Oshamambe-dake: Neuer Geysir in Japan entstanden

In Japan sorgt die spontane Entstehung eines Geysirs für Aufsehen. Er bildete sich am 8. August und sprudelt seitdem unablässig eine 30-40 m hohe Wasserfontäne heraus. Der Geysir entstand in einem Wald, in unmittelbarer Nähe zu einem Shinto-Schrein auf der japanischen Nordinsel Hokkaido. Zahlreiche Schaulustige -aber auch Anhänger des Shintoismus- pilgern seitdem zum Geysir und bewundern das mysteriöse Naturphänomen.

Geysir nahe eines Thermalbades

Während spirituelle Menschen gerne an Wunder glauben, dünkt mir, dass hinter dem Springen des Geysirs die Kräfte des Vulkanismus stecken. In den Medien wird berichtet, dass das Wasser des Geysirs ca. 20 Grad warm sei und nach Schwefelwasserstoff riecht. In der Nähe des Geysirs liegt ein Onsen (japanisches Thermalbad) das in einem schönen Kalksinterrücken eingelassen wurde. Das Bad heißt Futamata Radium Onsen und liegt am Berg Oshamambe-dake. Was einen weiteren Hinweis liefert, denn „dake“ ist die japanische Bezeichnung für Krater. So kann man davon ausgehen, dass sich der Geysir praktisch am Fuß, bzw. auf der Flanke eines Vulkans bildete. Der Oshamambe-dake wird zwar nicht in den Listen des GVP als aktiver Vulkan geführt, aber auch an Vulkanen, die seit mehr als 10.000 Jahren nicht mehr eruptierten, können sich warme Quellen, Geysire und Kalksinterrücken bilden. Ein schönes Beispiel hierfür ist der Monte Amiata in der Toskana.

Doch zurück zum Spirituellen: Der Geysir entstand am Vorabend einer jährlichen Prozession am Schrein. Und obwohl der Priester schnell vermutete, dass es sich um ein postvulkanisches Heißwasserphänomen handelt, bleibt dem Ereignis ein Hauch des Spirituellen haften, denn in der Nähe des Schreins gab es vor 60 Jahren ein ähnliches Phänomen zu bewundern.

Lokale Wissenschaftler gehen nicht davon aus, dass eine Gefahr für die Bevölkerung besteht. Anwohner beschweren sich allerdings über den Lärm des herausschießenden Wassers und über die hohe Luftfeuchtigkeit.

Mein Erklärungsversuch ist, dass die starken Regenfälle, die es in den letzten Wochen in Japan gab, viel Regenwasser in das Hydrothermalsystem geleitet hat. Dort geriet es unter Druck und es bahnt sich einen Weg an die Oberfläche. Der Druck könnte von magmatischen Gasen herrühren. Dafür, dass es sich um eine magmatische Manifestation handelt, spricht die Nähe zum Tōya-See. Dieser liegt in einer Caldera. Die Mechanismen eines klassischen Geysirs kommen hier nicht zum Tragen, denn dafür ist das Wasser zu kalt. Genaugenommen muss man diese Springquelle als Kaltwasser-Geysir bezeichnen. Diese gibt es in der Vulkaneifel und werden von magmatischen Kohlendioxid zum Springen gebracht. Doch kontinuierliche Fontänen erzeugen sie normalerweise nicht.

Am Oshamambe-dake wird auch Bergbau betrieben. Hier kommt neben Kupfer und Silber auch Gold vor. So kann ein Zusammenhang zu den Minen nicht ausgeschlossen werden.

Lanzarote in 360°

Das Video zeigt den Dampf-Geysir am Islote Hilario im Timanfaya Nationalpark auf Lanzarote. Es ist mein erstes hier gezeigtes 360 Grad Video. Der Zuschauer kann sich in der Panorama-Sphäre in alle Richtungen drehen.

Island: Schwarmbeben am Herdubreid

In den letzten 48 Stunden gab es einen Erdbebenschwarm am Tafelbergvulkan Herdubreid. Insgesamt registrierte IMO 84 Erdbeben im Bereich des Vatnajökulls, von denen sich die Meisten ca. 6 km nordwestlich vom Herdubreid manifestierten. Als 2. Lokation war der Öraefajökull betroffen, unter dem sich ebenfalls ein Erdbebenschwarm ereignete. Erhöhte seismische Aktivität im Bereich des Herdubreid wird seit 2008 beobachtet. Mit Beginn der Bardarbunga-Eruption in 2014, richteten sich auch vermehrt die Augen auf den Herdubreid. Die Erdbeben stehen im Zusammenhang mit der Intrusion magmatischer Gänge, die bisher nicht zu einem Vulkanausbruch führten.

Herdubreid entstand während der Eiszeit, vor mehr als 12.000 Jahren, als Island von einem 2 km dicken Eispanzer bedeckt war. Der Vulkan eruptierte ausschließlich unter dem Eis, weswegen er seine charakteristische Form eines Tafelberg-Vulkans beibehielt. Herdubreid hat aber noch aus einem anderen Grund eine Sonderstellung unter den Vulkanen Islands: er liegt nicht auf einem der großes Spaltensysteme, welche mit der kontinentalen Naht zwischen Europa und Nordamerika verknüpft ist.

Yellowstone: Steamboat-Geyser eruptierte wieder

Neues gibt es vom Yellowstone-Vulkan zu berichten. Im Monat Oktober sprang der weltgrößte Geysir Steamboat 4 Mal. Die Sprünge fanden am 8, 15, 23 und 31 Oktober statt. Insgesamt wurden dieses Jahr 25 dieser Ereignisse registriert. Damit steigt der Steamboat schon fast in den Riegen der frequent springenden Geysiren auf. Und tatsächlich scheinen sich die Sprünge alle 7-8 Tage zu ereignen. Sollte der Geysir diesen Rhythmus beibehalten, steigt für Besucher des Nationalparks die Chance, den Geysir in Aktion zu erleben.

Fuego weiterhin sehr aktiv

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin ziemlich aktiv. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung von 85 MW. Diese wird von heißen Schuttlawinen verursacht, die von explosiven Eruptionen gespeist werden, bei denen glühende Tephra bis zu 500 m hoch aufsteigt. Das ist schon eine beachtliche Höhe, die ansonsten eher bei paroxysmalen Eruptionen erreicht wird. Doch die Berichte von INSIVUMEH beschreiben noch keinen Paroxysmus.

Neuseeland: spontane Dampfexplosion

Im neuseeländischen Lake Rotorua kam es gestern zu einer spontanen Wasser-Dampf-Eruption: Augenzeugen sprechen von einer ca. 30 m hohen Wasserfontäne die aus dem See des Thermalgebietes hervorschoss. In einigen Medien wird die Fontäne als Geysir bezeichnet. Die Behörden beruhigen und sprechen von normaler Aktivität in dem Gebiet. Einige Berichterstatter vermuten einen Zusammenhang mit den Erdbeben der letzten Tagen.

Die Region um den Lake Rotorua ist thermisch sehr aktiv. In der Nähe des Sees liegt der bekannte Geysir Pohutu, der regelmäßig springt. Der See und das Thermalgebiet liegen in einer Caldera der Taupo-Volcanic-Zone auf der Nordinsel Neuseelands. Die letzte große Eruption von Rotorua fand vor 240.000 Jahren statt. 

Island: Bardarbunga und Geyser

Schwarmbeben im Gebiet der Geisiere. © IMOWährend die seismische Tätigkeit am Bardarbunga von Tag zu Tag schwächer wird, kommt es 10 km nördlich des Thermalgebietes Haukadalur (Strokkur, Geyser) zu Schwarmbeben. In den letzten 48 Stunden waren es 106 Einzelbeben mit Magnituden kleiner als 2. Eines brachte es auf M 3,1. Dieses Beben konnte man im Umland spüren. Die Hypozentren liegen in 2-3 km Tiefe.

Unter dem Bardarbunga ereignete sich das letzte stärkere Beben gestern Abend. In den letzten 48 Stunden wurden nur 14 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 registriert. Es sieht so aus, als würde sich die Eruption deutlich abschwächen. Nichts desto trotz ist das Holuhraun-Lavafeld auf 81 Quadratkilometer angewachsen.

Yellowstone: Video Geysire

Der Yellowstone Nationalpark ist der ältestes Nationalpark der Welt. Zugleich findet sich hier die weltgrößte Ansammlung von Heißen Quellen und Geysiren. Lange Zeit blieb die Herkunft der Heißwasser-Phänomene rätselhaft, bis man aus der Luft die riesige Caldera entdeckte, die einen großen Teil des Nationalparkes ausmacht. Der gigantische Einsturzkrater entstand durch mehrere Supervulkan-Eruptionen. Heute ist der Yellowstone ein beliebter hot-spot bei den Touristen.

Dieses Video findet ihr auch auf unserer DVD-ROM „Vulkane: Die Geheimnisse der Feuerberge“ die im USM-Verlag erschienen ist.