Anak Krakatau: phreatische Eruptionen

In den letzten 2 Tagen brachte VONA 3 Meldungen über Eruptionen am Anak Krakatau heraus. Es wurden Eruptionen gemeldet, die neben Wasserdampf auch Asche förderten. Allerdings konnte die Höhe der Eruptionswolken nicht via Satellit bestimmt werden. Dafür waren die Vulkanausbrüche als seismische Signale auf dem Seismogramm vom VSI zu sehen. Die Eruptionen dauerten mehrere Minuten und erzeugten ausgeprägte Tremorsignale. Heute ist es am Vulkan wieder ruhiger.

Krakatau: phreatomagmatische Eruptionen

Entgegen anderer Annahmen scheinen die phreatische Eruptionen am Anak Krakatau weiterzugehen. Ein Video von gestern lässt starke Explosionen erahnen, die wahrlich spektakulär sind. Das VAAC Darwin warnt weiter vor Vulkanasche in 18 km Höhe. So hoch steigen die Explosionen zwar nicht auf, aber sie schicken Asche- und Dampfwolken schon 3-4 km hoch.

https://youtu.be/2Atmvunv3z0

Poas: phreatische Eruptionen

Am Poás in Costa Rica gibt es derzeit schwache phreatische Eruptionen zu bewundern. Die Dampfexplosionen schleudern Schlamm bis zu 30 m hoch. Die Dampfwolken erinnern in ihrer Form an einer schlanken Zypresse, heißt es in einer Meldung von OVSICORI. Die Eruptionen trocknen den Kratersee langsam aus, oder vielmehr müsste man sagen, dass dafür sehr wahrscheinlich der erhöhte Hitzefluss aufsteigenden Magmas verantwortlich ist. Erst vor wenigen Tagen hatte sich das Wasser des Sees verfärbt und ist grün geworden. Oft gehen phreatische Eruptionen phreatomagmatischen Ausbrüchen voran, bei denen dann auch Asche in den Eruptionswolken vorkommt. So eine Aktivitätsphase war am Poás im letzten Jahr zu beobachten. Damals wurde der Nationalpark für Besucher gesperrt.

Gunung Agung: Regen erzeugt Lahare

Am Gunung Agung auf Bali wurden 4 kleinere Lahare beobachtet. Die Schlammströme werden durch starke Regenfälle ausgelöst. Diese mobilisieren Ascheablagerungen am Hang des Vulkans. Auf Bali scheint die Regenzeit ungewöhnlich stark auszufallen, was auch dem El Nino genannten Klimaphänomen geschuldet sein kann. Die Seismik ist dieser Tage relativ niedrig. Es scheint kein neues Magma aufzusteigen.

Karangetang: Seismik hoch

Anders sieht es am Karangetang im Norden des indonesischen Archipels aus. Dort ist die Seismik hoch und es wird harmonischer Tremor registriert. Gestern zeichnete das VSI 208 Steinschlag-Signal auf. Dass deutet darauf hin, das der Dom im Krater fleißig wächst. Es würde mich nicht wundern, wenn dort demnächst pyroklastische Ströme abgehen würden. Leider ist MIRVOA offline, so dass mir keine Thermaldaten zur Verfügung stehen, um die Situation genauer abzuschätzen.

Fuego: Eruptionen schwächer

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin aktiv, allerdings hat die Stärke der explosiven Eruptionen abgenommen. INSIVUMEH berichtet von 6-10 Explosionen pro Stunden, bei denen die Vulkanasche bis in einer Höhe von 4300 m aufsteigt. Dass sind 500 m weniger als in den letzten Wochen. Glühende Tephra bringt es auf 100 m Höhe über den Kraterrand. Gestern gab es eine 2 minütige Episode mit kontinuierlichem Dampfausstoß, der unter Hochdruck stand. Solche Dampferuptionen hören sich an wie ein startendes Düsenflugzeug.

Pacaya eruptiert 2 Lavaströme

Vom Pacaya gehen derzeit 2 kurze Lavaströme aus. Diese sind 75 m und 150 m lang und fließen in nordöstlicher Richtung. Der Kegel im Mc Kenney-Krater ist schwach strombolianisch aktiv. Es wird schwacher Tremor registriert.

Mayon: phreatische Eruptionen

Die bereits gestern erwähnte Eruption des Mayon auf den Philippinen wurde bestätigt. Sie begann um 16.21 Uhr und dauerte 1.47 Stunden. Die phreatische Eruption förderte eine Asche-Dampf-Wolke. Sie stieg gut 2,5 km über Gipfelhöhe des Vulkans auf und wurde schnell vom Wind verfrachtet. In mehreren Orten ging Vulkanasche nieder. Es folgten 2 weitere Eruptionen, die wesentlich kürzer waren. PHIVOLCS erhöhte den Alarmstatus auf „2“ und schließt nicht aus, dass die Eruptionen unter Einfluss frischen Magmas stattfanden und somit phreatomagmatischen Ursprungs waren. Allerdings gab es vor den Eruptionen keine signifikanten Anzeichen eines Magmenaufstiegs. Phreatische Eruptionen sind am Mayon nicht ungewöhnlich. Diese werden alle paar Jahre immer wieder generiert. Der daraus resultierende Steinschlag tötete bereist vor 5 Jahren Vulkanwanderer. Auch jetzt wurden 78 Steinschlag-Signale registriert. Wenige Monate nach der letzten phreatischen Phase begann ein Lavadom zu wachsen. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass auch jetzt weitere Eruptionen folgen könnten und richteten eine 6 km Durchmessende Sperrzone ein.

Gunugn Agung: eine weitere Tremorphase

Die Berichterstattung über dem Vulkan auf Bali tritt in den letzten Tagen ein wenig in den Hintergrund, da gerade viele andere Vulkanen spannend geworden sind. Nichtsdestotrotz geht die Aktivität am Agung weiter. Gestern gab es eine weitere Episode erhöhten Tremors und die Seismik bewegt sich auf dem Niveau der Vortage. Täglich ereignen sich mehrere Asche-Dampf-Exhalationen.

Pacaya mit strombolianischen Eruptionen

Der Vulkan in Guatemala ist weiterhin strombolianisch aktiv. Glühende Tephra wird bis zu 25 m hoch geschleudert. Die Eruptionen finden aus dem neuen Kegel im Mckenney-Krater statt, welcher im Laufe des letzten Jahres wuchs.

Ätna mit weiteren Erdbeben

Im Westen des Vulkans haben sich in den letzten 24 Stunden 3 weitere Beben mit Magnituden um 2,5 ereignet. Die Hypozentren liegen tiefer als 20 km in der Nähe des Ortes Bronte. Die Seismik könnte im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen.

Stromboli: LiveCam wieder online

Seit heute Nachmittag funktioniert die realtime LiveCam von Skyline wieder. Bei schönster Abendstimmung konnte in innerhalb von 3 Minuten 2 Eruptionen aus dem nördlichsten Schlot beobachten. Auf der ThermalCam sieht man, dass die Bereiche um diesen Schlot besonders heiß sind. Die Eruptionen kommen recht häufig, sind aber nicht sonderlich groß.

Poás: Erdbeben M 3,6

Vorletzte Nacht gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,6. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe und nur wenige Kilometer vom Vulkan entfernt, bei der Ortschaft Grecia y San Pedro de Poás. Morgens folgten 2 phreatische Eruptionen, die Schlamm und Lavabrocken bis zu 1000 m weit auswarfen. Am Sonntag und Montag war es recht ruhig am Poás. (Quelle: nacion.com)