lavastrom gefördert, der ca. 400 m hangabwärts fließt. Der Zutritt zur Enclose Fouqué wurde zunächst gesperrt. Wanderer wurden zu Beginn der seismischen Krise aus der Caldera evakuiert.
Einige kleine Lavafontänen die ca. 10 – 15 Meter hoch aufsteigen begleiten die Spalteneruption. Ich rechne nicht mit einer signifikanten Verstärkung des Vulkanausbruches.
Diese Maßnahmen zeigen deutlich, wie sehr sich das Krisenmanagement auf La Réunion geändert hat. Ich erinnere mich sehr gut an die Eruptionen von 1998 und 2004. Damals wurden die Touristenströme richtiggehend kanalisiert und zu den Eruptionszentren geführt, dabei waren die Eruptionen weitaus stärker, als es jetzt der Fall zu sein scheint. Tausende Schaulustige –meistens Einheimische- sind zu den Lavaströmen gepilgert und haben sich das Naturschauspiel der Eruptionen aus nächster Nähe betrachtet. Auf der einen Seite fand ich es sehr positiv, dass sich die Menschen auf La Réunion dafür begeisterten und interessierten, auf der anderen Seite Entstand natürlich die eine, oder andere gefährliche Situation.
Schon bei der letzten wirklich großen Eruption im Jahre 2007 wurde der Zugang zu den Lavaströmen stark limitiert. Straßensperren wurden errichtet, die man nur mit Sondergenehmigung passieren durfte.