El Hierro: Vulkanausbruch wird wahrscheinlicher

In der Nacht zum 28.09 verstärkte sich die seismische Tätigkeit auf El Hierro so sehr, dass ca. 50 Häuser in der Bucht von El Golfo evakuiert werden mussten. Der Grund hierfür war eine hohe Steinschlaggefahr. Mittlerweile hat sich nicht nur die Stärke der Beben vergrößert, sondern deren Epizentrum hat sich in den Süden verlagert.

El Hierro ist mit einer Fläche von 268 Quadratkilometern und ca. 10.500 Einwohnern die kleinste der Kanarischen Inseln. Sie hat die Form eines „Y“, da sie am Schnittpunkt dreier Spaltensystem im Meeresgrund entstand. Die Insel ist quasi ein großer Schildvulkan, der zum Teil erodiert ist. Die Epizentren der seismischen Aktivität liegen unter dem Nebenvulkan Tanganasoga, welcher im Tal El Golfo liegt und mit 1364 m Höhe der größte Einzelberg der Insel ist.

El Hierro: Alarmstufe „gelb“!

Die Behörden der Kanarischen Insel „El Hierro“ haben nun die Warnstufe „gelb“ ausgerufen, nachdem in der Vorwoche über 900 Beben registriert wurden. Drei dieser Erdbeben konnte man spüren. Seit Beginn der seismischen Aktivität, unter der Nordflanke des Inselvulkans am 16. July, wurden insgesamt mehr als 7200 Beben registriert. Zudem wird seit einigen Wochen eine Aufblähung der Vulkanflanke gemessen.
Die Schwarmbeben finden ihren Ursprung in Magmabewegungen im Untergrund. Das Magma befindet sich in einer Tiefe zwischen 10 – 12 km.

Alarmstufe „gelb“ bedeutet, dass ein Vulkanausbruch mittelfristig möglich ist. Die Wissenschaftler des IGN schätzen die tatsächliche Wahrscheinlichkeit eines Ausbruches mit 10% ein. Trotzdem sei es notwendig die Bevölkerung zu Informieren und Pläne für den Notfall zu diskutieren.

Neue Schwarmbeben auf Island

In den letzten 24 Stunden ereigneten sich besonders heftige Schwarmbeben unter dem Reykjanes-Rücken. Das Epizentrum der Beben liegt ca. 20 km südöstlich der Hauptstadt Reykjavik. Die meisten Beben in dieser tektonisch instabilen Zone hängen im Zusammenhang mit der Öffnung des Mittelatlantischen Rückens und den dadurch bedingten Störungszonen durch Island. Zudem ereigneten sich unter der Katla weitere Beben, die sich nun nicht mehr in der Caldera konzentrieren, sondern zunehmend auch am Eisrand im Südwestend es Gletschers Myrdalsjökull.

Katla: Schwarmbeben als Zeichen eines bevorstehenden Vulkanausbruches?

In den letzten Tagen und Wochen war es unter dem subglazialen Vulkan Katla seismisch sehr unruhig. Immer wieder kam es zu Schwarmbeben, so auch in den letzten 24 Stunden. Zudem registriert das Geophon von Jón Frimann harmonsichen Tremor unter dem Vulkan. Dieser Tremor wird im Allgemeinen durch Fluidbewegungen im Untergrund ausgelöst. Die Wissenschaftler der Universität Reykjavik sind der Meinung, dass es sich bei diesem Fluid derzeit wahrscheinlich nicht um Magma, sondern um Wasser handelt. Ob es sich bei diesem Wasser um Thermalwasser, oder um Schmelzwasser des Gletschers Mýrdalsjökull handelt ist nicht klar. Gestern stiegen die Wasserpegel der Gletscherflüsse leicht an, was auf einen erhöhten Wärmefluss unter Vulkan und Gletscher hindeuten kann.

So bleibt die Situation auf Island derzeit spannend, ein Vulkanausbruch der Katla scheint aber trotz hoher Seismik nicht unmittelbar bevor zu stehen.

Schwarmbeben: drohen Vulkanausbrüche von Katla und Cheb?

In den letzten Tagen kam es zu Schwarmbeben unter dem isländischen Vulkan Katla und dem tschechischen Cheb-Becken an der Grenze zu Bayern. In beiden Lokationen gab es auch einzelne Beben die eine Magnitude größer als 3 hatten.

Während ich die Wahrscheinlichkeit für eine Eruption der Katla innerhalb eines Jahres als relativ hoch einschätze, wird es im Cheb-Becken wahrscheinlich nicht so schnell einen Vulkanausbruch geben. Vor 4 Jahren arbeitete ich dort mit Forschern vom GFZ-Potsdam zusammen, die meinten, dass dort zwar magmatische Aktivität im Untergrund stattfinde, diese sich aber noch in der unteren Erdkruste abspiele. Neben den Schwarmbeben steigt dort vermehrt Kohlendioxid auf, dass Quellen zum sprudeln bringt.

Vielen Dank für die Postings der letzten Tage, die mich auf die Beben im Cheb Becken aufmerksam machten.

Kilauea: Schwarmbeben und Lavaseen

Gestern wurde am Kilauea ein Schwarmbeben mit 15 Events registriert. Leichte Magma-Inflation geht weiter und im Pu`u `O`o-Krater und im Halema`uma`u-Krater sind Lavaseen aktiv.

Der Lavasee im Pu`u `O`o-Krater ist derzeit besonders interessant, da sich der Boden unter dem Krater leicht aufwölbt. Das eigentliche See-Becken ist fast voll und wird demnächst möglicherweise den restlichen Kraterboden überfluten und durch eine Depression im Ringwall des Kraters auslaufen. Gestern füllten sich schon einige tiefere Stellen im Krater mit Lava.

Außerhalb der Krater ist derzeit keine Lava am Kilauea unterwegs, einen „ocean entry“ gibt es derzeit nicht. Für Touristen sind die Kraterseen offiziell nicht zu besichtigen, es sind nur Überflüge per Heli gestattet.

El Hierro: Schwarmbeben auf der Kanaren-Insel

Seit dem 17. Juli wird auf der Kanarischen Insel „El Hierro“ eine erhöhte seismische Aktivität verzeichnet. Eilig wurde ein neues Netzzwerk an Seismometern installiert, um die Erschütterungen genauer interpretieren zu können. Das Epizentrum der Schwarmbeben konzentriert sich im Nordwesten der Insel, genauer, auf der Steilflanke des Tales von „El Golfo“. Dieses Tal hat die Form eines Amphitheaters und entstand vor ca. 50.000 Jahren bei einem gigantischen Hangrutsch, der vermutliche einen 100 m hohen Tsunmai auslöste.

„El Hierro“ ist die südwestlichste und kleinste der Kanarischen Inseln. Der gleichnamige Schildvulkan eruptierte zuletzt vor mehr als 200 Jahren. Auf der Vulkaninsel gibt es ca. 500 Vulkankegel (Schlackenkegel, bzw. Parasitärkrater) und überbietet damit sogar das Vulkanfeld der „Montañas del Fuego“ auf Lanzarote bei weitem.

Im allgemeinen gelten Schwarmbeben als Anzeichen für Fluidbewegung im Untergrund. Ob es tatsächlich zu einem Vulkanausbruch kommen wird ist derzeit ungewiss.

Katla: Schwarmbeben als Anzeichen eines baldigen Ausbruches?

Update 09.07.2011: Die Bebentätigkeit unter der Katla hält weiterhin an, zudem ist ein leichter sprunghafter Anstieg des Tremos zu verzeichnen. Der Sprung in der Grafik könnte ein Hinweis auf eine Fraktur sein.

Unter dem subglazialen Vulkan Katla auf Island bebet die Erde. Heute Abend hat es Schwarmbeben in der Caldera des Vulkans unter dem Gletscher Myrdalsjökull gegeben. Schwarmbeben können ein Anzeichen für Magmabewegung im Untergrund sein. Nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im letzten Jahr, blicken Vulkanologen mit Spannung in Richtung Katla. Hier wird ein Vulkanausbruch in nächster Zeit erwartet, genauso wie am nur 40 km entfernten Vulkan Hekla.

Wann genau es zu einem Ausbruch kommen wird, ist ungewiss. Statistisch gesehen sind beide Vulkane überfällig und voll geladen. Vor dem Ausbruch des Eyjafjallajökulls kam es ca. 3 Moante lang zu häufigen Schwarmbeben. Bei der Hekla beträgt die Vorwarnzeit durch Seismik meistens nur 90 Minuten.

Seismik auf Island

Nachdem es in den vergangenen Wochen unter Island relativ ruhig war bebt dort nun die Erde wieder verstärkt. Schwarmbeben ereigneten sich heute Nordöstlich der Askja. Immerhin 4 Beben waren es unter dem Gletscher Myrdalsjökull mit dem subglazialen Vulkan Katla. Diese Erdbeben sollen nicht als direkte Anzeichen bevorstehender Vulkanausbrüche angesehen werden, dennoch zeugen sie von der tektonischen und magmatischen Aktivität des Mittelatlantischen Rückens.