3 Seebeben im Pazifik

Der Pazifische Feuergürtel wurde in den letzten Stunden von 3 starken Erdbeben mit Magnituden über 6 erschüttert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 6,4 und ereignete sich östlich der South Sandwich Inseln. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es gab mehrere Nachbeben. Wenig später bebte die Erde entlang des Southern East Pacific Rise. Hier betrug die Magnitude 6,3. Die Tiefe des Bebens lag in 30 km. Das 3. Beben manifestierte sich bei den Salomonen. Dieses Erdbeben hatte die Magnitude 6,2. das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Starke Seebeben können Tsunamis auslösen, welche die Küsten weit entfernter Länder bedrohen.

USA: Erdbeben vor Oregon

Vor der Küste des US-Bundesstaates Oregon gab es mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnituden 4,5 und lag in 10 km Tiefe. Die Beben sind interessant, weil sie sich an einer Störungszone ereigneten, welche weiter südlich in die San Andreas Verwerfung übergeht. In dieser Gegend mit einer komplexen Tektonik könnten sich starke Erdbeben mit katastrophalen Folgen ereignen.

Kalifornien: Erdbeben im Norden und Süden

Eine Reihe schwacher Erdbeben ereigneten sich auch im Norden und Süden Kaliforniens. Die Beben hatten Magnituden kleiner als 3 und lagen zum Teil in geringen Tiefen. Auch diese Erdbeben manifestierten sich entlang der San Andreas Verwerfung. Es scheint viel Bewegung in den Störungszonen entlang der US-Westküste zu sein. Seismologen rechnen schon seit Jahren mit einem Big Bang entlang der kontinentalen Naht. Diese zählt ebenfalls zum „Pazifischen Feuergürtel“, der ebenfalls auf dem Namen „Bebengürtel“ hören könnte. Ein starkes Erdbeben in den Metropolen San Francisco, Los Angeles, oder San Diego hätte katastrophale Folgen. Doch die Kalifornier werden noch von anderen Naturkatastrophen bedroht, etwa von der lang anhaltenden Dürre und den damit zusammenhängenden Waldbränden. 

Erdbeben weltweit

In den letzten 24 Stunden ereigneten sich einige interessante Erdbeben, die ich Euch nicht vorenthalten möchte: Das Stärkste hatte eine Magnitude von 7,7 und ereignete sich unter der Wasserwüste des Pazifischen Ozeans bei den Northern Mariana Islands. Auf dem ersten Blick riecht dass schwer nach einem Tsunami, doch da sich das Hypozentrum in 267 km Tiefe befand blieb dieser wohl aus.

Ein mittelstarkes Beben M 5,7 ereignete sich bei Papua Neuguinea. Das Hyppozentrum lag auch hier bei recht tiefen 71 km.

Das jüngste Seebeben manifestierte sich wenige Kilometer westliche von Kreta: es hatte eine Magnitude von 4,8 und lag in 10 km Tiefe.

Erdbeben bei Nicaragua und Kermadec

Vor der Küste von Nicaragua hat sich ein schweres Seebeben der Magnitude 7,3 ereignet. Das Hypozentrum lag in 80 km Tiefe, daher sind große Zerstörungen, oder ein Tsunami relativ unwahrscheinlich. Dennoch wurde mindestens 1 Todesopfer bestätigt. Das Beben dauerte lange und war in mehreren Ländern Mittelamerikas deutlich zu spüren. In Costa Rica wurde ein Beben M 5,3 registriert. In Mittelamerika gibt es zahlreiche Vulkane, die von dem Erdbeben wachgerüttelt werden könnte. Gestern wurde bereits der Zugang zum Vulkan Poas gesperrt: es gab eine weitere phreatische Eruption.

Vor den Kermadec-Islands fand ein Seebeben der Magnitude 6,1 statt. Auch hier lag das Hypozentrum mit 30 km recht tief.

Griechenland: Seebeben M 5,0

In der griechischen Ägäis ereigneten sich mehrere Seebeben. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 5. Das Hypozentrum lag in 29 km Tiefe und 12 km SW von Políkhronon auf der Halbinsel Chalkidiki. Die Erdstösse rissen Touristen und Anwohner aus dem Schlaf. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Sehr wahrscheinlich wurden einige Gebäude beschädigt.

Salomonen: starkes Erdbeben

Update: 19 Uhr: vor 4 Stunden ereignete sich ein weiteres schweres Erdbeben der Magnitude 7,6. Es wurde erneut Tsunami-Alarm ausgelöst. Gefährdet sind die Salomonen, Vanuatu und Papua Neuguinea. Das erste Beben hat Gebäudeschäden verursacht.

Originalmeldung: die Inselgruppe im Pazifik wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 7,6 (7,8) erschüttert. Das Hypozentrum lag vor der Küste der Insel „San Cristobal“ in 29 km Tiefe. Es ereignete sich an einem Tiefseegraben, an dem die Pazifische Platte subduziert wird. Die Behörden gaben Tsunamialarm, es brandeten aber nur kleinere Wellen an die Küste. Mehrere Nachbeben folgten, das stärkste mit M 6,2. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor.

Die Inselgruppe gehört zum „ring of fire“ und es gibt mehrer submarine Vulkane in der Region. Das Beben könnte zu Vulkanausbrüchen führen.

Das Beben brachte auch die Seismik am Ätna ins Wanken. Der Vulkan selbst ist derzeit ruhig. Auffällig ist nur der rhythmisch oszillierende Tremor.

Chile: weitere Erdbeben erwartet

In der chilenischen Erdbebenregion Tarapaca gab es weitere Nachbeben. Das stärkste hatte eine Magnitude von 6,2. Die Hypozentren liegen immer noch offshore, nähern sich aber weiter der Küste an. Die jüngsten Beben lagen in 32 km Tiefe und 47 km südwestlich der Küstenstadt Iquique.

Das GFZ Potsdam rechnet mit weiteren starken Erdbeben in der Region. In der seismischen Lücke seien erst ca. 1/3 der Spannungen abgebaut.

Die seismische Lücke vor Nordchile entstand an der Subduktionszone entlang  der pazifischen Nazca-Platte mit der Südamerikanischen Platte. Die kontinentale Naht bricht in einem 150 jährigen Zyklus einmal komplett durch. Die Bruchzone erstreckt sich in einem Tiefseegraben vor der Westküste Südamerikas zwischen Patagonien und Panama. Die Subduktionszone durchlief ihren aktuellen Bruchzyklus bereits, bis auf ein Gebiet vor der Nordküste Chiles. Dieses Gebiet wird nun als „seismische Lücke“ bezeichnet. Die aktuellen Erdbeben werden demnach durch Sprödbruch der Gesteine hervorgerufen. Dabei kann es theoretisch auch zu einem horizontalen Versatz der Gesteinspakete am Ozeanboden kommen. Ein ähnliches Ereignis hatte 2004 den Mega-Tsunami vor Sumatra ausgelöst.

Chile: starke Nachbeben

Im chilenischen Küstengebiet der Provinz Tarapaca gab es in den letzten 24 Stunden  zahlreiche Nachbeben. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 7,6. Zwei Erdbeben brachten es auf M 6,5 und 6,3. Es wurde erneut Tsunami-Alarm gegeben.

Die zahl der Todesopfer erhöhte sich auf 6. Die Behörden sind erstaunt, dass es nicht zu weitaus größeren Schäden kam. Das GFZ-Potsdam meldete inzwischen, dass das Seebeben genau in ein zeitliches und räumliches Fenster fiel, das von den Wissenschaftlern erwartet wurde. Inzwischen behaupten machen Forscher, das das Beben der Magnitude 8,1 noch nicht das „big one“ war.

Die beiden stärksten Beben spiegeln sich auch im Tremor des Ätnas als hohe Peaks wieder. Gestern Abend stieg der Tremor leicht und es gab strombolianische Eruptionen aus dem NSEC.

Chile: schweres Seebeben M 8,2

Seebeben. © EMSCVor der chilenischen Küste ereignete sich ein schweres Seebeben der Magnitude 8,2. Zur Tiefe des Bebens gibt es unterschiedliche Angaben: sie wird mit 46 km (USGS) und 20 km (EMSC) angegeben. Das Beben ereignete sich in der Küstenregion bei Tarapaca, 99 km nordwestlich der Stadt Iquique. Das Gebiet wurde in den vergangenen Wochen von zahlreichen Beben erschüttert. Das zeigt einmal mehr, dass starke Erdbeben auch auf einer Vielzahl schwächerer Beben folgen können. Es gab 4 Nachbeben mit einer Magnitude größer als 5.

Das Hauptbeben richtete einige Schäden in den Küstenstädten an. 5 Tote wurden bisher bestätigt. Tsunami-Alarm wurde ausgerufen und die Küste sofort evakuiert. Meterhohe Wellen brandeten an dem Strand, allerdings entstand kein richtiger Tsunami. Der Alarm wurde inzwischen aufgehoben. Der relativ großen Tiefe des Bebens ist es wahrscheinlich geschuldet, dass es nicht zu einer noch größeren Katastrophe kam.

Laut der Zeitschrift „Focus“ nutzten 300 Gefängnisinsassen das Chaos zur Flucht.

In der Gegend  liegen zahlreiche Vulkane. Einer dieser Vulkane ist der Ubinas in Peru, der derzeit einen Lavadom aufbaut. Er ist nur 300 km vom Epizentrum entfernt. Da Erdbeben Vulkanausbrüche triggern können, sollten wir diesen Vulkanen in den nächsten Monaten besondere Aufmerksamkeit schenken.