Pandemie: Wie vorbereitet waren wir?

Die Corona-Pandemie traf uns mit voller Wucht, obwohl sie bei weitem nicht überraschend kam! Politiker stellen sich in den Medien nun als Macher dar, doch es muss ganz klar gesagt werden, dass sie gerade so noch die Kurve bekommen haben. Im Endeffekt ist es unserem gut ausgebauten Gesundheitssystem zu verdanken, dass wir bis jetzt nicht so untragbare Zustände haben wie in Italien. Die von der Politik veranlassten Maßnahmen kamen Wochen zu spät und hätten bei rechtzeitiger Reaktion nicht so drastisch ausfallen müssen. Doch nicht nur die Politiker ignorierten lange Zeit die Gefahr einer Pandemie, sondern auch die „Experten“ des Robert-Koch-Instituts und der WHO. Selbst diese renommierten Organisationen redeten die Bedrohung noch klein, als in China schon ganze Regionen abgeriegelt wurden! Wie es zu solch einer Fehleinschätzung kommen konnte ist mir schleierhaft. Oder steckte da sogar Kalkül hinter?

Tatsächlich ist man nun bemüht in den Krankenhäusern die Kapazitäten aufzustocken, um sich auf einen viel größeren Patienten-Ansturm vorzubereiten. Noch im letzten Jahr gab es eine Diskussion darüber Überkapazitäten abzubauen und kleinere Krankenhäuser zu schließen. Zum Glück wurden diese Pläne noch nicht in die Tat umgesetzt. Allerdings hat man zugelassen, das Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel nach China abverkauft wurden und es versäumt hier Vorräte anzulegen. Das stellt sich nun als Ungünstig heraus.

Wie vorbereitet sind wir auf Naturkatastrophen?

Generell sind wir schlecht auf Naturkatastrophen vorbereitet! Zwar sind wir in der Lage lokal begrenzte Katastrophen wie Hangrutschungen und Überflutungen zu begegnen, aber auf landesweite Katastrophen sind wir nicht eingestellt. Dafür kommen sie zu selten vor. Doch gerade vor Pandemien warnten Forscher immer wieder, auch lange vor Corona. Meistens ging man in Studien von Grippe-Pandemien aus, die sich alleine im letzten Jahrhundert mindesten 5 Mal ereigneten und mehr als 30 Millionen Menschenleben kosteten.  Da war es geradezu unverfroren zu denken, dass sich so etwas nicht mehr wiederholen würde. Tatsächlich warnte eine Studie im Jahr 2012 sogar vor einer Cornona-Pandemie! Mit Zunahme der Globalisierung werden wir immer anfälliger für Pandemien, und auch immer empfindlicher für nationale Katastrophen in wichtigen Exportländern. Das Beispiel China führt uns vor Augen, wie nur ein begrenzter Produktionsrückgang und stockender Nachschub die Weltwirtschaft lähmen kann. Sollte sich in so einem Land ein totaler Produktionsausfall ereignen wären wir schlichtweg geliefert, weil nicht geliefert wird. Das Gleiche gilt auch für unsere Versorgung mit wichtigen Rohstoffen wie Öl und Kohle, aber auch an Arbeitskräften aus dem Ausland.

Allein diese Betrachtungen zeigen, dass es essentiell ist, sich nicht komplett von ausländischen Gütern abhängig zu machen. Jeder Staat muss seine Souveränität behalten und auch eine gewisse wirtschaftliche Unabhängigkeit. Wenn man, so wie Deutschland, wirtschaftlich zum großen Teil vom Export lebt und in aller Welt Maschinen liefert, mit denen dann Güter hergestellt werden, die wir benötigen und es versäumt wird diese Güter selbst herzustellen, kann man in Zeiten wie jetzt ziemlich schnell ziemlich dumm dastehen. Ähnliche Kurzsichtigkeit kann ich den Verantwortlichen auch im Umgang mit der Klimakatastrophe attestieren. Sie steht uns nicht bevor, sondern sie ist schon in vollem Gange. Und wer glaubt, es werde niemals mehr einen Krieg geben, der ist in meinen Augen komplett naiv! Im Gegenteil, eine globale Katastrophe erhöht das Risiko für Kriege enorm. Schon jetzt erlebte man, wie schnell Grenzen geschlossen wurden und jedes Land für sich kämpft! Solidarische Lichtblicke sind die Ausnahme. Die Situation könnte schnell in einem Bürgerkrieg eskalieren, der sich dann ausweitet. Schutzräume für die Bevölkerung gibt es praktisch nicht mehr.

Nüchtern betrachtet schafft die Corona-Pandemie noch vergleichsweise geringe Probleme. Viele davon sind selbstinduziert. Sicherlich, der Tod von voraussichtlich einigen Hunderttausend Menschen ist bedauerlich, doch global gesehen nicht systemrelevant. Ähnliche Opferzahlen erlebten wir im Jahr 2004 infolge des Sumatra-Erdbebens nebst Tsunami: innerhalb weniger Stunden starben 230.000 Menschen! Global gesehen waren die Folgen eher gering, obwohl jedes einzelne Schicksal für die Betroffenen dramatisch war.

Was uns jetzt in Panik versetzt, ist, dass es jeden von uns treffen könnte. Doch wie hoch ist tatsächlich das persönliche Risiko, dass man sich a) infiziert und b) daran stirbt? Das Risiko einer Infektion kann jeder für sich minimieren, indem er tatsächlich auf enge persönliche Kontakte weitestgehend verzichtet und Veranstaltungen fern bleibt. Das eigentliche Problem liegt nicht darin, dass Menschen sterben, sondern dass mehr Leute ernstlich krank werden könnten, als das Gesundheitssystem behandeln kann und es zu Notstandssituationen in den Krankenhäusern kommen könnte. Mit den alljährlichen Todeszahlen infolge von z.b. umweltbedingten Krankheiten haben wir uns ja scheinbar abgefunden, weil die Krankenhäuser darauf eingestellt sind. Oder warum fällt es den Politikern so schwer schärfere Gesetze gegen Umweltverschmutzung zu erlassen? Weltweit sterben jedes Jahr 8,3 Millionen Menschen an den Folgen der Umweltverschmutzung. In Deutschland sind es 62.000. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, sich und andere gegen eine mögliche Ansteckung zu schützen und das öffentliche Leben zeitweise auf Sparflamme köcheln zu lassen.

Was können wir tun?

Damit es in der aktuellen Situation nicht zu einem totalen Kollaps des wirtschaftlichen Systems kommt, müssen die Maßnahmen zur Kontaktsperre und Schulschließung nach den Osterferien schrittweise gelockert werden. Statt dessen müssten Infizierte und deren Kontakte, sowie besonders gefährdete Personenkreise eine Quarantäne über sich ergehen lassen. Ich halte es für sinnvoll Arbeitnehmern freizustellen, ob sie wieder zur Arbeit gehen wollen oder nicht und sie ggf. sozial abzusichern.

Um vor der nächsten Katastrophe besser gerüstet zu sein, müssten wir Institutionen wie das THW und die Bundeswehr stärken und autarke Strukturen schaffen. Wenn im Gesundheitswesen jetzt höhere Kapazitäten geschaffen werden, sollten sie auch nach Corona aufrecht erhalten werden, oder wenigstens schnell wiederbelebbar sein. Wichtig ist es entsprechende Vorräte anzulegen. Dazu gehören nicht nur medizinische Ausrüstung, Lebensmittelvorräte und Öl/Gasreserven (sicher, die gibt es schon, allerdings sind sie viel zu klein), sondern auch Bauteile und Geräte. Was, wenn ein starker Flare (Sonnensturm) die Infrastruktur der Stromversorgung zerstört und Transformatoren und andere elektronische Geräte durchbrennen lässt? Bisher wurden solche Überlegungen immer als Spinnereien angesehen, doch entsprechende Bedrohungen sind real und könnten jederzeit Realität werden!

Darüber hinaus gilt es eigenverantwortlich zu handel und sich mit der Thematik Naturkatastrophen auseinander zu setzten und persönliche Vorsorge zu treffen. Man kann es ja -so wie ich- als eine Art Hobby betrachten.

Indonesien: Erdrutsche und Überschwemmungen

Die indonesische Insel Sulawesi wurde von einer erneuten Naturkatastrophe heimgesucht. Starke Monsun-Regenfälle haben ganze Landstriche im Süden der Insel überflutet. Im Bezirk Gowa überspülte das Wasser den Bili-Bili-Staudamm. Mitarbeiter des Stausees mussten daraufhin die Fluttore öffnen, um ein Bersten des Dammes zu verhindern. Allerdings blieb keine Zeit mehr die Menschen in den Dörfern zu warnen, die Flussabwärts liegen. In den Wassermassen starben mehrere Menschen. Mit etwas Voraussicht hätte allerdings durchaus rechtzeitig eine Warnung gegeben werden können.

Zudem gab es mehrere Erdrutsche, es wurden Brücken zerstört und der Strom fiel aus. Es werden 20 Personen vermisst und man rechnet mit weiteren Todesopfern. Dieses Jahr fällt die Regenzeit in Indonesien besonders stark aus. Das soll mit dem Klimaphänomen El Niño zusammenhängen.

Die Wirren des El Niño-Phänomens

Allerdings verhielt es sich bisher immer so, dass das El Niño-Phänomen in Indonesien für trockeneres Wetter sorgte und sogar Dürren ausgelöst wurden, wenn der Winter-Monsun ausblieb. Umgekehrt verhielt es sich beim El Niña-Phänomen, dass sich normalerweise während des Sommer-Monsun ereignen kann. Während einer El-Niña-Phase ist in Äquatornähe der Westpazifik wärmer und der Ostpazifik kälter als üblich, während es bei El-Niño umgekehrt ist. Diese ungleiche Verteilung der Wassertemperaturen beeinträchtigt die Passatwinde und somit die Verteilung feuchter Luftmassen. Warum ausgerechnet in diesem Jahr der Winter-Monsun in Indonesien so heftig ausfällt, obwohl eigentlich El-Niño herrscht ist unklar. Klar ist allerdings, dass durch die globale Klimaerwärmung deutlich mehr Ozeanwasser verdunstet, welches sich dann in der Atmosphäre befindet. Generell sind die Naturgesetze noch nicht so durcheinander geraten, dass der alte Spruch „was aufsteigt, muss auch wieder runter kommen“, nicht mehr gelten würde. Die Frage ist nur, wo es runter kommt?

Allerdings stellten Forscher fest, dass die Atmosphäre täglich mehrere Tausend Tonnen Sauerstoff (und sehr wahrscheinlich auch andere Gase) verliert. Obwohl biologische Prozesse neuen Sauerstoff produzieren, bleibt die Gesamtbilanz negativ. Die Erdatmosphäre verliert an Masse. Doch dazu später mehr! 

Griechenland: Flammenhölle bei Athen

Nach der griechischen Hauptstadt Athen starben mindesten 50 Menschen in einem Waldbrand, der völlig außer Kontrolle geraten ist. Gestern tauchten erste Medienberichte über den Waldbrand auf, der sich schnell zu einem wahren Inferno steigerte. Das Feuer griff auf die Ortschaft Rafina über, deren Stadtteil Mati völlig niederbrannte. Die Menschen flüchteten sich vor den Flammen ins Meer. Betroffen sind auch zahlreiche Ferienhäuser. Rauchwolken zogen über Athen hinweg und verdunkelten die Stadt. Das öffentliche Leben kam zum erliegen: es fielen Strom, Telekommunikation und Wasserversorgung aus. Autobahnen wurden gesperrt. Mehr als 3000 Rettungskräfte sind im Einsatz. es herrschen Lufttemperaturen von mehr als 40. Grad. In den kommenden Tagen schwappt die Hitzewelle zu uns über.

Waldbrände in Schweden

Die langanhaltende Trockenheit in weiten Teilen Europas sorgt nicht nur für Ernteausfällen, sondern begünstigt Waldbrände. Besonders schlimm betroffen ist derzeit Schweden. Im ganzen Land wüten ca. 50 Waldbrände, von denen mindestens 4 nicht mehr zu löschen seien. Allerdings gelingt es den Einsatzkräften mittlerweile, einige der Waldbrände einzudämmen indem Schneisen durch die Wälder geschlagen werden.

Die Einsatzkräfte werden international verstärkt und es kommen Löschflugzeuge aus Italien, Frankreich und Deutschland zum Einsatz. Die deutschen schickten 5 Helikopter nach Schweden. Aufgrund der starken Rauchentwicklung müssen einige der Flugzeuge am Boden bleiben.

Die Wetterdienste geben in ihren Prognosen wenig Grund zur Hoffnung: im Norden des Landes drohen Gewitter, welche durch Blitzschlag neue Feuer entfachen könnten. Für den Süden des Landes sind weiterhin Hitze und Trockenheit vorhergesagt. Der aktuelle Juli ist der heißeste und trockenste in Schweden seit mindestens 260 Jahren.

Dürre in Deutschland

In einigen Teilen Deutschlands ist es derzeit so trocken, wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die Meteorologen sprechen offiziell von einer Dürre! Am trockensten ist es in der thüringischen Kleinstadt Artern. Diese liegt in der Nähe von Erfurt. Dort hat es zuletzt im April richtig geregnet. Besonders trocken ist es auch in der Mitte Deutschlands und im Süden. Viele Landwirte bezeichnen ihres Situation als katastrophal. Selbst wenn es jetzt anfangen würde zu regnen, ist die Ernte vielerorts verloren.

Die Dürre betrifft uns Alle: kurzfristige Folgen sind steigende Preise für Obst und Gemüse. Auch Milch und Fleischprodukte könnten bald teurer werden, da die Landwirte Futter zukaufen müssen. Die Versorgung mit Trinkwasser sei aber sichergestellt, so die Behörden.

Laut den Meteorologen liegen die Durchschnittstemperaturen 2 Grad über den Mittelwerten. Die Trockenheit ist allerdings extrem. Schuld daran ist eine Omega-Wetterlage: ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa wird von 2 Tiefdruckgebieten im Osten und Westen eingerahmt. Diese bewegen sich praktisch nicht von der Stelle. Die Prognosen verheißen für die nächsten Tage weitere Trockenheit bei steigenden Temperaturen. Es ist eine Hitzewelle im Anmarsch.

Trockenheit und Hitze gibt es auch in andere teilen Mitteleuropas, bis hin nach Großbritannien und Irland. Auch Teile der USA wird von extremen Temperaturen und Trockenheit geplagt. Droht uns eine globale Naturkatastrophe? Dazu lest ihr hier bald mehr!

Fuego-Katastrophe: die Suche nach den Schuldigen

Bei der Katastrophe am Vulkan Fuego starben mehrere 100 Menschen. Bisher wurden gut 100 Leichen geborgen, doch es werden noch 190 Personen vermisst. Die Meisten dürften Opfer der pyroklastischen Ströme und Lahare geworden sein. Die Bergungsarbeiten gehen nur schleppend voran: immer wieder müssen die Arbeiten unterbrochen werden, da starke Regenfälle niedergehen und die Gefahr weiterer Lahare hoch ist.

6 Tage nach der Katastrophe stellt man sich die Frage, ob man die Gegend nicht hätte rechtzeitig evakuieren können. Laut den Vulkanologen von INSIVUMEH gab es bereits Stunden vor der eigentlichen Katastrophe ein Bulletin, dass der Katastrophenschutzbehörde CONRED vorlag. In diesem Bulletin warnten die Vulkanologen vor einer starken Eruption, die zum Zeitpunkt der Warnung schon im Gang war, aber Stunden vor den vernichtenden pyroklastischen Strömen erschienen war. Die Verantwortlichen bei CONRED schieben nun den Vulkanologen den Pudel zu, indem sie sagen, das Bulletin wäre nichtssagend gewesen. Man ging wohl davon aus, dass es sich um einen der „üblichen“ Paroxysmen handelte, welche sich alle paar Wochen ereigneten. Dabei hätte man durchaus auf der Hut sein müssen: bereits der bisher letzte Paroxysmus Anfang Februar war deutlich stärker als die vorangegangenen und die pyroklastischen Ströme stoppten kurz vor bewohntem Gebiet. Die Pause seit dieser Eruption war ungewöhnlich lang, so dass mehr Material und Druck akkumuliert wurde als üblicherweise. Die einzelnen Explosionen vor der katastrophalen Eruption wurden immer stärker.

Erschwerend kam hinzu, dass sich der Fuego in Wolken hüllte, visuelle Observierungen waren praktisch nicht möglich. Als die pyroklastischen Ströme unterhalb der Wolkendecke erschienen, war es für eine Flucht praktisch bereits zu spät. Trotzdem fuhr ein Lautsprecherwagen durch die Straßen, versuchten die Bevölkerung zu warnen. Der Appell verschalte ungehört, bzw. wurde ignoriert. Einige wenige versuchten die Flucht.

Als Außenstehender stelle ich mir die Frage, warum es in den Orten am Fuße des Vulkans keine Alarmsirenen gab? Warum wurde die Bevölkerung nicht auf den Notfall vorbereitet? War es Ignoranz, oder schlichtweg Geldmangel? Dass der Fuego das Potenzial zu so einer Katastrophe hat war schließlich bekannt. Noch wichtiger ist die Frage, was man aus dieser Katastrophe lernt? Wird versäumtes nachgeholt? Dürfen Touristen weiterhin auf den benachbarten Acatenango steigen, um den Vulkan zu beobachten? Was macht man als Tourist im Katastrophengebiet? Die Verantwortlichen sollten schnell Lösungen finden, denn schließlich ist nach dem Paroxysmus vor dem Paroxysmus!

(Quelle: Reuters)

Fuego: Lage nach Eruption dramatisch

Langsam wird das gesamte Ausmaß der Katastrophe am Fuego in Guatemala sichtbar: mehrere Dörfer wurden von pyroklastischen Strömen getroffen. Diese waren bis zu 12 km lang und somit 4 km länger, als bisher berichtet wurde. Zudem gingen Lahare nieder. Am schlimmsten betroffen ist der Ort El Rodeo. Bisher wurden 69 Todesopfer geborgen, zahlreiche Personen werden noch vermisst. Es gibt viele Verletzte. Bei Regen drohen weitere Lahare. Es gab zudem bereits eine neue explosive Eruption, wobei mir nicht bekannt ist, ob auch pyroklastische Ströme generiert wurden.

An der SW-Flanke entstand eine Depression (Vertiefung), welche durch Erosion entstanden sein kann: die pyroklastischen Ströme und Lahare haben das lockere Material der Flanke abgetragen und mitgerissen, was die katastrophalen Auswirkungen verstärkte. Im mittleren Bereich der Depression entstand ein Loch, welches meiner Meinung nach auf einen zusätzlichen Kollaps hindeutet. Sollte das Loch ein Krater sein und eine Verbindung zum Förderschlot besitzen, dann könnte hier demnächst Lava austreten. Eine seitwärts gerichtete Explosion ist ebenfalls nicht auszuschließen. Die Situation bleibt gefährlich.

Auffällig ist, dass MIROVA keine besonders hohe thermische Strahlung feststellte. Dies kann an starker Bewölkung gelegen haben, oder und daran, dass keine Lavaströme gefördert wurden. Es war eine rein explosive Eruption und kein Paroxysmus, bei dem typischerweise auch ein Lavastrom gefördert wird. Allerdings sagt Physiker und Blogger Carl Rehnberg (Volcanocafe), dass die Eruption laut Instrumenten-Angaben 18 Stunden dauerte. Dabei wären wir bei der Frage, ob es vor der Eruption Anzeichen der bevorstehenden Katastrophe gab, oder ob sich diese tatsächlich komplett spontan ereignete. Denkbar wäre dies, bei einer phreatomagmatischen Eruption, wenn Magma mit einer großen Menge Grundwasser in Kontakt kommt. In solchen Fällen gibt es oft nur wenige Stunden/ Minuten vor der Explosion eine erhöhte Seismik. Allerdings war in den letzten Wochen auffällig, dass es seit Anfang Februar keinen Paroxysmus mehr gab und dass sich die Stärke einzelner Eruptionen vergrößerte. Dies deutet auf eine längerfristige Änderung im Vulkanverhalten hin, welche sich möglicherweise auch in Messdaten widergespiegelt haben könnte. Das öffentlich zugängliche Seismometer (bei der LiveCam) war seit Jahren praktisch unbrauchbar, da entweder defekt, oder falsch skaliert. Das Gleiche gilt für das Seismogramm vom Pacaya. Meiner Meinung nach benötigen die Vulkanologen in Guatemala ein wesentlich höheres Budget für die Überwachung der Vulkane.

Ebola: erste Infektion in Europa

Erstmals seit Beginn der Ebola-Epidemie in Westafrika, hat sich eine Person in Europa angesteckt. Bei der Person handelt es sich um eine Krankenschwester, die einen Ebola-Patienten in einem Krankenhaus in Madrid (Spanien) pflegte. Der erste Ebola-Patient war ein spanischer Priester, der aus Westafrika zur Behandlung in Madrid eingeflogen wurde. Die Krankenschwester infizierte sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Das Dramatische an dieser Situation ist, dass die Krankenschwester Urlaub hatte, als sie bereits infiziert war. Obwohl sie seit 5 Tagen Symptome der Krankheit zeigte, wurde sie erst jetzt in ein Krankenhaus eingewiesen und auf der Isolierstation behandelt.
Bereits letzte Woche wurde ein Ebola-Fall in den USA bekannt. Ein bereits infizierter Mann aus Liberia reiste in den USA ein. Auch sein Fall wurde nicht richtig Diagnostiziert. Er wurde erst 4 Tage nach Ausbruch der Krankheit im Krankenhaus eingewiesen. Bei einem ersten Besuch im Krankenhaus teilte er einer Krankenschwester mit, dass er aus Westafrika kommt. Trotzdem wurde er mit Antibiotika nach Hause geschickt. Er erbrach sich vor der Haustür und kollabierte fast. Er lag tagelang schwitzend mit Fieber im Bett bei seiner Freundin. Nach bekannt werden des Falls, entsorgte die Gesundheitsbehörde die infektiöse Bettwäsche nicht, sondern ließ sie bei der Frau in der Wohnung zurück. Bei seiner Einreise verschwieg er, dass er in seiner Heimat Kontakt zu Ebola-Patienten hatte. Kurzum: diese Pannenserie attestiert den Behörden Unfähigkeit und Selbstüberschätzung!
Die beiden aktuellen Fälle verdeutlichen wie unkalkulierbar Naturkatastrophen und menschliches Verhalten sind.
Wenn wir mit hoher Wahrscheinlichkeit vermeiden möchten, dass sich das Ebola-Virus weiter ausbreitet, wird das nur mit rigorosen Maßnahmen zu erreichen sein, die wir natürlich nicht als human empfinden: Menschen aus Ebola-Gebieten dürften nur nach einer 4 wöchigen Quarantäne einreisen. Ebola-Patienten dürften nicht einreisen und müssten vor Ort behandelt werden. Natürlich gilt es die betroffenen Länder in Westafrika schnell und wirksam finanziell und materiell zu unterstützen.

Sonnensturm verfehlte knapp die Erde

Im Juli 2012 eruptierte die Sonne und ein Sonnensturm entstand (vulkane.net berichtete). Er verfehlte die Erde nur knapp. Die ausgestoßenen Partikel kreuzten die Erdbahn an einer Stelle, an der sich unser Planet eine Woche früher befand. Dafür traf der Sturm den Forschungssatelliten „Stereo-A“ dessen Daten nun ausgewertet und publiziert wurden. Demnach war der Sonnensturm weitaus stärker als bisher angenommen: über eine Billionen Tonnen ionisiertes Plasma wurden von der Sonne ausgestoßen. Hätte das Plasma die Erde getroffen, wäre ein großer Schaden entstanden, der vor allem Satelliten, Kraftwerke, Stromnetze, Navigations- und Computeranlagen zerstört hätte. Die Schäden wären heute noch bemerkbar.
Der letzte Sonnensturm dieser Größe traf die Erde vor gut 150 Jahren und wird als Carrington-Ereignis bezeichnet. Die Forscher fanden nun heraus, dass es weitaus häufiger starke Sonneneruptionen gibt als bisher angenommen. Die Trefferwahrscheinlichkeit steht bei 1:8, dass uns innerhalb der nächsten 10 Jahre so ein starker Sonnensturm trifft.

Japan: Super-Taifun im Anmarsch

Dem japanischen Inselstaat droht eine neue Naturkatastrophe: einer der stärksten Taifune der letzten Jahrzehnte braut sich über dem Ostpazifik zusammen und zieht auf Okinawa zu. Für die vorgelagerte Insel Miyako wurde bereits die höchste Alarmstufe ausgerufen. Taifun „Neoguri“ erreicht Windgeschwindigkeiten von fast 200 km/h. Neben Sturmböen und Regenfällen droht hoher Seegang.