Vulkan-News 01.03.22: Stromboli

Stromboli eruptiert stärker

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli macht seinem Namen alle Ehre und eruptiert wieder mehr strombolianisch. Dafür hat er scheinbar in einen anderen Modus geschaltet und das Lavaspattering eingestellt. Das LGS meldete gestern 80 thermische Durchgänge. Der akustische Druck erreichte Werte von bis zu 1,5 Pa. In den Phasen mit sehr vielen thermischen Durchgängen, erreichte der Schalldruck nur 1/3 der aktuellen Stärke.

Stromboli ist ein Vulkan der Isole Eolie (Äolische Inseln), die zum UNESCO-Welterbe gehören. Der Archipel wird von 7 großen und mehreren kleinen Inseln gebildet. Darum werden die Inseln auch „die sieben Schwestern“ genannt.

Beim Stromboli handelt es sich um einen 924 m hohen Stratovulkan der die gleichnamige Vulkaninsel bildet. Spektakulär sind die namensgebenden strombolianischen Eruptionen nachts, denn dann sind die frequenten auswürfe glühender Tephra besonders schön zu sehen. Dieser Vulkan gab der strombolianischen Eruptionsart seinen Nahmen. Stromboli locken seit langem Besucher zum „Leuchtturm des Mittelmeers“ im Nordosten der Äolischen Inseln. Die kleine Insel ist der aufsteigende Gipfel eines Vulkans, der in zwei Eruptionszyklen wuchs, von denen der letzte den westlichen Teil der Insel formte. Der Neostromboli-Ausbruch fand vor etwa 13.000 bis 5.000 Jahren statt. Die aktiven Schlote des Gipfels befinden sich an der Spitze der Sciara del Fuoco, einer markanten Steilwand, die vor etwa 5.000 Jahren durch eine Reihe von Hangrutschungen entstand und bis unter den Meeresspiegel reicht. Der moderne Vulkan wurde innerhalb dieser Steilwand errichtet, die pyroklastische Auswürfe und Lavaströme nach Nordwesten leitet. Seit mehr als einem Jahrtausend werden fast ununterbrochen leichte strombolianische Explosionen, manchmal begleitet von Lavaströmen, beobachtet. In den letzten Jahren ist eine Tendenz zu Paroxysmen festzustellen und es werden pyroklastische Ströme generiert. Daher wurde der Aufstieg zum Gipfel inzwischen gesperrt.

Nevados de Chillán mit Aschewolken

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptiert der Komplexvulkan Nevados de Chillán wieder. Das VAAC registrierte Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufgestiegen sind. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Nordosten.

Popocatepetl mit Vulkanasche und Tremor

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

Unter dem mexikanischen Vulkan Popocatepetl wird langanhaltender Tremor registriert. CENAPRED zeichnete entsprechende seismische Signale auf, die über eine Dauer von 426 Minuten anhielten. Außerdem wurden gestern 35 Exhalationen festgestellt. Am Vortag stieg eine kleine Aschewolke auf. Das VAAC brachte gestern 2 Meldungen zu Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m heraus.

Telica mit weiteren Eruptionen

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption:  Asche-Emissionen

Der Telica ist weiterhin mit kleinen Aschewolken bei den VAAC-Meldungen vertreten. Die Höhe der Emissionen wird mit 1200 m angegeben. Dabei handelt es sich um die Höhe über den Meeresspiegel. Will man die Nettohöhe der Eruptionswolken erhalten, muss man die Vulkanhöhe abziehen. Der Telica ist 1036 m hoch.

Suwanose-jima in guter Form

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima steigerte in den letzten Tagen seine Aktivität deutlich. Das VAAC Tokio meldete innerhalb von 2 Tagen 16 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von bis zu 3000 m und drifteten in östlicher Richtung. Livecambilder enthüllten, dass bei den Eruptionen nicht nur Asche gefördert wurde, sondern auch glühende Tephra. Die Seismizität fluktuiert auf erhöhtem Niveau, allerdings ohne die Spitzenwerte von Anfang Januar zu erreichen.

Vulkan-News 24.02.22: White Island

  • Am Aso-san wurde ein Schwarmbeben aufgezeichnet
  • Mount Ontake mit erhöhter Seismizität
  • Nevado del Ruiz eruptiert Asche
  • Weitere Ascheeruptionen am Telica
  • White Island zeigt erhöhte Aktivität
  • Lavastrom am Wolf-Vulkan bleibt aktiv

White Island ist unruhig

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -37.52, 177.18 | Eruption: Ascheemissionen

Das neuseeländische GNS veröffentlichte ein Video eines Überwachungsfluges am Inselvulkan White Island. Das Video wurde am 17. Februar aufgenommen und zeigt nicht nur starke fumarolische Aktivität, sondern auch den Ausstoß von Vulkanasche, die vom Gas mitgerissen wird. Die Aktivität spielt sich im Förderschlot ab, der 2019 für die verheerende Eruption verantwortlich war. Damals starben mehrere Menschen und es gab zahlreiche verletzte Touristen. Außerdem verwandelte sich jetzt ein benachbartes Geysirfeld in einen neuen Krater. Der Alarmstatus bleibt auf „2“. Jederzeit könnte es zu stärkeren Eruptionen kommen.

White Island ist ein aktiver Inselvulkan. Er befindet sich in der Bucht von Plenty vor der Nordküste der neuseeländischen Nordinsel. Der Vulkan ist auch unter seinem Maori-Namen Whakaari bekannt, was so viel wie „dramatischer Vulkan“ bedeutet.

Beim Whakaari handelt sich um einen Schichtvulkan, der aus mehreren Ablagerungen von Lava, Asche und Schlacken besteht. White Island ist einer der aktivsten Vulkane Neuseelands und ist bekannt für seine geothermischen Aktivitäten, darunter Fumarolen, heiße Quellen und Schlammtöpfe. Der Vulkan hat eine wechselhafte Geschichte. Typisch sind phreatomagmatische Eruptionen bekannt, bei denen Grundwasser mit Magma in Berührung kommt und explosive Dampf- und Ascheausbrüche verursacht. So eine Eruption überraschte die Touristen im Dezember 2019 und verursachte die bereits erwähnte Katastrophe. Dabei kam die eruption nicht völlig überraschend, denn bereits Wochen vor dem Ausbruch verstärkte sich die geothermale Aktivität des Vulkans und es wurden vermehrt Erdbeben registriert. Rückblickend weiß man nun, dass der Zugang zum Vulkan hätte gesperrt werden müssen. Natürlich klagten viele der Betroffenen und Angehörigen gegen den privaten Besitzer des Inselvulkans. Klagen gingen auch gegen die Behörden ein, die für die Beobachtung des Vulkans zuständig sind. Daher ist künftig bestimmt mit strengeren Zugangsbestimmungen auch an anderen Vulkanen zu rechnen.

Mount Aso mit Erdbeben

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Dampfemissionen

Unter dem japanischen Vulkan Aso-san wurde heute Morgen eine Zunahme der Erdbebenaktivität festgestellt. Das JMA hob den Alarmstatus des Vulkans auf „3“ an. Man fürchtet eine neuerliche Eruption. Der jüngste Ausbruch ereignete sich am 20. Oktober letzten Jahres. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3500 m auf. Vulkanbomben streuten in einem Radius von 1 km um den Krater. Unter dem Link findet ihr eine Livecam und Daten.

Mount Ontake: Seismik erhöht

Staat: Japan | Koordinaten: 35.89, 137.48 | Eruption: Fumarolisch

Noch eine Meldung aus Japan: das JMA warnt eindringlich vor einer erhöhten Seismizität am Mount Ontake. Gestern Nacht wurden innerhalb von 1 Stunde 80 Erschütterungen unter dem Vulkan detektiert. Das Schwarmbeben ging einher mit Inflation: Magma steigt unter dem Vulkan auf und und akkumuliert sich in einem Magmenkörper. Es werden Bodendeformationen unter dem Gipfelbereich gemessen. Der Alarmstatus wurde erhöht.

Bei einer plötzlichen Eruption im Jahr 2014 starben 58 Wanderer auf dem Vulkan. Viele Vulkane Japans liegen in Nationalparks und sind beliebte Ausflugsziele.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Ascheemissionen

In Kolumbien ist es der Nevado del Ruiz, der weiter für Beunruhigung sorgt. Der über 5300 m hohe Feuerberg stößt Aschewolken aus und könnte sich auf einen größeren Ausbruch vorbereiten. Die aktuelle Aschewolke erreichte eine Höhe von 7000 m über NN.

Telica mit Ascheeruptionen

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption: Ascheemissionen

Das VAAC Washington meldete gestern eine weitere Aschewolke, die vom nicaraguanischen Vulkan Telica ausging und eine Höhe von 1500 m erreichte. Sie driftete in Richtung Südwesten.

Wolf eruptiert Lavastrom

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032, -91.332 | Eruption: Spalteneruption

Auf der Galapagos-Insel Isabela ist der Wolf-Vulkan weiter aktiv und eruptiert einen Lavastrom. MIROVA detektierte heute eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1784 MW. Gestern belief sich der Wert auf 2721 MW. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto erkennt man ein ca 1 km breit gefächertes Lavafeld. Die Front des größten Lavastroms befindet sich gut 7 km von der Eruptionsspalte entfernt.

Vulkan-News 23.02.22: Ätna, Lengai

  • Ätnas Nordostkrater-Kegel ist gespalten
  • Telica in Nicaragua eruptiert Aschewolken
  • Am Ol Doinyo Lengai wurde ein Hotspot aufgezeichnet

Ätna: Kraterkegel gespalten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Der Kegel des Neuen-Südostkraters ist nach dem 2. Paroxysmus des Jahres praktisch gepalten. Nicht nur im Südwesten vergrößerte sich die Scharte weiter, sondern auch im Osten. Dort existierte bereits eine leichte Depression in der Vulkanflanke, da bei früheren Ausbrüchen dort entlang Lava ins Valle del Bove floss. Nun hat sie sich deutlich vergrößert und im oberen Bereich wurde die Kraterwand ausgeräumt. Hangrutschmassen und Lava sammelten sich an beiden Lokationen vor den Scharten an. Die Kerbtäler bildeten sich in Verlängerung der Schlotreihe des Kegels, welche wiederum einer tektonischen Schwächezone folgt.

Nach dem Paroxysmus hat sich der Ätna noch nicht ganz beruhigt. Das LGS registrierte gestern schwache Infraschallsignale aus sämtlichen Kratern. Sie deuten auf tief im Fördersystem stattfindende Explosionen, bzw. starke Entgasungen hin. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung. Es ist gut möglich, dass der nächste Paroxysmus nicht lange auf sich warten lässt. Das letzte Pausenintervall lag bei 10,5 Tagen. Es bleibt spannend!

Die aktuelle Ausbruchsserie zählt zu den stärksten, seitdem ich den Ätna beobachte. Leider war es in den letzten Monaten pandemiebedingt schwierig bis unmöglich nach Sizilien zu reisen. Erschwerend kam hinzu, dass während der Phase mit den meisten Eruptionen ein Nachtausgangsverbot in Italien herrschte, so dass man auch vor Ort schlechte Chancen hatte die Eruptionen am Vulkan mitzuerleben. Daher war es die erste Paroxysmen-Phase der letzten Jahrzehnte, die ich nur vom Computer aus mitverfolgen konnte. Ein recht frustrierender Umstand für einen Vulkanophilen. So verpasste ich nicht nur die Ätna-Paroxysmen, sondern auch die interessanteste Eruptionsphase am Fagradalsfjall. Schlimmer geht nimmer! Bleibt zu hoffen, dass die Pandemie mit ihren ungerechtfertigten Restriktionen bald vorbei ist!

Telica eruptiert Aschewolken

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption: Asche

In den letzten 2 Tagen steigerte sich die Aktivität am Telica in Nicaragua etwas und die Vulkanasche stieg höher auf, als es noch am Sonntag der Fall war. Gestern meldete das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 1500 m. Sie driftete in Richtung Norden.

Ol Doinyo Lengai mit Hotspot

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Nach einer recht langen Wolkenphase, gelang es Sentinel mal wieder ein wolkenfreies Foto vom Ol Doinyo Lengai in Tansania zu schießen. Im Infrarotbereich wurde dabei eine schwache thermische Anomalie im zentralen Kraterbereich ausgemacht. Sie befindet sich an der Stelle eines hohen Hornitos, wobei nicht zu erkennen ist, ob dieser noch steht, oder kollabiert ist. Sehr wahrscheinlich kommt es dort zu Lavaspattering, oder es hat sich ein kleiner Lavapond gebildet.

Vulkan-Nachrichten 21.02.22: Ätna

  • Der Ätna stieß gestern Vulkanasche aus
  • Der Nevados de Chillán zeigt sich aktiv
  • Der Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung
  • Der Telica eruptiert Vulkanasche

Ätna eruptiert kleine Aschewolke

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Gestern stieß der Neue Südostkraterkegel des Ätnas eine kleine Aschewolke aus. Auf den ThermalCams sieht man gelegentlich schwache thermische Anomalien, die von MIROVA bestätigt werden. Der Tremor stieg in den letzten Tagen leicht an, und bewegt sich im unteren „gelben“ Bereich. Sentinel-Bilder zeigen einen heißen Schlot in der Bocca Nuova und eine diffuse Zone im NSEC, die eine leichte Wärmestrahlung emittieren könnte. Die Seismizität ist relativ gering. Nach dem letzten Paroxysmus hat sich der Vulkan noch nicht richtig beruhigt und es bleibt unklar, wie lange der nächste Paroxysmus auf sich warten lassen wird.

Nevados de Chillán mit Aschewolke und Thermalstrahlung

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptierte der Nevados de Chillán gestern eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 4000 m und driftete in Richtung Südosten. Zugleich emittierte der Vulkan eine ungewöhnliche Wärmestrahlung mit einer Leistung von 263 MW. Wodurch dieser ungewöhnlich hohe Messwert entstand bleibt rätselhaft. Es könnte sein, dass wieder ein Dom wächst.

Sangay mit Wärmestrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Vom Sangay in Ecuador geht ebenfalls eine hohe Wärmestrahlung aus. Sie betrug heute Nacht 517 MW. Hier handelt es sich allerdings nicht um ein Einzelwert, sondern um einen hohen Messwert innerhalb einer Serie. Die Wärmestrahlung wird wahrscheinlich wieder von einem Lavastrom auf der oberen Flanke des Feuerberg emittiert. Das VAAC detektiert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufsteigen und gen Südosten verfrachtet werden.

Telica stößt Asche aus

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption: Asche

In Nicaragua ist es der Telica, der kleine Aschewolken fördert. das INETER-Institut meldet frequente Emissionen, die in Abständen zwischen 10 und 20 Minuten erfolgen. Die Aschewolken steigen nicht sonderlich hoch auf. Dafür wird auch hier eine moderate Wärmestrahlung gemessen. Sie beträgt 34 MW. Allerdings geht sie nicht vom Zentralkrater aus, sondern manifestiert sich auf der Nordflanke. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Brand. Es wird eine leicht erhöhte Mikroseismizität detektiert und das Institut warnt davor, dass es größere Eruptionen geben könnte. Die Bevölkerung wurde aufgefordert Wassertanks abzudecken, um sie vor Kontamination mit Vulkanasche zu schützen.

Telica ist einer der aktivsten Vulkane Nicaraguas und sogar von ganz Mittelamerika. Er ist Teil des Vulkankomplexes Cordillera de los Maribios. Der Stratovulkan erhebt sich auf einer Höhe von etwa 1.061 Metern und ist für seine regelmäßigen Ausbrüche bekannt.

Telica ist einer der aktivsten Vulkane in Nicaragua und hat in der Vergangenheit mehrere explosive Eruptionen erlebt. Diese Ausbrüche haben Asche, Lavaströme und pyroklastische Ströme erzeugt. Besonders letztere sind für Wanderern und Touristen besonders gefährlich. Bei ihnen ist der Telica beliebt, und sie nutzen häufig die Gelegenheit, um den Krater zu erkunden und die spektakuläre Aussicht zu genießen.

Aufgrund der starken Schwankungen der Vulkanaktivitäten, ist es zu empfehlen, sich vor einer Reise zum Telica über den aktuellen Zustand des Vulkans zu informieren.

Vulkan-Nachrichten 02.09.21: Fagradalsfjall, Telica

Der isländischen Vulkan Fagradalsfjall schwächelt heute etwas. Am Pagan wurde die Warnstufe erhöht. Semeru und Telica eruptierten Aschewolken.

Fagradalsfjall: schwächelt er?

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Update 11.00 Uhr: Der Tremor ist weiter gestiegen und es sieht so aus, als wäre der Vulkan -entgegen meiner ersten Einschätzung heute Früh- zu einer guten Form aufgelaufen. Der Krater ist Wolkenverhangen, so dass es unklar ist, ob es nun zum Überlaufen der Lava kommt oder nicht.

Originalmeldung: Der isländische Vulkan ist weiterhin aktiv, lief aber bisher nicht zu seiner üblichen Hochform auf. Die Wolken geben gelegentliche Blicke frei und enthüllen, dass die Lava im Krater brodelt, allerdings ohne nennenswerte Fontänen zu bilden. Auch sichtbare Lavaströme gibt es in Richtung der Livecams nicht. Entweder steigt die Lava weniger hoch auf, oder sie fließt seitwärts durch einen Tunnel ab.  Früher, oder später sollte sie dann auf einem der Lavafelder austreten. Denkbar wäre auch, dass die Lava in westlicher Richtung fließt. Der Tremor bewegt sich aktuell im üblichen Bereich, fiel jedoch während der letzten beiden Pausenintervallen tiefer ab, als wir es vorher beobachten konnten. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der Character der Eruption ändert, wie wir es bisher öfters in Phasen mit rückläufiger Aktivität beobachten konnten. Obwohl die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel erhöht war, gab es nur vereinzelte Erdstöße entlang des Magmatischen Gangs.

Pagan: Erhöhung der Alarmstufe

Staat: USA | Koordinaten: 18.13, 145.80 | Eruption: Fumarolisch

Nachdem der Pagan gestern anfing Aschewolken zu emittieren, erhöhte das USGS die Warnstufe auf „orange“. Das bedeutet, dass der Vulkan jederzeit mit einer größeren Eruption beginnen könnte, ohne dass es eine weitere Vorwarnung gibt. Die Aschewolke erreichte eine Höhe von 1200 m und driftete in Richtung Westen.

Telica: Erdrutsch mit Ascheeruption

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption:  Asche-Emissionen

Gestern eruptierte der nicaraguanische Vulkan Telica eine Aschewolke. Medienberichten zufolge ereignete sich am Dienstag ein Erdrutsch, der durch starke Regenfälle ausgelöst wurde. Material des Erdrutsches erreichte 3 Dörfer und verursachte Schäden. Menschliche Opfer gab es keine. Ob es einen Zusammenhang zwischen Erdrutsch und der eruptiven Tätigkeit gibt ist unklar.

Semeru in Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java eruptierte der Semeru eine Aschewolke. Das VAAC detektierte sie in 4000 m Höhe. Letzten Meldungen zufolge wächst im Krater ein flacher Lavadom. Im vergangenem Jahr ging von ihm ein zäher Lavastrom aus, der auf der oberen Flanke des Vulkans floss. Kollaps-Ereingisse lösten Pyroklastische Ströme aus.

Vulkan-Nachrichten 04.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

In den Vulkannachrichten stehen die Vulkane Fagradalsfjall und Merapi im Fokus der Berichterstattung. Es gibt aber auch Neuigkeiten von weiteren Vulkanen.

Fagradalsfjall: Tremor gefallen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall ist der Tremor erneut gefallen. Gestern Vormittag sprudelte noch vergleichsweise viele Lava aus dem Krater und kreierte Lavaströme an der Oberfläche. Mittags nahm die Aktivität stark ab, um am Abend wieder aufzuleben. Während der Nacht brodelte Lava im Krater und stieg mehrere 10er Meter hoch auf. Es gab nur kleine Lavaströme an der Oberflächen. Heute Morgen ist die Sicht schlecht und die Situation unklar. Doch auch wenn der Tremor fluktuiert, scheint es nicht unbedingt das Ende der Eruption zu bedeuten.

Fuego: Wenigere, aber stärkere Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv, doch die Anzahl der stündlichen Eruptionen hat sich halbiert. INSIVUMEH registrierte nur noch zwischen 3 und 6 Explosionen. Vulkanasche stieg bis zu 4800 m auf und es sieht so aus, als würde mehr Tephra als zuvor ausgestoßen werden. Auf unserer Livecam erkennt man rotglühende Schuttlawinen, die recht weit die Hänge runterfließen.

Lewotolok: Seismizität hoch

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der indonesischen Vulkan Lewotolok glänzte in den letzten Tagen mit hoher Seismizität. Es wurden täglich mehr als 6 Tremor-Ereignisse aufgezeichnet. Zudem gab es strombolianische Tätigkeit. Gestern wurden 2 Eruptionen registriert.

Merapi: Weitere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java kam es zu zwei weiteren Pyroklastischen Strömen. Sie erzeugten Amplituden zwischen 27 und 60 mm und dauerten bis zu 121 Sekunden. Den Daten nach zu folgen waren es kleinere Vertreter ihrer Art. Auf neueren Sentinel-Satellitenfotos erkennt man das Domwachstum. Waren es Anfang des Jahres noch 4 kleine Dome, so sind sie inzwischen zu 2 größeren Domen zusammengewachsen. Auf dem Schiebebild sieht man, dass der Dom am südwestlichen Kraterrand deutlich zugelegt hat. MIROVA registriert immer wieder moderate Thermalstrahlung.

[twenty20 img1=“818035″ img2=“818036″ offset=“0.5″ before=“Der Merapi am 8. April…“ after=“… und am 2. Juli, © Sentinel“]

Nevado del Ruiz: Ascheeruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Am kolumbianischen Feuerberg Nevado del Ruiz kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Das VAAC detektiert Asche in einer Höhe von 6700 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Südwesten.

Taal: Noch mehr Schwefeldioxid

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stieß der Taal-Vulkan noch mehr Schwefeldioxid aus. So wurde gestern ein neuer Tagesrekord für dieses Jahr aufgestellt: PHILVOLCS maß 14.699 Tonnen. Zudem wurden 31 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Es sieht so aus, als hätte sich einiges an Magma im Untergrund angesammelt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es früher, oder später zu neuen Eruptionen kommen wird.

Telica: Ascheeruptionen

Staat: Nicaragua | Lokation: 12.60, -86.85 | Eruption: Strombolianisch

In Nicaragua ist der Telica wieder unruhig geworden und emittiert seit dem 2. Juli sporadisch Vulkanasche. Sie steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf und wird Richtung Südwesten verfrachtet.

Ätna: Update 05.12.2020

Der „Puttusiddo“ genannte Schlot am NSEC ist aktiv. © Gio Giusa

Am Ätna auf Sizilien gab es gestern ein paar Wolken-freie Stunden und die ortsansässigen Fotografen widmeten sich ihrer Lieblingsbeschäftigung. So wurden in unserer FB-Gruppe zahlreiche Medien geteilt, die die strombolianischen Eruptionen dokumentieren. Der Neue Südostkrater ist weiterhin aus 2 Schloten aktiv. Heute Mittag stürzte der Tremor stark ab und fing sich erst kurz vor der Grenze zum grünen Bereich. Ob es einen Zusammenhang mit dem -aktuell schlechten- Wetter gibt ist unklar. Starker Wind und Frost könnten allerdings die Messgeräte beeinflussen. Die Erdbebentätigkeit der letzten Tage war unterdurchschnittlich.

Merapi: Seismik sehr hoch

In den letzten 6 Stunden des Tages (Indonesien ist uns zeitlich voraus) registrierten die Vulkanologen 279 hybride Erdstöße und 37 vulkanotektonsiche Erdbeben: eine besorgniserregende Entwicklung.

Nevado del Ruiz eruptiert Asche

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz wieder aktiv. Das VAAC detektierte heute Mittag Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Der Vulkankrater ist von einem Gletscher bedeckt, was ein hohes Gefahrenpotenzial mit sich bringt, sollte es zu einem stärkeren Ausbruch kommen. Daher wird jeder Regung des Vulkans mir Argusaugen beobachtet.

Sakurajima in Aktion

In Japan ist es der Sakurajima, der heute Schlagzeilen generiert. Das VAAC registrierte hier Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m Höhe. Die Vulkanasche breitete sich großflächig in Richtung Süden aus. Heute wurde bereits 5 Mal vor den Aschewolken gewarnt.

Semeru mit neuem pyroklastischen Strom

Laut unbestätigten Medienberichten erzeugte der Semeru (Indonesien) wieder einen pyroklastischen Strom. Zudem ist der Lavastrom sehr aktiv und sorgt für Abgänge glühender Schuttlawinen.

Telica mit weiteren Eruptionen

In Nicaragua ist der Telica weiter aktiv. Das VAAC meldete Aschewolken in 1200 m Höhe. Am Telica gibt es bescheidenden Vulkantourismus. Mit dem Auto kann man relativ weit bis an den Krater heranfahren und Führer bieten ihre Dienste an, um Touristen auf einen 30 minütigen Fußmarsch zum Krater zu begleiten.

Sakurajima: Update 03.12.2020

Der Sakurajima im Süden Japans zeigte sich gestern von seiner aktiven Seite und provozierte 3 VONA-Warnungen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel. Aschewolken breiteten sich weit in südöstlicher Richtung aus. Die Explosionen manifestierten sich aus dem Hauptkrater. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man dort eine kleine thermische Anomalie, was am Sakurajima selten vorkommt. Der Krater Showa-dake scheint indes abgemeldet zu sein und ist an aktuellen Eruptionen nicht mehr beteiligt. Das Geschehen ist per Livecam zu beobachten. Die Live-Daten geben nicht viel her, eine seismische Krise gibt es jedenfalls nicht.

Klyuchevskoy: Lavastrom wird breiter

Auf Kamchatka ist der Klyuchevskoy weiterhin aktiv. Von seinem Gipfelkrater gehen strombolianische Eruptionen aus, die sich phasenweise zu vulcanianischer Aktivität steigern. Es wird ein Lavastrom gespeist, der eine Länge von ca. 2 km erreicht. Neu ist, dass der Lavastrom an seiner Front immer breiter wird. Auf neuen Satellitenfotos ist zu erkennen, dass er eine Breite von gut 300 m hat. Die Front stagniert allerdings und schreitet nicht weiter voran.

Telica weiter aktiv

Gestern stieß der nicaraguanische Vulkan Telica weiter Vulkanasche aus. Ihre Farbe änderte sich von einem rotbraunen Farbton hin zu einem hellgrauen. Während die rotbraune Asche, die am Montag aufstieg, wahrscheinlich altes Material aus den Schlotwänden war, scheint es sich bei der hellgrauen Asche um frisch eruptiertes Material zu handeln. Die Aschewolken erreichen eine Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel.

Ätna: Thermische Signale aus 4 Schloten

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin strombolianisch aktiv. Die meisten Eruptionen finden aus dem Sattel-Schlot des Neuen Südostkraters (NSEC) statt. Gelegentliche Eruptionen sind auch aus dem Puttusiddu genannten Schlot im Osten des NSEC beobachtet worden. Seltener sind Eruptionen aus der Bocca Nuova. Auch der Nordostkrater mischt mit. Hier finden Eruptionen statt, bei denen die Tephra nicht über den Kraterrand hinaus ausgeworfen wird. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man 4 kleine thermische Anomalien. Die Tätigkeit wird von den Vulkanologen des INGVs im wöchentlichen Bulletin bestätigt. Die geophysikalischen Parameter variierten in den letzten Wochen kaum und sind recht durchschnittlich. Die Erdbeben konzentrieren sich auf einem Bereich östlich des NSEC und liegen in geringen Tiefen.

Ätna: weiterer Schlot aktiv geworden

Dr. Boris Behncke fotografierte gestern Abend den Ätna und enthüllt auf seinen Bildern, dass im Osten des Neuen Südostkraters der „Puttusiddu“ genannte Schlot aktiv geworden ist. Er produziert kleine strombolianische Eruptionen. Zudem ist der größere Sattelschlot tätig.

Am Vortag ereignete sich ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,5. Der Erdbebenherd lag 9 km tief. Das Epizentrum befand sich 6 km nördlich von Paternò. Die Salinelle di Paternò stand in den letzten Tagen öfters im Fokus der Berichterstattung, weil sich die hydrothermale Aktivität verstärkt hat.

Bereits am Wochenende lichteten sich die hartnäckigen Wolken kurz und enthüllten einen schneebedeckten Ätna samt strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Tremor bewegte sich zeitweise im roten Bereich. Man kann davon ausgehen, dass die Aktivität anhält.

Lewotolok weiter tätig

Der Vulkan auf Lembata (Indonesien) stieß gestern weiter Vulkanasche aus. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 3000 m. Die Seismizität steigerte sich erheblich und deutet darauf hin, dass die eruptive Hauptphase noch bevorsteht.

Popocatepetl eruptiert

Der mexikanische Popocatepetl eruptiert wieder zuverlässlicher. Gestern Abend gab es eine Aschewolke, die bis zu 6100 m ü.N.N. aufstieg und in südöstlicher Richtung driftete. CENAPRED meldete 233 Asche-Dampf-Exhalationen und 100 Minuten Tremor.

Semeru setzt Tätigkeit fort

Um den Semeru auf Java ist es nicht wesentlich stiller geworden. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Gestern Abend gingen 10 Schuttlawinen ab, die entsprechende seismische Signale erzeugten.

Telica mit Aschewolke

Gestern brachte das VAAC eine Meldungen zum Telica in Nicaragua heraus. Demnach wurde per Webcam eine Aschewolke gesichtet, unter der sich auch Dampf mischte. Unklar blieb, ob es eine kleine Eruption gegeben hat, oder ob die Asche durch ein Kollaps-Ereignis im Krater aufgewirbelt wurden. Die Höhe der Wolke wurde mit 1500 m über dem Meeresspiegel angegeben.