Starkes Erdbeben erschüttert Philippinen am 17.11.23

Erdbeben Mw 6,7 vor der Südküste der Philippinen

Datum 17.11.23 | Zeit: 08:14:13UTC | Lokation:  5.644 ; 125.096 | Tiefe: 70 km | Mw 6,7

Heute Morgen erschütterte ein starker Erdstoß der Momentmagnitude 6,7 den Süden des philippinischen Archipels. Das Epizentrum lag offshore vor der Insel Mindanao und wurde vom EMSC 23 km südsüdöstlich von Glan verortet. Zum Glück lag das Hypozentrum mit 70 km vergleichsweise tief, sodass die Auswirkungen an der Oberfläche weniger stark ausfielen, als man anhand der Magnitude vermutet hätte. So gab es bis jetzt keine Meldungen über größere Schäden und auch Tsunamialarm wurde nicht gegeben. Dennoch wurde das Erdbeben in einem großen Umkreis wahrgenommen und dem EMSC liegen zahlreiche Meldungen von Bebenzeugen vor. Die Menschen nahe des Epizentrums beschreiben den Erdstoß als außerordentlich stark, und für sie war es der stärkste Erdstoß seit 2019. Selbst aus dem fast 500 km entfernten Manado auf der indonesischen Insel Sulawesi konnte das Beben gespürt werden. In der Region zwischen Indonesien und den Philippinen liegen zahlreiche aktive Inselvulkanen, darunter die Vulkane Awu, Karangetang, Dukono und Ibu. Aller drei Vulkane sind aktiv oder zeigen zumindest Anzeichen vulkanischer Unruhe, und es ist interessant zu beobachten, ob sich hier die Aktivität aufgrund des Bebens verstärken wird.

Wie das Vorhandensein zahlreicher Vulkane vermuten lässt, liegt die Erdbebenregion am Pazifischen Feuerring, einem Gebiet mit hoher seismischer Aktivität und vielen Vulkanausbrüchen, aufgrund der Verschiebung und Kollision mehrerer tektonischer Platten. Die Tektonik der südlichen Philippinen wird von der komplexen Interaktion mehrerer tektonischer Platten beeinflusst, denn hier stößt die Philippinenplatte mit der Pazifischen Platte, der Sundaplatte und der Platte Eurasiens zusammen.

Einige Teile der südlichen Philippinen werden von der Subduktion der Philippinischen Platte unter die Eurasische Platte beeinflusst. Dies hat zur Bildung von Tiefseegräben, Vulkanen und Inselbögen geführt. Von Süden her kommen mehrere Verwerfungszonen, die vor der Südküste Mindanaos auslaufen. Westlich des Epizentrums liegt z. B. die Cotabato-Störung, so dass sich das Beben nur schwer einer Störungszone zuordnen lässt. Die Tiefe des Hypozentrums lässt vermuten, dass sich der Erdstoß an einem Stück subduzierter Kruste ereignete und nicht direkt an einer Störung.

Taal mit hohem Schwefeldioxid-Ausstoß am 09.11.23

Am Taal wurde der höchste Schwefeldioxid-Ausstoß des Jahres gemessen

Der Taal ist ein großer Calderavulkan auf der philippinischen Insel Luzon und stieß in den letzten 24 Stunden 11.499 Tonnen vulkanisches Schwefeldioxid aus. Das geht aus einer Mitteilung von PHILVOLCS hervor. Es war der stärkste Schwefeldioxid-Ausstoß des Jahres. Er ging einher mit einer starken Dampfentwicklung aus dem Kratersee auf Volcano Island. Außerdem wurden im Kratersee Wasserturbulenzen festgestellt.

Bereits in den letzten Wochen stieg der Gasausstoß an und im September betrug der Wert im Durchschnitt 5.019 Tonnen pro Tag. Seit seinem jüngsten Ausbruch im Jahr 2020 ist der Vulkan nicht mehr ganz zur Ruhe gekommen. Tatsächlich wurden auch einige phreatische Eruptionen festgestellt.

Das Schwefeldioxid stammt aus einem Magmenkörper unter dem Vulkan. Dieser war im Vorfeld der Eruption von 2020 intrudiert. Offenbar wurde nur ein Teil der Schmelze eruptiert. Seitdem schlummert das Magma im Untergrund und verändert sich chemisch. Bei diesem Prozess könnte das Schwefeldioxid freigesetzt werden. Das Magma kühlt auch langsam ab, wodurch es an Volumen einbüßt. Diese führt zu einer Subsidenz im gesamten Calderabereich. Allerdings gibt es auf Volcano Island eine schwache Bodenhebung. Hier scheinen sich weitere magmatische Fluide anzusammeln.

Ein Problem, das in der Region öfter auftritt, ist Vog. Hierbei handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog, der zu Atemwegsproblemen führen kann. Vog tritt wie Smog überwiegend dann auf, wenn es eine Inversionswetterlage gibt, die verhindert, dass das Gas nach oben abziehen kann. Auch Windstille kann Vog begünstigen. Aktuell scheint es aber windig genug zu sein, so dass noch kein Vog gemeldet wurde.

Der Taal brach zuletzt im Januar 2020 groß aus. Vulkanasche stieg bis in die Stratosphäre auf und man rechnete mit weiteren Eruptionen, die bis jetzt aber ausblieben.

Taal-Vulkan am 14.10.23

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Starker Schwefeldioxid-Ausstoße am Taal auf den Philippinen

Der philippinische Taal-Vulkan stößt seit vorgestern wieder besonders viel Schwefeldioxid aus und sorgt somit für Beunruhigung der Bevölkerung. PHILVOLCS registriert seit dem 12. Oktober wieder einen Ausstoß von mehr als 9000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die letzte Messung gestern brachte es auf 9762 Tonnen des vulkanischen Gases. Es steigt aus dem Kratersee auf Vulcano Island auf und wird von starken Wasserdampfemissionen begleitet. Eine sichtbare Dampfwolke steigt bis zu 900 m hoch auf. Vorgestern stieg die Wolke noch 300 Meter höher auf. Die Emissionen lagen seit September 2023 im Durchschnitt bei 3.781 Tonnen/Tag.

Es gibt starke Wasserturbulenzen im Kratersee. Vulkanisch-bedingte Erdbeben gibt es nicht, dennoch melden die Vulkanologen eine Bodenhebung infolge von Inflation unter Vulcano Island, während großflächig im Bereich der Caldera Deflation registriert wird.

Dank eines starken Windes bildete sich kein vulkanischer Smog im Kessel der Caldera. Doch der Wetterbericht sagt für das Wochenende nachlassende Windgeschwindigkeiten hervor, dann könnte sich wieder VOG bilden, der eine gesundheitliche Belastung für die Anwohner der Caldera darstellt. Der Taal entgast seit März 2021 kontinuierlich hohe Konzentrationen vulkanischen Schwefeldioxids, sodass es immer wieder zur Beeinträchtigung des öffentlichen Lebens der Gegend kommt.

PHILVOLCS klärt die Menschen auf, dass Vog aus feinen Tröpfchen besteht, die vulkanisches Gas wie SO2 enthalten, das säurehaltig ist und Reizungen der Augen, des Rachens und der Atemwege verursachen kann. Menschen, die möglicherweise besonders empfindlich auf Vog reagieren, sind Menschen mit gesundheitlichen Problemen wie Asthma, Lungenerkrankungen und Herzerkrankungen, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Die Forscher raten, dass man seine Exposition begrenzen und sich wenig im Freien aufhalten sollte.

Auf den Philippinen ist nicht nur der Taal aktiv, sondern auch der Mayon. Er baut weiter an einem Lavadom. 3 Lavaströme fließen über seine Flanken und es kommt zu Abgängen von Schuttlawinen und zur Bildung pyroklastischer Dichteströme.

Erdbeben erschüttert Philippinen – News vom 13.09.23

Ein Erdbeben der Magnitude 6,2 vor philippinischer Insel Luzon

Datum 12.09.23 | Zeit: 11:03:18 UTC | Lokation: 19.271 ; 121.301 | Tiefe: 38 km | Mw 6,3

Nördlich der Philippineninsel Luzon gab es gestern Vormittag ein Erdbeben der Magnitude 6,2. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 38 km. Das Epizentrum wurde vom EMSC 38 km nördlich von Claveria verortet. Es gab 8 Nachbeben mit Magnituden im 3er-Bereich und 2 Vorgeben. Von diesen hatte eins ebenfalls eine Magnitude im 3er-Bereich. Ein weiteres brachte es auf M 5,0.

Die Beben manifestierten sich zwischen dem Archipel der kleinen Babuyan-Inseln. Von hier aus ist es nicht mehr allzu weit bis Taiwan. Das Hauptbeben konnte in einem großen Umkreis wahrgenommen werden, Meldungen über Schäden liegen aber nicht vor.

Die Tektonik der Region ist komplex. Östlich der Philippinen gibt es die große pazifische Subduktionszone am Philippinen-Graben, der Teil des Störungsnetzes entlang der Plattengrenze des Pazifiks ist und gleichzeitig den Verlauf des pazifischen Feuerrings markiert. Vor der Insel Luzon ist der Graben ein wenig versetzt und heißt Luzon-Trench. Mitten durch das Archipel zieht eine Transversalstörung, die parallel zum Graben verläuft. Bei ihr handelt es sich um die Philippinen-Verwerfung. Auf tektonischen Karten verliert sich ihre Spur an der Nordküste von Luzon, ungefähr dort, wo sich die aktuelle Bebenserie ereignete. Von daher ist es möglich, dass sich diese Störung für die Beben verantwortlich zeigt.  Allerdings deutet die Tiefe des Erdbebenherds darauf hin, dass hier auch ein Stück abgetauchte Erdkruste in der Asthenosphäre stecken könnte, die am Luzon-Graben subduziert wurde und nun unter Spannungen geriet, die sich im Erdbeben entladen haben.

Auf Luzon gibt es mehrere als aktiv eingestufte Vulkane. In Eruption befindet sich der Mayon, der sich ca. 700 km südlich des Epizentrums befindet. Näher liegen die Vulkane Taal und Pinatubo. Sie zeigen bislang aber keine Reaktion auf das Erdbeben. Im Gegenteil, am Pinatubo wurde erst letzten Monat die Alarmstufe von „1“ auf „0“ reduziert. Die erhöhte Alarmstufe galt seit Juli 2021, als es zu einem Schwarmbeben am Vulkan gekommen war.

Vulkane der Philippinen am 07.09.23

Kanlaon mit Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Die Vulkanologen von PHILVOLCS zeigen sich aufgrund einer deutlich ansteigenden Seismizität besorgt und veröffentlichten gestern ein Sonderbulletin zum Kanlaon: Am 5. und 6. September wurden 36 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Darunter waren 34 vulkanotektonische Erdbeben. Diese Beben hatten Magnituden, die zwischen ML 0,8 und ML 3,4 lagen, und sie traten in Tiefen von 0 bis 9 Kilometern unter der Nordostseite des Kanlaon-Vulkans auf. Die Epizentren der meisten Beben befanden sich nordwestlich des Vulkans. In den letzten 24 Stunden gab es 23 weitere Erdbeben, die im Bericht noch nicht berücksichtigt waren.

Seit März 2023 gab es Bodendeformationsmessungen mittels GPS und elektronischer Neigungsmessungen, die eine kurzfristige Ausdehnung der mittleren Hänge zeigten. Seit März 2022 wird eine längerfristige Ausdehnung des gesamten Vulkanbaus festgestellt.

Der Ausstoß von vulkanischem Schwefeldioxid-Gas aus dem Gipfelkrater betrug am 20. August 2023 durchschnittlich 412 Tonnen pro Tag, was unter dem Durchschnitt von 623 Tonnen pro Tag im Juli 2023 lag. Obwohl die Überwachungsparameter in den letzten Monaten auf eine flache hydrothermale Aktivität hindeuteten, verursacht durch die Entgasung von tiefer liegendem Magma, deutet die anhaltende Erdbebenaktivität darauf hin, dass es Brüche in tieferen Schichten geben könnte, die möglicherweise mit Magmenaufstieg zusammenhängen und zu weiteren Unruhen führen könnten.

Derzeit gilt am Kanlaon die Alarmstufe „1“. Wenn die oben beschriebenen Trends in den geophysikalischen Parametern weiter anhalten, könnte der Vulkanstatus auf Alarmstufe 2 erhöht werden, um vor zunehmenden Unruhen zu warnen. Die Öffentlichkeit und lokale Behörden werden dringend darauf hingewiesen, wachsam zu sein und die permanente Gefahrenzone (PDZ) im Umkreis von vier Kilometern um den Vulkan nicht zu betreten. Die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und gefährlicher phreatischer Ausbrüche ohne Vorwarnung steigt.

Zudem sollten die Zivilluftfahrtbehörden Piloten raten, Flüge in der Nähe des Vulkan-Gipfels zu vermeiden, da ein plötzlicher phreatischer Ausbruch für Flugzeuge gefährlich sein kann. Das DOST-PHIVOLCS überwacht die Vulkanaktivitäten des Kanlaon-Vulkans genau, und jede neue Entwicklung wird zeitnah an alle Beteiligten kommuniziert.


Mayon mit langsamen Domwachstum

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Am Mayon auf Luzon wird der Lavadom im Gipfelkrater weiterhin mit frischer Lava versorgt. Vom Dom gehen 3 Lavaströme ab. Sie fließen durch die Rinnen Bonga, Mi-isi und Basud und haben Längen von 3,4 km, 2,8 km bzw. 1,1 km. Von den Lavaströmen und vom Dom gehen Schuttlawinen und pyroklastische Dichteströme ab, die bis zu 4 km weit kommen. Gestern wurden 185 Schuttlawinen/Steinschläge und 2 Dichteströme registriert. Zudem gab es 18 vulkanotektonische Erdbeben, die durch Fraktur von Gestein infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurden. Die Inflation verursacht eine Bodenhebung und Versteilung der Vulkanflanken. Gestern wurden 2252 Tonnen Schwefeldioxid-Gas emittiert. Eine Wolke aus Gas-Dampf und Vulkanasche steigt bis zu 1000 m über Kraterhöhe auf. Es gilt weiterhin die Alarmstufe „3“.


Taal-Caldera dampft

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

In den letzten Wochen ist es um die große Taal-Caldera vergleichsweise ruhig geworden, doch noch immer entgast Magma im Untergrund und Fluidbewegungen lösen vulkanisch-bedingte Erdbeben aus. Gestern wurden 6 Erschütterungen und 2 Tremorphasen detektiert. Die Schwefeldioxid-Emission lag bei 1141 Tonen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1800 m hoch auf.

Vulkane der Philippinen am 29.06.23

Auf den Philippinen ist der Vulkan Mayon seit Mitte Mai in einer effusiven Eruption begriffen. Außerdem zeigen die Vulkane Taal und Kanlaon vulkanische Unruhe, über die ich heute berichten möchte.

Mayon mit Domwachstum und Lavaströmen

Seit meinem letzten Update zum Mayon sind keine signifikanten Änderungen eingetreten. Der Lavadom im Gipfelkrater wächst weiterhin und Kollaps-Ereignisse lassen Vulkanasche bis zu 1 km über Kraterhöheaufsteigen. Vom Dom gehen 2 Lavaströme aus, die durch die Gullies von Mi-isi und Bonga fließen. Sie sind 2,1 km und 1,3 km lang. Gestern gingen vom Dom 7 pyroklastische Ströme ab, während es von der Lavafront 2 waren. Außerdem kam es zu 296 Steinschlagereignissen, die von den Seismometern registriert wurden. Die Ablagerungen der Abgänge reichen bis auf einer Länge von 3,3 km die Schluchten hinab. Es gab 1 vulkanotektonisches Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 595 Tonnen am Tag. Es wurde eine Wärmestrahlung mit 294 MW Leistung registriert. Der Vulkan ist weiterhin aufgebläht und Magma steigt auf.

Prognosen zum weiteren Verlauf der Eruption sind nur bedingt möglich. Im Augenblick scheint der Dom nur langsam zu wachsen und die Länge der Lavaströme stagniert. Es scheint sich ein Gleichgewicht zwischen Domwachstum und Abbau des Materials durch die Abgängen an Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen eingestellt zu haben. Dennoch könnte es zu größeren Kollapsereignissen kommen, die dann größere pyroklastische Dichteströme hervorbringen könnten, die eine Gefahr für die Anwohner der Gegend darstellen. Die dem Vulkan am Nächsten gelegenen Gebäude wurden bereits evakuiert.

Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es zu phreatischen bzw. phreatomagmatischen Eruptionen kommen wird. Die Gefahr wächst mit den Niederschlagsmengen zum aktuellen Beginn der Regenzeit auf den Philippinen. Darüber hinaus könnte es im weiteren Eruptionsverlauf zu Paroxysmen kommen, so wie sie 2018 am Mayon auftraten.

Kanlaon mit Inflation

Ein weiterer Vulkan der Philippinen könnte sich auf einen Vulkanausbruch vorbereiten. Hierbei handelt es sich um den Kanlaon. Gestern wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben registriert, was nun nicht sonderlich beunruhigend ist. Mehr Grund zur Sorge bereitet die Inflation, die sich durch Bodenhebungen manifestiert. Außerdem ist der Schwefeldioxidausstoß mit fast 1000 Tonnen am Tag erhöht.

Erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal

Der große Calderavulkan Taal stößt wieder sehr viel Schwefeldioxid aus. Gestern lag der Flux bei 7400 Tonnen, die überwiegend aus dem Kratersee auf Volcano Island aufsteigen. Das Seewasser war von Turbulenzen aufgewühlt. eine voluminöse Dampfwolke stieg bis zu 2400 m hoch auf. Es wird partielle Inflation registriert. Die Gefahr phreatischer Eruptionen ist groß.

Philippinen mit starkem Erdbeben – News vom 15.06.23

Erdbeben Mw 6,2 erschüttert Philippinen in Nähe des Taal-Vulkans

Datum 15.06.23 | Zeit: 02:19:17 UTC | 13.52 N ; 120.77 E | Tiefe: 119 km | Mw 6,2

Heute Nacht manifestierte sich auf den Philippinen ein starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 6,2. Das Hypozentrum wurde in 119 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag in der Meerenge der Verde Island Passage zwischen den Inseln Luzon und Mindoro und wurde 7 km nord-nordöstlich des Ortes Wawa lokalisiert. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen der Erdstoß ca. 15 Sekunden lang gespürt worden ist. Aufgrund der Tiefe des Epizentrums waren die Auswirkungen an der Erdoberfläche vergleichsweise gering, größere Schäden wurden nicht gemeldet.

Tektonisch betrachtet kommen als Ursache für das Beben zwei Möglichkeiten in Betracht: Es könnte sich an der Transformstörung der Verde-Passage-Sibuyan-Störungszone manifestiert haben. Hierbei handelt es sich um eine dextrale Blattverschiebung, die in NW-SE Richtung streicht und den Manila-Graben mit den Philippinen-Graben verbindet. Aufgrund der Tiefe könnte sich das Beben aber auch ein einem Stück subduzierter Erdkruste ereignet haben, den an den beiden Gräben findet Subduktion statt.

Wie reagieren die Vulkane der Philippinen auf das Erdbeben?

Das Erdbeben ist im Kontext von Vnet besonders interessant, da es sich in nur 60 km Entfernung zum Vulkan Taal ereignete. Der Taal-Vulkan ist in den vergangenen Tagen wieder munterer, als er es in den letzten Monaten war und stößt große Mengen an Schwefeldioxid aus. Gestern waren es 5024 Tonnen. Aus dem Kratersee auf Volcano Island stieg Dampf bis zu 2100 m hoch auf. Außerdem wurden 20 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. die Anzahl der Beben nahm zu. Der allgemeine Trend am Taal zeigt eine Aktivitätszunahme, wobei jetzt noch keine spontane Reaktion auf das Erdbeben gemeldet wurde. Morgen sehen wir, ob die geophysikalischen Daten signifikant angestiegen sind.

Bei dem zweiten aktiven Vulkan in Nähe des Epizentrums handelt es sich um den Mayon. Er liegt ca. 350 m vom Epizentrum entfernt und damit noch im Wirkungskreis des Bebens. Die Tätigkeit des Vulkans zog bereits in den letzten 2 Wochen deutlich an und es kommt zu Domwachstum und dem Abgang von Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen. In den letzten 24 Stunden wurden 2 pyroklastische Dichteströme gemeldet, Eine Ache-Dampf-Wolke stieg bis zu 700 m über Kraterhöhe auf. Es gab 2 vulkanisch-bedingte Erdstöße. 306 Signale stammten von Steinschlägen und Schuttlawinen. Es wurden 193 Tonnen Schwefeldioxid emittiert. Seit heute Nacht hat sich die Frequenz der VONA-Meldungen über Aschewolken erhöht, was darauf hindeutet, dass es zu einer Zunahme der Abgänge gekommen sein könnte. Auch hier gilt, dass ein Vergleich mit den Daten, die morgen veröffentlicht werden weitere Indizien darauf liefern könnten, ob sich der Erdstoß kurzfristig auf die Aktivität auswirkte.

Vulkan Mayon mit Lavastrom – News vom 12.06.23

Domwachstum generiert Lavastrom am Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Mayon weiter effusiv aktiv und baut an seinem Lavadom. Mittlerweile ist es so groß, dass er über den Kraterrand hinauswächst und einen kurzen zähflüssigen Lavastrom generiert. Von seiner Front gehen ständig glühende Schuttlawinen ab.  Auf lange belichteten Aufnahmen sieht es dadurch aus, als wäre der Lavastrom deutlich länger als er tatsächlich ist. Sobald sich größere Blöcke von der Lavafront lösen, können sie fragmentieren und pyroklastische Ströme entstehen lassen. In den letzten 24 Stunden passierte dies dreimal. Bis jetzt sind die pyroklastischen Ströme noch vergleichsweise klein gewesen, doch mit fortschreitendem Domwachstum könnte sich das bald ändern. Dann reicht auch die 6 km Sperrzone nicht mehr aus, die um den Krater verhängt wurde. Aus der unmittelbaren Gefahrenzone wurden mehr als 10.000 Menschen evakuiert. Sie siedeln dort, obwohl es generell verboten ist. Doch Armut und Bevölkerungsdruck lassen ihnen keine andere Wahl.

Richtig gefährlich wird es, wenn sich der Charakter der Eruption ändern sollte und es zu Explosionen kommen sollte. Diese entstehen oft, wenn Wasser ins Spiel kommt. Beim letzten Ausbruch 2018 kam es in einem späteren Eruptionsstadium zu Paroxysmen.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS meldeten neben den drei erwähnten Dichteströmen 260 Steinschlag-Ereignisse innerhalb von 24 Stunden. Außerdem zog auch die Seismizität an und es wurden 21 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß zog an und betrug 642 Tonnen am Tag.

Im Augenblich ist die Sicht auf den Vulkan in den Morgenstunden noch recht gut, doch im Juni beginnt die Regenzeit auf den Philippinen, so dass sich die Sichtbarkeit des Vulkans bald ändern kann. Wenn es zu starken Regenfällen kommen sollte, dann muss man mit phreatischen Eruptionen und Lahars rechnen.


Taal mit starken Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Mit dem Taal-Vulkan steht ein weiterer Feuerberg der Philippinen in den News. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist deutlich erhöht und betrug gestern 6.884 Tonnen am Tag. Im Kratersee von Volcano Island wurden starke Turbulenzen beobachtet. Dampf stieg bis zu 1200 m hoch auf. Es wurden 11 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Im Westen der Insel gibt es Inflation infolge von Magmenintrusion.

Erdbeben-News 04.04.23: Philippinen

Wie so oft um die Vollmond-Tage herum, gibt es auch diesmal wieder vermehrt Erdbeben mit Magnituden größer als 5. Der stärkste Erdstoß seit meinem letzten Update ereignete sich gestern bei den Philippinen.

Philippinen: Erdbeben Mw 6,2

Datum 04.04.23 | Zeit: 12:54:35UTC | 13.78 N ; 125.49 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,2

Vor der philippinischen Ostküste manifestierte sich heute ein Erdstoß der Magnitude 6,1. Der Erdbebenherd befand sich in 25 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 128 km östlich von Viga verortet und stand im Zusammenhang mit der Subduktion am Philippinen-Graben.


Erdbeben Mw 6,1 in Indonesien

Datum 04.04.23 | Zeit: 14:59:44 UTC | 0.95 N ; 98.92 E | Tiefe: 95 km | Mw 6,1

Gestern erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 6,1 die indonesische Nias Region an der Westküste Sumatras. Das Hypozentrum lag in der Asthenosphäre, genauer in 95 km Tiefe. Daher gab es keine Tsunamigefahr. Der Erdstoß stand in Verbindung mit der Subduktion am Sundagraben und ereignete sich an einem subduzierten Stück australischer Erdkruste, die bis unter die Küste Sumatras abgetaucht ist. Das Epizentrum wurde an der Küste verortet und befand sich 62 km südsüdwestlich von Padangsidempuan. Vulkane im Wirkungskreis des Erdbebens sind Marapi, der erst vor wenigen Monaten aktiv war, Sinabung und Toba. Sollte ein Vulkan antworten, dann am ehesten der Marapi.


Owen-Fracture-Zone: Erdbeben Mw 5,3

Datum 03.04.23 | Zeit: 21:44:15 UTC | 14.44 N ; 56.31 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Gestern gab es an der Owen-Fracture-Zone im Indischen Ozean eine Erdbebenserie. Die stärkste Erschütterungen brachte es auf Mw 5,5 und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 318 km nordöstlich von Hadibu im Jemen. Zwei weitere Beben hatten die Magnituden 5,3 und 5,1. Die Owen-Fracture-Zone ist eine Störungszone am Eingang zum Roten Meer.


Tunesien: Erdbeben Mb 5,0

Datum 04.04.23 | Zeit: 16:27:07 UTC | 34.28 N ; 8.02 E| Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Im Nordwesten von Tunesien bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Die Herdtiefe wurde vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 17 km südwestlich von Ar Rudayyif.


Einfluss des Mondes auf Erdbeben

Frühere Studien kamen häufig zu dem Ergebnis, dass die Gezeitenkräfte des Mondes praktisch keinen statistisch nachweisbaren Effekt in Bezug auf Häufigkeit und Stärke  hätten, doch meine eigenen Beobachtungen und einige neuere Studien behaupten das Gegenteil! Da ich nun schon seit einigen Jahren nicht nur über Vulkane, sondern auch über Erdbeben berichte, ist mir sehr wohl eine Häufung von Erdbeben mit Magnituden größer als 5 aufgefallen, die in den Tagen um Neu- bzw. Vollmond auftreten, also dann, wenn die Gezeitenkräfte von Sonne und Mondes am stärksten auf die Erde einwirken, weil sie dann auf einer Linie stehen. In einem früheren Artikel habe ich auch schon über eine Studie geschrieben die Gezeitenbeben am Pazifikrücken zum Thema hatte. Eine weitere Studie japanischer Forscher der Universität Tokio kommt zu dem Ergebnis, dass sich starke Erdbeben häufig dann ereignen, wenn die Gezeitenkräfte am größten sind. Das Team um Seismologe Satoshi Ide untersuchte 3 verschieden Erdbebenlisten für Japan, Kalifornien und die ganze Welt.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass sich die starke Erdbeben der letzten Jahrzehnte, wie etwa die in Chile und in Japan, während starker Gezeitenkräfte ereigneten, also bei Voll- oder Neumond. Die Forscher untersuchten mehr als 10 000 Erdbeben mit einer Magnitude ab 5,5 und fanden heraus, dass Bebenserien, die während starker Gezeitenkräfte begannen, in ihrem späteren Verlauf mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Magnitude von 8 oder mehr erreichten. Zwischen schwächeren Erbeben und den Gezeitenkräften war jedoch kein Zusammenhang nachweisbar. „Dies legt nahe, dass sich ein kleiner Felsbruch mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem gewaltigen Riss entwickelt, wenn stärkere Gezeitenkräfte wirken“, schrieben die Wissenschaftler in „Nature Geoscience“. „Wir schließen daraus, dass starke Erdbeben in diesen Zeiträumen häufiger auftreten.“ (Quelle Cordis, Geosience)