Erdbeben News 04.02.23: Neuseeland

Erdbeben Mw 5,0 erschüttert neuseeländische Taupo-Caldera

Datum: 03.02.23 | Zeit: 23:14:20 UTC |  38.94 S ; 175.88 E | Tiefe: 90 km | Mw 5,0

Gestern Nacht (vor Ort war es Mittag) manifestierte sich am Südostrand der Taupo-Caldera in Neuseeland ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag in 90 km Tiefe und befand sich damit in der Asthenosphäre. Das Epizentrum wurde 8 km nordöstlich von Turangi verortet. Diese Daten stammen vom EMSC. Geonet verortete das Beben in 20 km Entfernung zum Ort und in 81 km Tiefe.

Geonet und lokale Medien berichteten über das Erdbeben. Bei Geonet gingen mehr als 2200 Wahrnehmungsmeldungen von Menschen ein, die das Erdbeben spürten. Nur zwei Bebenzeugen beschrieben das Ereignis als extrem stark. Die Allermeisten empfanden es als schwach. Das Beben war auf der gesamten neuseeländischen Nordinsel zu spüren gewesen. Interessanterweise gab es kaum Meldungen von Personen, die nahe des Epizentrums wohnen. Diesen Umstand erklären die Seismologen mit der Tiefe des Hypozentrums und dem Verlauf der tektonischen Platten unter Neuseeland. In einem Geonet-Statement heißt es: „Dies ist auf die Tiefe und die Lage auf der subduzierenden tektonischen Platte unter der Nordinsel zurückzuführen – die meiste Energie des Bebens wandert nach oben und entlang der Platte zur Oberfläche im Osten und Süden der Nordinsel. Das Beben steht nicht in Zusammenhang mit dem Taupō-Vulkan.“

Es handelte sich also um ein tektonisches Erdbeben, dass sich an einem Stück subduzierter Kruste ereignete. Die Subduktionszone verläuft vor der Nordinsel östlich der Küste und schneidet dann die Südinsel, um dort vor die Westküste zu wechseln. Dabei verändert die Störungszone auch ihren Charakter und wandelt sich in eine Transformstörung. Vor der Nordinsel wird die Pazifische Platte subduziert, die unter die Indoaustralische Platte abtaucht. Im Bereich der Taupo-Caldera hat sie offenbar eine Tiefe von ca. 90 km erreicht und wurde am weiteren Abtauchen gehindert, indem sie sich an der indoaustralischen Platte verhakte. Es entstanden Spannungen, die sich in dem Erdbeben entluden.

Die Taupo-Caldera stand im Herbst letzten Jahres im Fokus der Berichterstattung, weil sich dort ein Schwarmbeben vulkanischen Ursprungs manifestierte. Diese Aktivität schwächte sich inzwischen deutlich ab, doch die Seismizität liegt immer noch etwas über dem üblichen Niveau. Im letzten Geonet-Bericht von vor 3 Wochen hieß es, dass es auch noch Bodendeformation geben würde. Das stärkste Ereignis manifestierte sich am 30. November, als es zu einem Erdbeben M 5,7 kam, in dessen Folge sich der Boden um 18 cm hob. Der Alarmstatus steht auf „1“.

Erdbeben unter Taupo am 01.12.22

Weitere Informationen zum Erdbeben Mw 5.4

Datum: 30.11.22 | Zeit: 10:47:59 UTC | 38.84 S ; 175.91 E | Tiefe: 9 km | Mw 5,4

Wie berichtet gab es gestern ein Erdbeben der Moment-Magnitude 5,4 (Ml 5,6) unter der neuseeländischen Caldera Taupo. GeoNet veröffentlichte heute weitere Informationen dazu. Das Erdbeben manifestierte sich um 10:47:59 UCT. Auf Neuseeland war es 23:47 Uhr, also zur nachtschlafenden Zeit. So schreckten auch die Anwohner der Caldera aus dem Schlaf, als sie hart durchgerüttelt wurden. Doch bei einem Rüttler blieb es nicht, denn es gab leichte Schäden, als Gegenstände aus den Regalen fielen und einige Dachteile von einem Geschäft herabstürzten. Es gab mehr als 180 Nachbeben, von denen 30 gespürt werden konnten. Das stärkste Nachbeben brachte es auf M 4,5.

Das Hauptbeben war das stärkste seit einem M 5,0 Erdbeben im Jahr 2019. Seit Mai 2022 beobachtete man unter dem Taupo-See eine Zunahme der Seismizität. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass die Erdbebenserie durch Aktivitäten im Zusammenhang mit Magma und hydrothermalen Fluiden im Inneren des Vulkans verursacht wird. Diese Aktivität könnte in den kommenden Wochen oder Monaten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Intensität anhalten.

Aktuell wird untersucht, ob es einen Mini-Tsunami im Taupo-See gab. Offenbar wurden ungewöhnliche Wellen beobachtet. Sie könnten von einem unterseeischen Erdrutsch verursacht worden sein. Hinweise darauf lieferten Bimssteine, die auf einer Wiese am Ufer abgelagert wurden.

Die Wissenschaftler schließen nicht aus, dass ein noch stärkerer Erdstoß folgen könnte. Die Anwohner der Gegend sollen sich vorsichtshalber auf weitere Erdstöße einstellen. Am wahrscheinlichsten sind Erdbeben mit Magnituden im 4er-Bereich. Man errechnete eine 26 prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es innerhalb von einer Woche ein weiteres Erdbeben im 5-er-Bereich geben könnte.

Was uns im Zusammenhang mit den Vulkanen am meisten interessiert, ist, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs am Taupo sein könnte. Dazu schreibt GeoNet, dass Caldera-Vulkane wie der Taupo oft Unruhen erleben, die Monate bis Jahre dauern, ohne dass es zu einem Ausbruch kommt. Der Taupo hatte in den letzten 150 Jahren 17 Unruhen, von denen keine zu einem Ausbruch führte.

Erdbeben-News 30.11.22: Iran

Starkes Erdbeben Mb 5,7 im Südiran

Datum: 30.11.22 | Zeit: 15:17:39 UTC | 26.46 N ; 55.47 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,7

Vor der Südküste des Irans bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden. Das Epizentrum lag 60 km östlich von Bandar-e Lengeh. Dubai in den Emiraten liegt ca. 110 km südlich des Epizentrums. Der Erdstoß wurde in einem großen Umkreis gespürt, wahrscheinlich auch in Dubai. Meldungen über Schäden liegen noch nicht vor. Sollten die Daten bestätigt werden, sind Zerstörungen möglich.


Neuseeland: Erdbeben Mw 5,4 unter Taupo

Datum: 30.11.22 | Zeit: 10:47:59 UTC | 38.84 S ; 175.91 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,4

Unter der neuseeländischen Taupo-Caldera gab es heute ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,4. Es hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe und wurde 23 km süd-südwestlich von Taupo-Stadt verortet. Es gab mehrere Vor- und Nachbeben. Bis jetzt ist es unklar, ob es sich um ein magmatisch-bedingtes Erdbeben handelte oder um ein tektonisches. Die Vulkanologen von GeoNet hatte letzten Monat allerdings schon Magmen-Akkumulation unter dem Supervulkan bestätigt.

Schwarmbeben unter Caldera-Vulkanen am 20.09.22

Heute widme ich einen Artikel den Schwarmbeben, die sich aktuell unter mehreren großen Caldera-Vulkanen manifestieren. Die Rede ist von den Calderen Laguna del Maule, Taupo und Yellowstone.

Laguna del Maule mit Schwarmbeben

Die Laguna del Maule ist eine große Caldera im Herzen Chiles und gehört zu einem großen Vulkankomplex. Sie misst 25×15 km und ist zum Teil mit einem See gefüllt. Seit Jahren registrieren Wissenschaftler eine -teils enorme- Bodendeformation in Form von Hebungen. Die Bodenhebungen wurden zum ersten Mal im Jahr 2007 erfasst und wissenschaftlich untersucht. Die jährliche Hebungsrate beträgt 25 cm. Man geht davon aus, dass die Bodenhebung von Magmatischen Fluiden verursacht wird und postulierte bereits vor 8 Jahren einen Magmenkörper mit 6 Kubikkilometer Volumen. Aktuell dürfte er um einiges Größer geworden sein. Gestern meldete SERNAGEOMIN nun, dass man ein Schwarmbeben im Westteil des Vulkankomplexes detektierte. Es wurden 120 schwache Erschütterungen festgestellt, die vulkanotektonischen Ursprungs waren und durch Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen entstanden. Die Hypozentren lagen in 5 km Tiefe. Ein Schwarmbeben bedeutet nun nicht sofort, dass es zu einem Vulkanausbruch kommt, doch mit jeder vulkanotektonischen Bebensequenz steigt das Eruptionsrisiko ein wenig.

Jeder Vulkan verhält sich bezgl. seiner Vorhersagbarkeit anders und je mehr Eruptionen eines Vulkans wissenschaftlich dokumentiert wurden, desto genauer werden die Prognosen. In Bezug auf die Laguna del Maul heißt das allerdings, dass man ihre Zeichen nicht genau zu lesen weiß, denn die letzten Eruptionen fanden in vorchristlicher Zeit statt. Es ist unklar, wie stark hier Schwarmbeben werden, bevor es zu einem Vulkanausbruch kommt. Generell würde man tagelang anhaltende Schwärme mit Tausenden Erdbeben erwarten, aber bei machen Vulkanen gibt es auch nur kleine Schwärme mit ein paar hundert Erdbeben vor einer Eruption. In seltenen Fällen gibt es gar keine seismische Krise, oder nur wenige Beben, bevor es zu einem Ausbruch kommt.

Ende Dezember 2021 gab es bereits Schwarmbeben nebst Inflation und der Alarmstatus wurde auf „2“ erhöht. Aktuell steht er auf „1“. Damals wurden neben Inflation und Schwarmbeben auch eine erhöhte Emission an Kohlendioxid festgestellt. Alles Indizien für Magmenaufstieg.

Tatsächlich hat auch noch kein moderner Mensch den Ausbruch eines Supervulkans dokumentiert. Wir wissen also nicht, wie die Vorzeichen einer solch starken Eruption aussehen. Spekulativ ist, dass es vor so einem Ausbruch extrem starke Schwarmbeben und große Bodendeformationen geben wird. Es ist auch möglich, dass sich im Vorfeld eine Reihe kleinerer Eruptionen ereignen könnte. Doch selbst wenn es zu einer Eruption in einem großen Caldera-Vulkan kommen sollte, heißt es nicht automatisch, dass eine VEI 7-8 Eruption entsteht. Doch neue Forschungen zeigen, dass solche Eruptionen häufiger vorkommen, als man bislang glaubte. Außerdem sollen sie häufig an Massenaussterben beteiligt gewesen sein.

Die Laguna del Maule ist nicht der einzige Caldera-Vulkan, der momentan seismisch unruhig ist.

Taupo: Erhöhung der Warnstufe

Nachdem unter der neuseeländischen Taupo-Caldera in den letzten Wochen mehr als 700 Erdbeben registriert wurden, erhöhten die Forscher von GeoNet nun die Warnstufe auf „1“. Das bedeutet, dass es leichte vulkanische Unruhen gibt, die mit magmatischer Aktivität im Untergrund zusammen hängen. Neben den Erdbeben wurde eine leichte Bodenhebung festgestellt. Es ist das erste Mal, dass für Taupo diese Warnstufe ausgerufen wurde, obwohl es schon mehrere Phasen mit Schwarmbeben gab. GeoNet begründet dies damit, dass man den Vulkan mittlerweile besser verstehen würde. Dennoch hält man das Risiko einer Eruption für gering. Ähnlich wie bei der Laguna del Maule, so wurde auch noch nie eine Eruption des Taupo-Vulkans dokumentiert. Der letzte Ausbruch fand um das Jahr 232 v. Chr. statt.

Yellowstone mit weiteren Erdbeben

Erst gestern berichtete ich über ein vergleichsweises schwaches Schwarmbeben unter der Yellowstone-Caldera. Doch seitdem gab es weitere Erschütterungen. Inklusive gestern wurden gut 20 Beben festgestellt. Das stärkste Beben heute hatte eine Magnitude von 2,9 und einen Erdbebenherd in 8 km Tiefe. Der Schwarm manifestiert sich 7 km nordwestlich vom Norris Geyser Basin. Das YVO berichtete in seinem letzten Update am 1. September von einer schwachen Bodenhebung. Sie betrug gut 1 cm und soll durch Schmelzwasser verursacht worden sein, das in das Hydrothermalsystem eindrang. Seit 2015 wird eine übergeordnete Subsidenz (Bodensenkung) festgestellt. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich der Trend umkehren wird.

Erdbeben-News 15.09.22: Neuseeland

Neuseeland: Erdbeben unter Taupo-Caldera

Datum: 15.09.22 | Zeit: 08:04:53 UTC | Lokation: 38.78 S ; 176.00 E | Tiefe: 10 km | M 3,2

Unter der neuseeländischen Taupo-Caldera gab es weitere Erdbeben. Die beiden stärksten Erdstöße heute generierten Magnituden von 3,2 und hatten Erdbebenherde in 10 km Tiefe. Die Epizentren lagen im Osten des Lake Taupo, genauer, 13 km süd-süd-westlich von Taupo-Stadt. Dort nahmen Bewohner die Erdbeben wahr und meldeten ihre Wahrnehmung sogar beim EMSC. Die Beben ordnen sich in einem seismischen Schwarm ein, der bereits im Mai dieses Jahres begann. Das stärkste Erdbeben dieser Sequenz manifestierte sich letzten Samstag und brachte es auf M 4,2. Seit Mai wurden gut 650 Erschütterungen detektiert.

GeoNet berichtet, dass sich die Seismizität im Verlauf des Schwarmbebens steigerte. Als das Schwarmbeben begann, wurden ca. 30 Beben pro Woche registriert. Mittlerweile sind es zwischen 40 und 50 Beben pro Woche. Dennoch bleibt man bei den Geowissenschaftlern gelassen und belässt die Warnstufe auf „0“. Dieser Status bedeutet nun nicht, dass es keine Warnstufe geben würde, sondern sie besagt, dass sich die vulkanischen Gefahren auf eine Gefährdung der Umwelt durch fumarolischer- und hydrothermaler Aktivität beziehen, die oft im Zusammenhang mit vulkanischen Gasen stehen. Ferner könnten durch Erdbeben Erdrutsche ausgelöst werden. Die Warnstufe spiegelt keine Prognosen über künftige Ereignisse wider.

Schwarmbeben unter Taupo kommen öfters vor

Schwarmbeben unter der Taupo-Caldera sind keine Seltenheit. In diesem Jahrtausend gab es bereits 2 vergleichbare Phasen, die sich 2008-2009 und 2017 ereigneten. Auch wenn man statistisch gesehen längere Zeiträume beobachten müsste, um einen eindeutigen Trend zu erkennen, so liegen die beiden jüngsten Schwarmbeben zeitlich deutlich enger Zusammen, als es zuvor der Fall war. Aktuell wird auch eine Bodendeformation festgestellt. Im Bereich der Caldera hob sich der Boden um 12 mm an. Außerdem gibt es eine horizontale Bewegungskomponente, die auf Krustendehnung hindeutet. Möglicherweise stehen Seismizität und Bodendeformation mit dem Zufluss magmatischer Fluide unter der Caldera in Verbindung.

Der Taupo-Vulkan ist in der Lage extrem starke Eruptionen zu generieren, die umgangssprachlich als „Supervulkan-Eruptionen“ bekannt sind. Solche Eruptionen können globale, vulkanische Winter auslösen, zu Missernten führen und im Extremfall Massenaussterben einleiten. Eine neue wissenschaftliche Arbeit enthüllt, dass solche Supervulkaneruptionen und die Bildung von Flutbasalt-Provinzen häufiger an Massenaussterben beteiligt waren, als bislang angenommen. Doch davon später mehr.

Erdbeben-News 10.09.22: Neuseeland

Erdbeben unter Taupo-Caldera

Datum: 09.09.22 | Zeit: 18:36:36 UTC | Lokation: 38.81 S ; 175.99 E | Tiefe: 5 km |  Mw 4,4

Die neuseeländische Nordinsel wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,4 heimgesucht. Der Erdbebenherd lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km südlich von Taupo lokalisiert. Damit lag es unter dem Taupo-See, der einen Großteil der gleichnamigen Caldera füllt. In den letzten Wochen kam es bereits öfters zu Beben unter er Caldera, so dass man von einer Erdbebenserie sprechen kann. Die Caldera ist Zentrum der Taupo-Volcanic-Zone, entlang derer es in den vergangenen Tagen mehrere Erdbeben gab.

Erdbeben-Nachrichten 03.06.21: Hawaii, Neuseeland, Vulcano

Die Erdbeben-News thematisieren heute vor allem Erdbeben auf (oder bei) vulkanisch aktiven Inseln. Dabei stehen die Geschehnisse auf Hawaii, Neuseeland und Vulcano an erster Stelle.

Hawaii: Erdbeben M 4,5 bei Lo’ihi

Datum: 02.06.2021 | Zeit: 04:44:32 UTC | Lokation: 18.93 N ; 155.29 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,5

Vor der Südküste von Big Island Hawaii kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,5. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 36 km südöstlich von Pāhala. Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass es sich am submarinen Vulkan Lo’ihi manifestierte. Bereits vorher ereigneten sich mehrere Erdbeben vor der Südküste der Insel. Erdstöße gab es aber nicht nur offshore, sondern zogen über das Ostrift bis hin zur Caldera des Kilaueas. Auch am Südwestrift gab (und gibt) es viele Erdbeben. Insgesamt registrierte das EMSC seit gestern 35 Beben mit Magnituden ab 2.

Jetzt, da das Überdruckventil der Lavasee-Eruption geschlossen ist, steigt die Seismizität im Bereich der Caldera deutlich an. Das HVO registriert alleine dort täglich zwischen 40 und 50 schwache Erdstöße, die beim EMSC zum größten Teil nicht angezeigt werden. Die Inflation steigt entsprechend an und hat jetzt fast wieder das Vor-Eruptionsniveau erreicht. Man darf sich fragen, wann und wo der nächste Vulkanausbruch am Kilauea beginnen mag.

Neuseeland: Erdbeben M 4,2 am Lake Taupo

Datum: 03.06.2021 | Zeit: 00:23:41 UTC | Lokation: 38.90 S ; 175.99 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,2

Am neuseeländischen Calderavulkan Taupo manifestierten sich einige Erdbeben. Das Stärkste hatte laut EMSC eine Magnitude von 4,2, mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das neuseeländische GeoNet gibt M 4,8 an. Demnach manifestierte es sich am Südufer des Lake Taupo, in einer Tiefe von nur 5 km. Am Nordufer gab es einige schwächere Erdstöße. Sie lagen direkt unter dem Ort Taupo. Die Erdbeben signalisieren jetzt noch keinen bevorstehenden Ausbruch des Calderavulkans, zeigen aber, dass im Untergrund Bewegung herrscht. Der benachbarte Vulkan Ruapheu zeigt übrigens Anzeichen vulkanischer Unruhe.

Italien: Erdbeben M 3,0 bei Vulcano

Datum: 31.05.2021 | Zeit: 13:16:42 UTC | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Tiefe: 11,8 km | Mb 3,0

Relativ selten darf ich hier über Erdbeben berichten, die sich am Namensgeber aller Vulkane ereignen, doch am Montag bebte es tatsächlich vor der Südwestküste der sizilianischen Vulkaninsel Vulcano. Der Erdstoß hatte eine Magnitude von 3,0 und einen Erdbebenherd in 11,8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 10.5 km südwestlich von Porto di Ponente lokalisiert. Der Vulkan ist wegen seinem Fumarolenfeld am Kraterrad und dem Fangobad am Strand bekannt. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1890. Damit zählt Vulcano noch zu den aktiven Feuerbergen, die jederzeit eruptieren können. Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch gibt es allerdings nicht. Die Daten stammen vom INGV.

Taal-Caldera mit Schwarmbeben

Unter dem philippinischen Calderavulkan Taal kam es gestern zu einem Schwarmbeben. PHILVOLCS registrierte 43 Erdstöße. Die meisten waren von geringer Amplitude. Allerdings waren 3 Erdbeben so stark, dass sie von Anwohnern de Region gefühlt werden konnten. Es wird vom Rumpeln in verschiedenen Ortschaften geschrieben. Magnituden werden nicht angegeben, aber die Erdstöße müssten stärker als 3 gewesen sein. Auch das Wasser des Kratersees veränderte sich. Die Temperatur nahm leicht ab, ebenso die Acidität. Der Wasserspiegel fiel und einige Zentimeter. Im Juni wurde leichte Inflation nachgewiesen. Obwohl der Vulkan das Potenzial einer Supervulkan-Eruption hat, sind die Veränderungen nicht so stark, dass mit einem Ausbruch gerechnet werden muss.

Taupo-Caldera: Stellungnahme von GeoNet

Nach der gestrigen Erdbebenserie unter dem Lake Taupo auf Neuseeland, berichten die Wissenschaftler von GeoNet über die Ereignisse: Das Hauptbeben mit der Magnitude 5,2 war in vielen gebieten der Nordinsel zu spüren gewesen. Nach dem Hauptbeben gab es einen weiteren Erdstoß mit M 4,5. Es folgten gut 80 schwächere Nachbeben. Die Beben waren tektonischer Art und repräsentieren keine Änderung im Vulkansystem. Seit 1980 war es das 3. Beben dieser Art in der Taupo Region.

Ruapehu: Änderung der Wassertemperatur

Ebenfalls auf Neuseeland liegt der Vulkan Ruapehu. Hier berichten die örtlichen Vulkanologen von einem Anstieg der Wassertemperaturen im Kratersee, der sich im Jahr 2003 bildete. In den letzten Monaten stieg die Temperatur von 14 Grad auf 27 Grad Celsius. Andere Parameter wie Seismik und Inflation veränderten sich indes nicht. Die Wissenschaftler beobachteten bereits mehrere Phasen, bei denen sich die Wassertemperatur änderte. Woran das liegt ist nicht geklärt.

Ebeko eruptierte Aschewolken

Auf den Kurilen eruptierte der Vulkan Ebeko Vulkanasche. Das geht aus 2 VONA-Meldungen des VAAC Tokios hervor. Die Aschewolken stiegen bis zu 3000 m hoch auf. Zudem manifestierten sich weiter südlich im Archipel der Kurilen 2 Erdbeben mit den Magnituden 5,0 und 4,0.

Neuseeland: Schwarmbeben bei Taupo

Am Südufer des neuseeländischen Calderavulkans Taupo manifestierte sich ein Erdbebenschwarm. Diese bestand aus 28 Einzelbeben geringer Magnituden zwischen 0,4 und 2,2. Die Epizentren lagen zwischen den Seen Taupo und Rotoaira, bei einer Lokation die Torangi genannt wird. Die Tiefen lagen zwischen 5 und 10 km. Seinen Höhepunkt erreichte der Erdbebenschwarm am 20. September.

Der Grund des Schwarmbebens könnte sowohl magmatisch, als auch tektonisch gewesen sein. Bei Torangi verlaufen mehrere Bruchzonen, die von der Taupo-Caldera Richtung Mount Tongaria ziehen. Dort dehnt sich die Erdkruste und entlang der Bruchzonen könnte sich ein magmatischer Gang ausbreiten. Die letzte Supervulkan-Eruption der Taupo-Caldera ereignete sich vor 26.500 Jahren. Der aktuelle Erdbebenschwarm ist nicht als Vorläufer so einer Eruption zu interpretieren.

Philippinen: Erdbeben Mw 5,0

Im Osten des philippinischen Archipels ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe, vor der Nordostküste der Insel Mindanao. Es folgten mehrere Nachbeben mit Magnituden größer 4.

Öraefajokull: erneutes Schwarmbeben

Unter dem isländischen Gletschervulkan Öraefajokull gab es wieder einen Erdbebenschwarm. Die Beben waren von geringer Magnitude und lagen in Tiefen zwischen 2 und 3 km. sehr wahrscheinlich steht die Seismik im Zusammenhang mit Magmenaufstieg. Es hat den Anschein, als würde sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereiten. Doch noch ist es unabsehbar ob und  wann es zu einem Ausbruch kommen wird.

Mexiko: Erdbebenschwarm bei Oxaca

In den letzten Tagen ereigneten sich im mexikanischen Bundesstaat Oxaca zahlreiche Erdbeben. Diese hatten Magnituden zwischen 3,5 und 4,5 und lagen in mittleren Tiefen zwischen 10 und 150 km. Das ist eine sehr große Bandbreite und zeigt, dass sich die Störungszonen bis in den Erdmantel hinab verhakt haben. Obwohl die Spannungen in vielen moderaten Erdbeben abgebaut werden, sind auch stärkere Erschütterungen möglich, welche katastrophale Folgen haben können.