Vulkan Sangay emittiert hohe Wärmestrahlung am 30. März

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Sangay mit starker Wärmestrahlung – Zahlreiche Explosionen detektiert

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und hat möglicherweise seine Eruptivität gesteigert. Ein Indiz hierfür liefert die Emission einer sehr hohen Wärmestrahlung mit einer Leistung von fast 2500 MW, die via Satellit detektiert und bei MIROVA angezeigt wird. Das zuständige Institut IG meldete gestern, dass glühende Lava durch die Schlucht auf der Südostflanke abgeht und bis zu 1800 m unterhalb des Kraters fließt. In anderen Berichten ist zu lesen, dass die glühende Lava fast die Basis des Vulkans erreicht hat. Außerdem ist der Sangay explosiv tätig und erzeugt vulcanianische Eruptionen, die laut VAAC Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6400 m aufsteigen lassen. Zuletzt wehte der Wind in Richtung Westen und ließ die Aschewolken dorthin driften. Sie konnten mittels Radar über 120 Kilometer weit verfolgt werden. Es kam zu leichten Ascheniederschlägen in bewohntem Gebiet.

Die Vulkanologen vom IG berichten, dass gestern 479 seismische Explosionssignale aufgezeichnet wurden. Dampfwolken sollen eine Höhe von mehr als 10.000 m über dem Meeresspiegel erreicht haben.

Lahare blieben aus, obwohl es zeitweise regnete. Generell stellen Schlammströme ein Problem dar, da sie Bachläufe verstopfen und aufstauen können. So verändert sich mit der Zeit der Lauf der Gewässer, was Einfluss auf das gesamte Ökosystem haben kann.

Der Sangay ist Teil des ecuadorianischen Andengürtels und liegt in der Provinz Morona-Santiago. Der Vulkan ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche und seine beeindruckende Höhe von etwa 5.230 Metern über dem Meeresspiegel. Er liegt am Ostrand der Anden und entwässert in Richtung des Amazonasbeckens. Um den Sangay herum gibt es ein ausgedehntes Schutzgebiet und natürlich eine Sperrzone, denn aufgrund der Aktivität ist eine Besteigung des Vulkans verboten.

Der Sangay ist nicht der einzige aktive Vulkan in Ecuador, denn hier ist noch der Reventador tätig. Das VAAC meldet Vulkanasche in 4600 m Höhe. Die Aschewolke driftet jedoch bei weitem nicht so weit wie die des Sangay.

Sangay mit Aschewolken und Schuttlawinen am 8. März

Sangay eruptiert Vulkanasche bis auf 7300 m Höhe – Hohe Thermalstrahlung detektiert

In Ecuador ist nicht nur der La Cumbre auf den Galapagosinseln aktiv, sondern auch der Sangay auf dem Festland. Das VAAC registrierte Aschewolken vom Sangay, die gestern bis auf eine Höhe von 7300 m aufstiegen und in Richtung Südwesten drifteten. Die Vulkanologen vom IGPEN bestätigten die Eruptionen und schrieben in einer Notiz, dass Vulkanasche bis zu 2100 m über Kraterhöhe aufgestiegen war. In Ortschaften der Provinz Chimborazo kam es zu Ascheniederschlägen.

Heute detektiert MIROVA heute eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 155 MW. Sie stammt von glühendem Material, das bis auf ein Höhenniveau herabsteigt, das sich 1800 m unterhalb des Kraters befindet. Ob es sich hier um glühende Schuttlawinen handelt oder um einen Lavastrom, bleibt zunächst unklar. Aus den Meldungen der Vulkanologen geht auch hervor, dass das seismische Netzwerk innerhalb von 24 Stunden 453 Explosionssignale aufgezeichnet hat. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 662 Tonnen am Tag. Aufgrund dieser Daten gehe ich davon aus, dass es sich bei der Lava auf der Vulkanflanke eher um glühende Schuttlawinen handelt als um einen längeren Lavastrom. Es ist nicht auszuschließen, dass vom Krater eine kurze Lavazunge ausgeht, die im oberen Bereich der Flanke unterwegs ist und von ihrer Front Schuttlawinen abgehen lässt.

Die Vulkanologen weisen auf die Gefahr hin, dass Lahare entstehen könnten. Doch obwohl es zu leichten Niederschlägen kam, bildeten sich in den letzten Tagen keine Schlammströme.

Beim Sangay handelt es sich um einen mehr als 5230 m hohen Stratovulkan, der in den östlichen Anden liegt. Er ist Teil des Nationalparks Sangay, eines UNESCO-Weltnaturerbes.

La Cumbre auf Galapagos bleibt aktiv

Beim Eingangs erwähnten La Cumbre handelt es sich ebenfalls um einen Vulkan, der in einem Schutzgebiet der UNESCO liegt. Gestern wurde ein neues Copernicus-Satellitenbild veröffentlicht, das den Lavastrom zeigt, der seit dem Wochenende unterwegs ist. Er hat ca. die Hälfte des Weges zur Küste zurückgelegt. Das Bild zeigt allerdings nicht den weitesten Vorstoß der Lava, doch es sieht nicht so aus, als hätte sie den Ozean erreicht gehabt, wie es einige Fotos nahelegten, die in sozialen Medien geteilt wurden. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um alte Bilder.

Vulkan Sangay mit Lavastrom am 19.02.24

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Strombolianisch

Sangay emittiert starke Wärmestrahlung – Lavastrom fließt über Vulkanflanke

Der ecuadorianische Vulkan Sangay ist effusiv aktiv und eruptiert einen Lavastrom, der auf der Südostflanke des Vulkans unterwegs ist. Nachdem sich die Wolken gestern Nachmittag lichteten, konnten die Vulkanologen vom IG feststellen, dass sich die Lavafront auf einem Höhenniveau bewegt, das sich 1400 m unterhalb des Kraters befindet. Nachdem mehrere Tage lang aufgrund des schlechten Wetters keine Daten zur Wärmestrahlung eingingen, gab es dann heute Nacht eine Messung, die zeigte, dass der Sangay eine hohe Wärmestrahlung mit 175 MW Leistung emittiert. Das schlechte Wetter war wohl auch der Grund, warum das VAAC in den letzten fünf Tagen keine Aschewolken mehr meldete, die vom Sangay eigentlich ausgehen sollten. Die Satelliten konnten die Asche durch die Bewölkung hindurch offenbar nicht detektieren, denn seismische Explosionssignale gab es genug. Gestern wurden vom seismischen Netzwerk 266 Explosionen registriert. Der Sangay ist also nach wie vor auch explosiv tätig.

Das schlechte Wetter behindert nicht nur die Sicht auf den Vulkan, sondern der Regen erhöht auch die Gefahr, dass Lahare entstehen. Aktuell war das nicht der Fall, doch generell besteht am Sangay ein hohes Risiko dafür, und so warnt das IG ständig vor dem latent hohen Gefahrenpotenzial für den Abgang von Schlammströmen und Muren. Auch Gerölllawinen treten am Vulkan häufig auf. Die Abgänge bedrohen nicht nur direkt Menschen, die am Vulkan unterwegs sind, sondern bringen viel Material in Flussläufe ein, die sich dadurch verändern können. Im Extremfall entstehen Deiche, hinter denen sich Wasser anstaut. Brechen diese Deiche drohen Flutwellen, die ganze Ortschaften an den Flussufern gefährden können.

Der 5230 m hohe Vulkan Sangay liegt in einem niederschlagsreichen Gebiet im Osten der Anden, dort, wo das Gebirge an das Amazonasbecken grenzt, in das er auch entwässert. Die einzigartige Lebewelt, die sich am Fuß des Vulkans ausbreitet, ist in einem Nationalpark geschützt.

Sangay mit hoher Thermalstrahlung am 20.01.24

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Strombolianisch

Sehr hohe Thermalstrahlung am Sangay – Lavastrom möglich

Vom ecuadorianischen Andenvulkan Sangay geht heute eine sehr hohe Thermalstrahlung aus. MIROVA zeigt eine Leistung von 1620 MW an. Das ist der zweithöchste Wert innerhalb eines Jahres. Sehr wahrscheinlich wird die Thermalstrahlung von einem Lavastrom emittiert, der durch die Scharte auf der südöstlichen Vulkanflanke abgeht. In der letzten Mitteilung des zuständigen Observatoriums IG heißt es, dass der Vulkangipfel in den Wolken hing, dass aber glühende Lava in der Schlucht unterhalb der Wolkenecke zu sehen sei. Unklar bliebt, ob es sich um einen Lavastrom handelte, oder um glühende Gerölllawinen. Die Rotglut wurde auf einem Höheniveau 1200 m unterhalb des Kraters ausgemacht.

Darüber hinaus wurden 218 seismische Eruptionssignale innerhalb von 24 Stunden detektiert. Der Vulkan ist also auf jeden Fall auch explosiv tätig. Das VAAC brachte dementsprechend VONA-Warnungen heraus, nach denen Vulkanasche eine Höhe von 5800 m erreicht und in Richtung Westen drift.

Die Vulkanologen halten ihre Warnung vor Laharen aufrecht, die im Falle starker Niederschläge entstehen können und dann die Flussläufe am Fuß des Vulkans unsicher machen. Um den Gipfel des Kraters gibt es eine mehrere Kilometer durchmessende Sperrzone. Die Alarmstufe steht auf „Gelb“.

Das IG brachte nicht nur ein Update zum Sangay heraus, sondern thematisierte auch den Reventador. Hier wurden 24 seismische Eruptionssignale aufgefangen. Dazu gesellten sich 9 langperiodische Erdbeben. Die letzten VONA-Warnungen stammen vom 16. Januar, als Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m festgestellt wurde.

Die Vulkane Ecuadors waren früher beliebte Ziele von Vulkanspottern und Bergsteigern, allerdings nahm die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Staat in den letzten Jahren deutlich ab. Drogenhandel und Bandenkriege dominieren spätestens seit den Lockdowns der Coronapandemie das Straßenbild. Zuletzt machten Gefängnisrevolten Schlagzeilen. Es wurde der Ausnahmezustand ausgerufen und das Militär greift nun in das Geschehen ein. Keine schönen Voraussetzungen für Vulkanreisen, die zudem aufgrund explodierter Flugkosten sehr teuer geworden sind. Alles in allem haben Weltenbummler in den letzten Jahren aufgrund geopolitischer Unruhen und Kriege viele frühere Reiseländer verloren. Ein bedauerlicher, aber vorhersehbarer Umstand. Eine baldige Besserung kann ich nicht erkennen, zumal Umweltprobleme, Ressourcenmangel und die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer werden und so Konflikte angeheizt werden.

Sangay mit thermischer Anomalie am 06.01.23

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Strombolianisch

Sangay emittiert hohe Wärmestrahlung – Zahlreiche Explosionen

Der ecuadorianische Vulkan Sangay ist weiterhin aktiv und emittierte heute sogar eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 550 MW. Sie geht vom Kraterbereich des Vulkans aus und wurde von MODIS / MIROVA um 3:05 UTC detektiert. Erstaunlicherweise detektiert das VAAC zuletzt am 2. Januar Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 6700 m aufstieg. Doch aus Berichten des IG geht hervor, dass es weiterhin zu zahlreichen Explosionen kommt, die Aschewolken bis zu 800 m über Gipfelhöhe aufsteigen lassen. Im Wochenverlauf steigerte sich diese strombolianische Aktivität deutlich und gestern wurden 241 Eruptionen registriert. Sie förderten nicht nur Vulkanasche, sondern auch glühende Tephra, die durch die Scharte auf der Südostflanke des Vulkans rollten. Dabei erreichten sie das 1800 m Höhenniveau. Durch diese Scharte flossen auch immer wieder zähe Lavaströme, von deren Fronten pyroklastische Dichteströme abgingen. Die aktuell hohe Wärmestrahlung könnte auf die Bildung eines neuen Lavastroms hindeuten. Sie kann aber auch durch die Akkumulation glühender Tephra im Krater stammen, besonders, wenn die Eruptionen schnell hintereinander folgen.

Generell stellen Lahare ein Problem am Sangay da, die meistens während der Regenzeit entstehen und durch die Flüsse am Fuß des Vulkans fließen. So wurden in den letzten Jahren mehrmals Flüsse aufgestaut und umgeleitet. Die Trinkwasserqualität leidet unter dem Eintrag des vulkanischen Materials ebenfalls. Doch obwohl es in den letzten Tagen zu Niederschlägen kam, reichten sie nicht aus, um Schlammströme zu generieren.

Die Alarmstufe des Sangays steht weiterhin auf „Gelb“. Eine Besteigung des Gipfelbereichs ist verboten. In ruhigen Zeiten ist eine Besteigung des 5230 m hohen Andenvulkans sehr beliebt. Allerdings bedarf es einiges an Kondition, um sich in diesen Höhen die steilen Hänge hochzuquälen. Selbst bei geringer vulkanischer Aktivität ist das Besteigen der Flanken gefährlich, da oft Schuttlawinen ausgelöst werden.

Vulkan Sangay am 18.11.23

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Sangay mit Explosionen und hoher Wärmestrahlung – Glühende Lava ist unterwegs

Seit meinem letzten Update zum Sangay in Ecuador ist schon einige Zeit verstrichen, was nicht daran liegt, dass der Vulkan nicht mehr aktiv wäre, sondern daran, dass meine Kapazitäten von den Vorgängen auf Island und in der Campi Flegrei gebunden waren. Heute jedoch gab es wieder eine außergewöhnliche Wärmestrahlung, die bei MIROVA angezeigt wird. Sie emittiert eine Leistung von 509 MW. Sie stammt wahrscheinlich von einem Lavastrom in einer Schlucht auf der südöstlichen Vulkanflanke. Das FIRMS-Satellitensystem zeichnete in den letzten 36 Stunden insgesamt 81 thermische Anomalien auf. Im letzten IGPN-Bericht von gestern war noch allgemein die Rede von glühendem Material, das auf der Vulkanflanke unterwegs ist. Das Material stieg 1800 Höhenmeter ab. Dabei kann es sich natürlich auch um glühende Schuttlawinen handeln. Darüber hinaus ist der Sangay explosiv aktiv und fördert Aschewolken, die bis zu 2000 m über der Kraterhöhe aufsteigen, was laut VAAC einer Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel entspricht. Der Wind verfrachtet die Vulkanasche in Richtung Westen. Gestern wurden 495 seismische Explosionssignale von den Vulkanologen gemeldet.

In Bezug auf Gase wurde im MOUNTS-System eine Menge von 280,7 Tonnen Schwefeldioxid (SO2) am 16.11.2023 um 13:10 Uhr gemessen.

Im Bereich des Vulkans wurden Regenfälle verzeichnet, die jedoch nicht zu Schlamm- und Murgängen geführt haben. Bei starken Regenfällen besteht jedoch das Potenzial, dass diese das angesammelte Material mobilisieren und Schlamm- sowie Geröllströme erzeugen, die die Hänge des Vulkans hinabfließen und in benachbarte Flüsse gelangen könnten. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „Gelb“ und es gibt Zugangsbeschränkungen.

Der Vulkan Sangay befindet sich im östlichen Teil der ecuadorianischen Anden und ist Teil des Sangay-Nationalparks. Seine abgelegene Lage und die schwierige Zugänglichkeit gestalten Überwachung und Forschung oft schwierig.

Vulkan Sangay am 27.08.23

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Starke thermische Anomalie und Aschewolken am Sangay

In Ecuador bleibt der Sangay aktiv und emittiert eine starke thermische Strahlung, die bei MIROV angezeigt wird: Während sie gestern eine Leistung von 557 MW hatte, liegt der Wert heute bei 324 MW. Auf einem Satellitenfoto der letzten Woche erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie. Die Strahlung geht vom Südkrater aus und wird mit dem Wachstum eines Lavadoms in Verbindung stehen. Temporär ist ein zäher Lavastrom unterwegs, der durch eine Scharte auf der Südflanke des Vulkans unterwegs ist. Von seiner Front gehen Schuttlawinen aus rotglühenden Lavablöcken ab. Sie rollen bis auf einer Höhe von 1000 m unter dem Krater. Darüber hinaus kommt es zu Explosionen, bei denen Vulkanasche bis zu 2800 m über dem Krater aufsteigt. Diese Beobachtungen der ortsansässigen Vulkanologen vom IGPN gehen einher mit den VONA-Warnungen, denn die Satelliten registrieren Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Ähnlich wie am Popocatepetl (siehe unten) driftet die Asche mit dem Wind und verteilt sich über ein großes Areal. Die Driftrichtung ist Westen. Ascheniederschlag wird aus den Gemeinden der Provinz Chimborazo gemeldet, insbesondere aus Cebadas im Kanton Guamote. Neben den Aschewolken erzeugt der Sangay eine große Anzahl schwächerer Explosionen, deren seismische Signale von den Seismometern registriert werden. Gestern wurden 943 dieser Signale festgestellt.

Die Katastrophenschutzbehörde warnt vor der Möglichkeit, dass es zur Entstehen von pyroklastischen Strömen und Lahars kommen kann. Besonders Lahars stellen am Sangay ein großes Problem dar. Die Schlammströme transportieren große Lavabrocken und Baumstämme. Das Material wird in den Flussbetten am Fuß des Vulkans abgelagert und verändert die Flussläufe. Dadurch kann es vermehrt zu Überflutungen kommen, von denen Gemeinden stromabwärts betroffen sind. Der Sangay entwässert in Richtung Amazonas.

Der Reventador ist ein weiterer aktiver Vulkan in Ecuador. Von ihm steigt Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4700 m auf. Während der Alarmstatus des Sangay nur auf „gelb“ steht, befindet sich die Alarmstufe am Revantador auf „orange“. Bis Anfang Juli war der ecuadorianische Vulkan Cotopaxi ebenfalls aktiv und eruptierte Aschewolken, doch in den letzten Wochen hat die Tätigkeit hier stark nachgelassen.

Vulkan Cotopaxi – News am 31.05.23

Cotopaxi mit Aschewolken und Inflation

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

Der Cotopaxi stößt ebenfalls Aschewolken aus, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufsteigen und in Richtung Nordwesten verfrachtet werden. Das IGPN meldete Aschewolken in 500 m Höhe über dem Kraterrand. Auf dem zugehörigen Bild erkennt man, dass die Asche vom starken Wind niedergedrückt worden ist.

Interessant sind auch die Daten aus dem jüngsten Bulletin zum Cotopaxi, das am 29. Mai erschien. Demnach ist der Vulkan seit 7 Monate aktiv. Die vorherige Tätigkeitsperiode im Jahr 2015 dauerte nur 4 Monate. Seit Ende Februar fluktuieren die geophysikalischen Parameter, was man auch an den Ausbrüchen des Vulkans sieht. Von März bis Mai gab es 40 stärkere Explosionen, bei denen Vulkanasche bis zu 2600 m über Kraterhöhe aufstieg und in zwei Regionen Ascheregen auslösten. Die Deformation des Vulkans hat sich verlangsamt, doch in den letzten Maitagen verstärkte sich die Bodenhebung infolge von Magmeninflation wieder. Auf lange Sicht betrachtet, bezeichnen die Vulkanologen die Inflation als stabil und die Bodenhebung beträgt 2 mm im Monate. Weiterhin hoch ist der Schwefeldioxid-Ausstoß, während die Seismizität und der vulkanische Tremor rückläufig sind. Doch es gibt immer noch vulkanisch-bedingte Erdbeben mit niedrigen Frequenzen, die auf Fluidbewegungen im Vulkan hindeuten.

Die Forscher vom IGPN resümieren, dass auf der Grundlage der im Bulletin dargestellten Informationen, einige Überwachungsparameter einen leichten Anstieg und andere eine abnehmende Tendenz zeigen. In Anbetracht der schwankenden Merkmale der eruptiven Prozesse wurde die Aktivität des Vulkans Cotopaxi als mäßig eingestuft, mit einem gleich bleibenden Trend sowohl im Inneren als auch an der Oberfläche. Die gemeinsame Analyse der verschiedenen Überwachungsparameter zeigt, dass die jüngste Aktivität auf das Vorhandensein eines kleinen Magmakörpers im Inneren des Vulkankanals zurückzuführen ist, der für die SO2- und Ascheemissionen verantwortlich ist. Die aktuelle Eruptionsperiode dauert von Oktober 2022 bis Mai 2023 (ca. 7 Monate) und übertrifft damit die viermonatige Eruptionsphase von August bis November 2015. Allerdings ist die Intensität der aktuellen Eruptionsperiode sowohl bei den Gas- als auch bei den Ascheemissionen wesentlich geringer als damals.

In Ecuador ist nicht nur der Cotopaxi aktiv sondern auch der Sangay.

Pyroklastische Ströme am Sangay

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

In den letzten Tagen gingen mehrere Pyroklastische Ströme am ecuadorianischen Vulkan Sangay ab. Sehr wahrscheinlich gingen sie von der Front eines Lavastroms aus, der aktuell wieder über der Südostflanke des Vulkans fließt und zeitweise für starke thermische Anomalien verantwortlich ist. Diese erreichten Werte von gut 500 MW Leistung. Außerdem kam es zu mehreren Ascheeruptionen. Heute lösen sie 2 VONA-Warnungen aus, nach denen die Aschewolken bis auf 6100 m Höhe aufstiegen und in Richtung Nordwesten drifteten. In einigen Gemeinden kam es zu Ascheniederschlag.

Die Vulkanologen vom IGPN berichteten gestern von 600 seismischen Eruptionssignalen und einem pyroklastischem Strom. Außerdem warnen sie eindringlich vor Laharen. Die Schlammströme entstehen, wenn starke Regenfälle auftreten und sich abgelagerte Vulkanasche mit Wasser vermischt. In den letzten Tagen gab es aber keine nennenswerten Niederschläge in der Region.

Vulkan Sangay – News am 22.04.23

Sangay eruptiert Vulkanasche bis auf 13.000 m Höhe

Am Sangay in Ecuador gab es heute eine Eruption, die größer als die Üblichen war und Vulkanasche bis auf einer Höhe von 13.000 Metern aufsteigen ließ. Die Aschewolke driftete in südwestlicher Richtung. In der zugehörigen VONA-Meldung heißt es, dass der Wind drehen können. Damit würde sich die Asche über ein noch größeres Gebiet verteilen. Laut einer Mitteilung des Instituts IGPEN stieg die Asche gut 8000 m über dem Krater auf.

Seit mindestens 3 Tagen wurde keine größere thermische Anomalie mehr detektiert, es könnte sein, dass der Lavastrom inaktiv geworden ist.