Ätna: Tremor fährt Achterbahn

Update 12:30 Uhr: Im Laufe des Vormittags ist der Tremor wieder gestiegen. Er befindet sich nur wenig unterhalb des Spitzenwertes von gestern und bewegt sich wieder seitwärts. Die strombolianischen Eruptionen am NE-Krater halten also an.

Originalmeldung: Der Tremor am Ätna (Italien) hat abgenommen, ist aber noch deutlich erhöht. Am Abend tauchten erste Fotos der Aktivität aus dem Nordostkrater auf. Sie zeigen strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra bis auf die Außenflanken des Kegels geworfen haben. MIROVA registrierte eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 55 MW. Das spricht für relativ viel glühende Lava im Krater, evtl. gab es einen kleinen Lavastrom, oder es sammelte sich ein Lavapond im Schlot.

Heute Nacht ereignete sich ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,2 im Osten des Vulkans. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Interessanter ist die Lage des Epizentrum: Es befand sich nahe der Küste bei Mascali. In dieser Region bebte es auch vor den letzten beiden größeren Subterminal-Eruptionen, allerdings waren die Beben damals stärker. Sie wurden indirekt von aufsteigenden Magma erzeugt, dass eine tektonische Störungszone aktivierte.

Wie es am Ätna nun weitergeht, lässt sich nicht vorhersagen. Die Aktivität kann einschlafen, es können mehrere Phasen vergleichbarer Aktivität aufeinander folgen, oder die strombolianischen Eruptionen könnten Vorboten einer stärkeren Eruption sein. Es bleibt also spannend.

Villarrica: Alarmstufe „orange“

Am chilenischen Vulkan Villarrica wurde der Alarmstatus von „gelb“ auf „orange“ hochgestuft. Grund ist ein schneller Anstieg der Tremoramplitude. Im Schlot brodelt zudem ein Lavasee, von dem gelegentlich kleinere explosive Eruptionen ausgehen. Da offenbar Magma aufsteigt, besteht nun die Gefahr,dass das System instabil wird und größere Eruptionen generiert werden. Daher wurde das Sperrgebiet um den Krater von 500 auf 2000 m vergrößert.

Semeru eruptiert Aschewolke

Auf der indonesische Insel Java ist der Semeru ausgebrochen und förderte eine Aschewolke. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von fast 4000 m über dem Meeresspiegel. Semeru ist der höchste aktive Vulkan auf Java und ein beliebtes Trekkingziel. Er liegt am Rand der bekannten Tengger-Caldera, in der auch der Bromo liegt.

Ätna: Rotglut am Himmel

Update 23.08.18: Auch heute Nacht wurden wieder rot leuchtende Wolken über verschiedene Krater des Ätna beobachtet. Fotos sind in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ zu bewundern. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 20 MW. Laut INGV-Vulkanologe Boris Behncke könnte diese milde Form der Aktivität lange (Monate-Jahre) so weitergehen, bis sie sich dann irgendwann zu einem größeren Vulkanausbruch steigert. In der Vergangenheit folgten entweder Paroxysmen aus einem der Gipfelkrater, oder eine Flankeneruption. Für letzteres gibt es noch keine eindeutigen Anzeichen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Vorspiel nicht so lange dauert und bald Paroxysmen folgen werden. Natürlich könnte die jetzige Aktivität auch wieder einschlafen, ohne dass ein größerer Ausbruch erfolgt. So etwas geschieht allerdings eher selten am Ätna.

Originalmeldung: Gestern Abend wurde am Ätna auf Sizilien ein rot illuminierter Himmel beobachtet. Dr. Boris Behncke schreibt dazu, dass die Rotglut von gesteigerter Aktivität in der Bocca Nuova ausging. Der NE-Krater erzeugte ebenfalls einen roten Lichtschein am Nachthimmel, wenn auch nicht so hell, wie über der Bocca Nuova. Gestern belief sich die thermische Strahlung auf 7 MW. Dieser Wert spricht für schwache strombolianische Eruptionen. Auf der ThermalCam des INGV war gestern Abend eine erhöhte Temperatur im Gipfelbereich des Neuen Südostkraters zu beobachten. Unklar ist, ob die erhöhte Temperatur Nachwirkung von Sonneneinstrahlung war, oder ob sich auch dieser Krater aufheizt. Das gestrige Schwarmbeben scheint beendet zu sein.

Update 18:00 Uhr

Anak Krakatau eruptiert Vulkanasche

Laut dem VAAC Darwin eruptierte Anak Krakatau heute eine Aschewolke. Vulkanasche wurde in einer Höhe von fast 1.7 km entdeckt, allerdings nicht per Satellit bestätigt. Auf der Seismik des VSI findet sich keine Bestätigung für eine größere Eruption.

Erdbeben vor der Küste Oregons

Vor der Küste des US-Bundesstaates Oregon gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,2. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe und 270 km Entfernung zum Küstenort Bandon. Mit größeren Schäden rechne ich nicht.

Ätna: Aktivität am NE-Krater

Strombolianische Eruptionen aus dem NEC- © Studio 7Update 18.05.2016: Die Aktivität hat sich im Laufe der Nacht verstärkt und auf den LiveCams ist eine kontinuierliche Aschewolke zu beobachten. Der Tremor hat sich nun auf erhöhtem Niveau stabilisiert. Auf dieser Stufe kann sich die Aktivität einige Tage halten.

Mit einsetzen der Dämmerung erkannte man auf den LiveCams am Ätna rot illuminierte Gaswolken über dem Nordostkrater schweben. Mittlerweile wurden auch die ersten glühenden Lavabrocken gesichtet, die auf strombolianische Eruptionen hindeuten. Der Tremor steigt seit gut 24 Stunden leicht, aber kontinuierlich. Es sieht so aus, als würde ein neuer Eruptionszyklus so beginnen, wie der Letzte endete. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich wieder Paroxysmen aufbauen und wenn ja, aus welchem Krater. Wie wir spätestens letzten Dezember gelernt haben, kann die Aktivität schnell zwischen den Gipfelkratern wechseln.

Ätna: Ascheeruption aus dem NE-Krater

Kleine Ascheeruption aus dem NEC. © INGV

Letzte Nacht ereignete sich aus dem Nordostkrater eine kleine Ascheeruption. Glühende Tephra erreichte eine Höhe von weniger als 100 m über den Kraterrand. Das INGV berichtet zudem von kleinen vulkanischen Blitzen in der Eruptionswolke. Der Tremor blieb unauffällig, allerdings wurden in den letzten Tagen wieder einige vulkanisch bedingte Erdbeben am Ätna aufgezeichnet.

In den ersten Wochen des Jahres registrierte das INGV zudem einige kleine Explosionen aus dem neuen Förderschlot des Neuen Südostkraters.

Ätna mit Schluckauf

Andrea Ercolani berichtet auf seiner Seite von einem „Schluckauf“ des Vulkans Ätna auf Sizilien. Aus dem Nordostkrater und der Bocca Nova sind tiefsitzende Explosionen zu hören. Die Explosionen wurden mit Mikroseismik der letzten Tage korreliert.