Sakura-jima: Vulkanausbruch verursacht Ascheregen

Update: Medienberichten zufolge wurde bei dem Vulkanausbruch ein pyroklastischer Strom generiert der eine Entfernung von ca. 1 km zurücklegte. Einige Berichte sprechen fälschlicher Weise von einem Lavastrom. Hier gibt es eine Fotostrecke verschiedener Fotografen. In diesem Zusammenhang der Hinweis auf meine Bildergalerie vom Februar.

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Um 16.31 Uhr Ortszeit  ereignete sich am Sakura-jima in Japan eine starke Explosion. Die größte Aschewolke der aktuellen Eruptionsphase stieg 5 km hoch auf und verursachte Ascheregen im 10 km entfernten Kagoshima. Dort wurde das öffentliche Leben stark beeinträchtigt. Die Sicht war so schlecht, dass Autos ihre Scheinwerfer einschalten mussten und es zu Verspätungen im Bahnverkehr kam. In unserer Facebookgruppe (Link sie rechts) wurden Fotos und ein Video einer Nachrichtensendung gepostet, auf der man das Ausmaß dieses Naturphänomens eindrucksvoll sieht.

Vulkane weltweit

Popocatepetl: die Aktivität am Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt ist in den letzten Tagen weiter rückläufig. Trodzdem kommt es zu Phasen erhöhten Tremors und gelegentlichen Explosionen. Auf der Livecam ist nachts Rotglut zu sehen. Diese stammt vermutlich vom Lavadom der im Kraterinneren wächst.

Sakura-jima: der japanische Vulkan ist in den letzten Tagen wieder recht munter. Das VAAC Tokyo verzeichnete am 24. Mai 9 explosive Ausbrüche.

Stromboli: auf der Seismik des INGV sind Signale zu erkennen, die mit Steinschlägen auf der Sciara del Fuocco assoziiert sind. Diese Steinschläge können durch Bewegungen entlang einer Störungszone hervorgerufen werden, die auch den südlichen Kraterrand destabilisiert. Inflation und Deflation durch Magmabewegungen können ebenfalls Steinschläge auslösen.

Vulkane weltweit

Ätna: der Tremor fährt Achterbahn und steigt sporadisch an. Die Ausschläge lassen strombolianische Eruptionen im Fördersystem des Neuen Südostkraters vermuten. Gestern wurden auf der LiveCam auch Asche-Exhalationen beobachtet.

El Hierro: nach den starken Schwarmbeben vom Anfang April und der darauffolgenden Ruhe, wurden in den letzten Tagen wieder vereinzelte Beben registriert. Gestern waren es 7.

Sakura-jima: nach einer Phase relativer Ruhe scheint sich unser japanischer Lieblingsvulkan wieder zu beleben. Das VAAC Tokyo registrierte gestern 4 Eruptionen, deren Aschewolken vom Radar erfasst wurden.

Tungurahua: der Vulkan in Ecuador ist weiterhin aktiv. Hoher Tremor und Ascheausstoß zeugen davon.

Sakura-jima: Vulkanische Blitze

Die Geonauten Richard, Martin und Marc hielten sich zwischen dem 21.02 und dem 26.02 am japanischen Vulkan Sakura-jima auf. Ziel der Reise war es vulkanische Blitze zu fotografieren, die sich gelegentlich bei Explosionen bilden, die viel Asche fördern. Das Auftreten dieses Naturphänomens ist noch weitestgehend unerforscht. Dass sich gerade am Sakura-jima häufiger Blitze bilden, als bei  ähnlich starken Eruptionen anderer Vulkane, liegt unserer Meinung nach an der geringen Korngröße der vulkanischen Aschen am Sakura-jima.

Die Geonauten biwakierten 5 Nächte am Fuße des Vulkans, der immer wieder starke strombolianische Eruptionen erzeugte. Lavabomben deckten die Flanke des Showa-Kraters ein und Vulkanasche stieg bis zu 2 km über den Krater auf.

Die explosiven Ausbrüche erfolgten in relativ großen zeitlichen Abstand. In 2 von 5 Nächten am Vulkan ereigneten sich keine nennenswerten Eruptionen. In den anderen Nächten konnten wir bis zu 3 Ausbrüche pro Nacht beobachten. Bei 2 von diesen Eruptionen entstanden vulkanische Blitze. Die längste Pause zwischen den Eruptionen betrug 18 Stunden. Oft kam es nach den Pausen zu einer Phase erhöhter Tätigkeit mit bis zu 5 einzelnen Explosionen. Dazwischen gab es Perioden kontinuierlicher Asche- und Dampfexhalationen. Dabei entstanden laute Geräusche wie von einem Düsentriebwerk.

In den ersten 2 Monaten des Jahres generierte Sakura-jima 220 explosive Eruptionen die vom VAAC-Tokyo registriert wurden. Damit zählt der Vulkan zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Die aktuelle Eruptionsphase begann vor 4 Jahren. Davor brach der Vulkan nur alle 2 Wochen mal aus. Auch damals mussten die Menschen auf der Halbinsel in der Bucht von Kagoshima mit einer starken Eruption rechnen, die eine Gefahr für die Anwohner darstellt. So zählt zur normalen Bekleidung der Schulkinder ein Schutzhelm. Einmal im Jahr wird der Ernstfall geprobt und eine Evakuierungsübung durchgeführt.

Vulkane weltweit

Ätna: heute Nacht war der Tremor leicht erhöht und es wurde von strombolianischen Eruptionen im Neuen Südostkrater berichtet.

Island: im Süden der Insel kam es zu mehreren Erdbeben unter den Vulkanen Katla und Torfajökull. Letzterer liegt keine 20 km von Hekla entfernt.

Sakura-jima: das VAAC Tokyo verzeichnete innerhalb von 24 Stunden 9 explosive Eruptionen des Vulkans im Süden Japans.

Vulkane weltweit: Kilauea, Popocatepetl, Sakura-jima, Shiveluch

An den Vulkanen der Welt ist einiges los!

Kilauea: der Stand des Lavasees im Pitkrater des Halemaʻumaʻu hat den höchsten Stand seit Monaten erreicht. Die Seismik ist leicht erhöht und der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 1200 Tonnen pro Tag. Am Puʻu ʻŌʻō-Krater steht Lava in 3 Schloten. Auf der Pali fließen Lavaströme, allerdings ohne den Ozean zu erreichen. Am Kilauea wird derzeit Inflation gemessen. Lava steigt im Inneren des Vulkans auf.

Popocatepetl: der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt ist weiterhin unruhig. Täglich finden mehrere explosive Eruptionen statt, die Asche bis zu 2 km über den Krater fördern. Nachts sieht man Rotglut am Krater.

Sakura-jima: der Vulkan im Süden Japans ist in den letzten Tagen besonders aktiv und produziert mehrere explosive Eruptionen am Tag. In unserer Facebookgruppe (Link siehe rechts) gibt es neue Fotos der LiveCams.

Shiveluch: auf Kamtschatka gab es wieder einmal einen Vulkanausbruch. Der Domvulkan Shiveluch eruptierte eine Aschewolke, die mehrere Kilometer hoch aufstieg.

Sakura-jima: größere Explosion

Heute ereignete sich am japanischen Vulkane Sakura-jima auf Kyushu ein größerer explosiver Vulkanausbruch, als es sonst an diesem daueraktiven Vulkan üblich ist. Die Eruption erfolgte auch nicht aus dem Krater Showa-dake, sondern aus dem Minami-dake. Auf einem youtube Video sieht man, wie eine Aschewolke mehrere Kilometer hoch aufsteigt und Lavabomben die Vulkanflanken eindecken.
Sakura-jima zeigt sich seit Anfang des Jahres von seiner besonders aktiven Seite. Die alltäglichen Eruptionen sind häufig von vulkanischen Gewittern begleitet.

Sakura-jima: der Kirschblüteninsel-Vulkan

Die Geonauten Richard, Martin und Marc machten sich am 04.04.2012 auf den Weg nach Japan. Ziel war der Vulkan Sakura-jima, der sich seit einigen Wochen in einer Phase erhöhter Daueraktivität befand. Mehrmals wöchentlich wurde von starken strombolianischen Eruptionen berichtet, die Lavabomben bis zu 2 Kilometern weit schleuderten. Aschewolken stiegen bei diesen Gelegenheiten bis zu 2,5 Kilometer hoch auf.
Als wir uns im Landeanflug auf Kagoshima befanden, passierten wir den Vulkan, aus dessen Nebenkrater eine kleine Dampfwolke aufstieg. Mir kam der Gedanke, dass wir eigentlich durch eine Zone mit erhöhter Aschekonzentration fliegen mussten, in der sich weitaus mehr Vulkanasche befand, als zu Zeiten der Eyjafjallajökull-Eruption über Europa. Damals war der Luftraum für mehrere Tage gesperrt. Hier schien es niemanden zu kümmern und eine Gefährdung des Flugverkehrs schien niemand zu befürchten. Dabei erwies sich der Sakura-jima als wahre Drecksschleuder: als wir gelandet waren sahen wir vom Flughafen aus, wie eine mächtige Aschewolke aufstieg und direkt in die Anflugschneise driftete, die wir vor wenigen Minuten passiert hatten.
Entsprechen euphorisch machten wir uns auf den Weg zum Vulkan. Noch immer stieß der Sakura-jima kleine Aschewolken aus, mit dem Ergebnis, dass der Krater nur bedingt sichtbar war. Also gingen wir erst einmal in den nächsten Familiy-Supermarkt und kauften unser Abendessen. Es gab eine Reihe abgepackter Gerichte aus Hühnerfleisch, Reis und Sushi die man sich bei Bedarf in der bereitstehenden Mikrowelle aufwärmen konnte. Die Kommunikation mit den freundlichen Japanern gestaltete sich schwierig und beschränkte sich auf Gebärdensprache, was aber irgendwie funktionierte.
Nach dem Abendessen postierten wir uns am Fuße des Vulkans und hofften auf nächtliche Vulkanausbrüche, doch außer Ascheexhalationen tat sich nichts. Erst am nächsten Morgen manifestierten sich 2 mittelstarke strombolianische Eruptionen. Die Explosionen schleuderten Lavabomben auf den Hang des Krater-Kegels. Den Rest des Tages hüllte sich Sakura-jima wieder in Asche. Daran änderte sich in den folgenden 36 Stunden wenig. Erst nach Ablauf dieser Frist ereigneten sich 2 weitere Explosionen, die im Abstand von ca. 40 Minuten folgten. Diesmal wurde fast die gesamte Flanke des Vulkankegels unterhalb des Kraters mit Lavabomben eingedeckt.
Wieder verfiel der Vulkan in ein Stadium permanenter Ascheexhalation. Nächtliche Ausbrüche nennenswerter Intensität blieben aus, vor allem wurde sehr wenig glühendes Material gefördert. Erst am letzten Abend zeigte sich Sakura-jima etwas munterer: in der aufsteigenden Asche manifestierten sich einige vulkanische Blitze, die Martin erfolgreich auf den Chip bannte. Auch leichte strombolianische Eruptionen waren zu beobachten. Nach 6 Nächten am Vulkan verpackten wir unsere eingestaubte Ausrüstung wieder und machten uns auf den Heimweg. Wenige Tage nach unserer Heimkehr zeigte sich Sakura-jima wieder von seiner aktiveren Seite und produzierte auch nachts einige stärkere Explosionen.

Vulkane weltweit: Tungurahua und Sakura-jima

Tungurahua: der Vulkan in Ecuador ist seit Montagabend wieder stärker aktiv. Es ereigneten sich einige explosive Eruptionen und Vulkanasche regnete auf El Manzano und Chonglontus nieder.

Sakura-jima: am Vulkan auf der japanischen Insel Kiushu manifestierte sich gestern wieder ein etwas stärkerer Vulkanausbruch als üblich.