Kilauea: Zugang zur Eruption schwierig

Ich werde immer wieder gefragt, wie man denn zu den Spalten in Leilani kommt? Diesbezüglich machten mich 2 befreundete Fotografen auf einen Artikel aufmerksam, in dem über drakonische Strafmaßnahmen berichtet wird: Leute, die das Sperrgebiet unbefugt betreten, werden mit 5000 USD Bußgeld belegt. Es drohen sogar Gefängnisstrafen! Ausländische Touristen bekommen zudem einen Akteneintrag. Zukünftige Einreisen mit ESTA könnten erschwert werden. In den letzten 10 Tagen wurde mehr als 1 Dutzend Personen aufgegriffen, die sich illegal im Sperrgebiet aufhielten. Zudem berichtete einer der Fotograf, der sich bis vor Kurzem auf Hawaii aufhielt, dass man inzwischen Suchhubschrauber einsetzt, um Schaulustige zu jagen. Nachts sogar mit Suchscheinwerfern! Argument für die hohen Strafen ist, dass sich die Sicherheits- und Rettungskräfte in Gefahr begeben müssten, um die Leute draußen zu halten, bzw. zu bergen, falls es zu einem Unfall kommen sollte.

Legal dürfen sich in Leilani nur Anwohner aufhalten, denen ein entsprechender Ausweis ausgestellt wurde. Trotzdem sah ich auch genug Schaulustige und Fotografen vor Ort, die sich ins Sperrgebiet geschlichen hatten, oft mit Hilfe von Anwohnern. Die Sicherheitskräfte patrouillieren die ganze Nacht in den Straßen des weitläufigen Wohngebiets.

Journalisten und Pressefotografen haben die Möglichkeit an geführten Pressetouren teilzunehmen, die unter Aufsicht der Nationalgarde durchgeführt werden. Dazu muss man sich in der Feuerwehrstation Pahoa akkreditieren. Allerdings kann man sich nicht frei im Sperrgebiet bewegen, sondern wird auf jeder Tour zu einer bestimmten Lokation gefahren. Man arbeitet unter Zeitdruck.

Ich persönlich habe mir vor Ort oft die Frage gestellt, warum es für Anwohner keine Begrenzungen gab und diese überall herum klettern konnten, alle anderen aber strengsten Regeln unterworfen wurden. Es ist schon verständlich, dass es Regeln in einem Sperrgebiet geben muss, fände es aber sinnvoll, wenigstens ein begrenztes Kontingent an Zuschauern zuzulassen, zumal der personelle Aufwand dort alles abzusperren und zu überwachen sowieso extrem hoch ist.

Kilauea: Erdbeben Mw 4,6

Unter der Südostflanke des Vulkans bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in 6 km Tiefe in Küstennähe. Der Erdstoß wurde sogar in Hilo gespürt. Es wurde allerdings kein Tsunami-Alarm ausgerufen, dafür war das Erdbeben zu schwach. Die Seismik unter der Gipfelcaldera ist wieder zur Höchstform aufgelaufen und es wird bald das bekannte Entlastungsbeben/Explosion statt finden. Eine Animation des USGS zeigt eindrucksvoll, wie sich Caldera und Halema’uma’u-Krater verändert haben.

Die Eruption in Leilani-Kapoho geht weiter. In Bezug auf die Aktivität hat sich in den letzten 24 Stunden wenig geändert. Das kann man von der Landschaft nun nicht mehr behaupten: Um Spalte 8 hat sich ein großer Schlackenkegel gebildet. Der größte Teil des Lavafontänen werden nun vom Rand des Kegels verdeckt. Das Lavadelta am ocean entry hat die gesamte Bucht von Kapoho aufgefüllt und ragt weit ins Meer hinaus. Nun droht der Kollaps der neuen Küstenlinie.

Kadovar eruptiert Aschewolke

In den letzten Monaten hörten wir wenig vom entlegenen Vulkan in Papua Neuguinea. Gestern ging vom Kadovar eine Aschewolke aus, die eine Höhe von 2 km über dem Meeresspiegel erreichte. Unklar ist, ob die Eruption vom Gipfelkrater ausging, oder vom Lavadom an der Küste. Der Dom soll noch leicht aktiv sein, allerdings fehlen genaue Daten über Art der Aktivität.

Krakatau: Zunahme der Aktivität bestätigt

Das Erwachen des Anak Krakatau wir von weiteren Quellen bestätigt. Neben der kleinen Ascheeruption von gestern, wird auch von einer vermehrten fumarolischen Tätigkeit berichtet, welche Gaswolke aufsteigen lässt. Die Seismik ist deutlich erhöht und sieht so aus, als würden bereits kleinere Explosionen statt finden. Es scheint in der Tat so zu sein, als würde der Vulkan mit einer neuen eruptive Phase beginnen.

Sinabung mit Eruption

Ein weiterer Vulkan Indonesiens schafft es heute wieder in die Schlagzeilen: der Sinabung auf Sumatra eruptierte eine Aschewolke. Diese stieg 3,3 km ü.NN auf. Es wird Tremor registriert, der allerdings auch künstlichen Ursprungs sein könnte.

Mayon: explosive Eruptionen

Der philippinische Vulkan Mayon eruptiert seit gestern wieder Vulkanasche. Das VAAC Tokyo registrierte 3 Eruptionen, von denen die Größte Vulkanasche bis in einer Höhe von fast 6 km aufsteigen ließ. Auf einem Video sieht es so aus, als wären kleine pyroklastische Ströme erzeugt worden. Seit einigen Wochen wird wieder leichte Inflation registriert. Sporadisch ereignen sich vulkanotektonsiche Erdbeben,die auf Magmenaufstieg hindeuten. Ob dies der Beginn einer neuen eruptive Phase ist, oder ob es sich um einzelne phreatomagmatische Eruptionen handelt, wird sich in den nächsten Tagen beweisen.

Kilauea: leichter Rückgang der Fördermengen

Die Eruption auf Hawaii geht weiter, allerdings wurde gestern Mittag ein leichter Rückgang der geförderten Lavamenge beobachtet. Nichts desto trotz kann die Eruption als stabil bezeichnet werden. Die meiste Lava quillt aus Spalte 8, welche eine Lavafontäne produziert. Der kanalisierte Lavastrom ist gestern schmaler geworden. Die Lava verteilt sich auf dem großen Delta an der Küste und erreicht an einer Stelle das Meer. Dort mündet die Lava unterseeisch im Wasser. Spalte 6 wurde reaktiviert und es wurde Rotglut beobachtet. Geringe Mengen Lava treten aus den Spalten 16 und 18 aus.

Unter der Gipfelcaldera ereignete sich ein weiteres Explosionsbeben der Magnitude 5,3. Der Mechanismus hinter diesen Ereignissen wäre es Wert genauer erforscht zu werden, das es schon sehr ungewöhnlich ist, dass regelmäßig Erschütterungen der gleichen Stärke erzeugt werden. Interessant ist, dass das HVO die Messskala der Bodendeformation nun auch in Meter anzeigt. So wird der bisher abstrakte Wert veranschaulicht. Die GPS Station am Gipfel senkte sich seit Beginn der Eruption um fast 2 m. Am  Pu‘u ‘Ō‘ō waren es o,4 m.

Fernandina Rückgang der Aktivität

Auf der Galapagos-Insel La Cumbre lässt die Stärke der Eruption nach. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von 2680 MW, was auf einen deutlichen Rückgang der geförderten Lavamenge hindeutet. Der Ausbruch begann vor 2 Tagen und förderte in den ersten Stunden erhebliche Lavamengen.

Fernandina: Spalteneruption mit sea entry

Auf der Galapagos-Insel La Cumbre ist erneut der Vulkan Fernandina ausgebrochen. 9 Monate nach der letzten Eruption öffnete sich eine lange Spalte, aus der Lavafontänen gefördert werden. Diese speisen Lavaflüsse, welche bereits das Meer erreichten. Die Spalte verläuft entlang des Kraterrandes auf der Nordseite der Vulkaninsel. Der Ausbruch begann heute nach einer kurzweiligen seismischen Krise gestern. Das stärkste Beben brachte es auf Mw 4,1 und lag in 4 km Tiefe. Da sieht man mal, wie schnell Magma aufsteigen kann.

MIROVA registriert eine extrem hohe thermische Strahlung von 11594 MW. Es wird sehr viel Lava gefördert. Der letzte Ausbruch verlief ähnlich stark, dauerte aber nur wenige Tage.

Kilauea: Eruption geht weiter

Laut MIROVA emittiert der Kilauea eine Wärmestrahlung von 19654 MW und toppt damit sogar noch die Eruption des Galapagos-Archipels. Die meiste Lava wird aus Spalte 8 gefördert und fließt durch einen kanalisierten Lavastrom Richtung Ozean. Die Lavafontäne erreicht eine Höhe von 65 m. Sie überragt den Schlackenkegel um den Schlot nur um 10 m.

Die Subsidenz des Halema’uma’u-Kraters hält an. Das HVO registrierte bis zu 35 Erdbeben pro Stunde. Eine Explosion, die tief unten im Fördersystem saß und die seismische Energie eines Erdbebens der Magnitude 5,3 hatte, soll die Spannung aus dem System genommen haben. Seitdem finden wieder weniger Erdbeben statt. Ich stelle mir die Frage, wie explosive Eruptionen Spannungen im Gestein abbauen können? Wenn die stärkeren Erdbeben quasi unterirdische Explosionen sein sollen, sind es die kleineren Erschütterungen vielleicht auch?

Popocatepetl eruptiert 2 Mal

Nach einigen Wochen mit eher geringer Aktivität meldete sich „El Popo“ gleich mit 2 Explosionen zu Wort, die Vulkanasche bis zu 2 km über Gipfelhöhe aufsteigen ließen. Die Aktivität fand bei schönstem Wetter statt. Zudem wurden 64 schwache Exhalationen registriert und ein vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 3. Popocatepetl ist nicht nur der höchste Vulkan in Mexiko, sondern auch einer der Aktivsten.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,9

Auf Island ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,9. Ort des Geschehens war der Gletschervulkan Bardarbunga, der unter dem größten Gletscher Europas liegt. Das Beben manifestierte sich in einer Tiefe von 2,6 km. Es gab 4 weitere mittelstarke Erdbeben mit Magnituden zwischen 3 und 4. Insgesamt registrierte IMO in den letzten 48 Stunden 54 Erdbeben im Bereich des Vatnajökulls. Ansonsten ist die Seismik auf Island in den letzten Wochen recht unauffällig. Es gibt keine seismische Anzeichen für einen mittelfristig bevorstehenden Vulkanausbruch.

Kilauea: Eruption weiterhin stabil

Auf Hawaii hält die Eruption praktisch unverändert an. In Leilani fördert Spalte 8 Lavafontänen. Der Schlackenkegel um die Spalte wächst weiter und ist nun gut 53 m hoch. Die Lava fließt kanalisiert Richtung Kapoho und mündet dort im Ozean. Das Lavadelta wächst und die Gefahr einen Abbruchs der neuen Küstenlinie steigt täglich. Das neue Land ist relativ instabil. Wenn große Teile des Lavadeltas abbrechen sollten, können Wellen bis hin zu kleinen Tsunamis entstehen.

Die Gipfelcaldera sackt weiter ab und der Halema’uma’u-Krater vergrößert sich. Gestern gab es eine Serie schwacher Explosionen, sowie ein stärkeres Erdbeben, was die Spannung erst einmal aus dem System raus nahm. Inzwischen ist die Seismik wieder hoch und es wird wahrscheinlich bald zu einem weiteren stärkeren Erdbeben kommen.

Schlammvulkane als Methan-Schleudern

Methan spielt eine wichtige Rolle als Treibhausgas. Es wird u.a. von Schlammvulkanen freigesetzt, von denen sich die Meisten am Grund der Ozeanböden finden. Japanische Forscher fanden nun heraus, dass die Menge an Methan bisher unterschätzt wurde, welche von den Schlammvulkanen ausgeht. Sie bohrten in einen unterseeischen Schlammvulkan und untersuchten die Bohrkerne. Dort fanden sie große Mengen an Methanhydrat. Diese Eis-ähnliche Substanz bereitet Klimaforschern seit langem Kopfzerbrechen: Unmengen Methan sind in dieser Art am Meeresboden gebunden. Sollte es durch die Erwärmung der Ozean schmelzen, würde das Gas den Klimawandel dramatisch verstärken. Methan ist ein weitaus stärkerer Wärmespeicher als Kohlendioxid.

Das Methan in den Sedimenten von Schlammvulkanen soll überwiegend von Organismen stammen, die in dem Schlamm leben. Die Menge an Methan in diesen Sedimenten soll um eine Größenordnung größer sein, als bisher vermutet.

Methan wird auch bei der Eruption auf Hawaii freigesetzt: dort entsteht es aus Biomasse im Boden, welche durch die Hitze der Lavaströme umgewandelt wird und Methan freisetzt. Es quillt Abseits der Lavaströme aus dem Boden, verursacht kleine Explosionen und fackelt in blauen Flammen ab.

(Quelle: Science Advances, 20189; doi: 10.1126/sciadv.aao4631)

Kilauea: the show goes on!

Die Eruption am Kilauea auf Hawaii ist stabil. In Leilani Estates fördert Spalte 8 weiterhin Lava. Die Förderrate wird auf 100 Kubikmetern pro Sekunde geschätzt. Die Höhe der Lavafontänen fluktuiert. Gestern wurde sie mit 40 m angegeben, heute mit 57 m. Die Höhe der Fontänen hängt auch von der Anzahl selbiger ab. Die Schlote auf der Spalte können sich verändern und damit auch die Fontänenhöhe. Das Aussehen der Spalte mit ihren Wällen aus Lava erinnert nun an die des Bardarbunga auf Island.  Der Lavastrom ist kanalisiert und erreicht weiterhin den Ozean bei Kapoho.

Am Gipfel hält die Subsidenz an. Der Halema‘uma‘u-Krater vergrößert sich zusehend und es bilden sich immer mehr Risse im Calderrand, auf dem das Jaggar-Museum und das HVO liegen. Sackt der Gipfel weiter ein -was anzunehmen ist- könnten die Gebäude stark beschädigt, oder sogar zerstört werden.

Steamboat-Geyser mit weiterer Eruption

Bereits vergangene Woche Montag sprang der weltgrößte Geysir erneut. Der Steamboat Geyser liegt im Yellowstone Nationalpark (USA), in einem Teil des Norris-Geyser-Basins, der im Winter für Besucher unzugänglich ist. Es war bereits das 8 Mal, dass der Geysir in Serie sprang. Die meisten seiner Eruptionen blieben unbeobachtet und konnten nur anhand von Messdaten nachgewiesen werden. Üblicherweise liegen zwischen seinen Eruptionen mehrere Jahre. Es gibt aber Ausnahmen: bereits 1980 und 2003 gab es Eruptionsserien. Vor der aktuellen Serie, die am 15. März begann, sprang er das letzte Mal im Jahr 2014. Seine Wasserfontäne kann bis zu 100 m hoch aufsteigen und ist damit etwa doppelt so hoch wie die des bekannten Old Faithful.

Die Wissenschaftler rätseln noch, warum es zu dieser ungewöhnlichen Eruptionsserie kommt, schließen allerdings einen Zusammenhang mit erhöhter Aktivität des Yellowstone-Vulkans aus. Seit 2015 wird Deflation beobachtet, was eher für eine Entschärfung der Situation spricht, welche in den Jahren zuvor aufgrund von Inflation angespannt war.

Gunung Agung: erneute Ascheeruption

Der Gunung Agung auf Bali eruptierte erneut eine Aschewolke. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 5,6 km. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein Video geteilt, auf dem man die Eruption sehr schön sehen kann. Auf dem Seismogramm sieht man 3 Ereignisse mit gesättigter Amplitude. Anzeichen für neuen Magma-Aufstieg gibt es derzeit nicht, es wird immer noch das Material eruptiert, welches letzten Herbst aufstieg und für eine seismische Krise sorgte.

Kilauea: Seismik hoch

Gestern gab es unter der Gipfelcaldera ein erneutes Erdbeben der Magnitude 5,3.  Dieses nahm nur kurzfristig die Spannung aus dem System, was heißt, dass für einen Zeitraum von 9 Stunden weniger Erdbeben auf Hawaii registriert wurden. Mittlerweile rappelt es dort wieder im 3 Minuten Takt (bezogen auf Erdbeben mit Magnituden größer als 2) und es folgt bald bestimmt ein weiteres stärkeres Erdbeben. Die Erdbeben sind mit Kollaps-Ereignissen im Halemaumau-Krater und der Vergrößerung der Gipfelcaldera assoziiert.

In Leilani ist Spalte 8 immer noch aktiv. Allerdings sieht es so aus, als würde die Förderrate langsam zurück gehen. Es bildete sich ein Schlackenkegel, der eine Höhe von 40 m erreicht hat. Die Lava soll aus mehreren Schloten aufsteigen, aber es werden wohl nicht mehr ganz so hohe Fontänen produziert. Die Spalten 16 und 18 sind schwach aktiv. Der Lavastrom fließt weiterhin bis ins Meer.

Stromboli mit moderater Aktivität

Unser Vereinsmitglied Rafael berichtet vom Stromboli, dass mehrere Schlote strombolianisch aktiv sind. Er beschreibt die Stärke der Eruptionen als schwach bis moderat. Bemerkenswert war eine kontinuierliche Eruption mit Lava-Spattering aus dem mittleren Kraterbereich. Das Spattering dauerte mehrere Minuten und warf Lava mehrere 10er Meter hoch aus. Solche Ereignisse gehen oft mit einer gesteigerten Aktivität einher, bzw. kündigen besondere Ereignisse an. Anfang des Jahres wurde öfters Spattering beobachtet, wenige Tage später erfolgte eine explosive Serie. Danach wurde der Aufstieg zum Gipfel für mehrere Monate gesperrt. Der Aufstieg ist mittlerweile wieder freigegeben. Am Rande sei erwähnt, dass sich mehrere Mitglieder unseres Vulkanvereins zu einer Reisegruppe zusammengetan haben und an den Vulkanen Italiens unterwegs sind.

Fuego: weitere Lahare

Die Bergungs,- und Aufräumarbeiten am Fuego in Guatemala, wurden durch starke Regenfälle behindert, welche Lahare auslösten. Die Schlammlawinen stellen eine große Gefahr dar. Sie entstehen, wenn Wasser die Vulkanasche am Hang des Vulkans mobilisiert. Lahare können große Geschwindigkeiten erreichen und führen neben dem Schlamm große Gesteinsblöcke mit sich. Diese können ganze Häuser niederreißen. Wer in einen Lahar gerät hat schlechte Überlebenschancen.

Am Gipfelkrater gehen die strombolianischen Eruptionen weiter. Die Frequenz der Explosionen ist bereits wieder sehr hoch: INSIVUMEH berichten von bis zu 9 Eruptionen pro Stunde. Nach früheren Paorxysmen hat es Wochen gedauert, bis diese Häufigkeit erreicht wurde! Entweder hat der Vulkan sein Verhalten nachhaltig geändert, oder es könnte sich bald die nächste große Eruption ereignen. Mit dem neuen Seitenschlot ist der Vulkan noch unberechenbarer und gefährlicher geworden.

Unterschied zwischen Fuego und Kilauea

In einem Fernsehinterview wurde ich letzte Woche gefragt, warum bei der Eruption am Fuego so viele Menschen starben, während es am Kilauea auf Hawaii bisher keine Todesopfer gab? Mengenmäßig wurde am Kilauea mehr Lava gefördert, als am Fuego. Die beiden Vulkane unterscheiden sich allerdings elementar: während der Kilauea überwiegend rot glühende Lava in Form von Lavafontänen und Lavaströmen fördert (roter Vulkanismus), ist der Fuego überwiegend explosiv aktiv und fördert Vulkanasche (grauer Vulkanismus). Die größte Gefahr am Fuego geht von pyroklastischen Strömen aus. Diese Wolken aus Vulkanasche, Blöcken und heißem Gas zischen lautlos über den Vulkanhang und zerstören alles, was sich in ihrer Bahn befindet. Sie können Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h erreichen und bis zu 800 Grad heiß sein, wobei noch größere Extremwerte möglich sind. Pyroklastische Ströme sind unberechenbar. Sie fließen zwar meistens durch Tälern, oder Schluchten, können aber auch den gesamten Vulkanhang eindecken und bis zu 20 km weit fließen. Diese Strecke legen sie in wenigen Minuten zurück. Die Lavaströme auf Hawaii sind dagegen langsam und berechenbar, obwohl sie großes Zerstörungspotenzial haben, können Menschen meistens noch Flüchten.

Der Ursprung für die verschiedenen Eruptionsarten liegt im Magma begründet. Beim Fuego handelt es sich um einen Subduktionszonen-Vulkan an einer kontinentalen Plattengrenze. Das Magma hier entsteht durch Aufschmelzung einer abtauchenden ozeanischen Erdplatte. Diese Schmelzen sind zähflüssig, gasreich und neigen dazu explosiv zu eruptieren. Beim Kilauea handelt es sich um einen hot-spot Vulkan inmitten einer ozeanischen Erdkrustenplatte. Das Magma hier ist weniger gasreich und dünnflüssig und tritt effusiv aus. Den Unterschied zwischen beiden Eruptionsarten sieht man schon am Habitus der Vulkane: Hawaii ist ein Schildvulkan mit flacher Hangneigung, der überwiegend aus Lavaströmen aufgebaut wurde. Fuego ist ein steiler Stratovulkan, der aus einer Wechsellagerung von Lockermaterial (Tephra) und Lavaströmen besteht.

Kilauea: hohe Seismik unter Gipfel

Am Kilauea auf Hawaii steigerte sich die seismische Tätigkeit unter der Gipfelcaldera abermals. Im Durchschnitt findet alle 4 Minuten ein Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 3 statt. Fast 1 Mal am Tag gipfelt diese Aktivität in ein Erdbeben mit einer Magnitude größer als 5. Die Subsidenz unter dem Gipfel hält weiter an. wir werden zeugen einer Calderabildung, denn längst ist nicht nur mehr der Halema‘uma‘u -Krater vom Absacken des Bodens betroffen. Der Krater vergrößert sich zusehend und greift dabei auf die Caldera über. Es haben sich Staffelbrüche gebildet, welche sich bis zum Calderarand zeihen. Hält das Absinken des Gipfelbereichs weiter an, so könnte sich die Caldera selbst vergrößern. Auf jeden Fall ändert sich das Gesicht des Nationalparks deutlich.

Das Absinken des Gipfelbereichs ist direkt mit der Eruption im unteren Ostrift assoziiert. Dort tritt eine gehörige Menge Lava aus -bisher wurden ca. 0,15 Kubikkilometer Lava gefördert- was die Magmakammer einsinken lässt. Dieses Einsinken setzt sich bis in den Gipfelbereich des Vulkans fort. Der Schwefeldioxid-Ausstoß aus der Spalte 8 hat sich am Wochenende verdoppelt. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich auch die Lava-Förderrate signifikant vergrößert hat. Die Lava fließt in einem kanalisierten Lavastrom Richtung Kapoho, wo sie das Meer erreicht. Aus dem Kanal brechen gelegentlich kleinere Lavaströme seitwärts aus. Das USGS meldet, dass weiterhin neues Magma durch den magmatischen Gang fließt. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht. Inzwischen werden für die Evakuierten Hütten gebaut. Die Menschen müssen sich darauf einstellen länger nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren zu können, sofern ihre Häuser überhaupt noch stehen.

Gunung Agung mit Explosion

Seit längerem war der Vulkan auf Bali aus den Schlagzeilen verschwunden, nun meldet er sich mit einem Rummser zurück: gestern ereignete sich eine Eruption. Vulkanasche stieg bis in einer Höhe von 5 km ü.NN. auf. Es befindet sich nach wie vor Magma unter dem Vulkan und eine größere Eruption kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, selbst wenn es dafür derzeit keine direkten Anzeichen gibt.

Langila mit Eruption

Das VAAC Darwin registrierte eine kleinere Eruption des Vulkan Langila in Papua Neuguinea. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2,3 km. Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen des Inselstaates.

Pacaya: Lavastrom bestätigt

Der gestern beschriebene Lavastrom am Pacaya wurde nun durch neue Fotos bestätigt, welche in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt wurden. Bei INIVUMEH ist vom Lavastrom keine Rede, allerdings werden strombolianische Eruptionen beschrieben, welche bis zu 40 m hoch aufsteigen. Der Aufstieg zum McKenney Krater ist nach wie vor verboten, allerdings kontrolliert man nun, dass das Verbot auch eingehalten wird. Es wurden einige Touristen in Gewahrsam genommen, die das Verbot ignorierten. Grund für diese Kontrollen dürfte die Fuego-Katastrophe sein.