Erdbeben-News 17.02.22: Guatemala

  • Westlich von Fidschi ereignete sich ein starkes Erdbeben Mw 6,8
  • Bei dem Erdbeben in Guatemala entstanden Schäden und Todesopfer
  • Bei den Sandwich-Inseln gab es einen Erdstoß Mw 5,5
  • In Griechenland gab es ein Schwarmbeben

Fidschi-Becken: Erdbeben Mw 6,8

Datum: 16.02.22| Zeit: 20:21:06 UTC | Lokation: 23.81 S ; 180.00 W | Tiefe: 520 km | Mw: 6,8

Der stärkste Erdstoß der letzten Wochen manifestierte sich gestern Abend westlich von Fidschi. Er hatte eine Moment-Magnitude von 6,8 und ein Hypozentrum in 520 km Tiefe. Somit befand es sich tief im Erdmantel und manifestierte sich sehr wahrscheinlich an einem Stück subduzierter ozeanischer Kruste. Das Epizentrum wurde 575 km südwestlich von Nuku‘alofa (Tonga) lokalisiert.

Guatemala: Erdbeben Mw 6,2 verursachte Schäden

Datum: 16.02.22| Zeit: 07:12:27 UTC | Lokation: 14.24 N ; 91.22 W | Tiefe: 84 km | Mw: 6,2

Bei dem Erdbeben der Magnitude 6,2, das gestern den Süden Guatemalas erschütterte, entstanden Schäden an der Infrastruktur mehrerer Orte in der Küstenregion von Escuintla. Es stürzten Mauern ein und Fassadenteile krachten auf Autos. Es ereigneten sich Erdrutsche und ein großflächiger Stromausfall. Menschen gerieten in Panik. Dadurch kamen 3 Frauen ums Leben, die in ihrer Angst Herzinfarkte erlitten. Zum Glück befand sich das Hypozentrum in 84 km Tiefe. Bei einem flacher gelegenen Erdbebenherd, wären die Schäden weitaus größer ausgefallen. Die lokalen Erdbebendienste gaben die Magnitude mit 6,8 an.

South Sandwich Islands: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 17.02.22| Zeit: 04:03:55 UTC | Lokation: 59.22 S ; 23.73 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,5

Bei den Südlichen Butterbrotinseln gab es ein weiteres moderates-starkes Erdbeben. Es hatte eine Magnitude von 5,5 und einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 2278 km östlich der Falkland-Inseln.

Griechenland: Schwarmbeben an der Ostküste

Datum: 17.02.22| Zeit: 01:48:45 UTC | Lokation: 38.88 N ; 20.65 E | Tiefe: 16 km | Mb 4,3

Vor der Ostküste Griechenlands begann gestern Abend ein Schwarmbeben. Seitdem wurden 27 Erschütterungen detektiert. Das stärkste Einzelbeben hatte heute eine Magnitude von 4,3. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 16 km. Das Epizentrum wurde 12 km südwestlich von Préveza lokalisiert.

Erdbeben-News 16.02.22: Guatemala

  • In Guatemala bebte es mit Mw 6,2
  • Bei Jan Mayen gab es ein Erdbeben Mw 5,7
  • Bei den South Sandwich Islands kam es zu einem Beben Mw 5,5
  • Madeira wurde von einem Erdstoß Mb 5,2 erschüttert
  • Auf der Schwäbischen Alp ereignete sich ein Erdstoß Ml 2,5

Guatemala: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 16.02.22| Zeit: 07:12:27 UTC | Lokation: 14.24 N ; 91.22 W | Tiefe: 100 km | Mw: 6,2

Heute Morgen ereignete sich an der guatemaltekischen Pazifikküste ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum befand sich in 100 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km östlich von Tiquisate lokalisiert. Die Angaben stammen vom EMSC und sind noch vorläufig, d.h. sie könnten noch korrigiert werden.

Jay Mayen: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 14.02.22| Zeit: 20:28:21 UTC | Lokation:  70.77 N ; 14.07 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,7

Bereits vor 2 Tagen wurde die arktische Insel Jan Mayen von einem Erdbeben erschüttert. Der Erdstoß der Magnitude 5,7 manifestierte sich in einer Tiefe von 10 km und hatte ein Epizentrum, das 542 km nördlich von Húsavík (Island) verortet wurde. Auf Jan Mayen befindet sich der Beerenberg-Vulkan.

South Sandwich Islands: Erdstoß Mw 5,5

Datum: 16.02.22| Zeit: 05:39:43 UTC | Lokation: 58.35 S ; 25.65 W | Tiefe: 100 km | Mw: 5,5

Bei den antarktischen South Sandwich Islands wurde ein Erdbeben der Magnitude 5,5 detektiert. Der Erdbebenherd lag auch hier 100 km tief. Das Epizentrum befand sich 2157 km östlich von Stanley (Falkland Inseln).

Madeira: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 16.02.22| Zeit: 04:32:38 UTC | Lokation: 32.43 N ; 16.83 W | Tiefe: 10 km | Mb: 5,1

Vor der Südküste der atlantischen Insel Madeira bete es mit einer Magnitude von 5,1. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 28 km südlich von Funchal. Die Insel gehört zu Portugal, liegt aber in der Nähe der Kanaren.

Deutschland: Erdbeben Ml 2,5

Datum: 16.02.22| Zeit: 02:54:06 UTC | Lokation:  48.31 N ; 9.01 E | Tiefe: 10 km | Ml: 2,5

Im Südwesten der Republik trug sich ein Erdbeben der Lokal-Magnitude 2,5 zu. Die Tiefe des Erdbebenherds wurde auf 10 km ermittelt. Das Epizentrum befand sich 10 km nord-nord-westlich von Albstadt. In der Region kommt es verhältnismäßig oft zu Beben. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass es auch im Alpenraum häufig bebte.

Erdbeben-Update 09.02.21: Papua Neuguinea und Deutschland

Das Erdbeben-Update vom Dienstag steht im Zeichen eines moderaten Erdbebens in Papua Neuguinea und eines schwachen Erdstoßes in Deutschland. Darüber hinaus gab es natürlich noch weitere Erdbeben.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,5

Papua NeuguineaIm Nordosten von Papua Neuguinea bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag in 73 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 111 km südlich von Kokopo lokalisiert. Aufgrund der großen Tiefe blieb die Erschütterung an der Erdoberfläche ohne große Folgen. In der Region gab es in den letzten Tagen mehrere moderate Erdstöße.

Japan: Erdstoß M 5,0

Ein moderates Erdbeben M 5,0 gab es in Japan, genauer, südlich von Kyushu. Erschüttert wurde eine Gegend der Ryukyu-Inseln nahe der Kikai Caldera, in der es mehrere Vulkaneilande gibt. Der Erdbebenherd lag 20 km tief. Das Epizentrum befand sich 51 km östlich von Miyanoura.

Türkei: Erdbeben M 4,7

Im Westen der Türkei ereignete sich heute Nachmittag ein Beben M 4,7 in nur 7 Km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14 km nördlich von Tuzlukçu lokalisiert.

Guatemala: Erdbeben M 4,1

Im mittelamerikanischen Guatemala bebte es mit einer Magnitude von 4,1. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 62 km. Das Epizentrum lag 57 km südlich von Quetzaltenango und damit in relativer Nähe zum Domvulkan Santiaguito.

Deutschland: Erdbeben M 2,2

In Deutschland bebte wieder einmal die Erde. Das Beben ereignete sich 14 km nördlich von Worms bei Darmstadt. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 7 km angegeben. Wahrnehmungsberichte gibt es nicht.

Wo wir gerade beim Thema Erdbeben in Deutschland sind: Die Erdbebenwarte Bensberg registrierte in den letzten Tagen Mikroseismik bei Eschweiler, nordöstlich von Aachen. In den vergangenen beiden Tagen wurde 5 Erdschütterungen mit Magnituden kleiner 1 aufgezeichnet. In den letzten Wochen gab es eine kleine Bebenserie südöstlich von Aachen, über die ich bereits berichtete.

Erdbeben News 16.01.21: USA und Iran

Wie immer ereigneten sich zu viele Erdbeben, um sie hier alles zu erwähnen. Die interessantesten des Tages habe ich hier für euch zusammengefasst. Die wichtigsten Erdbeben-Meldungen kommen aus Guatemala, dem Iran und den USA.

Guatemala: Erdbeben Mw 5,9

GuatemalaGestern ereignete sich vor der Südküste von Guatemala ein Erdbeben mit der Momentmagnitude 5,9. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 37 km südlich von Champerico. Das Beben gehört zu den zahlreichen Erschütterungen, die sich entlang der pazifischen Subduktionszone der Cokos-Platte mit der Karibischen Platte ereignen. Außerdem gibt es im Süden von Gautemala mehrere aktive Vulkane, die auf den Erdstoß reagieren könnten. Bei ihnen handelt es sich um den Santiaquito, Fuego und Pacaya. Erstgenannter liegt dem Epizentrum am nächsten.

Iran: Erdbeben Mw 5,4

Im Süden des Irans bebte es mit einer Magnitude von 5,4. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 57 km nordöstlich Bandar-e Lengeh lokalisiert. Das Erdbeben manifestierte sich an der Küste des Golfs von Oman, direkt gegenüber von Dubai. Die Metropole liegt also in einer erdbebengefährdeten Region. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die meisten Wolkenkratzer dort erdbebensicher gebaut sind. Anders sieht es mit den Gebäuden im Iran aus. Hier verursachen bereits moderate Erdstöße oft Gebäudeschäden.

USA: Schwarmbeben nahe Monolake

MonolakeIm US-Bundesstaat Kalifornien gab es ein Schwarmbeben südöstlich vom Monolake. Die meisten Erschütterungen hatten Magnituden im 2-er Bereich, mit Erdbebenherden in Tiefen von weniger als 10 km. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,7. Die Epizentren wurden 47 km nordöstlich von Mammoth Lakes lokalisiert. Die Region ist vulkanisch aktiv. Wenige Kilometer südwestlich befindet sich zudem die Long-Valley-Caldera, unter der auch einige schwache Erdbeben registriert wurden. Östlich des Monolakes gab es ein weiteres Schwarmbeben.

Vulkane Guatemalas am 23.09.20

Heute stehen die 3 aktiven Vulkane Guatemalas im Fokus meiner Berichterstattung: Fuego, Pacaya und Santiaguito. Alle 3 Vulkane sind dieses Jahr permanent aktiv. Natürlich gibt es einige Fluktuationen in der Intensität der Vulkanausbrüche. In den letzten Tagen steigerten sich alle 3 Vulkane.

Fuego mit vulcanianischen Explosionen

Die Vulkanologen von INSIVUMEH beschreiben die explosive Tätigkeit am Fuego als moderat bis stark. Es werden pro Stunde zwischen 12 und 16 vulcanianische Eruptionen generiert. Sie lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m über dem Meeresspiegel steigen. Die Aschewolken driften in westlicher Richtung und legen Entfernungen von bis zu 15 km zurück. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe ausgespien. Es entstehen glühende Schuttlawinen die durch die verschiedenen Abflussrinnen abgehen. Auf einem 2 Tage alten Satellitenfoto ist noch ein Lavastrom zu erkennen, der Richtung Süden fließt. Im aktuellen Bulletin ist davon allerdings keine Rede mehr.

Pacaya eruptiert Lavastrom

Anders sieht es da am Pacaya aus. Er eruptiert nach wie vor einen Lavastrom. Allerdings fließt er nun nicht mehr nach Norden, sondern in südlicher Richtung. Damit liegt er außerhalb der Reichweite der Touristen, sofern es welche gibt. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 148 MW. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Schlacken werden bis zu 75 m hochgeschleudert.

Santiaguito mit Domwachstum

Im Westen Guatemalas liegt der Domvulkan Santiaguito. Der Dom macht das, was er machen soll: wachsen! Es werden Schuttlawinen generiert und es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme abgehen. Außerdem ist der Vulkan explosiv tätig und steigerte sich in dieser Disziplin. Wurden die Ausbrüche bis vor wenigen Wochen als schwach beschrieben, sind sie nun so stark, dass man in umliegenden Gemeinden Explosionsgeräusche hört. Damit wäre der Santiaguito ein guter Kandidat für eine Vulkanreise. Das Besondere: Man kann den Lavadom sehr gut vom Gipfel des Vulkans Santa Maria aus beobachten. Dort sitzt man gut 1000 m oberhalb des Doms, der sich am Fuß des Santa Marias erhebt.

Fuego euptiert 2 Lavaströme

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigerte erneut seine Aktivität und eruptiert explosiv und effusiv. INSIVUMEH registriert pro Stunde zwischen 11 und 15 Explosionen. Teilweise haben die Explosionen einen hohen akustischen Druck und erzeugen auf dem Seismogramm deutliche Spitzen. Ohrenzeugen berichten von lauten Explosionsgeräuschen, die noch in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören sind. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4700 m auf und driftet bis zu 15 km weit in östlicher Richtung. Glühende Tephra wird ausgestoßen und geht auf den Flanken nieder. Dort erzeugt sie heiße Schuttlawinen. Sie stehen in Konkurrenz zu 2 kurzen Lavaströmen: der Längere fließt durch die Schlucht La Trinidad und hat etwa 250 Meter zurückgelegt. Der kürzere Lavastrom bringt es auf 100 m und ist in der Cenzia-Schlucht unterwegs.

Der Fuego ist ein 3.763 m hoher Stratovulkan, der überwiegend aus Basalt und Andesit besteht. Er ist daueraktiv und ein beliebtes Zeil von Touristen, die auf den gegenüberliegenden Vulkan Acatenango steigen können, um die Eruptionen zu beobachten.

Pacaya mit Lavaströmen

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Vulkans Fuego und ist ebenfalls daueraktiv. Er erzeugt bis zu 100 m hohe strombolianische Eruptionen, aus einem neu gewachsenen Kegel im McKenney-Krater. Zudem ist ein Lavastrom auf der Nordostflanke unterwegs. Er hat eine Länge von 1200 m erreicht und ist sogar von der Hauptstadt Guatemala City aus zu sehen.

Wie am Fuego auch, war der Vulkantourismus am Pacaya vor der Pandemie gut ausgebaut. Stellt sich die Frage, wie es aussehen wird, wenn wir wieder Reisen können? Vor einigen Jahren war die Situation labil und man musste mit Raubüberfällen rechnen, wenn man in der Gegend unterwegs war. Ich befürchte, dass es nach Corona aufgrund steigender Armut wieder unsicherer sein wird. Das wird nicht nur ein Problem in Guatemala sein. Zudem leidet die touristische Infrastruktur. Wenn schon bei uns viele Hoteliers und Gastronomen vor dem Aus stehen, wird es in Schwellenländern kaum besser sein. Keine rosigen Zeiten für Vulkanreisen. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wie sich die Situation entwickelt.

Guatemala: Erdbeben Mw 5,8

Das mittelamerikanische Land Guatemala wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich gut 100 km offshore. Dort befindet sich eine Subduktionszone, an der sich regelmäßig Erdbeben ereignen. Die Plattengrenze verläuft entlang der mittelamerikanischen Küste und verursacht auch zahlreiche Erdbeben vor Mexiko.

In Guatemala sind die Vulkane Fuego, Pacaya und Santiaguito aktiv. In Mexiko ist es der Popocatepetl, der für Druckabbau sorgt und quasi da Überdruckventil Mexikos ist. Das Magma, dass als Lava an den Vulkanen der Region gefördert wird, entsteht durch partielles Schmelzen infolge der Subduktion Ein Paradebeispiel für den Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüche. Der Popocatepetl ist in den letzten Tagen besonders aktiv. Gestern erzeugte er eine 3 stündige Phase permanenten Ascheausstoßes.

Grönland: Erdbeben M 5,3

Nordöstlich von Grönland bebte es mit einer Magnitude von 5,3. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Das Beben fand seinen Ursprung in einer divergenten Störungszone.

Türkei: Erdbeben M 4,5

Im Osten der Türkei kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,5. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 4 km angegeben. Das Epizentrum lag 27 km nordöstlich von Sincik. Hier wurde ein Teil der Ostanatolischen Verwerfungszone aktiviert.

Philippinen: Erdbeben nahe Taal-Vulkan

In de letzten beiden Tagen wurde eine Zunahme der seismischen Aktivität am Taal-Vulkan festgestellt. Es ereigneten sich innerhalb von 48 Stunden 22 Erdstöße. Einige waren so stark, dass sie von den Anwohnern gespürt wurden. Der Taal liegt auf der philippinischen Insel Luzon und war im Januar 2020 groß ausgebrochen. Die aktuellen Erdbeben zeigen, dass sich sehr wahrscheinlich immer noch Schmelze im Untergrund bewegt und auf die tektonischen Verwerfungszonen drückt. Eine neue Eruption ist nicht sehr wahrscheinlich, liegt aber im Bereich des Möglichen.

Fuego: Installation Livecam

Im Januar 2020 bereiste ich die guatemaltekischen Vulkane Pacaya und Fuego. Neben den üblichen Vulkanbesteigungen zum Fotografieren und Filmen der Eruptionen, hatte ich vor eine LiveCam am Fuße des Fuegos zu installieren. Die LiveCam wird von unserem Vulkanverein „Vulkanologische Gesellschaft e.V.“ finanziert und betrieben, wobei wir Unterstützung von Ulrich finden. Bei der vorherigen Reise hatte mich Martin mit Ulrich bekannt gemacht. Ulrich ist ein deutscher Aussiedler, der mit seiner einheimischen Frau auf einem schönen Anwesen lebt, dass sich nahe des ehemaligen Golfplatzes von La Reunion befindet. Das Haus zählt zu einer handvoll Gebäuden, die dem Vulkan besonders nahe liegen und sich mitten in den alten Kaffeeplantagen befinden. Von hier aus hat man nicht nur einen unglaublichen Blick auf den Doppelvulkan Fuego-Ancatenango, sondern auch auf die benachbarten Vulkan Agua und Pacaya. Ulrich holte mich von meinem Hotel in Antigua ab und fuhr mich zu seinem Haus, wo ich sehr gastfreundlich empfangen wurde. Zusammen mit einem seiner Angestellten kletterten wir auf das Dach und machten uns an die Montage der Kamera, die ich von zuhause mitgebracht hatte. Tage zuvor hatte Ulrich ein gut 30 m langes Lan-Kabel verlegt und einen Stromanschluss auf dem Dach eingerichtet. Innerhalb weniger Stunden war die Kamera installiert und eingerichtet, wobei wir die Kamera erst einmal provisorisch aufstellten, da sie zu einem späteren Zeitpunkt noch ein wenig verstellt werden soll.

Nach der Kamerainstallation zeigte mir Ulrich noch, wie knapp er und seine Familie der Katastrophe von 2018 entgangen sind, als pyroklastische Ströme und Lahare den Golfplatz nebst Hotel und Teile einer Siedlung zerstörten. Knapp 300 m trennen sein Haus vom Ort der Zerstörung.

Am nächsten Tag brach ich mit einer geführten Gruppe zum Acatenango auf, um von dort aus den Blick auf den Krater des Fuegos zu genießen. Der Aufstieg zum terrassierten Camp unterhalb des Gipfels des Acatenangos war anstrengen, aber der wunderschöne Wald auf der Vulkanflanke lässt einen die Anstrengungen vergessen. Eine halbe Stunde vor erreichen des Camps sieht man zum ersten Mal den Krater des Vulkans Fuego, was für einen zusätzlichen Motivationsschub sorgt.

Zur Abenddämmerung startete ich meine Kameradrohne für einen Flug Richtung eruptierenden Vulkankrater. Der GPS-Empfang war gut und so flog ich die Drohne bis an die Grenzen des Möglichen wo es zu einem Abriss der Verbindung zur Fernsteuerung kam. Doch anstatt automatisch zum Startpunkt zurückzukehren, drehte sie im 90 Gradwinkel ab. Die 800 € teure Drohne verschwand auf nimmer wiedersehen. Was mich besonders betrübte, war nicht der Verlust der Drohne, sondern der Verlust der Videos, die ich bis dahin am Fuego gedreht hatte. Ein wenig demotiviert hockte ich mich hinter meine Kamera und machte ein paar normale Bilder, wobei ich diesmal für den Vollmond zu spät dran war und mich die Resultate ohne Durchzeichnung des Vulkanhangs langweilten. Daher beendete ich die Bilderjagt bald und genoss den Anblick der Eruptionen bis mir die Augen zufielen.

Am nächsten Morgen ging es zeitig wieder runter. Für mein Gepäck hatte ich mir einen Träger bestellt, so dass ich selbst nur meine Fotoausrüstung tragen musste. Derart entfesselt machte der Abstieg richtig Spaß und in Windeseile erreichte ich den Fuß des Fuegos. Ein Tag später ging es wieder Richtung Heimat, wo Corona schon auf mich wartete. Im März gelangte die Seuche auch nach Guatemala, wo Ulrich bis jetzt (Anfang Mai) in Quarantäne lebt. Daher lässt die endgültige Platzierung der Webcam noch auf sich warten.

Bildbericht: Pacaya 2020

Im Januar 2020 weilte ich 3 Tage lang am Vulkan Pacaya in Guatemala. Seit Monaten war der Feuerberg strombolianisch aktiv und förderte zeitweise Lavaströme. So lockte mich der Vulkan zum 2. Mal innerhalb von 2 Jahren an. Im Vergleich zum März 2018 war der Hornito deutlich größer und besaß nun 2 ausgeprägte Schornsteine, die auch beide aktiv waren.

Jaime, der Host vom Salamandras House holte mich Freitagabend mit seinem Pickup vom Flughafen in Guatemala City ab. Der Mann aus El Salvador begrüßte mich herzlich und kutschierte mich auf dem Weg zum Pacaya noch zum Supermarkt. Eine ernsthafte Einkaufsmöglichkeit gibt es direkt am Vulkan nicht. Nur ein kleiner Kiosk bietet Naschwerk und Bier an, was ja bekanntlich das Wichtigste ist, um am Vulkan eine Weile klar zukommen. Am Gasthaus angekommen überlegte ich noch direkt in der ersten Nacht aufzusteigen, aber irgendwie gewann die Müdigkeit. Starker Wind und Bewölkung motivierten mich auch nicht sonderlich und so erklomm ich den Pacaya erst am nächsten Morgen.

Der erste Teil des Aufstiegs stellte keine besonderen Hürden auf, sah man einmal davon ab, dass gerade die ersten Hundert Höhenmeter ziemlich steil Bergan gehen. Da sich der Parkeingang (ja, der Pacaya ist in einem Nationalpark geschützt und man muss  50 Quetzales Eintritt zahlen) in knapp 1700 m Höhe befindet, fing ich gleich mächtig an zu schnaufen und zu schwitzen. Doch mit zunehmender Höhe hörte wenigstens das Schwitzen auf. Am Ende der Vegetationszone versammelten sich all jene Vulkanwanderer, die sich einer geführten Gruppe angeschlossen hatten und blickten sehnsuchtsvoll gen Gipfel. Die letzten 300 Höhenmeter kann man -entgegen den geltenden Regeln- schon noch erklimmen, man darf sich nur nicht von den Verbotsschildern und dem recht steilen Pfad durch lockere Lapilli abschrecken, bzw. aufhalten lassen. So stapfte ich entschlossen weiter und stand gegen Mittag am Rand des My-Kenney-Kraters und blickte auf die beiden fauchenden Schornsteine des Hornitos.

Zuerst wurden nur ein paar vereinzelte Lavabrocken aus den Mündern der Schlote ausgespien, doch ziemlich schnell steigerte sich die Aktivität zu kontinuierlichem Lavaspattering. Vereinzelte Lavabomben erreichten dabei schon respektable Höhen, von gut 50 Metern. Auch die Größe der Schlacken ließ sich sehen.

Am späten Nachmittag öffnete sich auf der Flanke des Hornitos sprotzend ein neuer Schlot. Ihm entströme Lava, die sich in einem mehr-armigen Strom über die Flanke ergoss. Das Spektakel war recht kurzweilig und endete nach 10 Minuten.

Innerhalb von 2 Stunden flog ich die 3 Akkus meiner Drohne leer und ließ sie dabei gefährlich niedrig über die Schlote schweben. Ich war ziemlich überrascht, dass sie am Ende der Batteriekapazitäten tatsächlich noch nicht abgeschossen worden war, wobei die Lavabomben die Rolle von Raketen übernahmen: mehr als einmal kamen sie dem unbemannten Fluggerät gefährlich nahe.

Am Abend wurde es dann wieder recht windig am Kraterrand, doch ich harrte beharrlich aus und wartete auf den Mondaufgang. Gegen 21.30 Uhr schob sich unser Trabant dann langsam über den Horizont und ließ wieder die Konturen des Hornitos erkennen. Wenig später machte ich mich dann an den Abstieg. Unten im Wald angekommen hielt ich ein Weilchen inne und ließ die vielfältigen Stimmen der Nacht auf mich wirken.

2 Tage später machte ich mich auf zum Fuego, was meine Drohne dann nicht überleben sollte, doch davon an anderer Stelle mehr.