Mayon mit Eruption am 04.02.24

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Phreatische Eruption am Mayon erzeugt Eruptionswolke

Der fast in Vergessenheit geratene philippinische Vulkan Mayon meldete sich heute mit einem phreatischen Vulkanausbruch, bei dem eine Eruptionswolke gut 1000 m über Kraterhöhe aufstieg und vom Wind in Richtung Norden verfrachtet wurde. Das VAAC Tokio brachte die ersten drei VONA-Warnungen in diesem Jahr zum Mayon heraus, nach denen Vulkanasche detektiert wurde, die bis zu 3700 m hoch aufgestiegen war. Bei der Vulkanasche handelt es sich vermutlich um älteres, bereits im Dom abgelagertes Material, denn bei phreatischen Eruptionen steigt für gewöhnlich keine Vulkanasche aus frisch fragmentiertem Magma auf. Sie entstehen, wenn Wasser schlagartig verdampft, ohne in direkten Kontakt mit Magma zu geraten.

Der Mayon machte im letzten Sommer Schlagzeilen, weil er in einer Phase intensiven Domwachstums eingetreten war und Lavaströme vom Dom abgingen. Kollapsereignisse erzeugten auch pyroklastische Dichteströme. Anders als bei der vorangegangenen Eruptionsphase im Jahr 2018, gab es keine nennenswerten Paroxysmen, weswegen die Eruptionen diesmal weniger mediale Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Aktuell zeigen die Neigungsmesser weiterhin eine Inflation des Vulkans an und Magma steigt auf. Nachts kann man Rotglut mit dem bloßen Auge beobachten. Allerdings ist das Domwachstum gering und in den letzten Wochen gingen weder Lavaströme noch Dichteströme ab. Im Allgemeinen gelten phreatische Eruptionen am Mayon aber als Frühindikatoren für einen stärkeren Magmenaufstieg und es ist möglich, dass der Vulkan seine Aktivität mittelfristig wieder erhöht. Unabhängig von einer möglichen Aktivitätssteigerung können phreatische Eruptionen auch nach starken Regenfällen entstehen. Hierfür spricht, dass es in letzter Zeit keine Schwärme vulkanotektonischer Erdbeben gab, die auf aufsteigendes Magma hindeuten.

Beim Mayon handelt es sich um einen 2462 m hohen Stratovulkan auf Luzon, der für seine besonders symmetrische Kegelform bekannt ist.

Der seismisch aktivste Vulkan der Philippinen ist momentan der Bulusan, an dem gestern 27 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert wurden.

Taal mit VOG am 10.01.24

Warnung vor VOG am Taal – Tragen von Masken empfohlen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan liegt in der Provinz Batangas unweit von Manila und zeigte nach einem alarmierend hohen Ausstoß von Schwefeldioxid in der letzten Woche nun eine leichte Abnahme der Emissionen. Das geht aus einem Bericht von PHILVOLCS hervor. Gestern wurden innerhalb von 24 Stunden ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 10.933 Tonnen gemessen. Verglichen mit dem Höchstwert von 12.685 Tonnen Anfang Januar und 11.499 Tonnen im November des letzten Jahres, ist das zwar weniger, aber immer noch sehr viel. Darüber hinaus stieß der Vulkan eine Dampfwolke aus, die bis auf eine Höhe von 1200 m aufgestiegen war. Im Kratersee auf Volcano Island gab es weiterhin Wasserturbulenzen, die durch den Gasausstoß hervorgerufen wurden und werden. Zudem verfärbten Gas und aufgewühlte Sedimente das Wasser.

Während auf Volcano Island eine lokale Bodenhebung detektiert wird, senkt sich der Boden in anderen Bereichen der Caldera, die im Vorfeld der Eruption von 2020 angehoben wurden.

Hohe Schwefeldioxid-Emissionen und Dampffreisetzung haben zu „VOG“ geführt – einem schädlichen Dunst aus vulkanischem Gas – der Orte in der Nähe des Vulkans mit Beschlag belegte, insbesondere auf Seeuferstädte in Batangas und Tagaytay City in der Provinz Cavite. Regierungsbeamte haben die Bewohner angewiesen, N-95-Gesichtsmasken (die bei Gas nichts bringen) zu tragen, um sich vor VOG zu schützen, da dieser SO2-Gas enthält und Augen, Nase und Rachen reizen kann, insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen und schwangere Frauen.

Der Vulkan bleibt auf Alarmstufe 1 für geringe vulkanische Unruhe, was bedeutet, dass phreatische Ausbrüche, vulkanische Erdbeben, Ascheniederschlag und gefährliche Gasemissionen möglich sind. PHILVOLCS betonte, dass der Vulkan weiterhin in einem anormalen Zustand sei und keine Anzeichen für das Ende der Unruhen oder die Einstellung der möglichen Eruptionsaktivität bestünden.

Mayon stößt ebenfalls Schwefeldioxid aus

Neben dem Taal-Vulkan ist auf den Philippinen auch noch der Mayon unruhig. Zwar hat seine Aktivität in den letzten Wochen nachgelassen, doch noch immer ist der Schwefeldioxid-Ausstoß hoch. Gestern wurde mehr als 1500 Tonnen des Gases emittiert. Die Lavaströme sind allerdings Geschichte. In Bezug auf mögliches Domwachstum gab es keine Aktualisierungen bei PHILVOLCS. Wahrscheinlich stagniert es erst einmal. Allerdings könnte diese Stagnation nur kurz anhalten, denn der Vulkan bläht sich weiter auf.

Mayon eruptiert am 11.12.23 Vulkanasche

Mayon eruptiert nach Pause Aschewolke

Am Mayon wurde die Alarmstufe vor einigen Tagen  von „3“ auf „2“ reduziert, da die Aktivität rückläufig war. Zwar gab es noch leichtes Domwachstum, aber die Fronten der 3 Lavaströme, die monatelang aktiv waren, zogen sich zurück und sind inaktiv geworden. Dennoch wird weiterhin Inflation beobachtet und die Vulkanflanken versteilen sich weiter. Das deutet darauf hin, dass der Aktivitätsrückgang nur temporär sein könnte. Tatsächlich gab es heute zum ersten Mal seit 26. November wieder eine VONA-Meldung, nach der eine kleine Aschewolke vom Mayon aufstieg. Bereits gestern steigerte sich der Schwefeldioxid-Ausstoß auf über 1200 Tonnen am Tag und verdoppelte sich somit gegenüber dem Vortag. Es könnte also sein, dass der Vulkan wieder munterer wird. Generell besteht an aktiven Domvulkanen die Gefahr, dass es zu Kollapsereignissen kommt und pyroklastische Ströme entstehen. Starke Regenfälle könnten zudem Lahare erzeugen. Hierbei handelt es sich um Schlammströme, die vor allem entlang von Flussläufen und Schluchten unterwegs sind.

Hohe Schwefeldioxid-Emissionen am Taal

Auf den Philippinen stößt der Taalvulkan wieder große Mengen Schwefeldioxid aus. In den letzten Tagen lagen die Emissionen bei mehr als 8000 Tonnen am Tag. Allerdings wird scheinbar nur noch einmal die Woche gemessen, so dass es unentdeckte Schwankungen geben kann. Das Gas strömt überwiegend aus dem Krater auf Volcano Island und wird mit der Dampfwolke aus dem Kratersee ausgestoßen. Das Wasser des Sees ist turbulent aufgewühlt und es gibt warme Strömungen vom Grund des Sees. Gestern wurden zudem 20 Phasen mit Tremor aufgezeichnet, die zwischen 3 und 6 Minuten lang anhielten. Die Nordflanke von Volcano Island hebt sich weiter an, während sich der Rest der Caldera abzusenken scheint. Trotz des hohen Schwefeldioxid-Ausstoßes steht der Alarmstatus nur auf „1“. Offenbar hat man sich an die latente Ausbruchsgefahr gewöhnt, die seit der Eruption von 2020 permanent gegeben ist, da sich der Vulkan seitdem nicht mehr ganz beruhigt hat.

Kanlaon bleibt unruhig

Auf den Philippinen sind nicht nur die beiden oben genannten Vulkane unruhig, sondern auch der Kanlaon. Hier gibt es einige vulkanotektonische Erdbeben und ebenfalls eine steigende Schwefeldioxid-Emission. Gestern betrug sie 692 Tonnen am Tag, was für einen aktuell nicht eruptierenden Vulkan bereits viel ist. Zum Vergleich: Der Kilauea auf Hawaii stößt aktuell nur ein Zehntel der Menge aus.

Mayon auf den Philippinen am 07.11.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Starker Tremor am Mayon weist auf weiteren Magmenaufstieg hin

Der Vulkan Mayon liegt in der philippinischen Provinz Albay und ist weiterhin aktiv. In den drei Abflussrinnen Bonga, Mi-isi und Basud sind weiterhin zähflüssige Lavaströme unterwegs. Sie sind zwischen 3,4 und 1,1 Kilometer lang. Von ihren Fronten gehen Steinschläge und Schuttlawinen ab. Ihren Ursprung finden die drei Ströme in einem Lavadom, der den Krater verstopft. Bei einem Lavadom handelt es sich prinzipiell um einen extrem zähflüssigen Lavastrom, der eine Staukuppel im Krater bildet. Neben den Lavaströmen gehen vom Dom auch pyroklastische Dichteströme ab, die bis zu 4 km weit kommen. Insofern hat sich der Status des Vulkans in den letzten Wochen nicht verändert. Neu ist allerdings der starke Tremor, der in den vergangenen Tagen registriert wurde. Besonders intensiv war er am 5. November, als 173 Tremorphasen vom seismischen Netzwerk registriert wurden. Sie dauerten zwischen 1 und 23 Minuten. Gestern war der Tremor rückläufig und es wurden noch 62 Phasen festgestellt. Dafür gab es dann 4 vulkanotektonische Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 1478 Tonnen am Tag. Außerdem wird eine Inflation des Vulkangebäudes festgestellt. Diese Daten deuten darauf hin, dass weiterhin Schmelze im Inneren des Vulkans aufsteigt und eruptiert werden will.

Das Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHIVOLCS) erhält die Alarmstufe 3 aufrecht, was auf eine erhöhte Gefahr hinweist: eine Steigerung der Aktivität ist jederzeit möglich und die Eruption könnte gefährlicher werden. Die Behörde empfiehlt die Evakuierung der permanenten Gefahrenzone im Umkreis von sechs Kilometern um den Vulkan aufgrund der Gefahr von pyroklastischen Dichteströmen, Lahars und sedimentbeladenen Bachläufen, insbesondere bei starken Regenfällen. Die Luftfahrtbehörden werden aufgefordert, Flüge in der Nähe des Vulkangipfels zu vermeiden, da Asche bei einem plötzlichen Ausbruch gefährlich für Flugzeuge sein kann. Es wird erwartet, dass Asche vor allem auf der Südseite des Vulkans abfällt.

Neben dem Mayon stehen auf den Philippinen noch die Vulkane Bulusan, Kanlaon und Taal unter besonderer Beobachtung. Während die erst genannten Feuerberge Anzeichen eines langsamen Aufheizens zeigen, stößt der Taal wieder enorm viel Schwefeldioxid aus. Gestern waren es fast 5300 Tonnen. Die Seismizität zog wieder an und man registrierte 36 vulkanisch bedingte Erdbeben.

Mayon mit Gaseruptionen – News vom 21.10.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Gaseruptionen und steigende Seismizität am Mayon

Der philippinische Vulkan Mayon fährt mit seiner ruhigen Eruption fort und baut an seinem Lavadom, von dem nach wie vor 3 zähe Lavaströme abgehen. Die Stille der effusiven Eruption wurde gestern Abend und heute Nacht durch mehrere Gaseruptionen unterbrochen, die weithin hörbar waren und den Anwohnern des Vulkans einen gewaltigen Schreck eingejagt haben dürften. Allerdings ist die eigentliche Gefahrenzone um den Feuerberg seit Monaten evakuiert: gut 2000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Gebäude wurden bisher allerdings nicht zerstört, da die größten pyroklastischen Dichteströme eine maximale Reichweite von 4 km hatten. Damit waren sie nur 600 m länger, als der aktuell größte Lavastrom in der Schlucht von Bonga auf der südwestlichen Vulkanflanke. Weitere Lavaströme fließen durch die Schlucht von Mi-isi (2,8 km Länge) und Basud (1,1 km Länge).

Wie PHILVOLCS berichtet, gab es neben den Gaseruptionen gestern einen Anstieg der Seismizität. Das Netzwerk aus Geophonen um den Vulkan registrierte 32 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darunter befanden sich 23 Tremorphasen, die bis zu 52 Minuten anhielten. Weiterhin wurden 87 seismische Signale aufgefangen, die von Steinschlägen stammten. Ein Signal wurde durch einen Dichtestrom verursacht.

Trotz der Serie von Gaseruptionen blieb der Schwefeldioxid-Ausstoß relativ gering und betrug 592 Tonnen am Tag.

Kontinuierlich durchgeführte GPS- und Neigungsmesungen zeigen eine weitere Versteilung der Vulkanflanken an. Besonders betroffen ist die Nordwestflanke im oberen und mittleren Bereich. Dort hebt sich der Boden infolge von Magmeninflation. Die Inflation setzte Mitte Juli ein und dauert bis jetzt an. Darüber hinaus wird eine langfristig anhaltende Bodenhebung des gesamten Vulkangebäudes beobachtet.

Die geophysikalischen Daten weisen darauf hin, dass sich die Eruption fortsetzen wird. Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Im Gegenteil, es besteht die Möglichkeit, dass sich der Ausbruch verstärken könnte, worauf die Inflation der Nordwestflanke und die Gaseruptionen hinweisen. Letztere könnten aber auch durch verdampfendes Regenwasser verursacht worden sein.

Mayon mit glühenden Schuttlawinen am 18.10.23

Mayon auf den Philippinen ist weiterhin hochgradig aktiv und fördert Lavaströme und Schuttlawinen

Am philippinischen Vulkan Mayon geht die extrusive Eruption weiter. Infolge der Eruption entstand ein Lavadom im Krater, der weiterhin mit frischer Schmelze versorgt wird. Vom Lavastrom gehen drei Lavaströme aus. Am längsten ist der Lavastrom in der Schlucht von Bonga, die auf der südöstlichen Vulkanflanke liegt. Hier fließt die Lava auf einer Strecke von 3,8 km. Es folgt der 2,8 km lange Lavastrom in der südlich gelegenen Depression Mi-isi. Das Schlusslicht bildet der Lavastrom in der Basud-Schlucht. Er hat eine Länge von 1,1 km und befindet sich im östlichen Sektor der oberen Vulkanflanken. Von den Lavaströmen und von dem Dom gehen durch Kollapsereignisse glühende Schuttlawinen ab, die jetzt in neuen Aufnahmen dokumentiert wurden. Außerdem bilden sich sporadisch pyroklastische Dichteströme, vor deren großem Gefahrenpotenzial PHILVOLCS explizit warnt. Sie legen Strecken von bis zu 4 km zurück.

Das seismische Netzwerk zeichnete gestern 10 vulkanisch bedingte Erdbeben auf. 175 seismische Signale stammten von den Gerölllawinen.

Der vulkanische Schwefeldioxidausstoß betrug am 17. Oktober 2023 durchschnittlich 1.521 Tonnen/Tag. Kurzzeitbeobachtungen mittels elektronischer Neigungs- und GPS-Überwachung deuten auf eine Inflation der nordwestlichen Ober- und Mittelhänge seit Ende Juli 2023 bzw. Oktober 2023 hin. Längerfristige Bodenverformungsparameter aus EDM, präziser Nivellierung, kontinuierlichem GPS und elektronischer Neigungsüberwachung deuten darauf hin, dass Mayon im Vergleich zum Ausgangsniveau im Allgemeinen immer noch überhöht ist und sich die Flanken weiterhin versteilen. Das bedeutet, dass mehr Magma aus dem Untergrund aufsteigt, als dass am Dom austritt. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht und man kann davon ausgehen, dass der Vulkanausbruch noch ein Weilchen anhalten wird. Auch eine Verstärkung des Domwachstums ist möglich.

Anders als das VSI am indonesischen Vulkan Merapi, veröffentlicht PHILVOLCS keine Daten zum Volumen des Doms, daher sind weiterreichende Eigenanalysen nicht sinnvoll.

Apropos Merapi: Auch hier wurden dieser Tage Aufnahmen glühender Schuttlawinen veröffentlicht. Die Seismizität ist weiterhin erhöht. Das Gesamtbild ähnelt dem des Mayons, auch wenn dort mehr Lava auszutreten scheint als am Merapi.

Vulkane der Philippinen am 07.09.23

Kanlaon mit Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Die Vulkanologen von PHILVOLCS zeigen sich aufgrund einer deutlich ansteigenden Seismizität besorgt und veröffentlichten gestern ein Sonderbulletin zum Kanlaon: Am 5. und 6. September wurden 36 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Darunter waren 34 vulkanotektonische Erdbeben. Diese Beben hatten Magnituden, die zwischen ML 0,8 und ML 3,4 lagen, und sie traten in Tiefen von 0 bis 9 Kilometern unter der Nordostseite des Kanlaon-Vulkans auf. Die Epizentren der meisten Beben befanden sich nordwestlich des Vulkans. In den letzten 24 Stunden gab es 23 weitere Erdbeben, die im Bericht noch nicht berücksichtigt waren.

Seit März 2023 gab es Bodendeformationsmessungen mittels GPS und elektronischer Neigungsmessungen, die eine kurzfristige Ausdehnung der mittleren Hänge zeigten. Seit März 2022 wird eine längerfristige Ausdehnung des gesamten Vulkanbaus festgestellt.

Der Ausstoß von vulkanischem Schwefeldioxid-Gas aus dem Gipfelkrater betrug am 20. August 2023 durchschnittlich 412 Tonnen pro Tag, was unter dem Durchschnitt von 623 Tonnen pro Tag im Juli 2023 lag. Obwohl die Überwachungsparameter in den letzten Monaten auf eine flache hydrothermale Aktivität hindeuteten, verursacht durch die Entgasung von tiefer liegendem Magma, deutet die anhaltende Erdbebenaktivität darauf hin, dass es Brüche in tieferen Schichten geben könnte, die möglicherweise mit Magmenaufstieg zusammenhängen und zu weiteren Unruhen führen könnten.

Derzeit gilt am Kanlaon die Alarmstufe „1“. Wenn die oben beschriebenen Trends in den geophysikalischen Parametern weiter anhalten, könnte der Vulkanstatus auf Alarmstufe 2 erhöht werden, um vor zunehmenden Unruhen zu warnen. Die Öffentlichkeit und lokale Behörden werden dringend darauf hingewiesen, wachsam zu sein und die permanente Gefahrenzone (PDZ) im Umkreis von vier Kilometern um den Vulkan nicht zu betreten. Die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und gefährlicher phreatischer Ausbrüche ohne Vorwarnung steigt.

Zudem sollten die Zivilluftfahrtbehörden Piloten raten, Flüge in der Nähe des Vulkan-Gipfels zu vermeiden, da ein plötzlicher phreatischer Ausbruch für Flugzeuge gefährlich sein kann. Das DOST-PHIVOLCS überwacht die Vulkanaktivitäten des Kanlaon-Vulkans genau, und jede neue Entwicklung wird zeitnah an alle Beteiligten kommuniziert.


Mayon mit langsamen Domwachstum

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Am Mayon auf Luzon wird der Lavadom im Gipfelkrater weiterhin mit frischer Lava versorgt. Vom Dom gehen 3 Lavaströme ab. Sie fließen durch die Rinnen Bonga, Mi-isi und Basud und haben Längen von 3,4 km, 2,8 km bzw. 1,1 km. Von den Lavaströmen und vom Dom gehen Schuttlawinen und pyroklastische Dichteströme ab, die bis zu 4 km weit kommen. Gestern wurden 185 Schuttlawinen/Steinschläge und 2 Dichteströme registriert. Zudem gab es 18 vulkanotektonische Erdbeben, die durch Fraktur von Gestein infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurden. Die Inflation verursacht eine Bodenhebung und Versteilung der Vulkanflanken. Gestern wurden 2252 Tonnen Schwefeldioxid-Gas emittiert. Eine Wolke aus Gas-Dampf und Vulkanasche steigt bis zu 1000 m über Kraterhöhe auf. Es gilt weiterhin die Alarmstufe „3“.


Taal-Caldera dampft

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

In den letzten Wochen ist es um die große Taal-Caldera vergleichsweise ruhig geworden, doch noch immer entgast Magma im Untergrund und Fluidbewegungen lösen vulkanisch-bedingte Erdbeben aus. Gestern wurden 6 Erschütterungen und 2 Tremorphasen detektiert. Die Schwefeldioxid-Emission lag bei 1141 Tonen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1800 m hoch auf.

Vulkan-News 20.08.23: Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Lavadom am Mayon bleibt aktiv

Auf der Philippineninsel Luzon bleibt der Mayon aktiv und eruptiert einen Lavadom. Vom Dom gehen 3 Lavaströme aus, die durch die Rinnen von Bonga, Mi-isi und Basud fließen und 3,4 km, 2,8 km und 1,1 km lang sind. Von den Lavaströmen und vom Dom gehen Schuttlawinen ab, die auf Nachtaufnahmen Glutspuren hinterlassen. Gestern wurden 127 dieser Schuttlawinen mit den Seismografen registriert. Außerdem wurden die Signale von 6 pyroklastischen Strömen aufgezeichnet, die durch größere Kollapsereignisse entstanden und bis zu 4 km weit glitten. Aschewolken erreichten eine Höhe von bis zu 3 km. Der Mayon bleibt auch seismisch aktiv und es wurden 35 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Bei 20 dieser Ereignisse handelte es sich um Tremor-Signale, die bis zu 80 Minuten lang waren. Tremor wird von Fluidbewegungen im Untergrund hervorgerufen. Es ist also weiteres Magma unterwegs. Darauf weist auch eine hohe Konzentration von gasförmigem Schwefeldioxid hin. In den letzten 24 Stunden wurden 1467 Tonnen dieses Gases emittiert. Eine Dampfwolke stieg bis zu 700 m über dem Dom auf. Das Vulkangebäude des Mayon ist aufgebläht und es findet Inflation statt.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS warnen die Menschen am Mayon vor den verschiedenen Vulkangefahren. Eine besonders große Gefahr geht von den pyroklastischen Dichteströmen aus, die im Falle eines großen Kollaps am Dom durchaus große Strecken von mehr als 10 km zurücklegen können. Der Radius der offizielle Gefahrenzone beträgt allerdings nur 6 km um den Dom. Starke Regenfälle können zudem Lahare auslösen, die ebenfalls große Strecken zurücklegen können und eine ernste Bedrohung darstellen. Die Schlammströme fließen überwiegend durch Schluchten und folgen Flussläufen. Entsprechende Vertiefungen um Gelände sind zu meiden. Piloten werden vor hochaufsteigenden Aschewolken gewarnt. Der Alarmstatus des Mayon steht auf „3“.

Der Mayon ist aber nicht der einzige aktive Vulkan der Philippinen. Sorgen bereiten auch die Vulkane Taal und Kanlaon. Am Kanlaon zog gestern die Seismizität leicht an und es wurden 6 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Es gibt Inflation am Vulkan. Am Taal gab es ebenfalls einige Erdstöße. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug fast 5000 Tonnen am Tag. Im Wasser des Kratersees auf Volcano Island wurden starke Turbulenzen beobachtet und auf der Insel gibt es ebenfalls Inflation.

Vulkan-News am 12.08.23: Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Mayon auf den Philippinen baut an seinem Lavadom

Der Mayon auf der Philippineninsel Luzon bleibt aktiv und baut an seinem Lavadom. Von ihm gehen 3 Lavaströme aus, von denen der Längste inzwischen eine Strecke von 3,4 km zurückgelegt hat. Die Lava fließt durch die Abflussrinnen von Bonga, Mi-isi und Basud. Gestern wurde der Abgang von 7 pyroklastischen Dichteströmen gemeldet, die eine Gleitstrecke von bis zu 4 km hatten. Außerdem gingen 201 Schuttlawinen ab. Auch eine Ascheeruption wurde beobachtet. Vulkanasche stieg bis auf eine Höhe von 3000 m auf.

Das seismische Netzwerk von PHILVOLCS registrierte 100 vulkanisch bedingte Erdbeben. Bei 58 dieser seismischen Signale handelte es sich um Tremorphasen, die durch Magmenbewegungen im Untergrund ausgelöst worden sind. Sie dauerten bis zu 13 Minuten und deuten darauf hin, dass der Vulkan nicht vorhat, seine Aktivität kurzfristig einzustellen.

Der Gasausstoß belief sich gestern auf 1888 Tonnen am Tag, was keinen Spitzenwert darstellt, aber doch schon recht ordentlich ist. Dampf stieg bis zu 800 m über Domhöhe auf.

Generell wird eine Bodenhebung infolge von Magmeninflation registriert. Im Osten des Vulkangebäudes setzte allerdings der gegenteilige Trend ein und es kommt zur Deflation. Wahrscheinlich stammt aus diesem Sektor das Magma, das aktuell am Dom eruptiert wird.

Der Mayon zeichnet sich durch eine fast perfekten Kegelform eines Stratovulkans aus und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Philippinen. In den letzten Jahrzehnten gab es mehrere bedeutende Ausbrüche des Mayon. Einer der bemerkenswertesten war der Ausbruch von 2006, bei dem pyroklastische Ströme und Lavaströme ausgestoßen wurden. Es gab auch Ausbrüche in den Jahren 2013 und 2018, bei denen Zehntausende Menschen evakuiert werden mussten. Im Jahr 2018 erzeugte der Vulkan paroxysmale Eruptionen mit Lavafontänen, die aus dem Dom aufstiegen.

Der Mayon ist nicht der einzige aktive Vulkan des Archipels. Am Kanalon wird aktuell Bodenhebung infolge von Inflation beobachtet. Außerdem gibt es vulkanisch Bedingte Erdbeben. Der Taal dampft und stößt viel Schwefeldioxid aus, obwohl hier die Aktivität in den letzten Tagen rückläufig ist, könnte der Vulkan bald wieder munterer werden und phreatische Eruptionen erzeugen.