Vulkan-Meldungen am 13.03.22

Ätna mit gestiegenem Tremor

Wir warten weiterhin auf eine paroxysmale Eruption am Ätna. In den vergangenen Tagen ist der Tremor leicht gestiegen: er bewegt sich nun im Grenzbereich zwischen Grün und Rot. Die Erdbebentätigkeit hat gegenüber dem Tief zum Jahresende wieder etwas an Fahrt zugelegt. Das INGV registrierte seit dem 5. März 13 schwache Erdbeben mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich im Osten des Vulkans. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto ist keine thermische Anomalie sichtbar und alle Krater zeigen sich kalt. Die Daten lassen keine Rückschlüsse über eine Steigerung der Aktivität zu. Aber so verhielt es sich auch vor dem letzten Paroxysmus.

Vulkan Nyiragongo emittiert Wärme

Der Virungavulkan Nyiragongo emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Sie hatte heute Nacht eine Leistung von 146 MW. Lava steht im Fördersystem und tritt im Krater aus. Das kann in Form eines Lavastroms geschehen, oder es könnte sich wieder ein kleiner Lavasee im Schlot gebildet haben.

Suwanose mit weitere Eruptionen

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima ist weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 2400 m. Innerhalb von 3 Tagen wurden 13 VONA-Warnungen veröffentlicht. Die Seismizität ist relativ gering.

Vulkan-News 27.02.22: Popocatepetl

  • Hoher Tremor am Popocatepetl
  • Im Krater des Erta Alé brodelt Lava
  • Die beiden Virunga-Vulkane zeigen thermische Anomalien
  • Am Wolf-Vulkan fließt weiter Lava

Popocatepetl: Tremor hoch

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

Erst vor 3 Tagen wurden Überreste kleiner Dome am Boden des Popocatepetl-Kraters gesichtet, da kommt heute die Nachricht rein, dass der Tremor deutlich gestiegen sei. CENAPRED berichtet von 495 Minuten Tremor mit geringer Amplitude und drei vulkanotektonischen Erdbeben. Sie ereigneten sich gestern um 13:23, 13:24 und 13:25 Uhr und hatten Magnituden von 1,8, 1,5 und 2,0. Bereits am Vortag wurden mehr als 400 Minuten Tremor registriert. Es sieht also so aus, als würde mehr Magma im Fördersystem aufsteigen. Möglicherweise beginnt die Extrusion eines neuen Lavadoms. In diesem Fall wird man bald wieder nächtliche Rotglut beobachten. Normalerweise vergehen die Dome im Popo-Krater explosiv. Explosive Eruptionen wurden gestern nicht detektiert, dafür aber 23 Asche-Dampf-Exhalationen.

Erta Alé: Lavasee brodelt weiter

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Ein aktuelles-Sentinel-Satellitenfoto enthüllt eine schwache Anomalie im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé. Offenbar hat sich dort ein stabiler Lavasee etabliert, der zum größten Teil unter einer dicken Erstarrungskruste brodelt. Eine relativ kleine Öffnung in diesem Deckel emittiert die Wärmestrahlung, die auf dem Satellitenbild sichtbar gemacht wurde. Die Öffnung misst ca. 15 m.

Leider gibt es auch aus dieser faszinierende Region der Erde nur Negatives zu berichten: der Bürgerkrieg in der benachbarten Tigray-Region hält weiter an: innerhalb von einem Jahr wurden Zehntausende Menschen getötet und Millionen vertrieben. Die DW berichtet von Massakern und von Vergewaltigungen. Die Menschen sind von einer humanitären Krise bedroht. Reisen zum Vulkan scheinen mir nicht sinnvoll zu sein.

Nyiragongo und Nyamuragira mit thermischen Anomalien

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Die beiden Virunga-Vulkane in der DRK zeigen schwache thermische Hotspots auf den Satellitenfotos. Magma steht im Fördersystem und es könnten sich kleine Lavaponds gebildet haben. Das Goma-Observatorium detektierte am Nyiragongo eine Schwefeldioxid-Wolke.

Auch hier ist die politische Situation desolat. Reisen zu den Vulkanen und den Berggorillas sind -wenn überhaupt- nur mit großen Sicherheitsvorkehrungen möglich. Die Welt verwandelt sich immer mehr in ein Irrenhaus. An den zahlreichen schwellenden Konflikten ist die Armut Mitschuld, die durch die Corona-Pandemie in vielen Ländern weiter verstärkt wurde.

Wolf-Vulkan bleibt heiß

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Der Vulkan auf der Galapagos-Insel Isabela ist weiter effusiv tätig. Auch hier sind es Satellitenaufnahmen, die im Infrarotspektrum heiße Schmelze enthüllen. Seit meinem letzten Update zum Wolf, sind weitere Teile des Lavastroms oberflächlich erstarrt, fließen aber noch durch Tubes. Die Lavafront befindet sich gut 3,5 km von der Küste entfernt. Die Bildung eines Seaentrys ist bei der aktuellen Förderrate unwahrscheinlich.

Der 1.710 m hohe Schildvulkan Wolf ist der höchste Berg der Galápagos-Inseln. Er liegt auf der Insel Isabela.

Benannt wurde der Vulkan nach Theodor Wolf, einem deutschen Geologen, der im 19. Jahrhundert die Galápagos-Inseln studierte.

Die Galapagos-Inseln sind ähnlich wie die Inseln Hawaiis entstanden und bildeten sich über einem Mantelplume. Dieser Plume bleibt ortsstabil, während sich die etwa 10 Millionen Jahre alte Nazca-Platte über ihm hinwegwandert. Die Entstehung des Wolf Vulkans begann vor etwa 500.000 Jahren.

Wolf befindet sich am nördlichen Ende der Insel Isabela und ist einer von sechs zusammenwachsenden Vulkanen, aus denen diese Insel besteht.

Am Gipfel des Vulkans gibt es eine Caldera. Sie ist 6 mal 7 km groß und 700 m tief. Sie hat mehrere stufenförmige Terrassen. Für einen Schildvulkan hat Wolf sehr steile Hänge, die stellenweise bis zu 35 Grad steil sind. Der erste historische Ausbruch dieses Vulkans auf den Galapagos-Inseln wurde 1797 verzeichnet. Seither wurden dreizehn weitere Ausbrüche registriert.

Die Lavaströme von Wolf sind ungewöhnlich für eine mittelozeanische Insel und unterscheiden sich auch von den beiden benachbarten Vulkanen Ecuador und Darwin sowie von anderen Vulkanen, die sich näher am Zentrum des Plumes befinden. Die Laven von Wolf ähneln denen, die am Galapagos Spreading Center, einem über 200 km entfernten mittelozeanischen Rücken, ausgebrochen sind, was auf eine Wechselwirkung zwischen dem Plume, der sich auf Fernandina konzentriert, und dem oberen Erdmantel zurückzuführen sein könnte.

Vulkan-News 05.02.22: Krakatau, Ambae

  • Der Anak Krakatau eruptiert weiter
  • In Vanuatu ist der Manaro Voui  auf Ambae ist aktiv geworden
  • Der Nyiragongo emittierte gestern Aschewolken

Anak Krakatau bleibt aktiv

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Im indonesischen Sunda Strait zwischen Sumatra und Java, eruptiert der Inselvulkan Anak Krakatau. Er ist den dritten Tag in folge aktiv und stößt Aschewolken aus. Auf nächtlichen LiveCam-Bildern ist zu erkennen, dass auch etwas glühende Tephra ausgestoßen wird. Das VSI registrierte gestern 9 Explosionen. Heute waren es bislang 5 Ausbrüche. Vulkanasche steigt bis zu 2200 m hoch auf und driftet Richtung Südosten. Die jüngste Eruption ereignete sich um 13.03 Uhr WIB. Dieser Ausbruch wurde auf einem Seismographen mit einer maximalen Amplitude von 60 mm und einer Dauer von 144 Sekunden aufgezeichnet. Gestern wurden außerdem 60 Tremorphasen registriert. Es sieht so aus, als wäre Anak Krakatau in eine länger dauernde Eruptionsphase eingetreten.

Manaro Voui eruptiert

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -16.25, 168.12 | Eruption: Strombolianisch

In Vanuatu ist der Vulkan Manaro Voui auf der Insel Ambae aktiv geworden. Der Vulkan emittiert eine Dampf-Aschewolke. Der Alarmstatus steht auf „2“.  Um den Krater wurde eine 2 km durchmessende Sperrzone eingerichtet. Zuletzt eruptierte der Manaro im Jahr 2017. Damals mussten Inselbewohner evakuiert werden. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich die Eruption steigert. Der aktive Krater liegt in einem Calderasee und so könnten phreatomagmatische Eruptionen entstehen. Somit sind in Vanuatu wieder 3 Vulkane aktiv: Ambrym, Manaro Voui, Yasur, wobei ich vom Ambrym zuletzt vor 2 Tagen ein Lebenszeichen ausmachen konnte.

Nyiragongo und Nyamuragira

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Es gibt Neuigkeiten von den beiden aktiven Virunga-Vulkanen Nyiragongo und Nyamuragira. Letzterer zeigt auf Satellitenfotos im Infrarotspektrum 2 thermische Anomalien. Die Größere befindet sich am Südrand des Pitkraters. Der kleinere Hotspots liegt östlich davon. Das Magma steht hoch im Fördersystem und könnte bald austreten.

Der Nyiragongo sorgt für Schlagzeilen, weil er gestern permanent Asche emittierte. Sie stammte aber nicht von neuen Eruptionen, sondern von Kollaps-Ereignissen im Krater. Wahrscheinlich sind Teile einer der Terrassen im Krater zusammengebrochen. Darüber hinaus sieht man auf erwähntem Satellitenbild eine größere thermische Anomalie im Krater. Sie stammt von einer Lava-Akkumulation.

Vulkan-News 11.01.21: Sangay

  • Der Sangay fördert Vulkanasche und emittiert Wärmestrahlung
  • Der Karymsky ist wieder aktiv geworden
  • Die strombolianischen Eruptionen am Lewotolok gehen weiter
  • Am Manam scheint ein Lavastrom zu fließen
  • Im Krater des Nyiragongos akkumuliert sich weiterhin Lava

Sangay mit neuen Beobachtungen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine Wärmestrahlung mit 414 MW Leistung. In der Nacht betrug der Wert 709 MW. Die Wärmestrahlung geht von Lavaströmen aus. Das VAAC meldet Vulkanasche in 6400 m Höhe.

In der letzten Woche unternahmen Vulkanologen von IGEPN einen Hubschrauberflug über den Vulkan. Dabei entdeckten sie 3 aktive Schlote, die strombolianisch aktiv waren. Zudem förderten 2 der Schlote Lavaströme, die durch Schluchten in der Nord- und Südostflanke flossen. Mit Hilfe von Wärmebildkameras wurden Maximaltemperaturen von 645°C gemessen. Offenbar gibt es keinen aktiven Lavadom mehr im Südkrater.

Der Sangay ist ein aktiver Schichtvulkan in den Anden von Ecuador. Er ist Teil des Sangay-Nationalparks und wurde 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Der Berg ist 5.230 Meter hoch und hat einen breiten Krater, der mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Kilometern eine der größten Calderen in den Anden bildet.

Der Sangay ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche, die oft explosiv sind und Asche, Gas und Lava ausstoßen können. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1628 hat der Sangay mehr als 25 größere Eruptionen erlebt. Trotz seiner Aktivität liegt der Vulkan in einem abgelegenen Gebiet und stellt keine direkte Gefahr für die umliegenden Gemeinden dar. Allerdings beeinflussen die Ablagerungen von Schlammströmen (Lahare) den Verlauf von Flüssen und Bächen am Fuß des Vulkans. Teilweise entstand ein natürlicher Schüttdamm, hinter dem sich das Wasser anstaute. Beim Bruch des Damms ströme eine Flutwelle einen größeren Fluss hinab. Im Extremfall könnten hierdurch Menschen gefährdet werden. Jedenfalls wird die Hydrologie der Region beeinflusst, was sich auf die Lebewelt auswirken kann. Der Sangay entwässert in Richtung des Amazonasbeckens und gilt als wichtiges Wasserreservoire, da sich an seinem Gipfel ein Gletscher befindet.

Karymsky wieder aktiv geworden

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka wurde der Vulkan Karymsky wieder aktiv. Zuletzt war er im Oktober so richtig munter. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. Die Aschewolke wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Der entlegenen Vulkan eruptiert meistens in Serien. Früher galt er über mehrere Jahre hinweg als daueraktiv.

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata macht der Lewotolok weiter von sich Reden. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 2133 m Höhe. Das VSI meldete innerhalb von 6 Stunden 13 explosive Eruptionen. Außerdem wird Tremor registriert.

Manam mit Wärmestrahlung

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Inselvulkan Manam liegt in der Bismarcksee, vor der Küste von Papua Neuguinea. MIROVA registrierte eine Wärmestrahlung, die vom Manam ausgeht. Sie hat eine Leistung von 139 MW. Gestern wurden 257 MW gemessen. Meldungen über Aschewolken liegen nicht vor. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Wärmestrahlung von einem Lavastrom ausgeht. Der Vulkan neigt zu Paroxysmen.

Nyiragongo wärmt sich auf

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Vom Nyiragongo im Kongo geht ebenfalls eine hohe Wärmestrahlung aus. Sie beläuft sich auf 220 MW und stammt von einer Lava-Ansammlung im Krater. Bis jetzt handelt es sich hierbei um einen sekundären Lavasee, der noch nicht über eine eigene Zirkulation verfügt, sondern von einem Schlot außerhalb der Lava-Ansammlung gespeist wird. Am Nachbarvulkan Nyamuragira wird ebenfalls eine kleinere thermische Anomalie beobachtet.

Vulkane-News 05.01.22: Nyiragongo

Im Krater des Nyiragongos sammelt sich Lava. Der Semeru eruptierte eine Pyroklastischen Strom. Am Merapi nahm die Seismizität zu und am Shiveluch wurde Vulkanasche detektiert.

Cumbre Vieja: Neues Höhenmodell

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

Während der gestern registrierte Tremor wieder zurückgegangen ist und auch kaum noch Erdbeben festgestellt werden, wurde eine neues Höhenmodell des Cumbre Vieja veröffentlicht. Es zeigt sehr schön die Lage der Eruptionsspalte am Hang und den Verlauf der Lavaströme.

Merapi: Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am indonesischen Vulkan Merapi gehen nicht nur sehr viele Schuttlawinen ab (heute wurden bereits 128 gezählt), sondern es wird auch eine Zunahme der Seismizität festgestellt. Seit Mitternacht wurden 13 Hybriderdbeben und 4 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Sollte daraus ein Trend werden, dann könnte mehr Magma aufsteigen und sich das Domwachstum beschleunigen.

Nyiragongo: Neuer Lavasee bildet sich

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Gestern schrieb ich, dass im Krater des Vulkans Nyiragongo wieder Lava gesichtet wurde. Heute tauchten erste Fotos der neuen Aktivität auf und sie zeigen, dass sich bereits ein neuer Lavasee formiert. Er wird von einem Schlot gespeist, um den sich ein Hornito formte. Noch ist der Lavasee ein Embryo, doch die Chancen stehen gut, dass er im Laufe der Zeit erwachsen wird. Bis jetzt ist die Lavaansammlung kein echter Lavasee mit einer eigenen Zirkulation, sondern Lava aus dem Hornito, die sich im Krater sammelt. Die wiederkehrende Aktivität wird nicht nur von den Vulkanologen des Goma-Observatoriums beobachtet, sondern auch von den Satelliten bestätigt: MIROVA registrierte vor 2 Tagen eine hohe Thermalstrahlung mit 402 MW Leistung. Aktuelle Sentinel-Fotos zeigten den Nyiragongo leider wolkenverhangen, enthüllten aber am Nachbarvulkan Niramuragira 2 thermische Anomalien. Sie zeigen, dass Lava hoch im Fördersystem steht. Auch hier könnte sich wieder ein kleiner Lavasee bilden.

Semeru eruptiert Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Pyroklastischer Strom

Vom javanischen Vulkan Semeru ging wieder eine Aschewolke aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4900 m auf. Die Asche ging von einem Pyroklastischen Strom aus. Er generierte ein seismisches Signal von 969 Sekunden Dauer und 26 mm Maximal-Amplitude.

Shiveluch mit Aschewolke

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Am Shiveluch in Kamtschatka wurde eine Aschewolke detektiert. Sie erreichte eine Höhe von 4900 m und driftete in Richtung Nordwesten. Aschewolken am Shiveluch stehen oft im Zusammenhang mit den Abgängen Pyroklastischer Ströme.

Vulkan-News 06.10.21: Nyiragongo

Die Eruption auf La Palma geht weiter und es gibt keine Anzeichen der Entspannung der Lage. Im Krater des Nyiragongos wurde Lava gesichtet.

Cumbre Vieja: Die Show geht weiter

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

[twenty20 img1=“820312″ img2=“820311″ offset=“0.5″ before=“Die Eruption auf La Palma geht weiter…“ after=“…doch die Lava wird erst im Infrarotspektrum richtig sichtbar. © Sentinel“]

Die Aktivität am Cumbre Vieja hält an, allerdings sind Seismizität und Bodendeformation leicht rückläufig. Es wird mehr Lava eruptiert, als aus größeren Tiefen aufsteigt. Noch ist zwar kein Ende der Eruption in Sicht, aber nach einer Verstärkung sieht es auch nicht aus. Dennoch könnten sich neue Lavaströme bilden und weitere Zerstörungen anrichten. Bislang wurden über 100 Millionen Kubikmeter Lava gefördert und man kann davon ausgehen, dass die Förderrate größer ist, als die der letzten beiden Eruptionen zusammengenommen. Während es sich bei dem Ausbruch für die Anwohner um ein katastrophales Ereignis handelt, ist es für Unbeteiligte eine große Naturshow, die uns die Kraft und Dynamik der Natur vor Augen führt. Den Betroffenen wurde -wie so oft- von Seiten der Politik unbürokratische Hilfe versprochen. Gestern wurde ein 2. Hilfspaket in Höhe von 214 Millionen Euro verabschiedet. Stellt sich nur die Frage, was bei den Hausbesitzern ankommt? Jedem, der sein Haus an die Lava verloren hat, wurden 30.000 € versprochen, unabhängig von anderen Versicherungsleistungen. Vor Ort bekam ich die Verzweiflung der Menschen mit. Viele der Evakuierten mussten ihre Häuser innerhalb von Minuten verlassen und mussten alles zurücklassen. Einige durften mit Begleitung des Katastrophenschutzes für wenige Minuten in ihre Häuser zurückkehren, um Wertsachen und Dokumente zu bergen, während die Arbeit auf den Bananenplantagen neben dem Lavastrom weitergeht.

Nyiragongo: Lava im Krater

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Fast 5 Monate nach seinem katastrophalen Ausbruch wurde nun frische Lava im Krater des kongolesischen Vulkans Nyiragongo entdeckt. Das Observatorium in Goma wertete Satellitenaufnahmen aus, die eine ausgeprägte thermische Anomalie zeigen. Da der Gipfel des großen Schildvulkans überwiegend in Wolken gehüllt ist, lässt sich nicht genau abschätzen, wie groß die Lavaansammlung ist. Es könnte sich um Lavaströme handeln, die im Krater unterwegs sind, oder aber auch um einen neuen Lavasee. Nach den letzten Flankeneruptionen dauerte es Jahre, bis sich ein neuer Lavasee etablierte. Vielleicht geht es diesmal schneller.

Vulkan-News 05.08.21: Pacaya, Popocatepetl, Merapi

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya wurden 3 Aschewolken detektiert. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität. Der Merapi erzeugte weitere Pyroklastische Ströme.

Pacaya mit neuer Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Ascheeruption

Nachdem es in den letzten 4 Monaten recht ruhig um den Pacaya geworden ist, meldet CONRED nun eine Wiederaufnahme der Aktivität. Gestern wurden 3 explosive Eruptionen beobachtet, in deren Folge Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m aufgestiegen war. Das VAAC meldete heute eine vergleichbare Aschewolke. Außerdem veränderte sich der McKenney-Krater stark, wie Luftaufnahmen von Forschern der Universität von Bistrol belegen: wo einst ein Intrakraterkegel wuchs, der als Hornito angefangen hatte, klafft heute ein gut 100 m tiefer Krater. Ein weiterer Beleg dafür, dass wir an Vulkanen „Geologie im Zeitraffer“ erleben.

Popocatepetl steigert sich

Datum: 04.04.2021 | Lokation: Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist es der Popocatepetl, der seine Aktivität steigerte und vermehrt Asche eruptierte. CENAPRED registrierte gestern 1 moderate Explosion, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von m aufstieg. Es wurden 51 Exhalationen von Asche-Dampf-Wolken beobachtet und 509 Minuten Tremor aufgezeichnet. Hinzu kam ein vulkanotektonisches Erdbeben. Am Vortag wurden 2 Eruptionen gemeldet und 2 vulkanotektonische Beben registriert. Ferner gab es 41 Minuten lang Tremor. Es scheint sich wieder mehr Magma im Untergrund zu bewegen und man kann mit weiteren Eruptionen rechnen.

Nyiragongo: Aschewolke gesichtet

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Asche-Emission

Am Vulkan Nyiragongo wurde gestern eine Aschewolke gesichtet. Mitarbeiter des Vulkanologischen Observatoriums in Goma berichteten darüber. Nach dem Auslaufen des Lavasees im Mai, wurden sporadisch thermische Anomalien im Krater registriert. Es scheint also noch Magma im Fördersystem zu zirkulieren.

Merapi eruptiert 6 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Heute meldete das VSI, dass am Merapi 6 Pyroklastische Ströme abgingen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 33 mm und einer Höchstdauer von 188 Sekunden. Damit dürften einige Ströme etwas stärker gewesen sein, als es gestern der Fall war. Die Seismizität bleibt hoch und die Dome erhalten Nachschub an frischer Lava. In der ersten Tageshälfte wurden 241 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Dazu kamen 97 Signale von Schuttlawinen. Es ist mit weiteren Abgängen zu rechnen.

Vulkanupdate 12.06.21: Nyamuragira, Ätna

Heute gibt es gleich 2 Updates zu den Vulkanen: am kongolesischen Vulkan Nyamuragira wurde ein Lavasee entdeckt. Der Ätna steigert seine Aktivität und steuert wohlmöglich einem Paroxysmus entgegen.

Ätna: Zunahme der strombolianischen Aktivität

Am Ätna auf Sizilien nimmt seit heute Nachmittag die strombolianische Aktivität aus dem Neuen Südostkrater zu. Es sind mindestens 2 Schlote aktiv. Parallel dazu stieg der Tremor bis in den roten Bereich und fluktuiert dort richtungssuchend, doch mit steigender Tendenz. Noch kann sich der Vulkan nicht dazu aufraffen, mit einem neuen Paroxysmus durchzustarten, doch die Anzeichen sehen so aus, als würde er doch seine Show fortsetzen wollen. Es könnte ein interessanter Abend/Nacht werden, zumal die Sicht der LiveCams brauchbar ist und sich das Geschehen bequem von Zuhause aus verfolgen lässt. Allerdings ersetzt es das Erleben so eines Ausbruchs vor Ort nicht. Hoffen wir, dass wir bald wieder vernünftig Reisen können!

Nyamuragira: Thermische Anomalie deutet auf Lavasee hin

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavasee

Am Virungavulkan Nyamuragira (DR Kongo) bildete sich wahrscheinlich ein neuer Lavasee. Sentinel-Aufnahmen von gestern zeigen eine ausgeprägte thermische Anomalie im Krater. In den letzten Jahren kam es hier immer wieder zur Bildung von kleineren Lavaseen, doch dieser scheint größer zu sein.  Die Lavaseen im Krater des Nyramuragiras sind meistens recht flach und ähneln einem permanenten Lavastrom.

Am benachbarten Nyiragongo hingegen erkennt man keine größere Anomalie mehr. Der Lavasee scheint doch komplett ausgelaufen zu sein. Ob es zwischen den beiden Ereignissen einen Zusammenhang gibt ist spekulativ. Auf den Satellitenbilder der Region erkennt man nun auch den Lavastrom, der vor 3 Wochen beim Ablaufen des Lavasees am Nyiragongo entstanden ist und fast die Stadt Goma erreichte.

Vulkan-Nachrichten 04.06.2021: Ätna, Nyiragongo

Heute leiden mehrere Vulkane unter Startschwierigkeiten, bzw. unter einer Aktivitätsabnahme: der Ätna zögert einen neuen Paroxysmus weiter raus, am Fagradalsfjall fällt der Tremor, der Pacaya dampft nur und der Nyiragongo emittiert weiter Vulkanasche.

Ätna leidet unter Startschwierigkeiten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Update 20.30 Uhr: Heute Abend gab es dann endlich den erwarteten Paroxysmus. Er begann sich gegen 18 Uhr aufzubauen und war nach ca. 90 Minuten schon wieder vorbei. Die Tremor-Amplitude war höher als beim letzten Ausbruch. Leider war es teilweise bewölkt und man konnte via LiveCam nur wenig sehen.

Originalmeldung: Der Tremor am Ätna fluktuiert weiterhin stark. Die Spitzen der Tremor-Amplitude drangen schon öfters in den „roten Bereich“ vor, um dann wieder bis ins Grün abzufallen. In einer anderen Darstellung, die vom LGS stammt, sieht man, wie unruhig der Vulkan ist, doch es gelingt ihm nicht durchzustarten und einen weiteren Paroxysmus zu generieren. Die Infraschall-Sensoren registrieren weiterhin recht viele Signale, die von Explosionen hervorgerufen werden. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis wir die nächste paroxysmale Eruption sehen werden. Wie stark sie ausfällt ist bisher ungewiss. Es könnte auch zu einem verkappten Paroxysmus kommen, bei dem weniger starke Lavafontänen generiert werden. Ein weiteres Szenario ist, dass wieder eine Phase lang anhaltender strombolianischer Tätigkeit einsetzt. Natürlich kann auch nichts weiter passieren.

Fagradalsfjall: Tremor sinkt

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nicht nur am Ätna fluktuiert der Tremor, sondern auch am Fagradalsfjall: Seit gestern ist die Tremor-Amplitude wieder deutlich gefallen. In den Stunden zuvor war die vulkanotektonische Bebentätigkeit entlang des Magmatischen Gangs etwas höher als in den Vortagen. IMO registrierte 16 Beben auf Reykjanes. 4 davon manifestierten sich am Dyke. Nachts gab es eine lange anhaltende Phase mit sichtbarer Lavastrom-Tätigkeit, während derer die ganze Zeit Rotglut am Krater zu beobachten war.

Pacaya ohne eruptiver Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Fumarolisch

Zum ersten Mal seit gut 2 Jahren scheint sich der Pacaya auszuruhen und emittiert nur eine Dampfwolke. Im aktuellen Bericht von INSIVUMEH ist weder von einem Lavastrom die Rede, noch werden strombolianischen Eruptionen beschrieben. Allerdings wird weiterhin Tremor registriert, so dass die Pause nur von kurzer Dauer sein könnte.

Nyiragongo emittiert weiter Asche

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption

Im Kongo hat sich die Situation weiter entspannt, dennoch kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Aus dem Krater des Vulkans wird immer noch Vulkanasche emittiert. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 5500 m. Aufnahmen eines CNN-Reporters dokumentieren das Geschehen auf Video. Die Seismizität ist rückläufig, doch noch immer werden schwache Erdbeben registriert. Die Meisten haben Amplituden kleiner als 3. Auffällig ist, dass sie sich weiter südwestlich verlagerten: ihre Epizentren befinden sich nun im Kiwu-See. Das lässt die Spekulation zu, dass das Magma durch ein unterirdisches Rift abfließt.