Ebola: erste Infektion in Europa

Erstmals seit Beginn der Ebola-Epidemie in Westafrika, hat sich eine Person in Europa angesteckt. Bei der Person handelt es sich um eine Krankenschwester, die einen Ebola-Patienten in einem Krankenhaus in Madrid (Spanien) pflegte. Der erste Ebola-Patient war ein spanischer Priester, der aus Westafrika zur Behandlung in Madrid eingeflogen wurde. Die Krankenschwester infizierte sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Das Dramatische an dieser Situation ist, dass die Krankenschwester Urlaub hatte, als sie bereits infiziert war. Obwohl sie seit 5 Tagen Symptome der Krankheit zeigte, wurde sie erst jetzt in ein Krankenhaus eingewiesen und auf der Isolierstation behandelt.
Bereits letzte Woche wurde ein Ebola-Fall in den USA bekannt. Ein bereits infizierter Mann aus Liberia reiste in den USA ein. Auch sein Fall wurde nicht richtig Diagnostiziert. Er wurde erst 4 Tage nach Ausbruch der Krankheit im Krankenhaus eingewiesen. Bei einem ersten Besuch im Krankenhaus teilte er einer Krankenschwester mit, dass er aus Westafrika kommt. Trotzdem wurde er mit Antibiotika nach Hause geschickt. Er erbrach sich vor der Haustür und kollabierte fast. Er lag tagelang schwitzend mit Fieber im Bett bei seiner Freundin. Nach bekannt werden des Falls, entsorgte die Gesundheitsbehörde die infektiöse Bettwäsche nicht, sondern ließ sie bei der Frau in der Wohnung zurück. Bei seiner Einreise verschwieg er, dass er in seiner Heimat Kontakt zu Ebola-Patienten hatte. Kurzum: diese Pannenserie attestiert den Behörden Unfähigkeit und Selbstüberschätzung!
Die beiden aktuellen Fälle verdeutlichen wie unkalkulierbar Naturkatastrophen und menschliches Verhalten sind.
Wenn wir mit hoher Wahrscheinlichkeit vermeiden möchten, dass sich das Ebola-Virus weiter ausbreitet, wird das nur mit rigorosen Maßnahmen zu erreichen sein, die wir natürlich nicht als human empfinden: Menschen aus Ebola-Gebieten dürften nur nach einer 4 wöchigen Quarantäne einreisen. Ebola-Patienten dürften nicht einreisen und müssten vor Ort behandelt werden. Natürlich gilt es die betroffenen Länder in Westafrika schnell und wirksam finanziell und materiell zu unterstützen.

EHEC: Mutation und Ausbreitungsweg

Mit der Mutation von EHEC haben wir den jüngsten Beweis: die Evolution geht weiter! Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) entschlüsselten in Zusammenarbeit mit chinesischen Kollegen das Erbgut des EHEC-Bakteriums. Demnach handelt es sich um einen neuen Erreger, der vermutlich aus der Verschmelzung von zwei bereits bekannten Versionen des EHEC Erregers hervorgegangen ist. Einer dieser Erreger soll aus Ostafrika kommen. Der Infektionsweg auf dem das Bakterium die Menschen infiziert ist scheinbar weiterhin unklar. Die Gurken aus Spanien waren es scheinbar nicht.
Die Erkrankung scheint sich global auszubreiten. Erste Infektionen aus den USA wurden gemeldet. Die Krankheit könnte zu einer Pandemie werden.

Die ersten EHEC-Infektionen sind Anfang Mai in Deutschland aufgetaucht. Das Bakterium kommt ursprünglich in den Därmen von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen vor, die aber nicht erkranken. Erst wenn das Bakterium auf Menschen übertragen wird verursacht es die Durchfall-Erkrankung. Normalerweise verläuft diese Erkrankung weniger problematisch, doch die neue Mutation des Erregers verursacht in 15 – 20% der Fälle Komplikationen in Form des Hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS). Dieses kann zum Zerfall des Blutplasmas und Nierenversagen führen. In bisher 18 Fällen starben die Patienten daran.
Das EHEC-Bakterium produziert Zellgifte. Diese docken an die Endothelzellen der Blutgefäße an und verändern diese. Vom Immunsystem werden die veränderten Endothelzellen nun als Erreger angesehen und es werden „Killerzellen“ losgeschickt, um die veränderten körpereigenen Endothelzellen zu bekämpfen. Dadurch entstehen besonders in den Nieren Blutgerinnsel, wodurch diese versagen.

Ich habe heute Morgen mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie hatte die Idee, dass der Erreger vielleicht mit den Staubstürmen der letzten Wochen von den -vorher gegüllten- Äckern aufgewirbelt und verteilt wurde. Wenn ich mich recht erinnere, war am 8.April in der Nähe von Rostock ein schwerer Sandsturm und nochmal welche Mitte Mai, als die Epidemie bis in die Schlagzeilen vordrang. In Medienberichten sah man Aufnahmen, wie Bauern die Staubtrockenen und sturmgepeitschten Äcker befeuchteten, um den Staub zu binden. Ob dazu Wasser, oder Gülle verwendet wurde, war nicht zu sehen. Klar ist aber, dass Äcker zu dieser Jahreszeit gegüllt werden. Evtl. ist sogar ein Aerosol mit dem Erreger entstanden. Die feinen Partikel könnten mit dem Wind weite Strecken zurücklegen und z.B. auf Lebensmitteln abgelagert werden und so in die Nahrungskette gelangen.
Was haltet ihr von dieser Hypothese? Ich finde sie gar nicht mal so abwegig. Allerdings weiß ich nicht, wie lange sich der EHEC-Erreger im Staub halten kann.

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