Vulkan Santiaguito – News am 02.06.23

Santiaguito erzeugt Aschewolken

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Gestern registrierte das VAAC Washington zum ersten Mal seit fast 2 Wochen wieder Aschewolken die vom guatemaltekischen Domvulkan Santiagutio ausgingen. Da der Santiaguito im Schatten des größeren Muttervulkans Santa Maria liegt, werden die Aschewolken beim VAAC diesem Vulkan zugerechnet. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4600 m und driftete Richtung Süden. Interessanter Weise berichtete CONRED, dass es am 29. Mai 40 Explosionen gegeben habe, die offenbar aber nicht vom VAAC erfasst wurden.

Die zuständige Behörde INSIVUMEH berichtet von schwachen bis mäßigen Explosionen, die neben Asche auch viel Gas ausstoßen. Eine Dampffahne erreicht eine Höhe von 800 m über dem Krater. Nachts nimmt man Rotglut war. Sie geht vom Dom aus und vom Lavastrom, der über die westliche Flanke des Domkomplexes fließt. Er erreicht bewaldetes Gebiet am Fuß des Doms.

Auf der Süd- und Südostflanke sowie am Lavastrom werden schwache und mäßige Schuttlawinen registriert, die ebenfalls Glutspuren ziehen können. Der Vulkan behält eine hohe Aktivität bei, da frisches Magma aufsteigt und Lavablöcke in der Kuppel des Doms intrudieren. Das meiste Material sammelt sich im Westen und Südwesten der Staukuppe an. Die Intrusion destabilisiert den Dom und es besteht die Möglichkeit, dass pyroklastischer Ströme generiert werden. Die Vulkanologen vom Santiaguito-Observatorium (OVSAN) fordern Anwohner und Besucher auf, sich nicht dem Vulkan zu nähern. Sie sollen nicht die Hänge des Doms besteigen und Flussbetten in der Nähe des Vulkans meiden, da hier nicht nur Schuttlawinen und pyroklastische Ströme abgehen könnten, sondern bei Regenfällen auch Lahare entstehen könnten.

Es sieht so aus, als wäre der Santiaguito aktuell der einzige muntere Vulkan in Guatemala, denn die beiden anderen als aktiv eingestuften Vulkane des Landes ruhen sich gerade aus. Während der Pacaya schon seit dem großen Ausbruch von 2121 schlummert, scheint sich auch der Fuego eine Pause zu gönnen, denn im INSIVUMEH-Update heißt es, dass weder glühende Tephra, noch Aschewolken beobachtet wurden. In den letzten Tagen gab es keine Explosionen. Tatsächlich meldete das VAAC zuletzt am 17. Mai Aschewolken am Fuego.


Weitere Meldung:

Popocatepetl schwächelt

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Nicht nur dem Fuego scheint (vorläufig) die Puste ausgegangen zu sein, sondern auch dem Popocatepetl in Mexiko. Nach seiner äußerst lebhaften Eruptionsphase der vergangenen Wochen, steigt die Vulkanasche am Vulkan nur noch bis zu 5800 m Höhe auf. CENPARED berichtet von einem starken Rückgang des vulkanischen Tremors. Gestern wurde er nur noch 11 Minuten lang aufgezeichnet, während er während der Eruptionshochphase 10 mal länger anhielt. Es wurden noch 219 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Die Warnstufe bleibt auf „Gelb Phase 3“.

Vulkan-News am 11.04.22: Guatemala

Im lateinamerikanischen Staat Guatemala sind aktuell 2 Vulkane in Eruption: Fuego und Santiaguito. Der dritte aktive Vulkan des Landes ruht sich dagegen etwas aus. Gemeint ist der Pacaya.

Inhalt:

  • Fuego eruptiert explosiv
  • Santiaguito ist effusiv tätig
  • Pacaya ruht sich aus

Fuego eruptiert Vulkanasche

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Der guatemaltekische Vulkan Fuego eruptierte heute eine Aschewolke, die höher als gewöhnlich aufstieg. Das VAAC detektierte zwei Eruptionswolken, die Höhen von auf 4900 m und 6100 m erreichten. Sie wurden vom Wind in Richtung Westen verfrachtet. Gestern war der Vulkan ungewöhnlich müde, denn INSIVUMEH berichtet nur von 1-3 Explosionen pro Stunde. Die Asche stieg bis auf 4700 m Höhe auf und driftete bis zu 15 km weit. Die ausgestoßene Tephra landete zum großen Teil auf den Vulkanflanken und löste dort Schuttlawinen aus. Vielleicht erfolgte die stärkere Eruption heute, weil sich durch die geringe Tätigkeit des Vortages größerer Druck angesammelt hatte. In diesem Fall könnte es sich um einen Schloträumer gehandelt haben, der einen verstopften Schlot ausblies.

Santiaguito eruptiert effusiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der Santiaguito liegt ebenfalls in Guatemala, ist aber ein anderer Vulkantyp als der Fuego. Als Domvulkan ist er überwiegend effusiv tätig, obwohl es auch zu explosiven Eruptionen kommen kann. INSIVUMEH berichtet von anhaltender Extrusion von Lava. Es entstehen Blocklawinen.  Auf einem Sentinel-Foto ist eine thermische Anomalie zu sehen. Sie markiert den Verlauf des Lavastroms, der auf Westflanke unterwegs ist. An seiner Front kommt es zu Kollapsereignissen und es entstehen Schuttlawinen. Von ihnen steigen Aschewolken bis zu 300 m hoch auf. Die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme generiert werden ist groß.

Bereits am 5. April generierten starke Regenfälle Lahare. Sie flossen durch den San Isidro-Fluss, einem Nebenfluss des Tambor. Lahare stellen ebenfalls eine ernstzunehmende Gefahr am Vulkan dar. Sie können bis zu 3 Meter durchmessende Felsbrocken im Gepäck haben, die nun wirklich alles auf ihrem Weg zermalmen.

Pacaya eruptiert gar nicht

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Fumarolisch

Vor einem Jahr war der Pacaya sehr aktiv und besorgte die Anwohner nicht nur wegen seinen Paroxysmen, sondern wegen der effusiven Eruption von Lavaströmen. Sie erreichten Plantagen und fast ein Dorf. Es war der stärkste Vulkanausbruch am Pacaya, über den ich hier schreiben durfte. Seitdem ist es allerdings still um den Feuerberg geworden. INSIVUMEH berichtet nur von starken Entgasungen.

Vulkan-News 05.08.21: Pacaya, Popocatepetl, Merapi

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya wurden 3 Aschewolken detektiert. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität. Der Merapi erzeugte weitere Pyroklastische Ströme.

Pacaya mit neuer Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Ascheeruption

Nachdem es in den letzten 4 Monaten recht ruhig um den Pacaya geworden ist, meldet CONRED nun eine Wiederaufnahme der Aktivität. Gestern wurden 3 explosive Eruptionen beobachtet, in deren Folge Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m aufgestiegen war. Das VAAC meldete heute eine vergleichbare Aschewolke. Außerdem veränderte sich der McKenney-Krater stark, wie Luftaufnahmen von Forschern der Universität von Bistrol belegen: wo einst ein Intrakraterkegel wuchs, der als Hornito angefangen hatte, klafft heute ein gut 100 m tiefer Krater. Ein weiterer Beleg dafür, dass wir an Vulkanen „Geologie im Zeitraffer“ erleben.

Popocatepetl steigert sich

Datum: 04.04.2021 | Lokation: Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist es der Popocatepetl, der seine Aktivität steigerte und vermehrt Asche eruptierte. CENAPRED registrierte gestern 1 moderate Explosion, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von m aufstieg. Es wurden 51 Exhalationen von Asche-Dampf-Wolken beobachtet und 509 Minuten Tremor aufgezeichnet. Hinzu kam ein vulkanotektonisches Erdbeben. Am Vortag wurden 2 Eruptionen gemeldet und 2 vulkanotektonische Beben registriert. Ferner gab es 41 Minuten lang Tremor. Es scheint sich wieder mehr Magma im Untergrund zu bewegen und man kann mit weiteren Eruptionen rechnen.

Nyiragongo: Aschewolke gesichtet

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Asche-Emission

Am Vulkan Nyiragongo wurde gestern eine Aschewolke gesichtet. Mitarbeiter des Vulkanologischen Observatoriums in Goma berichteten darüber. Nach dem Auslaufen des Lavasees im Mai, wurden sporadisch thermische Anomalien im Krater registriert. Es scheint also noch Magma im Fördersystem zu zirkulieren.

Merapi eruptiert 6 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Heute meldete das VSI, dass am Merapi 6 Pyroklastische Ströme abgingen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 33 mm und einer Höchstdauer von 188 Sekunden. Damit dürften einige Ströme etwas stärker gewesen sein, als es gestern der Fall war. Die Seismizität bleibt hoch und die Dome erhalten Nachschub an frischer Lava. In der ersten Tageshälfte wurden 241 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Dazu kamen 97 Signale von Schuttlawinen. Es ist mit weiteren Abgängen zu rechnen.

Vulkan-Nachrichten 19.06.21: Fagradalsfjall, Nevados de Chillan

Am Fagradalsfjall fließt ein sichtbarer Lavastrom, In PNG eruptierte der Kadovar und am Nevados de Chillan fließt Lava. Der Pacaya steigerte sich etwas.

Fagradalsfjall: Permanenter Lavaausstoß

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am Fagradalsfjall auf Island geht die Aktivität bei geringem Tremor weiter. Seit gestern Abend läuft ein sichtbarer Lavastrom aus einer Öffnung unterhalb des Kraterrandes. Insofern hat sich die Aktivität geändert, als dass die Lava nicht mehr über den Kraterrand sprudelt. Das spricht für eine Druckabnahme. Die Schmelze ist extrem dünnflüssig und gasarm. Die hohe Viskosität deutet darauf hin, dass sie sehr heiß ist und schnell aus größerer Tiefe aufsteigt. Die Gasarmut könnte den geringen Tremor bedingen. Die Lavafront im Natthagi-Tal ist weiter vorangeschritten, allerdings verlangsamte sich ihre Expansion in den letzten Tagen. Dafür ist praktisch der Talboden auf seiner gesamten Breite mit Lava bedeckt. Luftbilder dokumentieren die Situation und veranschaulichen, dass die Distanz bis zum Parkplatz an der Küstenstraße nicht mehr groß ist und bei anhaltendem Lava-Ausstoß überwindbar sein sollte.

Vulkan Kadovar eruptiert Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -3.63, 144.63 | Eruption: Explosiv

In Papua Neuguinea hat der Kadovar eine Aschewolke ausgestoßen. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 1500 m. Sie driftete in Richtung Westen. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See, in der es vor einigen Wochen eine erhöhte Seismizität gab.

Nevados de Chillan mit Lavaströmen

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptiert der Nevados de Chilan weiterhin Aschewolken. Sie erreichen eine Höhe von 3700 m und werden vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Bei den Explosionen wird rotglühende Tephra ausgestoßen, die sich im Kraterbereich ablagert. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 89 MW. Auf Sentinel-Satellitenaufnahmen erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie am Dom. Von ihr gehen auch 2 schmale Lavatröme aus. die Vulkanologen Von SERNAGEOMIN berichteten in ihrem letzten Bulletin vom Mai über ein Zunahme der Aktivität. Sie registrierten vulkanisch-bedingte Erdbeben und Inflation. Die explosive Aktivität zerstörte Teile des Doms.

Pacaya: Schwache Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Explosiv

Nachdem es um den guatemaltekischen Vulkan Pacaya in den letzten Tagen ruhig bestellt war, registrierten die Vulkanologen von INSIVUMEH wieder schwache Explosionssignale vom McKenney-Krater. Sie wurden von Tremor begleitet.

Vulkan-Nachrichten 04.06.2021: Ätna, Nyiragongo

Heute leiden mehrere Vulkane unter Startschwierigkeiten, bzw. unter einer Aktivitätsabnahme: der Ätna zögert einen neuen Paroxysmus weiter raus, am Fagradalsfjall fällt der Tremor, der Pacaya dampft nur und der Nyiragongo emittiert weiter Vulkanasche.

Ätna leidet unter Startschwierigkeiten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Update 20.30 Uhr: Heute Abend gab es dann endlich den erwarteten Paroxysmus. Er begann sich gegen 18 Uhr aufzubauen und war nach ca. 90 Minuten schon wieder vorbei. Die Tremor-Amplitude war höher als beim letzten Ausbruch. Leider war es teilweise bewölkt und man konnte via LiveCam nur wenig sehen.

Originalmeldung: Der Tremor am Ätna fluktuiert weiterhin stark. Die Spitzen der Tremor-Amplitude drangen schon öfters in den „roten Bereich“ vor, um dann wieder bis ins Grün abzufallen. In einer anderen Darstellung, die vom LGS stammt, sieht man, wie unruhig der Vulkan ist, doch es gelingt ihm nicht durchzustarten und einen weiteren Paroxysmus zu generieren. Die Infraschall-Sensoren registrieren weiterhin recht viele Signale, die von Explosionen hervorgerufen werden. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis wir die nächste paroxysmale Eruption sehen werden. Wie stark sie ausfällt ist bisher ungewiss. Es könnte auch zu einem verkappten Paroxysmus kommen, bei dem weniger starke Lavafontänen generiert werden. Ein weiteres Szenario ist, dass wieder eine Phase lang anhaltender strombolianischer Tätigkeit einsetzt. Natürlich kann auch nichts weiter passieren.

Fagradalsfjall: Tremor sinkt

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nicht nur am Ätna fluktuiert der Tremor, sondern auch am Fagradalsfjall: Seit gestern ist die Tremor-Amplitude wieder deutlich gefallen. In den Stunden zuvor war die vulkanotektonische Bebentätigkeit entlang des Magmatischen Gangs etwas höher als in den Vortagen. IMO registrierte 16 Beben auf Reykjanes. 4 davon manifestierten sich am Dyke. Nachts gab es eine lange anhaltende Phase mit sichtbarer Lavastrom-Tätigkeit, während derer die ganze Zeit Rotglut am Krater zu beobachten war.

Pacaya ohne eruptiver Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Fumarolisch

Zum ersten Mal seit gut 2 Jahren scheint sich der Pacaya auszuruhen und emittiert nur eine Dampfwolke. Im aktuellen Bericht von INSIVUMEH ist weder von einem Lavastrom die Rede, noch werden strombolianischen Eruptionen beschrieben. Allerdings wird weiterhin Tremor registriert, so dass die Pause nur von kurzer Dauer sein könnte.

Nyiragongo emittiert weiter Asche

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption

Im Kongo hat sich die Situation weiter entspannt, dennoch kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Aus dem Krater des Vulkans wird immer noch Vulkanasche emittiert. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 5500 m. Aufnahmen eines CNN-Reporters dokumentieren das Geschehen auf Video. Die Seismizität ist rückläufig, doch noch immer werden schwache Erdbeben registriert. Die Meisten haben Amplituden kleiner als 3. Auffällig ist, dass sie sich weiter südwestlich verlagerten: ihre Epizentren befinden sich nun im Kiwu-See. Das lässt die Spekulation zu, dass das Magma durch ein unterirdisches Rift abfließt.

Vulkan-Nachrichten 20.05.21: Ebeko, Fagradalsfjall, Paccaya

In den Vulkannachrichten geht es um Ascheeruptionen an den Vulkanen Ebeko und Pacaya und um Bauaktivitäten am Fagradalsfjall. Über die Tätigkeit des Vulkans Stromboli gibt es unten einen eigenen Bericht.

Fagradalsfjall: Dammbau und Parkgebühren

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die Eruption am isländischen Fagradalsfjall geht weiter. Es kommt zu Pulsen von Lavafontäne und zur Förderung von Lavaströmen. Sie haben die beiden Täler mittlerweile gut aufgefüllt und man befürchtet, dass die Lava demnächst weiter Richtung Küste fließen könnte. Daher beschloss man, die Dammanlage, die bereits in der letzten Woche errichtet wurde, von 4 auf 8 m zu erhöhen. Das Bauvorhaben ist durchaus umstritten und kostet gut 135.000 €. Viel Geld für die Erhöhung eines Erdwalls, von dem man nicht weiß, ob er die Lavaströme tatsächlich dauerhaft eindämmen kann. Der isländische Vulkanologe Páll Einarsson bezweifelt den Sinn des Unterfangens. Er sagt, dass die Lava im Endeffekt dahin fließen wird, wohin sie will. Zudem sei der potenzielle Schaden begrenzt und der Damm könnte teurer sein, als eine temporäre Unterbrechung der Küstenstraße.

In einem zweiten Bauvorhaben schufen die Isländer einen großen Parkplatz an besagter Küstenstraße. Dort sollen die Fahrzeuge der Vulkanwanderer abgestellt werden. Der Parkplatz befindet sich auf Privatbesitz und es werden gut 7 € Parkgebühren (Tagespreis) erhoben.

Es gibt auch neue Daten zur Eruption, die das Geschehen bis zur letzten Woche widerspiegeln: demnach reduzierte sich die Förderrate von 12,6 auf 10,8 Kubikmeter pro Sekunde. Es wurden insgesamt 38,3 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedeckt eine Fläche von etwas mehr als 2 Quadratkilometer. Meinen subjektiven Wahrnehmungen zufolge reduzierte sich der Lava-Ausstoß in den letzten Tagen weiter.

Ebeko mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte in den letzten beiden Tagen 3 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurden. Sie stiegen bis zu 3000 m hoch auf und drifteten in Richtung Nordosten.

Pacaya: Lavastrom stoppte scheinbar

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Vom Pacaya werden strombolianische Eruptionen gemeldet, die vom McKenney-Krater ausgehen. Im aktuellen Bericht von INSIVUMEH wird allerdings nichts mehr von einem Lavastrom berichtet. Ich schließe daraus, dass die Eruptionsspalte auf der Nordflanke ihre Tätigkeit eingestellt hat.

Vulkan-Nachrichten 16.05.21: Ätna, Pacaya, Santiaguito, Stromboli

Ätna: leichte Aktivitätszunahme

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Am Ätna auf Sizilien fluktuierte der Tremor stärker, als es in den letzten Wochen üblich war. Die Tremor-Amplitude stieg dabei bis in die gelbe Zone. Das LGS registrierte gestern 36 Infraschall-Ereignisse. Der akustische Druck stieg dabei bis auf moderaten 0,7 bar. Die Ereignisse wurden wahrscheinlich von strombolianischen Eruptionen verursacht. Sie kamen zum Teil aus Richtung des Südostkraters, aber auch aus Richtung des Zentralkraters. MIROVA detektierte vor 2 Tagen ein schwache Thermalstrahlung. Die Seismizität ist seit dem letzten Schwarmbeben vergleichsweise gering.

Stromboli: Tremor steigt weiter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Am Stromboli nahm die Tremor-Amplitude weiterhin leicht zu. Damit einher ging eine Zunahme der strombolianischen Aktivität. Das LGS registrierte einige Explosionen mit einem akustischen Druck von 1,4 bar, was für die normalen strombolianischen Eruptionen schon überdurchschnittlich ist. Die Seismizität im Tyrrhenischen Meer östlich von Stromboli war in den vergangenen Tagen recht hoch. Schon öfters wies ich darauf hin, dass häufige Erdbeben im Bereich der Asthenosphäre scheinbar eine Aktivitätssteigerung des Vulkans ankündigen. Einen wissenschaftlichen Beweis für einen Zusammenhang gibt es freilich nicht.

Pacaya: Größere Aschewolke

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am Pacaya in Guatemala wurde gestern wieder eine größere Aschewolke eruptiert. Sie erreichte laut VAAC eine Höhe von 5500 m und driftete Richtung Westen. Der Lavastrom hat eine Länge von 2200 m. Die Reaktion auf den Lavastrom ist sehr unterschiedlich: während ängstliche Menschen religiöse Prozessionen abhalten, damit Gott die Lava stoppt, pilgern andere mit Backblech und Greifzange ausgerüstet zum Lavastrom und backen Pizza.

Santiaguito: Lahare

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Santiaguito wurden Lahare generiert. Die Schlammströme entstanden, nachdem starke Regenfälle vulkanisches Material am Vulkanhang mobilisierten. Auf dem Seismogramm erzeugten die Lahare starke Ausschläge. Darüber hinaus ist die Aktivität des Vulkans relativ hoch. Der Lavadom wächst und es kommt zu zahlreichen Schuttlawinen. Es droht der Abgang Pyroklastischer Ströme. Mehrmals am Tag ereignen sich schwach explosive Ascheeruptionen. Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 3400 m auf.

Vulkannachrichten 14.05.21: Ebeko, Pacaya, Sinabung

Die Vulkan-News vom 14. Mai handeln von Eruptionen am Sinabung auf Sumatra und vom Lavastrom am Pacaya. Neues gibt es auch von den Vulkanen Ebeko und Bulusan.

Sinabung: Asche in 9 km Höhe

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link

Sinabung
Am indonesischen Vulkan Sinabung kam es heute zu einer größeren Ascheeruption, bei der die Wolke in einer Höhe von 9000 m detektiert wurde. Sie driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldet dazu ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 120 mm und 239 Sekunden Dauer. Bereits gestern kam es zu einem Abgang eines größeren Pyroklastischen Stroms. Im Seismogramm hatte er die gleiche Amplitude wie die Eruption heute. Der Strom war 394 Sekunden lang unterwegs. Medienberichten zufolge betrug die Gleitstrecke 4500 m. Visuelle Beobachtungen gibt es nicht, da der Vulkan in Wolken hing. Der Lavadom erreichte bereits in den letzten Wochen eine kritische Größe. Die Seismizität ist momentan vergleichsweise gering, so dass das aktuelle Domwachstum nicht so stark sein dürfte.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya wurden wieder Aschewolken detektiert, die bis zu 3000 m hoch aufstiegen. Darüber hinaus bewegt sich der Lavastrom an mehreren Fronten langsam vorwärts und erreichte eine Länge von 2400 m.

Ebeko mit Aschewolke

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der Kurilen-Vulkan Ebeko gab in den letzten Tagen wieder gelegentliche Lebenszeichen von sich und eruptierte Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufstiegen. Die Asche wurde vom Winde in südöstlicher Richtung geweht. Es ist wahrscheinlich, dass der Vulkan öfters eruptiert, als von den Satelliten registriert wird, denn oft verhindern dichte Wolken eine Observierung aus dem Weltall.

Bulusan: Seismizität erhöht

Staat: Philippinen | Koordinaten: 12.77, 124.05 | Eruption: fumarolisch | Link

Auf den Philippinen zeigt ein weiterer Vulkan seismische Rastlosigkeit und könnte sich möglicherweise auf eine Eruption vorbereiten. Seit dem 11 Mai wurden am Bulusan gut 300 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert und die Warnstufe wurde auf „1“ festgelegt. Am Taal Vulkan fluktuiert die Seismizität stark.

Vulkan-Nachrichten 09.05.21: Ätna, Pacaya, Merapi

In den Vulkannachrichten zum Muttertag geht es um das dritte Schwarmbeben am Ätna in 2 Wochen, einem Pyroklastischen Strom am Merapi und um Aschewolken vom Pacaya.

Ätna: Anstieg der Seismizität

Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Gestern Abend gab es ein weiteres Schwarmbeben unter der Ätna Ostflanke. Das INGV registrierte mehr als 40 Erdstöße, die sich nördlich von Milo manifestierten. Die beiden stärksten Beben hatten Magnituden von 3,0 und wurden in der Nähe des Monte Fontane lokalisiert. Ihre Erdbebenherde lagen in gut 5 km Tiefe. Einige Beben hatten Magnituden im 2-er Bereich. Die restlichen Erschütterungen waren schwächer. Ich vermute, dass aufsteigendes Magma Spannungen in der Erdkruste erzeugte und so die Störungszonen (Ripe della Naca) aktivierte. Auf jeden Fall war es das dritte Schwarmbeben innerhalb von 10 Tagen und es sieht so aus, als hätte nach einer kurzen Pause ein neuer Magmenaufstieg-Zyklus begonnen. Dieser wird einige Monate, oder sogar Jahre anhalten, bis das neu aufgestiegene Magma eruptiert wird.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link

Der Dom am Merapi wächst weiter und es werden täglich zahlreiche glühende Schuttlawinen beobachtet. Zudem ging heute Vormittag ein kleiner Pyroklastischer Strom ab. Die Seismizität war den dritten Tag in Folge erhöht und gestern wurden die meisten Erdbeben der letzten 3 Monate registriert. Insgesamt meldet das VSI 280 Erschütterungen. Gut die Hälfte der Beben wurden von Schuttlawinen verursacht.

Vulkanguide Andi (der ebenfalls Mitglied in unserem Vulkanverein ist) schrieb, dass der Dom ein Volumen von rund 1,5 Millionen Kubikmeter hat. Andi befindet sich mit seinen Kameras praktisch täglich auf Beobachtungsposten und hofft auf größere Abgänge Pyroklastischer Ströme.

Pacaya erzeugt Aschewolken

Koordinaten: 14.38, -90.59 | Staat: Guatemala | Eruption: Lavastrom | Link

Am guatemaltekischen Pacaya geht die Eruption weiter. INSIVMUEH berichtet, dass der Lavastrom an mehreren Fronten aktiv ist. Es wird starker Tremor registriert und ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Die Asche driftete in südlicher Richtung.