Japan: Pompeji ist überall

Vulkankatastrophen suchten die Menschen schon immer heim und hinterließen ihre Spuren in der Geschichte. Von manchen dieser Katastrophen zeugen heute Ausgrabungsstätten, von denen die bekannteste in Italien liegt:  am 24. August 74 wurden die römischen Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae zerstört. Bei dem Ausbruch des Vesuvs starben mindestens 2000 Menschen. Manche Autoren gehen von beinahe 10.000 Opfern aus. In den pyroklastischen Ablagerungen, die die Stadt 12 m hoch bedeckten wurden zahlreiche menschliche Überreste gefunden. Die verwesten Leichen hinterließen Hohlräume,  die mit Gips ausgegossen wurden. So entstanden die bekannten Gipsleichten. Pompeji ist aber bei weitem nicht die einzige Ausgrabungsstätte in der Menschen im Augenblick ihres gewaltsamen Todes durch einen Vulkanausbruch konserviert wurden. Vor wenigen Monaten machten Grabungsfunde vom Vulkan Tambora in Indonesien Schlagzeilen und jüngst entdeckte man die sterblichen Überreste eines „Samurai“ in Japan. Die Leiche des Mannes, der eine Rüstung aus Metallplatten trug, die mit Lederschnüren verbunden waren, wurde in den Ablagerungen eines Pyroklastischen Stroms gefunden. Der Pyroklastische Strom entstand im 6. Jahrhundert und wurde vom Vulkan Haruna generiert, der nordwestlich von Tokio liegt. In dieser Gegend wurden beim Bau von 2 Autobahnabschnitten schon mehrere bedeutende archäologische Funde gemacht und das Areal ist als Ausgrabungsgebiet Kanai Higashiura bekannt. Zwei besondere Umstände betonen die Wichtigkeit des Fundes: der Mann hatte sich dem Pyroklastischen Strom entgegengestellt und war nicht geflüchtet. Neben dem Mann fand man Bruchstücke eines Kinderschädels. Archäologen spekulieren nun darüber, ob der Mann den Vulkan besänftigen wollte, und ob das Kind vielleicht sogar geopfert wurde. Eine DNA-Analyse soll nun zeigen, ob der Mann einer höhergestellten Familie zugeordnet werden kann.

Eine weitere bedeutende Ausgrabungsstätten, die mit einer Vulkankatastrophe zusammenhängt findet man auf Santorin. Seit dem letzten Jahr sind die Ausgrabungen von Arkotiri wieder für Besucher zugänglich.

Moderne Ruinenstädte kann man auf Montserrat und in Chile besichtigen. Auf Montserrat wurde die Inselhauptstadt Plymouth von Pyroklastischen Strömen zerstört. In Chile ist es die Stadt Chaiten, die Opfer von Laharen wurde.

Restaurierung von Pompeji geplant

Die Ausgrabungen des antiken Pompejis sollen endlich vernünftig restauriert werden. Das beschloss der neue Kultusminister Giancarlo Galan, der seinen Vorgänger Sandro Bondi Anfang des Jahres ablöste. Zuvor endbrandete eine hitzige Debatte um den Umgang mit dem römischen Kulturerbe.

Grund der Diskussion war der Einsturz eines Hauses der Gladiatoren-Schule am 6.11.2010 in Pompeji, Einige Tage später stürzte zudem eine Mauer am „Haus des Moralisten“ zusammen. Der schlechte Zustand der Ausgrabung und deren weiterer Verfall wurden jahrelang kritisiert. Dabei sind die italienischen Ausgrabungen der römischen Vergangenheit des Landes große Publikumsmagneten, die jährlich Millionen Touristen anlocken und die Staats,- und Gemeindekassen füllen sollten. Die Betonung liegt auf sollten, denn zumindest in Pompeji ist es ein offenes Geheimnis, das viele Gelder in den mafiosen Strukturen Neapels versickern.

Die groß angelegte Restaurierung soll schon am kommenden Mittwoch beginnen. Zunächst wird die Ruinenstadt gründlich vermessen. Hoffen wir, dass es nicht dabei bleibt. Sollten tatsächliche Renovierungsarbeiten anlaufen, müssen sich Besucher der Ausgrabung wohl auf einige Einschränkungen einstellen.

Pompeji wurde zusammen mit den Städten Herculaneum und Stabiae im Jahre 79 n.Chr durch einen Vulkanausbruch des Vesuvs zerstört. Hier gibt es eine Bilderstrecke von meinem letzten Besuch in Pompeji.

Gebäude in Pompeji eingestürzt

Starke Regenfälle verursachten des Einsturz eines Gebäudes in den Ausgrabungen von Pompeji: Das Haus der Gladiatoren überlebte seinen Aufstieg aus den Aschen nur wenige Jahrzehnte. Italien hat nicht genug Geld für die regelmäßige Sanierung der Ruinenstadt aus der Römerzeit, die im Jahre 79 durch den Ausbruch des Vulkans Vesuv zerstört wurde. Innerhalb weniger Stunden wurde Pompeji unter einer 12 m mächtgen Ascheschicht begraben. Einige Archäologen sind der Meinung, dass Pompeji wieder zugeschüttet werden muss, um es dauerhaft zu konservieren.

Vesuv, Pompeji und Solfatara

Im Jahre 79 n.Chr. brach der Vesuv im Golf von Neapel aus und verschüttete die Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae.  Innerhalb von 2 Tagen wurden die blühenden Städte zerstört und unter einer 12 Meter mächtigen Ascheschicht begraben. Bei der Katastrophe starben mehr als 2000 Menschen. Neue Schätzungen gehen sogar von 10.000 Opfern aus. Die meisten Menschen starben in den Glutwolken der pyroklastischen Ströme, die am 2. Tag der Eruption über die Stadt hinweg strömten. Von diesem Ausbruch ist ein Augenzeugenbericht in Form von Briefen erhalten. Diese Briefe schrieb Plinius der Jüngere an den Historiker Tactius. Plinius zu Ehren werden hohe pilzförmige Aschewolken und Eruptionen von entsprechender Stärke als „Plinianische Eruption“ bezeichnet.

Ganz Pompeji stellt die Momentaufnahme einer Römischen Stadt im Augenblick ihrer Vernichtung dar. Der Vulkanausbruch brachte nicht nur Tod und Zerstörung, sondern konservierte die Trümmer für die Nachwelt. So erhielten Archäologen ein einmaliges Bild vom Leben einer Römischen Stadt. In den Öfen wurden Brote gefunden und auf den Tischen in den Häusern Eierbecher. Flüchtende Menschen rafften ihr Hab und Gut zusammen und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Nicht alle schafften dies. Unter den Opfern waren Sklaven, aber auch reiche Matronen, die versuchten ihren Goldschmuck zu retten.

Inzwischen ist Pompeji von einem neuerlichen Untergang bedroht! Fast 2000 Jahre nach dem verheerenden Vulkanausbruch, drohen die Ausgrabungen Opfer der Witterung und Umweltverschmutzung zu werden. Den Italienern fehlt Geld zur regelmäßigen Sanierung der Ausgrabungen. So ist heute ein wichtiges Gebäude der Ruinenstadt aus der Römerzeit eingestürzt: „Das Haus der Gladiatoren“. Es diente den Berufskämpfern als Treffpunkt und Trainingsstätte, bevor sie in die Arena einzogen. Vermutlich sind starke Regenfälle der letzten Tage Schuld an den Einsturz des 80 qm großen Gebäudes gewesen. Teile der Fassade stürzten auf die Via dell Abbondanza. Das Gebäude stürzte früh morgens ein, noch bevor Besucher durch die Ruinen strömten und so kamen keine Personen zu Schaden.