Vulkane am 13.02.21: Sinabung, Merapi, Stromboli

In den Vulkanmeldungen vom Samstag geht es um den Sinabung auf Sumatra, der einen pyroklastischen Strom eruptierte. Vergleichbares ereignete sich am Merapi auf Java. Darüber hinaus meldete sich der Stromboli gestern mit einem LiveCam-Intermezzo. Der Klyuchevskoy eruptierte Aschewolken.

Sinabung eruptiert pyroklastischen Strom

SinabungGestern Abend (Ortszeit) ging am Sinabung auf Sumatra ein pyroklastischer Strom ab. Tatsächlich war die Sicht auf den Vulkan mal frei und es gibt entsprechende Augenzeugenberichte. Darüber hinaus ist die Seismizität hoch. Neben den üblichen Erschütterungen, die von Schuttlawinen und Entgasungen verursacht wurden, gab es viele hybride Erdbeben. Außerdem wurden 2 Tornillos registriert, die oft als Unglücksboten gelten. Auf einer aktuellen Sentinel-Satellitenaufnahme sind 2 schwache thermische Anomalien am Dom auszumachen. Dieser soll ein Volumen von über 4 Millionen Kubikmeter haben und ist instabil. Früher, oder später wird es wahrscheinlich zu einem großen Ereignis mit katastrophalen Folgen kommen.

Der Sinabung ruhte für mehr als 400 Jahre. Erst im Jahr 2010 ist er zu neuem Leben erwacht und heizte langsam auf. Damals begann er fumarolisch aktiv zu werden. Vegetation starb ab und  wenig später kam es zu phreatischen Eruptionen. Im Jahr 2013 begann ein erster Lavadom zu wachen. Die Aktivität steigerte sich schnell, bis es zu Abgängen Pyroklastischer Ströme gab, die katastrophale Folgen hatten. Mehrere Dörfer wurden zerstört und es gab Dutzende Todesopfer.

In diesem Zusammenhang möchte ich Euch über eine interessante Diskussion auf dem Laufenden halten, die wir in unserer FB-Gruppe geführt haben. Sie ging um einen Größenvergleich der Dome am Merapi und Sinabung. Das Volumen des Merapi-Doms wird derzeit von den Vulkanologen des VSI mit 113.000 Kubikmeter angegeben. Ein Bruchteil dessen, was für das Volumen des Sinabung-Doms kommuniziert wurde. Ist der Größenunterschied tatsächlich so enorm, oder steckt da irgendwo ein Fehler drin? Die Frage konnte nicht abschließend geklärt werden, doch ich bleibe bzgl. der Lösung am Ball.

Merapi: 2 kleine pyroklastische Ströme

Wo wir gerade beim Thema sind: am Merapi gingen gestern ebenfalls 2 kleinere pyroklastische Ströme ab. Sie flossen in südwestlicher Richtung und brachten es auf 800 m Gleitstrecke. Es wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben und 8 hybride Erschütterungen detektiert.

Fuego: hohe Wärmestrahlung

Der guatemaltekische Vulkan Fuego ist heute besonders heiß und emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Zeitweise registrierte MIROVA eine Leistung von 464 MW. Auf unserer LiveCam erkennt man einen permanenten roten Lichtschein am Krater. Möglicher Weise beginnt ein Lavastrom zu fließen. Ein Statement der Vulkanologen von INSIVUMEH steht noch aus.

Stromboli mit Webcam-Blick

Gestern Abend funktionierte die Skyline-Webcam am Stromboli mal wieder und einigen Beobachtern sind schöne Screenshots der Eruptionen ins Netz gegangen. Laut LGS ist der Aktivitäts-Index hoch, was in erster Linie der seismischen Aktivität und dem Gasflux geschuldet ist: gestern wurde ein Kohlendioxid-Ausstoß von mehr als 1500 Tonnen am Tag gemeldet. In größerer Tiefe scheint viel Magma in den Startlöchern zu stehen, das bestimmt irgendwann aufsteigen wird.

Klyuchevskoy mit Aschewolken

Das VAAC detektierte mehrere Aschewolken, die vom Klyuchevskoy auf Kamtschatka ausgingen. Sie drifteten auf 4500 m Höhe in südlicher Richtung. Das erste Mal seit langem sind keine Lavaströme unterwegs. Auf einem aktuellen Satellitenbild sind nur kleinere thermische Anomalien im Gipfelbereich sichtbar.

Vulkan-Update 05.02.21: Sakurajima, Popocatepetl, Klyuchevskoy

Im heutigen Update geht es um die Vulkane Klyuchevskyo, der eine sehr hohe Thermalstrahlung erzeugt, dem Sakurajima und dem Popocatepetl. Natürlich kommt auch Dauerbrenner Ätna nicht zu kurz.

Klyuchevskoy: Sehr hohe Thermalstrahlung

KlyuchevskoyAuf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy ziemlich heiß und emittiert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1607 MW. Sie geht von einem Lavastrom aus, der auf der LiveCam zu erahnen ist, da er auf der Flanke in Gaswolken einen roten Lichtschein erzeugt. Außerdem ist der Vulkan explosiv tätig und lässt Aschewolken bis auf einer Höhe von 9100 m aufsteigen, was schon ziemlich respektable ist. Der Wind verfrachtet die Wolken in Richtung Nordost. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Popocatepetl in Eruption

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin aktiv und stieß mehrere Aschewolken aus. Sie erreichten Höhen von 5800 m. MIROVA verzeichnet eine moderate Thermalstrahlung mir 24 MW Leistung. CENAPRED berichtet von 22 Exhalationen, 135 Minuten Tremor und 4 vulkanotektonischen Erdbeben. Es steigt Magma auf und es könnte ein neuer Dom wachsen. Doch dazu gibt es noch keine Berichte.

Sakurajima mit Aschewolken

Im Süden Japans ist der Sakurajima weiter aktiv und erzeugte mehrere explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2100 m. Sie driftete ebenfalls in nordöstliche Richtung. In diesem Jahr gab das VAAC bereits 83 Meldungen zum Sakurajima heraus.

Suwanose-jima weiter aktiv

Der Inselvulkan Suwanose-jima liegt ganz im Süden des japanischen Archipels und ist seit mehreren Monaten aktiv. Es kommt immer wieder zu Phasen mit stärkeren Eruptionen, die vom VAAC detektiert werden. Vulkanasche wurde in einer Höhe von knapp 2 km nachgewiesen. Für gewöhnlich ist der Vulkan strombolianisch aktiv. Er ist aber auch in der Lage vulcanianische Ausbrüche zu erzeugen.

Ätna: Show geht weiter

Last, but not least, eine kurze Meldung vom Ätna. Der Sizilianer ist weiterhin aus 4 Schloten aktiv und generiert strombolianische Eruptionen unterschiedlicher Intensität. In den letzten Tagen kam es öfters zu Phase kontinuierlicher Tätigkeit, wie sie in dem Video dokumentiert wurde.

Vulkan-Update 03.02.21: Ätna, Pacaya und Raung

Im aktuellen Vulkan-Update geht es um einen neuen Erdbebenschwarm am Ätna, dem Lavastrom am Pacaya und einer weiteren Eruption am Raung. Darüber hinaus sind Klyuchevskoy und Sakurajima munter.

Ätna: Erdbebenschwarm unter dem Krater

Seit gestern ortete das INGV 17 schwache Erdbeben, die sich überwiegend in Kraternähe ereigneten. Einige Erdstöße spielten sich auch im Bereich des Pizzo Deneri ab. Der Tremor stieg wieder an und nachts wurden strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater beobachtet. Gestern Mittag gab es auch wieder eine neue Phase mit Ascheeruptionen. Die Eruption scheint stabil zu sein und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie kurzfristig enden wird.

Klyuchevskoy weiter aktiv

Auf Kamtschatka (Russland) ist der Klyuchevskoy weiterhin explosiv aktiv und eruptiert Aschewolken. Sie steigen bis auf einer Höhe von 6000 m auf. Gestern wurde von MIROVA eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 1133 MW festgestellt, so dass man davon ausgehen kann, das auch ein Lavastrom unterwegs ist.

Mayon: noch mehr Beben

Am philippinischen Mayon ist die Seismizität weiterhin erhöht. PHILVOLCS berichtet von 7 vulkanotektonischen Erdstößen, die in den letzten 24 Stunden detektiert wurden. In diesem Monat wurden insgesamt 28 Beben registriert.

Pacaya: Lavastrom fließt weiter

Heute berichtete INSIVUMEH wieder über den aktiven Lavastrom auf der Südwestflanke des Vulkans. Er hat eine Länge von 650 m. Der McKenney-Krater ist strombolianisch aktiv. Glühende Tephra wird bis zu 100 m hoch ausgeworfen. Teilweise hören die Anwohner rumpelnde Geräusche.

Raung eruptiert Asche

Auf Java (Indonesien) eruptierte der Raung eine weitere Aschewolke. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 4300 m. Die Asche driftete in östlicher Richtung. Der Tremor ist gestern weiter abgestürzt und es wurden nur noch 25 Tremor-Phasen registriert.

Sakurajima: Weitere Eruptionen

Auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima weitere Aschewolken. Das VAAC detektierte diese in einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete in südöstlicher Richtung.

Vulkan-Update 30.01.21: Karangetang, Klyuchevskoy, Sakurajima

Im Vulkan-Update vom Samstag stehen die Vulkane Sakurajima, Klyuchevskoy und Karangetang im Fokus der Berichterstattung. Es gibt auch neue Daten von Ätna und Kilauea.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der Südjapanische Vulkan Sakurajima (Kyushu) erzeugte seit gestern 8 VONA-Warnungen. Sie dokumentieren Aschewolken in einer Höhe von 3000 m. Sie wurden vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Die Eruptionen kamen aus dem Hauptkrater Minami-dake. Vulkanische Blitze wurden nicht generiert. Es wurden einige vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Klyuchevskoy weiter aktiv

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Gestern manifestierte sich eine Eruptionsserie, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Sie driftete in nördliche Richtung. Außerdem fließt Lava über die Südwestflanke des Vulkans. MIROVA konnte Wärmestrahlung mit einer Leistung von 828 MW nachweisen.

Karangetang eruptiert Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Siau steigerte der Karangetang seine Aktivität weiter. Das VAAC meldet eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufgestiegen ist. Allerdings konnte die Asche nicht via Satellit detektiert werden, die Meldung stammt vom örtlichen Vulkanobservatorium. Die Vulkanologen registrierten zudem fünf vulkanotektonische Erdbeben.

Kilauea: Lavasee steigt weiter

Der Lavasee im Gipfelkrater des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist gegenüber gestern um einen weiteren Meter gestiegen. Der Pegel steht nun bei 209 m. Aktiv ist nur noch das westlichste Drittel des Lavasees. Dieses überragt den inaktiven Ostteil um gut 5 m. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit MW Leistung. Der Schwefeldioxid-Ausstoß sank auf ca. 2200 Tonnen am Tag. Die Seismizität ist weiter hoch.

Ätna macht weiter

Die Aktivität des sizilianischen Vulkans Ätna geht praktisch unverändert weiter. Nachts lockerte die hartnäckige Bewölkung kurz auf und gab den Blick auf strombolianische Eruptionen frei. Mittags konnte ich auf der Thermalcam eine Phase strombolianischer Tätigkeit beobachten. Der Tremor ist erhöht und bewegt sich an der Basis des roten Bereichs. Die Erdbebentätigkeit ist momentan unauffällig.

Vulkan-Update 24.01.21: Ätna, Klyuchevskoy, Suwanose-jima

Heute ist wieder einiges los in der Welt der Vulkane und Erdbeben. Am Ätna gibt es einen neuen Erdbebenschwarm, der Klyuchevskoy spie eine hohe Aschewolke aus und der Suwanose-jima eruptiert. Darüber hinaus sind Sangay und Popocatepetl eine Meldung wert.

Ätna: Weiteres Schwarmbeben

ÄtnaHeute Morgen manifestiert sich ein neues Schwarmbeben im Nordosten des Vulkans Ätna auf Sizilien. Die Epizentren befinden sich in der Region von Sant’Alfio. Der kleine Ort liegt auf ca. 530 Höhenmeter. Die Hypozentren wurden in Tiefen zwischen 10 und 16 km lokalisiert. Bisher stellte das INGV 16 Erdstöße fest. Gleich 5 Beben brachten es auf M 2,1. Die Beben könnten sich entlang einer Störungszone ereignen, die aufgrund des anhaltenden Magmenaufstiegs unter Spannung geraten ist. Der Tremor ist ebenfalls erhöht und bewegt sich im roten Bereich.

Auf einem aktuellen Sentinel-Sattelitenfoto ist zu erkenne, dass mehrere Schlote Wärme emittieren. Betroffen sind praktisch alle 4 Hauptkrater. Die Anwohner konnten Nachts rot illuminierte Wolken über den Kratern beobachten.

Klyuchevskoy mit pyroklastischen Strom

Auf Kamtschatka (Russland) ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Es kam zu einer stärkeren Eruption. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 8200 m über dem Meeresspiegel. Fotos dokumentierten, dass es zum Abgang eines pyroklastischen Stroms gekommen ist. Ob er durch ein Kollaps-Ereignis, oder durch eine explosive Eruption entstand ist unklar. Auf Satellitenbildern erkennt man einen kleinen Lavastrom auf dem Südwesthang. Die Wärmestrahlung ist moderat-hoch.

Suwanose-jima in Eruption

Der Inselvulkan des japanischen Ryuku-Archipels eruptierte heute 2 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurden. Sie stiegen bis zu 1200 m auf und drifteten in südwestlicher Richtung. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv und haut gelegentlich vulcanianische Eruptionen heraus.

Popocatepelt mit Eruptionen

Seit gestern brachte das VAAC 5 VONA-Meldungen zum mexikanischen Vulkan Popocatepetl heraus. Die explosiven Eruptionen lassen Aschewolken bis auf einer Höhe von 5800 m aufsteigen. Der Wind verdriftet sie Richtung Norden. CENAPRED registrierte 222 Exhalationen und 772 Minuten Tremor. Nachts ist Rotglut über dem Krater zu sehen gewesen.

Sangay mit Aschewolken

Vom Sangay in Ecuador gehen immer wieder Aschewolken aus. Sie erreichen Höhen von 6700 m und driften in westlicher Richtung. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 788 MW registriert. Sie stammt vermutlich von Lava auf der Südflanke des Feuerbergs.

Vulkan-Update 22.01.21: Popocatepetl, Raung, Kilauea

Die üblichen Verdächtigen der letzten 3 Wochen waren in den vergangenen 24 Stunden etwas ruhiger als sonst, dafür sind die Newcomer stark am kommen. Besonders die Entwicklung am indonesischen Raung ist interessant.

Popocatepetl: Tremor hoch

PopocatepetlDer mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptiert sporadisch Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6700 m ü. N.N. aufsteigen. CENAPRED meldete in den vergangenen 24 Stunden nur 8 Exhalationen, dafür aber Tremor mit einer Gesamtdauer von 1327 Minuten. Ein Wert, der nur selten getoppt wird. Der Tremor steht in direktem Zusammenhang zu Fluidbewegungen im Fördersystem des Vulkans. Bei diesen Fluiden kann es sich um magmatisches Gas handelt, oder aber auch direkt um Magma. In den nächsten Tagen könnten sich Explosionen ereignen, die stärker als sonst sind. Es besteht auch die Möglichkeit, dass neues Domwachstum einsetzt.

Raung eruptiert weiter

Im Osten der indonesischen Insel Java hat der Raung eine weitere Aschewolke ausgestoßen. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Die Seismik ist sprunghaft angestiegen:  gestern wurden gut 180 seismische Erschütterungen aufgezeichnet. 140 der Signale sind auf nicht-harmonischen Tremor zurück zu führen gewesen. Auch hier scheint sich viel Fluid im Fördersystem/Magmakammer zu befinden.

Semeru mit Aschewolke

Ebenfalls auf Java liegt der Semeru. Er eruptierte eine Aschewolke, die es bis auf einer Höhe von 3700 m schaffte. Die Seismik ist hier relativ unauffällig, dennoch kann es zu weiteren Eruptionen und dem Abgang pyroklastischer Ströme kommen.

Klyuchevskoy in Eruption

Auf Kamtschatka spie der Klyuchevskoy wieder Vulkanasche aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 6700 m auf. Die Asche driftete in Richtung Nordost. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit Spitzenwerten um 480 MW registriert. Das spricht für einen moderaten Lavastrom.

Kilauea: Lavasee verkrustet

Heute Morgen (Abend Ortszeit) ist der Lavasee des Vulkans Kilauea auf Hawaii wieder verkrustet. Auf der Livecam erkennt man nur wenig Rotglut am Förderschlot in der Westwand. Eine ähnliche Situation konnten wir gestern beobachten, bevor sich die Aktivität dann wieder steigerte. Scheinbar kommt frische Lava nur noch in Schüben an und es sieht so aus, als würde die Eruption nachlassen.

Vulkan-Update 19.01.21: Ätna Paroxysmus

Im Update geht es heute um einen Paroxysmus am Ätna, einem kleinen Lavastrom auf Stromboli, einem Steppenbrand am Soufrière und um Aschewolken von den Vulkanen Klyuchevskoy und Sakurajima.

Ätna mit Paroxysmus

Gestern steigerte sich die Aktivität am Ätna, bis er am späten Abend einen Paroxysmus erzeugte. Bereits Mittags setzte schwache Lavastrom-Tätigkeit aus dem Neuen Südostkrater ein. Abends kamen dann strombolianische Eruptionen hinzu, die sich zu einer Lavafontäne steigerten. Gegen 20.30 UCT erreichte der paroxysmale Vulkanausbruch seinen Höhepunkt. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Ascheniederschlag wurde aus dem Ort Fleri berichtet. Multiple Lavaströme quollen aus dem Neuen Südostkrater und flossen in Richtung Süden und Osten. Dort floss die Lava in das Valle del Bove. Die Hauptphase der Eruption endete gegen 21.00 UCT. Heute Morgen emittiert der Ätna noch Vulkanasche. Die Seismizität ist niedrig. In den Tagen vor dem Paroxysmus hatten sich mehrere Erdbeben mit Magnituden um 3 ereignet. Man kann sich die Frage stellen, ob nicht auch die tektonischen Schwarmbeben, die sich in etwas größerer Entfernung zum Vulkan ereigneten, infolge eines geänderten Spannungsumfelds durch das aufsteigende Magma verursacht wurden. Bereits im Dezember letzten Jahres hat es 2 Paroxysmen gegen, sowie eine Phase mit starker Lavastromtätigkeit.

Stromboli mit Lavastrom

Auch der zweite aktive Vulkan Süditaliens meldete sich gestern mit einem kleinen Intermezzo zurück: das INGV beobachtete einen kleinen Lavastrom am Stromboli, der dem Krater entsprang und im oberen Bereich der Sciara del Fuocco unterwegs war. Doch das Ereignis war recht kurzlebig und bereits am Mittag kühlte die Lava wieder ab. Die strombolianische Tätigkeit ist dieser Tage gering. Dafür ereignen sich aber wieder viele Erdbeben mit besonders niedrigen Frequenzen.

Soufrière: Feuerspur gesichtet

Am Sonntag berichtete ich über einen rot illuminierten Nachthimmel, den die Bewohner der Karibikinsel St. Vincent sahen. Ein Hubschrauberflug klärte nun die Situation und enthüllte, dass der Lichtschein von brennender Vegetation verursacht wurde. Wahrscheinlich kam es durch Kontakt mit heißer Lava zu dem Steppenbrand.

Klyuchevskoy mit Ascheeruptionen

Auf Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 7300 m auf und drifteten in westlicher Richtung. Aufgrund der Bewölkung gibt es keine visuellen Observierungen eines möglichen Lavastroms.

Sakurajima mit Explosionsserie

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima aktiv. Das VAAC brachte gestern 4 Meldungen zu diesem Vulkan heraus. Aschewolken wurden in 2700 m Höhe festgestellt. Die Asche wurde in Richtung Südosten verfrachtet.

Vulkan-Update 17.01.21: Ätna

Heute Morgen geht es um den Ätna, der effusiv aktiv geworden ist. Außerdem wurde Rotglut am Soufrière beobachtet. Der Pegel des Lavasees am Kilauea steigt.

Ätna eruptiert Lavastrom

ÄtnaHeute Morgen zeigt sich der sizilianische Ätna von ihrer effusiven Seite und eruptiert einen Lavastrom. Er sprudelt aus einem Schlot ganz im Osten des Neuen Südostkraters und erreicht fast die Basis des Kegels auf 3000 m Höhe. Man kann das Geschehen per Livecam verfolgen. Der Tremor ist deutlich erhöht und befindet sich im unteren roten Bereich.

Das INGV berichtet, dass die strombolianische Tätigkeit am Neuen Südostkrater abgenommen hat, was vermutlich an der effusiven Eruption liegt. Die beiden Zentralkrater sind aber weiterhin munter.

Gestern Abend ereignete sich ein weiterer Erdstoß M 3,2 auf der unteren Nordflanke beim Monte Collabasso. Die Tiefe des Hypozentrums belief sich auf 17,2 km. Es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas!

Kilauea: Lavasee-Pegel steigt

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist weiterhin aktiv, auch wenn sich seine tätige Fläche verkleinerte. Dafür stieg der Pegel des Sees auf 200 m an und die Lava aus dem Ostteil fließt über die Kruste im Westen. Die Bodendeformation stagniert und bildet eine recht lange dauernde Plateauphase aus. Mit anderen Worten: obwohl der Pegel des Lavasees gestiegen ist, wird noch eine minimale Inflation registriert. Die Seismizität ist recht hoch.

Soufrière mit Rotglut

Auf der Karibikinsel St Vincent wurde ein rot illuminierter Nachthimmel über dem aktiven Dom gesichtet. Offensichtlich trat glühende Schmelze an seiner Oberfläche aus. Wärmestrahlung wurde in den letzten Tagen keine mehr registriert, was aber auch der Bewölkung geschuldet sein könnte.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolke

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Kyluchevskoy eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 6100 m und driftete in nördlicher Richtung. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 172 MW Leistung. Wenn ein Lavastrom unterwegs ist, dann ist er recht kurz.

Sakurajima in Aktion

Auf Kyushu (Japan) produzierte der Sakurajima mehrere explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2700 m. Der Wind verfrachtete die Aschewolken in Richtung Südost.

Vulkan-Update 14.01.21: Klyuchevskoy, Merapi, Soufrière

Das Vulkan-Update steht heute im Zeichen des Vulkans Klyuchevskoy auf Kamtschatka, der Ascheeruptionen erzeugte. Am Merapi ist die Seismik eingebrochen und am Soufrière bekommt man internationale Unterstützung.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken

KlyuchevskoyAm russischen Vulkan Klyuchevskoy (Kamtschatka) hat die Explosivität wieder zugenommen. Das VAAC Tokio brachte gestern 5 VONA-Warnungen über Aschewolken heraus. Diese stiegen bis auf einer Höhe von 6700 m und drifteten in östlicher Richtung. Außerdem ist der Vulkan effusiv tätig. Auf Sentinel-Satellitenfotos erkennt man einen Lavastrom, der auf der Südwestflanke unterwegs ist. Er geht vom Krater aus und ist ca. 500 m lang. MIROVA registriert eine entsprechende Thermalstrahlung mit 775 MW Leistung.

Merapi: Seismik stürzt ab

Die Seismik am Merapi hat in den letzten beiden Tagen stark nachgelassen. Sie halbierte sich von knapp 400 täglichen Beben auf weniger als 200 Erschütterungen. Das hört sich immer noch nach viel an, allerdings sind das fast nur Steinschlagsignale, die registriert werden. Hybride- und vulkanotektonische Beben wurden kaum noch festgestellt. Gerade diese Beben werden von aufsteigendem Magma verursacht. Es könnte also sein, dass der Magmenaufstieg stoppte und die aktuelle Domwachstumsphase endet. Die nächsten Tage werden zeigen, ob der Vulkan nur kurz verschnauft, oder ob er tatsächlich eine längere Pause einlegen wird.

Soufrière: Finanzspritze aus Großbritannien

Da der Dom am Vulkan Soufrière weiter wächst und es bisher unklar ist, ob es bei einer effusiven Eruption bleiben wird, will die britische CDEMA den Vulkanologen auf St. Vincente 51.000 Pfund zur Verfügung stellen. Mit dem Geld sollen Hubschrauberflüge zur Überwachung des Vulkans finanziert werden.

Langila eruptiert Vulkanasche

Auf Papua Neuguinea ist der Vulkan Langila aktiv geworden. Das VAAC Darwin meldet Vulkanasche in 3000 m Höhe. Der 1330 m hohe Stratovulkan gehört zum Bismarck-Bogen des Archipels.

Ätna macht weiter

Auch gestern zeigte der Ätna keine Ermüdungserscheinungen und erzeugte weiterhin strombolianische Eruptionen aus dem Südostkrater. Auch die Voragine stimmte mit kleineren Eruptionen ein. Boris Behncke nahm das unten eingebettete Video am 12. Januar auf und transportierte die besondere Ästhetik der blau-orangenen Stunde eines Wintermorgens am Vulkan.