Yellowstone: Mann stirbt in heißer Quelle

Heiße Quellen und Geysir als Spuren des vulkanismus im Yellowstone NAtionalpark. © Marc Szeglat

Im Yellowstone Nationalpark stürzte ein 23 jähriger Mann in eine der heißen Quellen und kam ums Leben. Vermutlich erlag er starken Verbrennungen, alternativ kann er natürlich auch ertrunken sein. Die Leiche konnte nicht sofort geborgen werden. Er verließ die Holzstege, auf denen Besucher normalerweise sicher durch das Labyrinth heißer Quellen und Geysire geleitet werden. Erst in der Vorwoche verbrühten sich ein Vater und sein Sohn die Beine.

Am Masaya in Nicaragua haben Wissenschaftler eine Bodendeformation nachgewiesen. Demnach hob sich der Boden in Kraternähe um 3 cm an: ein Indiz dafür, dass weiteres Magma in die Magmakammer strömt. Es könnte zu einer Verstärkung der Eruption kommen. Meinem subjektiven Eindruck nach ist der Lavasee seit meinem Besuch dort gewachsen.

In Kamtschatka geben die Vulkane Karymsky und Shiveluch wieder Lebenszeichen von sich. Das VAAC Tokyo registrierte mehrere Aschewolken die von den Vulkanen aufsteigen.

Auch die Vulkane in Guatemala leben: Die Forscher vom INSIVUMEH beobachteten am Pacaya Tremor und schwache explosive Eruptionen. Diese gehen von einem Hornito im Krater aus. Die Explosionen am Fuego sind hingegen wieder deutlich stärker. Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4900 m auf. Pro Stunde ereignen sich 1-2 Explosionen.

 

Masaya: Zugang gesperrt

Der Zugang zum Nationalpark Masaya wurde gestern wieder gesperrt. Am 31.05.2016 ereignete sich ein Schwarmbeben. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 4.3. Sein Hypozentrum lag in 4 km Tiefe. Zahlreiche schwächere Beben mit Magnituden zwischen 2 und 3 manifestierten sich in geringerer Tiefe. Heute sah man auf einer Livecam starke Dampfentwicklung. Der Lavasee ist weiterhin sehr aktiv.

Masaya Lavasee

Der Masaya liegt in Nicaragua, unweit der Hauptstadt Managua. Im Krater Santiago brodelt seit Dezember 2015 ein Lavasee. In der letzten April Woche besuchte ich ihn zusammen mit einem Team der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. um die Eruption zu dokumentieren.

Bildergalerie Vulkan Masaya in Nicaragua

Die Bildergalerie zeigt den Lavasee des Vulkans Masaya in Nicaragua. Die Fotos wurden zwischen dem 20. und 26. April 2016 aufgenommen.

Im April 2016 machten sich die Geonauten Martin, Thorsten, Richard und Marc auf den Weg zum Vulkan Masaya in Nicaragua. Zuvor hatten wir Kontakt zum Reisespezialisten Oliver Wiesenegger aufgenommen. Der gebürtige Österreicher lebt in der Hauptstadt Managua und unweit des Vulkans. Oliver vermittelte den Kontakt zum Chefseismolgen Dr. Wilfried Strauch von INETER, der uns eine Drehgenehmigung erteilte. Wilfried und Oliver empfingen uns am Flughafen von Managua. Sie waren in Begleitung lokaler Medienvertreter, die uns in Bezug auf unser Vorhaben interviewten: wir waren gekommen um Material für eine Aufklärungskampagne über Vulkangefahren zu sammeln, die wir im Rahmen der International operierenden Vulkanologischen Gesellschaft e.V. durchführen. Unnötig zu erwähnen, dass wir ein wenig baff waren über dieses Medieninteresse.

Nach den Interviews und einem Abendessen ging es in unser Hotel, was recht klein, aber gemütlich war und vor allem nur ca. 20 Minuten Fahrzeit vom Vulkan Masaya entfernt lag. Am nächsten Tag ging es mit dem Chefseismologen auf Entdeckungstour in Managua und anschließend zum Vulkan. Am Parkeingang wurden wir registriert und hatten fortan freien Zutritt und durften auch nachts rein. Ein unschätzbarer Vorteil, denn seit ein paar Wochen war der Zugang zum Vulkan gesperrt. Grund hierfür war der Lavasee, der seit Dezember 2015 im Krater Santiago brodelte. Da es bei früheren Aktivitätsphasen des Vulkans auch immer mal wieder zu Explosionen gekommen war, wollten die Verantwortlichen kein Risiko eingehen und schlossen den Nationalpark. Angenehmer könnte sich unsere Arbeit am Vulkan kaum gestalten: nach der Registrierung am Eingang fuhr uns Oliver die schmale Straße zum Krater hinauf. Direkt am Kraterrand befand sich ein großer Parkplatz und nach ein paar Schritten guckte man in das gewaltige Loch des Kraters: drive in volcano!

Am Tage war der Anblick des Lavasees wenig spektakulär. In gut 300 m Tiefe brodelte die Lava auf einer Fläche von ca. 30 x 20 Metern. Zudem stand der Kraterkessel voller Dampf. Am späten Nachmittag wechselten wir die Position und machten uns auf den Weg zur gegenüberliegenden Seite des Kraters. Von hier gestaltete sich der Blick schon spannender, denn man befand sich fast über den Lavasee. Die Sonne stand bereits relativ niedrig und der Krater lag im Schatten. Die Rotglut setzte sich mehr und mehr gegen das Tageslicht durch und der Blick wurde atemberaubend: eine so munter brodelnde Lavamasse hatte ich bisher selten gesehen! Normalerweise sind Lavaseen von einer flexiblen Kruste sich abkühlender Lava bedeckt die nicht mehr glüht. Nur an Rissen in der Kruste und über Schlote am Rand brodelt es. Doch dieser Lavasee bekam soviel Nachschub frischer Lava, dass er keine Kruste bilden konnte. Von einer Seite strömte ständig neue Lava in den Pool. Stellte sich die Frage, wohin die alte Lava abfloss. Es musste ein Kreislaufsystem existieren!

Die einmalige Stimmung am Kraterrand wurde durch lautes Schreien grüner Papageien verstärkt. Zusammen mit Fledermäusen flatterten sie durch den nächtlichen Krater. Im Kamerasucher zeichneten sich ihre Silhouetten immer wieder vor dem Lavasee ab.

Die Papageien lebten in kleinen Höhlen in den steilen Kraterwänden. Jahrelang machte ihnen die starke Dampfentwicklung des Vulkans scheinbar nichts aus. Oliver berichtete uns, dass die Population der Vögel schon kurz vor dem Ausbruch stark zurück gegangen sei. Ob sie vielleicht die bevorstehende Eruption ahnten? Die Fledermäuse wohnten in den Lavahöhlen, die sich nur wenige Hundert Meter vom Krater entfernt befanden.

Während unserer Tage am Vulkan änderte sich die Aktivität nur minimal und unsere Film- und Fotoarbeiten gestalteten sich ohne Probleme. An einem Tag unternahmen wir einen Abstecher zu den Vulkanen Momotombo und Telicia, die sich allerdings recht ruhig präsentierten. Ein heftiges Gewitter hielt mich von einer Besteigung des Telicia ab, während ein Teil der Geonauten den Gang zum Krater trotzdem wagten. Sie berichteten von einigen glühenden Stellen am Kraterboden und starker Dampfentwicklung.

Spannend war die Besichtigung prähistorischen Fußabdrücke mitten in Managua. Sie zeugten davon, dass auch das Gebiet der heutigen Hauptstadt im Gefahrenbereich des Masaya liegt, denn die Füße hinterließen ihre Spuren in vulkanischen Ablagerungen. Sie zeigen auch, wie sehr sich die Aktivitätsform eines Vulkans ändern kann.

Zurück vom Masaya

6 Tage lang beobachtete ich den Lavasee im Krater Santiago des Vulkans Masaya in Nicaragua. Dank einer Sondergenehmigung konnten die Geonauten der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. ungestört am Krater verweilen. Besten Dank an die Wissenschaftler von INETER.

Der Lavasee hatte den höchsten Stand seit Beginn der Aktivität erreicht und zeigte sich stabil. Anders, als an den meisten anderen Lavaseen, bildete sich am Masaya keine Kruste. Dazu war die Lava zu heiß und große Gasblasen ließen sie kräftig brodeln. Der Lavasee hatte ein Größe von ca. 30 x 20 m erreicht und bildete sich im zentralen Schlot des über 300 m tiefen Kraters.

Ein ausführlicher Bericht folgt in kürze.

Vulkane weltweit

Ätna: über das Wochenende hielten die Asche-Emissionen aus dem Nordostkrater an. Auch jetzt sind sie noch aktiv. Zudem waren Nachts auf der LiveCam einige Hot Spots am Gipfel des Neuen Südostkraters zu sehen. Die Seismik ist allerdings unauffällig. Aber wer weiß, vielleicht hält der Vulkan ja eine Überraschung für uns bereit?!

Kilauea: auf Hawaii hat die Häufigkeit leichter Erdbeben in den letzten 24 Stunden deutlich zugenommen. Es würde mich nicht wundern, wenn der Lavasee bald wieder ansteigen würde.

Popocatepetl: neue Luftaufnahmen zeigen, dass der Lavadom im Krater durch die explosive Tätigkeit der letzten Tage zerstört wurde. Trotzdem sieht man Nachts rot illuminierte Dampfwolken über dem Krater schweben. Möglicher Weise beginnt bald ein neuer Dom zu wachsen.

Masaya: die brodelnde Lava im Krater des Vulkans steigt weiterhin an und bildet zunehmend einen ernst zu nehmenden Lavasee. Die Lava ist sehr niedrig viskos.

Nyiragongo: die Aktivität ist wieder auf normalem Niveau und es fließen keine Lavaströme mehr über die unterste Terrasse über den Lavasee. Der neue Schlot am Kraterrand ist inaktiv geworden. Der Stand des Lavasees ist verhältnismäßig tief.

Villarrica: der Vulkan in Chile wird wieder unruhiger und sein Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht. Die Seismik ist gestiegen und man fürchtet eine bevorstehende explosive Eruption. Im Krater brodelt bereits ein Lavasee.

Masaya: erhöhte Aktivität

Im Krater des Vulkans in Nicaragua brodelt Lava im Förderschlot. Diese Nachricht ist nicht neu. Neu ist allerdings, dass die Vulkanologen steigende Seismik und einen recht hohen Ausstoß an Schwefeldioxid registrieren. Zudem steigt die Lava weiter im Förderschlot an, so dass bald aus einer Lavalinse ein Lavasee entstehen könnte. In einem weiteren Förderschlot eines benachbarten Kraters findet Lavaspattering statt. Hier könnte sich die Aktivität in Richtung strombolianisch steigern.

Am Momotombo in Nicaragua kam es heute zu einer kleinen Ascheeruption. Mit weiteren explosiven Eruptionen am Telica ist ebenfalls zu rechnen. Nicaragua hat derzeit also viel Potenzial für Vulkanbeobachter.

Vulkane weltweit

Barren Island: der schwer zugängliche Inselvulkan der Andamanen scheint wieder aktiv zu sein. Auf Satellitenbildern wurde eine dünne Wolkenschleppe aus Vulkanasche gesichtet. Zudem registriert MIROVA eine moderate Wärmestrahlung.

Fuego: in Guatemala ist der Feuerberg wieder aktiv geworden. Nach einigen Tagen der Ruhe strahlt der Vulkan wieder thermisch. Das Observatorium berichtete gestern von 17 moderaten Explosionen und Aschewolken. Wahrscheinlich steuert der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus zu, der sich Anfang nächster Woche ereignen könnte.

Island: an mehreren Stellen ereigneten sich neue Erdbebenschwärme. Markant sind die Beben an der Tjörnes-fracture-zone und auf der Reykjanes-Halbinsel. An beiden Stellen ereigneten sich Erdbeben mit Magnitude zwischen 3 und 4. Auch unter der Askja-Caldera bebte es.

Masaya: im Förderschlot des Vulkans in Nicaragua brodelt ein kleiner Lavasee. Die Lava ist sehr dünnflüssig, wie in einem Video in unserer FB-Gruppe gut zu erkennen ist.

Sakurajima: auf der japanischen Insel Kyushu ist heute der Sakurajima wieder ausgebrochen! Nach einer mehrmonatigen Pause scheint der Vulkan wieder in eine aktive Phase einzutreten. Auf jeden Fall gibt es Videoaufnahmen die eine seiner bekannten explosiven Eruptionen mit zahlreichen Blitzen zeigt. Das VAAC Tokyo registrierte bereits 2 Eruptionen innerhalb weniger Minuten.

Sinabung: erzeugte heute wieder einen pyroklastischen Strom. Im Krater des Vulkans auf Sumatra wächst ein Lavadom.

Vulkane Mittelamerikas

Heute stehen die Vulkane Nicaraguas im Fokus, hinzu kommen 2 Meldungen aus Mexiko:

Am Momotombo ereignete sich eine erneute explosive Eruption die Vulkanasche aufsteigen ließ. Zudem wurde glühende Tephra gefördert.

Am Masaya wurden 14 vulkanische Erdbeben mit Magnituden zwischen 1,6 und 2,8 registriert der Nationalpark um den Vulkan wurde daraufhin für Besucher geschlossen.

Der Colima zeigte sich gestern von seiner aktiven Seite und eruptierte mehrere Aschewolken. Diese stiegen bis zu 2 km hoch auf.

Ein weiterer aktiver Vulkan in Mexiko ist der Popocatepetl. Er ist weiterhin strombolianisch aktiv und fördert glühende Tephra die bis über den Kraterrand aufsteigt.