Erdbeben-News 16.11.21: Indischer Ozean

Im Indischen Ozean bebte es mit Mb 5,3. Auch unter dem kanarischen Vulkan Cumbre Vieja ereigneten sich neue Erschütterungen.

Indischer Ozean: Erdbeben Mb 5,3

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 08:33:01 UTC | Lokation: 8.93 S ; 88.11 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,3

Im Süden des Indischen Ozeans bebte es mit einer Magnitude von 5,3. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 1565 km süd-süd-westlich von Sinabang in Indonesien. So weit weg vom Land, wirkte sich das Beben nicht auf Menschen aus.

South Sandwich Islands: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 06:24:59 UTC | Lokation: 57.73 S ; 25.69 W | Tiefe: 60 km | Mb 5,0

Die Region der Südlichen Butterbrot-Inseln wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,0 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 60 km. Das Epizentrum lag 2149 km E of Stanley auf den Falkland-Inseln.

Kanarische Inseln: Erdbeben M 4,2

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 13:27:38 UTC | Lokation: 28.58 N ; 17.81 W | Tiefe: 36 km | Ml 4.2

Unter der Kanareninsel La Palma bebte es mit M 4,2. Der Erdbebenherd lag 36 km Tief und damit im Bereich der unteren Magmenkammer. Das Epizentrum wurde vom EMSC 14 km ost-süd-östlich von Los Llanos de Aridane lokalisiert. Insgesamt bebte es heute 23 Mal im Bereich des Vulkans Cumbre Vieja.

Südlich von Bali: Erdbeben Mb 3,2

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 08:33:01 UTC | Lokation: 9.69 S ; 115.19 E | Tiefe: 10 km | M 3,2

Südlich der indonesischen Insel Bali wurde heute ein Erdbeben der Magnitude 3,2 festgestellt. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum lag 116 km südlich von Denpasar. Für sich genommen stellt das Beben keine Besonderheit dar. Betrachtet man aber die regionale Situation, stellt man fest, dass es dort in den letzten Wochen häufig bebte. Entlang der Sunda-Subduktionszone haben sich wahrscheinlich große Spannungen aufgebaut, die sich in nächster Zeit in weiteren Erdbeben entladen könnten.

Deutschland: Erdstößchen Ml 2,0

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 14:10:50 UTC | Lokation: 47.88 N ; 8.11 E | Tiefe: 1 km | Ml 2,0

Auch in Deutschland wackelte die Erde ein wenig: bei Titisee-Neustadt wurde ein schwacher Erdstoß der Lokalmagnitude 2,0 registriert. Sein Hypozentrum befand sich in nur 1 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 8 km südwestlich von Titisee-Neustadt lokalisiert.

Indischer Ozean: weitere Erdbeben befürchtet

Erdbeben sind beeindruckende Manifestationen der Erddynamik: sie verdeutlichen, dass sich unser Planet in einem steten Wandel befindet, den wir Menschen kaum wahrnehmen. Die tektonischen Platten wandern mit Geschwindigkeiten von mehreren Zentimetern pro Jahr und verschieben langsam, aber unaufhaltsam die Kontinente. Dabei entstehen Gebirge und tiefe Täler (Rifts) die sich zu neuen Ozeanen weiten können. Ozeane können sich auch schließen und die Kollision von Kontinenten schafft neue Superkontinente. Die gleichen Kräfte lassen sie wieder zerbrechen. All dass geschieht so langsam, dass ein Menschenleben nicht ausreicht um diese umwälzenden Veränderungen wahrzunehmen. Wir können das Wirken der Kräfte des Erdinneren nur direkt erfahren, wenn die Erde bebt, oder Vulkane ausbrechen.

Eines der stärksten Erdbeben der jüngeren Vergangenheit ereignete sich im Jahr 2004 vor Sumatra: es hatte eine Magnitude von 9,1 und manifestierte sich fernab einer Plattengrenze. Auf 1300 km Länge verschob sich ein Teil des Meeresbodens um mehrere Meter. Ein Tsunami wurde generiert der durch den indischen Ozean rauschte und an seinen Küsten eine verheerende Katastrophe anrichtete, bei der mehr als 230.000 Menschen starben. Diese Naturkatastrophe rüttelte die Regierungen wach Gelder für neue Forschungen zu bewilligen: es wurde ein Tsunami-Warnsystem eingerichtet und Wissenschaftler erforschen die Erdbeben noch intensiver. 

Ein Forscherteam um Satish Singh vom „Institut du Physique du Globe“ untersuchte den Ort, an dem das Erdbeben vor Sumatra entstand: das Wharton Becken im indischen Ozean. Seit 2004 manifestierten sich dort 3 weitere starke Erdbeben entlang von Blattverschiebungen die sich in dieser Region des Indischen Ozeans gebildet hatten.

Laut den Wissenschaftlern entstand das Becken vor 80 Millionen Jahren, als sich Indien und Australien voneinander entfernten. Die Kollision Indiens mit Eurasien stoppte diesen Prozess. Die Platten von Indien und Australien verschmolzen. Vor 7,5 Millionen Jahren setzte eine neue Phase mit Verschiebungen ein, die bis heute andauert. Im Wharton-Becken sind zahlreiche Störungssysteme entdeckt worden und starke Bodendeformationen lassen weitere Erdbeben befürchten. Indien kollidiert am Himalaya mit einer Geschwindigkeit von 40 mm pro Jahr mit Eurasien und dreht sich dabei. Australien verlagert sich jährlich um 17 mm in Richtung der indonesischen Insel Java. Dadurch wird sehr wahrscheinlich die ozeanische Kruste im Wharton Becken weiter gedehnt und aufbrechen. Es entsteht eine neue Plattengrenze, deren Geburt nicht ohne starke Wehen ablaufen wird. Das Gesicht unsere Erde wird in einigen Jahrmillionen ein anderes sein!

(Quellen: Science Advances, WIKIPEDIA)