Soufrière Hills Vulkan mit News am 28.08.23

Staat: GBR/Montserrat | Lokation: 16.717-62.17 | Aktivität: Fumarolisch

Soufrière Hills auf Montserrat mit heißen Fumarolen

Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal eine Meldung zum Soufrière Hills Vulkan auf der Karibikinsel Montserrat (bei der es sich um ein britisches Überseegebiet handelt) verfassen durfte, doch heute meldet sich der Vulkan in den News zurück: Die Wissenschaftler vom MVO (Montserrat Volcano Observatory) veröffentlichten Webcam-Bilder des Doms, der sich ausnahmsweise bei bestem Wetter wolkenfrei präsentierte. Die eingesetzte Webcam besteht eigentlich aus 2 Kameras und besitzt einen hochempfindlichen Low-Light-Sensor für Nachtaufnahmen und einen Infrarotsensor für Fotos, auf denen man die Wärmestrahlung gut sehen kann. Die so entstandenen Bilder enthüllen mehrere heiße Fumarolen am Lavadom, die man mit bloßem Auge nicht erkennen kann.

Im letzten Wochen-Update, das am 25. August erschien, hieß es, dass die Aktivität am Soufrière Hills gering sei. Es wurden 9 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet. Ein einziges Erdbeben stammte von einem Steinschlag. Bei Gasmessungen in der Vorwoche wurde festgestellt, dass täglich ca. 450 Tonnen Schwefeldioxid emittiert werden. Der Lavadom wird als groß beschrieben und es soll ein hohes Gefahrenpotenzial durch Abgänge pyroklastischer Ströme bestehen, die sich vom Dom lösen könnten. Das wirft bei mir die Frage auf, ob der Dom tatsächlich noch aktiv wächst, oder ob man befürchtet, dass die Lava des Doms auch mehr als 10 Jahre seit dem letzten bekannten Eruptionsschub noch so heiß und gasreich ist, dass nicht nur Schuttlawinen entstehen können, wenn es zu Kollapsereignissen kommen sollte. Jedenfalls warnen die Vulkanologen davor, das Sperrgebiet zu betreten, da jederzeit pyroklastische Ströme entstehen könnten. Besonders gefährlich soll es demnach im Bereich der alten Inselhauptstadt Plymouth sein, die inzwischen von den vulkanischen Ablagerungen zum großen Teil verschüttet ist. Auch vor Laharen wird gewarnt, die vor allem entlang des Belham Valley auftreten könnten. Trotz des scheinbar hohen Gefahrenpotenzials steht die Warnstufe von Soufrière Hills auf „1“.

Der Vulkan brach zwischen 1995 bis 1997 groß aus und richtete auf Montserrat große Zerstörungen an. Unerwartet begann ein Lavadom zu wachsen und es gingen pyroklastische Ströme und Lahare ab, die um den Vulkan herum alles zerstörten. Der Soufrière Hills blieb auch nach diesem Ausbruch aktiv. Eruptionsphasen sind aus den Jahren 2003 und 2009 bekannt. Diese Ausbrüche führten zu weiteren Schäden und erzwangen zusätzliche Evakuierungen.

Während die vergleichsweise geringe Seismizität darauf schließen lässt, dass aktuell kein oder nur wenig Magma aufsteigt, kann sich das mittelfristig betrachtet schnell ändern: eine neue Eruptionsphase des Vulkans ist jederzeit möglich, aber es muss in den nächsten Jahren nicht zwingend dazu kommen. Vor der Eruptionsphase von 1995/97 ruhte der Soufrière Hills für mehr als 300 Jahre.

Soufrière Hills: anhaltende Inflation

Der Soufrière Hills volcano auf der Karibikinsel Montserrat scheint nicht so still zu sein, wie es scheint. Obwohl seit 8 Jahren keine Eruptionen mehr statt finden, strömt Magma in die Magmakammer, was zur Aufblähung des Vulkans führt. Die Inflation hat zwar noch nicht den Stand erreicht, wie vor Beginn der großen Ausbruchsserie vor 22 Jahren, dennoch bleibt die Situation riskant: laut Professor Juergen Neuberg, Vorsitzender des Scientific Advisory Committee (SAC), könnte es zu neuen Eruptionen kommen. MVO Direktor Adam Stinton sieht indes keine aktuelle Gefahr und meinte in einem Zeitungsinterview (Guardian), es sei alles ruhig.

Die Eruptionen des Soufrière Hills begannen 1995 und erreichten im März 1996 einen traurigen Höhepunkt. 1997 wurde die Inselhauptstadt endgültig zerstört. Seitdem gab es mehrere eruptive Phasen, zwischen denen jeweils mehrere Jahre der Ruhe lagen. Es ist also nicht auszuschließen, dass der Vulkan wieder aktiv werden könnte.

Mayon relativ ruhig

Auf den Philippinen geht die Aktivität des Vulkans Mayon weiter zurück. Gestern waren nur noch die 3 Lavaströme aktiv, ohne dass vom Gipfelkrater explosive Eruptionen ausgegangen wären. Das VAAC Tokyo registrierte letztmalig am 10.03.18 eine Aschewolke. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit mehr als 2000 t am Tag hoch. PHILVOLCS meldet noch eine generell erhöhte Hangneigung, obschon die Inflation im oberen Hangbereich in Deflation umgeschlagen ist.

Turrialba und Poàs in Costa Rica

Bereits in der letzten Woche produzierte der Turrialba einer Phase strombolianischer Eruptionen. Vulkanasche stieg dabei gut 1 km über den Krater auf. Es wurde Tremor registriert. Der Vulkan Poàs scheint wieder mehr aufzuheizen. Diese Vermutung liegt nahe, da der Kratersee wieder nahezu verschwunden ist. Im letzten Jahr war der Vulkan sehr aktiv und verdampfte in einer Serie phreatischer Eruptionen seinen bekannten Kratersee.

Stromboli mit größerer Eruption

Noch eine kleine Nachlese eines Ereignisses, welches sich während meiner Abwesenheit in der letzten Woche zugetragen hat: am 7. März ereignete sich auf Stromboli eine Eruption, die größer war als die täglichen Ausbrüche des Vulkans. Eine Aschewolke stieg fast 1000 m hoch auf und war vom Dorf aus gut zu sehen.

Bildergalerie: Soufrière Hills und Plymoth

 

Nach einer längeren Pause erwachte der Soufrière Hills Volcano im Oktober 2009 zu neuem Leben. Der Dom begann zu wachsen und pyroklastische Ströme flossen durch die Täler.

Die unberechenbaren, pyroklastischen Ströme sind nicht nur wegen ihrer Hitzeentwicklung und Schnelligkeit gefährlich. Sie transportieren große Gesteinsbrocken und der Ascheniederschlag erstickt alles Leben in ihrem Wirkungskreis.

Je nach Windrichtung können feine Aschen über die ganze Insel geweht werden. Die Ascheablagerungen behindern das öffentliche Leben auf Montserrat. Fast täglich müssen die Menschen gegen den feinen Staub ankämpfen.
Die pyroklastischen Ströme sind nicht die einzige Gefahr, die vom Soufrière Hills ausgeht! Während starker Regenfälle können sich die Ascheablagerungen mit Wasser mischen und es entstehen Lahars (Schlammströme), die ein großes, zerstörerisches Potential aufweisen.

Pyroklastische Ströme und Lahars zerstörten 1997 die Inselhauptstadt Plymouth. Die helle Fläche rechts im Bild zeigt eine 500 m breite Schneise, in der kaum ein Haus stehen geblieben ist

Neben der Asche wurden tonnenschwere Lavablöcke die Hänge des Vulkans hinabgespühlt. Einige dieser Brocken brachten ganze Häuser zum Einsturz.

Die abgestorbenen Bäume verwandeln die Gegend um das alte Rathaus in ein Geisterschloß. Beim betreten der Gebäude ist äußerste Vorsicht angesagt! Die Holzböden verwittern und es droht Einsturzgefahr.

Die Stadt wurde im Dezember 1995 in aller Eile evakuiert. Die Bewohner von Plymouth konnten nur das Nötigste mitnehmen und nie wieder in ihre Häuser zurückkehren. Manche Häuser sind noch komplett eingerichtet.

Die Dampf- und Ascheschleppe zieht weit über die Insel hinaus und weht oft mehrere hundert Kilometer weit über die Karibik hinweg.

Ein pyroklastischer Strom löst sich vom Dom und sucht sich seinen Weg durch die Gages Ghaut.

Dieses Foto vom 23.01.2010 verdeutlicht, warum pyroklastische Ströme auch als „Glutwolken“ bezeichnet werden. Was dort glüht ist ca. 800 Grad heißer, vulkanischer Staub, der sich aus der Glutwolke ablagert.

Dauernd lösen sich glühende Gesteinsbrocken vom Dom und kleine Schuttlawienen gehen ab.
Der neue Dom des Soufrière Hills Volcanoes wächst zwischen zwei steilen Berggraten, die vom alten Vulkan übrig geblieben sind. Seine aktuelle Höhe beträgt 1150 m.

Soufrière Hills Volcano

Am Soufrière Hills auf der Karibikinsel Montserrat kam es zur Bildung eines kleinen pyroklastischen Stroms, der ca. 1.5 km durch das Tar River Valley floss. Er entstand am 11. April, nachdem sich ein großer Brocken am Lavadom löste und fragmentierte. Ansonsten ist es derzeit relativ ruhig am Vulkan.

Der Soufrière Hills brach Mitte der 1990iger Jahre aus. Pyroklastische Ströme und Lahare zerstörten die Stadt Plymouth, die kurz vorher evakuiert wurde. Im letzten Jahr war der Vulkan wieder sehr aktiv. Vulkanologen sprechen von einem 3 Jahreszyklus in dem sich die Aktivität verstärkt und der Dom wächst. Allerdings kann es jeder Zeit zu überraschenden Vulkanausbrüchen kommen.

Soufrière Hills

Der Soufrière Hills Vulkan auf Montserrat war für einige Monate aus den News verschwunden. Nun meldet er sich mit der Nachricht zurück, das am 24.03 ein pyroklastischer Strom durch das Tar River Valley floss. Er legte eine Strecke von gut 2 km zurück. Zudem wurde ein Lahar beobachtet.

Trotz der Meldung ist das Domwachstum nur gering. Es wurden nur 13 Steinschläge und 5 vulkanische Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist vergleichsweise niedrig.

Sekundäre Effekte am Soufrière Hills

Nach starken Regenfällen kam es in der letzten Woche am Soufrière Hills auf Montserrat zu einigen sekundären Effekten nach dem vulcanischen Ausbruch am 11.02.2010. Auf den heißen pyroklastischen Ablagerungen nahe des alten Flughafen entstanden Geysire und Dampffontänen stiegen auf, zudem bildeten sich Lahars.

Partialer Domkollaps am Soufrière Hills

Das MVO auf Montserrat berichtet heute abend von einem partialen Domkollaps. Nachdem sich morgens die Aktivität bereits Richtung Norden verlagert hatte wurde der Zugang zur Evakuierungszone B bereits gesperrt. Gegen 13 Uhr (Ortszeit) kam es dann zu dem Ereignis, dass 55 Minuten dauerte. Es wurden große pyroklastische Ströme generiert, die über den alten Flughafen bis ins Meer flossen. Asche stieg bist zu 17 km hoch auf. Es war der größte Ausbruch seit Jahren auf am Soufriere Hills.