La Cumbre: Lava erreicht weiterhin das Meer

Lava vom La Cumbre auf der Galapagosinseln Fernandina fließt immer noch ins Meer – Gefahr für tierische Küstenbewohner

Seit fast zwei Wochen strömt nun die Lava vom La Cumbre in den Ozean und verschiebt langsam, aber sicher die Küstenlinie am Ocean Entry, indem der Lavastrom ein Delta kreiert. Doch ob die Entstehung von neuem Land dauerhaft ist, steht noch nicht fest, denn oft kollabieren Lavadeltas oder werden innerhalb weniger Wochen von der Brandung erodiert. Die Geburt von neuem Land ist oft ein mühseliger Prozess, der nicht ohne Wehen und Rückschläge vonstatten geht. Ein neu entstandenes Lavadelta kann sehr gefährlich sein, denn Kollapsereignisse, bei denen ein Stück der Küstenlinie abbricht und ganze Lavaklippen im Meer verschwinden, kommen vergleichsweise oft vor. Über die Größe des neuen Lavadeltas liegen keine Daten vor. Die Vulkanologen vom ecuadorianischen Instituto Geofísico teilten in ihrer jüngsten Meldung von gestern lediglich mit, dass sich der Lavastrom noch ins Meer ergießt. Satelliten haben thermische Anomalien detektiert, die zeigen, dass ein Teil der Lava an der Oberfläche fließt. Die stärkste Anomalie der letzten 24 Stunden brachte es laut MIROVA auf eine Leistung von 504 MW, deutlich mehr als das, was wir aktuell am Sundhnukar auf Island sehen.

Satellitenbilder, die die Wärmestrahlung visualisieren, zeigen einige heiße Stellen entlang des Lavastroms, der zum größten Teil jedoch durch unterirdische Tunnel fließt. Nur so kann die Lava die weite Strecke von der Eruptionsspalte am Kraterrand bis zum Ozean zurücklegen. Die Tunnelbildung ist dabei ein normaler Prozess länger anhaltender effusiver Eruptionen, denn früher oder später kühlt die Lava an der Oberfläche ab, während sie unter der Erstarrungskruste weiter fließt und gut gegen Abkühlung isoliert ist. Versiegt der Lavanachschub von der Eruptionsspalte, fließt die restliche Lava in dem Tunnel oft ab, so dass eine Lavaröhre zurückbleibt.

Neben den Satellitenbildern wurde auch ein Foto veröffentlicht, das nachts von einem Boot vor der Küste aus aufgenommen wurde. Es zeigt drei glühende Spots an der Front des Lavadeltas. Was für uns Menschen meistens ein mehr oder weniger spektakuläres Naturphänomen ist, kann die Tierwelt stark in Mitleidenschaft ziehen. Langsame Tiere wie Schildkröten oder Krabben könnten direkt von der Lava geröstet werden, während Meeresbewohner mit kontaminiertem Wasser und erhöhten Temperaturen zu kämpfen haben.

Lavastrom vom La Cumbre erreicht das Meer

Lavastrom vom La Cumbre erzeugt Ocean Entry auf Galapagosinseln Fernandina

Gut 5 Wochen nach Eruptionsbeginn erreichte die Lava vom La Cumbre die Küste und ergießt sich seitdem in den Ozean. Das geht aus einer Meldung der Nationalparkverwaltung des Archipels hervor. Bilder zeigen ein flaches Lavadelta, das in den Ozean hineinragt und von dem Dampf aufsteigt. An einigen Stellen ist die Rotglut der Lavafront auszumachen.

Erfahrungsgemäß tut es dem marinen Ökosystem nicht gut, wenn sich die Schmelze ins Meer ergießt. Schadstoffe aus der Lava kontamieren das Wasser bis in größere Tiefen hinein. Außerdem kommt es zur Temperaturerhöhung und im direkten Umfeld der Lava werden Meerestiere buchstäblich gekocht. Bei vergleichbaren Ereignissen habe ich schon gut durchgegarte Krebse und Fische am Ufer gesehen.

Fernandina ist eine der westlichsten Inseln des ecuadorianischen Galapagos-Archipels, wo der Ausbruch des Vulkans La Cumbre am 2. März begann. Nach einer starken Initialphase der Eruption schwächte sich diese stark ab, dennoch schaffte es, die Lava nach 35 Tagen das Meer zu erreichen. Die Vulkanologen vom IGPEN haben bis jetzt noch nicht über den Ocean Entry berichtet. Ihr letztes Bulletin stammt vom 4. April. Zu dieser Zeit hatte sich der Lavastrom der Küste bis auf 1300 Meter angenähert.

Die Vulkanologen berichten, dass anfänglich 20 Spaltensegmente aktiv waren, die sich auf einer Länge von 4,3 Kilometern geöffnet hatten. Es wurden bis zu 30.000 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Aktuell ist nur noch die Spalte Nr. 13 tätig und stößt ca. 5 Kubikmeter Lava pro Sekunde aus. Zu Beginn der Eruption soll die Förderrate bei 200 Kubikmetern gelegen haben. Bis Anfang April wurden 44 Millionen Kubikmeter Lava gefördert, die eine Fläche von 12 Quadratkilometern bedeckt. Diese Werte zeigen, dass der aktuelle Ausbruch der Größte der letzten 15 Jahre ist und nur von dem von 2009 übertroffen wird. Mir drängen sich auch Parallelen zur Eruption auf Island auf, wo bei der aktuellen Eruption ähnlich viel Lava gefördert wurde.

Steckbrief La Cumbre

La Cumbre ist der Name des Schildvulkans, der die Vulkaninsel Fernandina bildet. Es ist der aktivste Vulkan auf den Galápagos-Inseln. Dieser Umstand ist zumindest teilweise darin begründet, dass La Cumbre dem Galappagos-Mantelplume am nächsten ist. Der Plume ist verantwortlich für die Entstehung des vulkanischen Archipels vor der Küste Ecuadors.

Wie es für Vulkaninseln über Mantelplumes typisch ist, so besteht auch der 1476 m hohe La Cumbre aus Basaltlava. An seinem Gipfel trägt er eine große Caldera, die eine Ausdehnung von 5 x 6,5 km hat. Das Profil des Vulkans folgt dem typischen Muster der „umgekehrten Suppenschüssel“, das für die Schildvulkane der Galápagos charakteristisch ist. Die Caldera erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten und entstand während mehrerer Einsturzepisoden. Rings um die Caldera herum befinden sich Risse, die wesentlich zum Wachstum des Vulkans beigetragen haben.

Vulkanausbrüche auf Fernandina

Seit 1800 wurden gut 30 Ausbrüche registriert, doch es ist nicht klar, ob alle Eruptionen erfasst wurden. Die Berichterstattung über diesen unbewohnten westlichen Teil des Archipels war spärlich, und selbst ein Ausbruch im Jahr 1981 wurde damals nicht beobachtet. Im Jahr 1968 sank der Boden der Caldera infolge einer gewaltigen explosionsartigen Eruption um 350 m ab. In den darauf folgenden Jahren traten hauptsächlich Eruptionen aus Schloten auf, die sich an oder in der Nähe der Caldera-Grenzverwerfungen befanden. Diese Eruptionen führten zu Lavaströmen innerhalb der Caldera sowie zu solchen in den Jahren 1995 und 2020, die bis zur Küste reichten, ausgehend von einem Schlot auf der Südwestflanke.

Der Einsturz eines fast 1 Kubikkilometer großen Abschnitts der östlichen Caldera-Wand während eines Ausbruchs im Jahr 1988 führte zu einer Ablagerung von Schuttlawinen, die einen Großteil des Calderabodens bedeckten und den Calderasee verschütteten.

Die jüngsten Eruptionen am La Cumbre

Die jüngsten Eruptionen ereigneten sich entlang radialer oder umlaufender Risse rund um den Gipfelkrater. Es öffneten sich lange Eruptionsspalten und zu Beginn der Ausbrüche wurden große Mengen Lava gefördert.

Im 12. Januar 2020 ereignete sich der vorletzte Ausbruch am La Cumbre. Kurz vor der Eruption begann eine seismische Krise mit starker Bodenhebung. Abends entstand unterhalb des östlichen Randes des La Cumbre-Kraters ein umlaufender Spalt auf etwa 1,3 km Höhe, der Lavaströme entlang der Flanke erzeugte. Der Ausbruch dauerte nur 9 Stunden.

Anders verhielt es sich bei der letzten Eruption, die am 2. März 2024 begann und während der Niederschrift dieses Artikels Ende des Monats noch anhielt. Wenige Stunden vor der Eruption gab es ebenfalls eine seismische Krise, die vom aufsteigenden Magma ausgelöst wurde. Entlang des südlichen Kraterrands öffnete sich eine 3-5 km lange Eruptionsspalte, von der Lavafontänen ausgingen, die mehrere Lavaströme förderten. Wenige Stunden später verlor auch diese Eruption merklich an Kraft, doch sie stabilisierte sich auf einem moderaten Niveau. Nach gut drei Wochen erreichte der Lavastrom eine Länge von 10 Kilometern und näherte sich der Küste.

Galapagos-Vulkan fördert 10 Km langen Lavastrom

La Cumbre auch Galapagos fördert 10 km langen Lavastrom – Lava könnte bald die Küste erreichen

Nicht nur Island hat seinen aktiven Vulkan, dessen jüngster Lavaausbruch fast die Küste erreicht hätte, sondern auch die Galapagosinseln vor Ecuador: der La Cumbre auf der Insel Fernandina ist seit dem 3. März effusiv aktiv und fördert einen Lavastrom. Der Ausbruch begann sehr stark, als sich eine mehrere Kilometer lange Eruptionsspalte entlang des südlichen Calderarandes geöffnet hatte, und es wurde viel Lava ausgestoßen. Dann ließ die Eruptionsstärke deutlich nach und die Lava entfernte sich nur wenige Kilometer vom noch aktiven Teil der Eruptionsspalte. In den letzten Tagen erhöhte sich die Produktivität der Eruption wieder und der Lavastrom hat deutlich an Länge dazugewonnen. Die jüngste Satellitenkarte vom 18. März zeigt, dass sich die Lavafront dem Küstenbereich nähert und noch weniger als 3 Kilometer vom Ozean entfernt ist. Der Lavastrom hat eine Gesamtlänge von ca. 10 Kilometern. Von ihm geht eine starke Wärmesignatur mit einer Leistung von MW aus. Sie wird von den Sentinel-Satelliten registriert und bei MIROVA angezeigt. Außerdem wird der Ausstoß von Schwefeldioxid festgestellt. Das zuständige Institut IGPEN gibt einen Emissionswert von 930 Tonnen an.

Lavastrom mit Ocean Entry könnte Ökosystem auf Galapagos stören

Auf Galapagos leben zahlreiche endemische Tierarten, die durch die Eruption gefährdet sein könnten. Das Archipel ist für seine Reptilien bekannt, zu denen Leguane und Riesenschildkröten gehören. Tatsächlich gibt es an den Küsten auch Seelöwen, Seebären und Pinguine. Sollte die Lava den Ozean erreichen und einen Ocean Entry kreieren, dann droht das empfindliche marine Ökosystem gestört zu werden: Lokal droht eine Temperaturerhöhung des Wassers und es versauert. Es könnten Dampfwolken aufsteigen, die Schwefeldioxid enthalten und sauren Regen verursachen. Bei ähnlichen Ereignissen kam es bereits öfter zu Fischsterben. Selbst tote Tiefseefische wurden schon angespült, was zeigt, wie weit sich die Beeinträchtigungen ausbreiten können, wenn Lava ins Meer läuft.

Sieht man von den Beeinträchtigungen des Ökosystems ab, stellt ein Ocean Entry ein faszinierendes Naturspektakel dar, das oft Vulkanspotter anlockt und in seinen Bann zieht. Über viele Jahre hinweg gab es am Kilauea auf Hawaii (Bild links) einen Ocean Entry, doch diese Phase scheint erst einmal vorbei zu sein.

Galapagos: Vulkanausbruch am La Cumbre geht weiter

Vulkan La Cumbre auf Fernandina weiter aktiv – Lavastrom ist unterwegs

Der Vulkanausbruch auf der Galapagosinsel Fernandina geht weiter und der La Cumbre ist effusiv aktiv. Im Vergleich zum sehr starken Anfangsstadium der Eruption hat sich diese abgeschwächt, was sich aus einem Rückgang der Wärmestrahlung ableiten lässt. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von knapp 3700 MW, was darauf schießen lässt, dass noch ein Lavastrom unterwegs ist, der etwa so groß ist, wie wir es von den alljährlichen Ausbrüchen am Fournaise kennen. Mit dem Rückgang der Stärke der Eruption hat auch ihr Gefahrenpotenzial für die bedrohten Tierarten auf Galapagos abgenommen.

In den sozialen Medien wurde ein Video geteilt, das zeigt, wie ein Lavastrom in den Ozean mündet. Dieses Video stammt wahrscheinlich von einem der früheren Ausbrüche des Vulkans. Auf Satellitenfotos lässt sich die Glutspur der Lava nur den halben Weg bis zur Küste hinab verfolgen. Die Bilder stammen allerdings vom 3. März, als die Aktivität bereits rückläufig war.

Vulkanausbruch kündigte sich durch signifikante Bodenhebung an

In meinem ersten Bericht zu dieser Eruption schrieb ich, dass der Vulkanausbruch überraschend kam, doch wie sich nun herausstellte, stimmt das so nicht. Im Vorfeld der Eruption wurde zwar nicht über den sich anbahnenden Ausbruch berichtet, doch das zuständige Observatorium IGPEN veröffentlichte nun ein Sonderbulletin, in dem die Forscher von deutlichen Anzeichen schreiben, die man vor de Eruption feststellen konnte. Besonders signifikant war eine starke Bodenhebung, die bereits direkt nach der letzten Eruption im Jahr 2020 einsetzt. Seitdem hob sich der Boden im Calderabereich um 350 mm, was einer jährlichen Hebungsrate von fast 8 cm entspricht. Die Bodendeformation wurde mit Hilfe des mittlerweile gängigen InSAR-Verfahrens festgestellt, das mit Hilfe von Satellitenfernerkundung stattfindet.

Dem Bericht ist zu entnehmen, dass es kein permanentes seismisches Netzwerk auf der Vulkaninsel gibt. Es wurde aber eine Messkampagne mit mobilen Geräten durchgeführt und man registrierte zwischen Dezember 2022 und November 2023 einen progressiven Anstieg der Erdbebentätigkeit unter der Insel.

Zu Beginn der Eruption wurden nicht nur große Mengen Lava ausgestoßen, sondern es wurde auch eine enorme Gaswolke freigesetzt, die geringe Mengen Vulkanasche enthielt. Nach vorläufigen Angaben war die Eruptionsspalte zwischen 3 und 5 km lang und die Lavaströme legten innerhalb kurzer Zeit eine Länge zwischen 5-6 Kilometern zurück. Auch diese Daten wurden mit Hilfe von Satelliten erfasst. Eine landgestützte Begutachtung von Seiten der Wissenschaftler gab es offenbar bis zum Zeitpunkt der Berichtveröffentlichung nicht.

Die Insel Fernandina besteht eigentlich nur aus dem Vulkan La Cumbre, weshalb der Vulkan gelegentlich auch den Inselnamen trägt. Der Inselvulkan liegt direkt vor der größeren Insel Isabela und man kann davon ausgehen, dass sie sich eine gemeinsame Basis am Meeresgrund teilen.

Vulkan La Cumbre auf Galapagosinsel Fernandina ausgebrochen

Vulkanausbruch überrascht auf Galapagos – La Cumbre auf Fernandina fördert Lavaströme

Heute ist auf der Galapagosinsel Fernandina der Vulkan La Cumbre ausgebrochen. MIROVA detektiert eine extrem hohe Thermalstrahlung von mehr als 54.000 MW. Der Ausbruch begann heute Nacht, indem sich eine große Eruptionsspalte im südlichen Gipfelbereich des Vulkans öffnete. Schnell fließende Lavaströme ergießen sich über die Vulkanflanke und haben bereits den steilsten Teil des Vulkans hinter sich gelassen. Die Lava fließt in Richtung Küste. Das zuständige Vulkanologische Institut des IG in Ecuador hat eine entsprechende Meldung veröffentlicht, in der die starke Thermalstrahlung bestätigt wird. Außerdem wird vor einer Gaswolke gewarnt, die sich Richtung Osten bewegt.

Der La Cumbre war zuletzt im Jahr 2020 ausgebrochen. Bei einer größeren Eruption im Jahr 2018 erreichte die Lava den Ozean. Eine Magmaintrusion wurde 2021 gemeldet.

Menschen werden durch Ausbrüche des La Cumbre normalerweise nicht bedroht, dafür aber viele seltene Tierarten. Auf Fernandina gibt es äußerst seltene Riesenschildkröten, die durch die Lava bedroht werden könnten. Der Vulkan befindet sich im Archipiélago de Colón (Galápagos), einem UNESCO-Weltkulturerbe.

Beim La Cumbre handelt es sich um einen 1476 m hohen Schildvulkan mit einer über 5 Kilometer durchmessenden Caldera an seinem Gipfel. Sie entstand in mehreren Phasen und ist nicht Kreisrund, sondern Oval und hat eine Längserstreckung in Nordwest-Südost-Richtung. Diese folgt einer Störungszone, entlang derer meistens das Magma aufsteigt. Typisch sind Spalteneruptionen innerhalb der caldera, aber auch entlang deren Rand. Auch zu Schlotöffnungen auf der Flanke ist es bereits gekommen.

Update 04.03.23: Ein Video dokumentiert das Geschehen gut und man erkennt nicht nur die Lavaströme auf dem Vulkanhang, sondern auch Lavafontänen entlang einer langen Eruptionsspalte, die sich am südlichen Calderarand geöffnet hat. Inzwischen gibt es weitere Messungen der Wärmestrahlung. Sie hat sich auf 10.300 MW reduziert. Freilich immer noch ein sehr hoher Wert, aber der Lavaausstoß hat sich gegenüber dem Initialstadium der Eruption deutlich abgeschwächt.

Vulkan-News 07.01.21: Galapagos

Galapagos: Spalteneruption am Wolf-Vulkan

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Auf der Galapagos-Insel Isabella ist der Schildvulkan Wolf ausgebrochen. Auf der Außenflanke des größten Vulkans des Archipels bildeten sich mehrere lange Risse, aus denen niedrige Lavafontänen multiple Lavaströme speisen. Es ist sehr gut möglich, dass sich in recht kurzer Zeit ein Ocean Entry bilden wird. Das VAAC registrierte um 17.10 Uhr Zuluzeit eine große Schwefeldioxid-Wolke, die auch etwas Vulkanasche enthielt. MIROVA detektiert eine extreme Thermalstrahlung mit einer Leistung von 30.000 MW. Die Eruptionen des Wolf-Vulkans sind meistens sehr spektakulär, gefährden aber auch oft die einzigartige Tierwelt der Galapagos-Inseln.

Galapagos: Erdbeben Mw 5,5

Nördlich der Galapagos-Insel Isabela manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in einer Tiefen von 10 km. Das Epizentrum befand sich 210 km nördlich des Ortes Puerto Ayora. auf der Insel Isabela befindet sich der aktive Schildvulkan Vulkan Sierra Negra. Er brach in den letzten Jahren häufiger aus. Gut möglich, dass der Feuerberg auf das Erdbeben mit einer Eruption reagieren wird. Vulkanausbrüche auf den Inseln gefährden oft die einzigartige Tierwelt.

Sumatra: Erdbeben Mw 5,6

Vor der indonesischen Insel Sumatra gab es einen Erdstoß der Magnitude 5,6. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 23 km angegeben. Das Epizentrum wurde an der Einfahrt zum Sunda-Strait vor der Südwestspitze der Insel lokalisiert. In der Meerenge zwischen Sumatra und Java befindet sich der Inselvulkan Anak Krakatau. Er kollabierte im Dezember 2018. Seitdem gibt es sporadisch phreatische Eruptionen.

Java: Erdbeben Mw 5,0

Ein weiteres moderates Erdbeben war auf Java zu spüren gewesen. Es hatte die Magnitude 5,9 und lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand ich im Südwesten der Insel, genauer, 17 km westlich von Cicurug. In der Region liegt der 2211 Meter hohe Stratovulkan Salak.

Lombok: Erdstoß Mw 4,3

Um noch ein wenig in Indonesien zu verweilen: südlich von Lombok ereignete sich ein Beben der Magnitude 4,3. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefen von 10 km lokalisiert. Im gesamten Bereich zwischen Lombok und Flores kam es zu einer Häufung schwacher bis moderater Erdstöße. Offenbar sind die Spannungen in der Erdkruste groß. Sie könnten sich auch bald in einem stärkeren Erdbeben entladen.

Sizilien: Häufung schwacher Beben

Im Südosten der größten Insel des Mittelmeeres manifestierten sich mehrere schwache Erdbeben im 2-er Bereich. Die Beben liegen im Bereich von Siracus. Auch an der Südspitze Kalabriens gab es mehrere schwache Erschütterungen.

Sierra Negra: weitere Eruption auf Galapagos

Gestern Abend begann der Sierra Negra mit einer Eruption. Der Vulkan liegt auf der Galapagos-Insel Isabela, nur wenige Kilometer vom La Cumbre auf der Isla Fernandina entfernt. Dieser Vulkan war erst vor 10 Tagen ausgebrochen. Die aktuelle Eruption ist vom gleichen Typ wie der Ausbruch des La Cumbre: es öffnete sich eine Spalte, aus der Lavafontänen eruptieren. Diese speisen Lavaströme, die auf dem Weg zum Meer sind. Es wurden 50 Personen evakuiert, welche bei Gastfamilien untergekommen sind. Der Zugang zum Vulkan wurde gesperrt und die Alarmstufe „orange“ ausgerufen.

Wenige Stunden vor dem Vulkanausbruch ereignete sich eine seismische Krise, über die in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ diskutiert wurde. Viele der Beben hatten Magnituden im 3er Bereich und lagen in Tiefen zwischen 6 und 1 km. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 5,3. Der finale Magmenaufstieg muss schnell gegangen sein. Vor der Eruption hörten Mitarbeiter des Nationalparks Geräusche wie von einem Blasebalg. Bereits seit 2 Jahren wurde starke Inflation und ein Anstieg der Seismik registriert. Der Ausbruch kam somit nicht völlig überraschend.

Gehäuftes Auftreten von Vulkanausbrüchen?

Diskutiert (und oft gestellt) wurde auch die Frage, ob es tatsächlich eine Häufung von Vulkanausbrüchen in der letzten Zeit gibt? Viele Wissenschaftler verneinen dies und sagen, dass es statistisch gesehen keine Hinweise dafür gebe, dass Vulkanausbrüche gehäuft vorkommen. Meine persönliche Beobachtung sagt hingegen, dass es sehr wohl eine Häufung gibt. Seit einem 3/4 Jahr brechen deutlich mehr Vulkane aus, als in den 3 Jahren zuvor. Zu dieser Zeit standen dafür deutlich mehr schwere Erdbeben im Fokus der Berichterstattung. Ob es ein Zufall ist, oder ob sich da Zyklen und Zusammenhänge andeuten vermag ich nicht zu sagen. Ich werde in nächster Zeit einen ausführlicheren Artikel zu dieser Thematik verfassen.