Tonga: Starkes Erdbeben am 18.01.24

Erdbeben Mw 6,4 erschüttert Tonga

Datum 18.01.2024 | Zeit: 22:12:22 UTC | Lokation: -18.966 ; -175.379 | Tiefe: 207 km | Mw 6,4

Gestern Abend erschütterte ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,4 das Inselreich Tonga. Der Erdbebenherd befand sich nach Angaben des GFZ-Potsdam in 207 km Tiefe und damit bereits im oberen Erdmantel. Genaugenommen muss man also von einem Mantelbeben sprechen. Das Epizentrum wurde 151 km westsüdwestlich von Neiafu verortet. Aufgrund der Tiefe des Hypozentrums und der entlegenen Lage des Epizentrums offshore wirkte sich das starke Erdbeben an der Erdoberfläche kaum aus. Dennoch zeugt es von den Subduktionsprozessen am Tonga-Graben, die neben den Erdbeben auch für die Magmenbildung der Region verantwortlich sind. Der Tongagraben bildet eine mehr als 10.000 m tiefe Rinne am Ozeanboden, an der die Pazifische Platte unter die Platte Australiens abtaucht und partiell geschmolzen wird. Hinter der Subduktionszone steigt die Schmelze auf und es kommt zu Vulkanausbrüchen, die die Inseln des Inselbogens von Tonga entstehen ließen. Dass dieser Prozess nicht abgeschlossen ist, davon zeugte vor 2 Jahren der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga- Hunga Ha’apai, der so viel Wasser in die Atmosphäre pustete, dass er das globale Klima beeinflusst. Die Forschungen zu den Auswirkungen dieses Ausbruchs sind noch nicht abgeschlossen, aber es steht die Vermutung im Raum, dass wenigstens ein Teil der starken Niederschläge, die aktuell in vielen Teilen der Welt auftreten, diesem Ausbruch geschuldet sind. Andere Faktoren können der anthropogene Klimawandel und das Phänomen El Nino sein.

Das Erdbeben ereignete sich wahrscheinlich an einem Teil subduzierter Ozeankruste, das noch nicht soweit aufgeheizt wurde, dass es plastisch verformbar ist, denn ansonsten hätte es hier kein Beben geben können.

Schwarmbeben auf Sulawesi

Das Beben in Tonga ist bei weitem nicht das einzige, dass sich dieser Tage entlang der Plattengrenze des östlichen Pazifiks ereignet, denn weiter nördlich gibt es zahlreiche Erdbeben bei der indonesischen Insel Sulawesi. Hier löste ein Erdbeben Mb 5,2 einen Schwarm an Nachbeben aus. Diesmal war nicht die Palu-Koro Blattverschiebung der Auslöser der Beben. Diese gingen wahrscheinlich auf das Konto des Batui-Grabens im Westen von Zentralsulawesi. Weiter nördlich gibt es zahlreiche aktive Vulkane.

Erdbeben und Vulkanausbruch in Tonga am 19.10.23

Erdbeben und Vulkanausbruch im Inselreich Tonga – Gibt es einen Zusammenhang?

Das Inselreich Tonga wurde in den letzten Tagen von mehreren Erdbeben gerockt. Das Stärkere ereignete sich am 10. Oktober und hatte eine Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das zweitstärkste Beben brachte es auf M 5,1 und manifestierte sich einen Tag später. Gestern gab es eine weitere Erschütterung mit einer Magnitude von 4,5 und einem Hypozentrum in 80 km Tiefe. Das Brisante daran ist, dass sich der Erdstoß in der Nähe des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai ereignete, der vor 2 Jahren eine verheerende Eruption erzeugte. Der aktuell aktive Vulkan Home Reef, der aufgrund seiner Aktivität ebenfalls für Schlagzeilen sorgt, liegt nur ca. 150 km weit entfernt. Dazwischen befindet sich der Inselvulkan Tofua, der ebenfalls vulkanisch unruhig ist und sporadisch Wärmeanomalien aufweist.

Während nicht bekannt ist, ob der submarine Vulkan Hunga-Hunga Ha’apai Unterwasser postvulkanisch aktiv ist, gibt es vom Home Reef aktuelle Tätigkeitsberichte. Das zuständige Observatorium TGS veröffentlichte heute ein Statement, nachdem es in den letzten 48 Stunden 10 Eruptionen am Vulkan gab. Dabei wurden offenbar kleine Aschewolken freigesetzt. Bisher nahm man an, dass es sich um eine rein effusive Eruption handelt, bei der zähflüssige Lava austritt, die ein Mittelding zwischen Pancake-Lavadom und zähem Lavastrom förderte. Auf Satellitenaufnahmen war eine thermische Anomalie zu sehen gewesen. Außerdem vergrößerte sich die Insel entlang der Südküste. Home Reef misst inzwischen 480 x 250 m.

Die drei hier genannten Vulkane sind Teile des vulkanischen Tonga-Tofua-Vulkanbogens, der sich entlang einer Linie westlich des Hauptarichpels von Tonga aufspannt. Der Inselbogen liegt am Ostrand des Lau Basins. Im Westen von Tonga befindet sich der Tonga-Graben, an dem die pazifische Platte unter die australische Platte abtaucht und subduziert wird. Entlang dieses Grabens ereignen sich die stärkeren Erdbeben, wie jenes vom 10. Oktober. Die schwächeren Erdstöße ereignen sich oft entlang des Inselbogens und könnten direkt oder indirekt mit dem Vulkanismus in Zusammenhang stehen. Generell gilt, dass der Vulkanismus entlang des pazifischen Feuerrings seine Ursache in den gleichen Prozessen findet wie die Erdbeben.

Erdbeben-News 10.08.23: Tonga

Tonga wurde von einem Erdbeben Mw 6,1 erschüttert

Datum 08.08.23 | Zeit: 18:38:55 UTC |  -15.251 ; -173.171 | Tiefe: 41 km | Mw 6,1

Vorgestern bebte es abends im Norden des Inselreichs Tonga. Der Erdstoß brachte es laut dem GFZ Potsdam auf eine Momentmagnitude von 6,1. Das EMSC ermittelte eine Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 58 km. Das Epizentrum wurde 185 km süd-südwestlich von Gataivai auf Samoa verortet, obwohl das Beben Tonga zugerechnet wurde. Meldungen über Schäden liegen nicht vor, auch ein Tsunami-Alarm wurde nicht gegeben.

Das Erdbeben hat einen interessanten tektonischen Hintergrund. Es stand mit dem Tonga-Graben in Verbindung, der eine Verlängerung des Kermadec-Grabens darstellt, der im Bereich der neuseeländischen Nordinsel entspringt. Das Beben manifestierte sich in einem Bogen des Tonga-Grabens, wo die Subduktionszone durch eine kurze Transformstörung mit der divergenten Störung des Lau-Rückens verbunden ist. Die komplexe Tektonik der Region, die den Ozeanboden in mehrere kleine Platten und Becken unterteilt, steht im Kontext mit dem Samoa-Mantelplume, der nordöstlich der Störungszonen vermutet wird. So sollen die Vulkane Samoas eine Mischform aus Subduktionszonen-Vulkanen und Hotspot-Vulkanen sein.

In der Region gibt es ausgeprägten Vulkanismus, stoßen hier doch mehrere vulkanische Inselbögen zusammen. Spätestens seit der folgenschweren submarinen Eruption des Tonga Hunga – Hunga Ha’apai im Winter 2021/22 (dem wir möglicherweise die sintflutartigen Regenfällen der letzten Monate zu verdanken haben) ist klar, dass die Vulkane dieser Region alles andere als unbedeutend sind. So war der aktuelle Erdstoß stark genug, um Einfluss auf die Aktivität der Vulkane dort zu nehmen. Andererseits handelt es sich um eine seismisch hoch aktive Zone, in der es oft vergleichbare oder stärkere Erdbeben gibt, sodass sich kaum ein direkter Zusammenhang zwischen einzelnen Erdbeben und der Aktivität der Vulkane beweisen lassen wird.


Weitere Erdbebenmeldungen:

Mexiko: Erdbeben Mw 5,8

Datum 09.08.23 | Zeit: 09:33:27 UTC | 16.197 ; -93.505 | Tiefe: 122 km | Mw 5,8

Die mexikanische Region Chiapas wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 122 km Tiefe, weswegen sich der Erdstoß an der Oberfläche schwächer auswirkte, als man anhand der Magnitude vermuten könnte. Das Epizentrum wurde 25 km west-südwestlich von Villaflores lokalisiert.


Tanzania mit Erdbeben Mw 5,5

Datum 08.08.23 | Zeit: 15:31:19 UTC | -5.389 ; 34.962 | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Vorgestern gab es einen moderaten bis starken Erdstoß im tansanischen Teil des Ostafrikanischen Riftvalleys. Das Beben hatte eine Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum wurde mit 10 km Tiefe angegeben. Das Epizentrum befand sich 36 km südöstlich von Ikungi. Es gab einige moderate Nachbeben. Starke Erdbeben sind an divergenten Rifts vergleichsweise selten und zeugen von einem Zerreißen der Erdplatten entlang der Störungen. Im Gegensatz dazu entstehen Erdbeben an konvergenten Plattengrenzen durch explosionsartigen Spannungsabbau infolge eines Verhakens und Beugens der abtauchenden Platte.

Erdbeben-News 03.07.23: Tonga

Starkes Erdbeben Mw 6,7 bei Tonga

Datum 02.07.23 | Zeit: 10:27:44 UTC | -17.819 ; -175.073 | Tiefe: 224 km | Mw 6,7

Gestern Mittag erschütterte ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,7 die Inselrepublik Tonga. Dieser Wert stammt vom EMSC. Das GFZ kam auf eine Magnitude von 6,9 Das Epizentrum des Bebens lag im Norden des Archipels und wurde 148 km west-nordwestlich von Neiafu lokalisiert. Da sich der Erdbebenherd in 224 km Tiefe befand und somit bereits im Erdmantel lag, wirkte sich das Erdbeben an der Oberfläche nicht so stark aus, wie man es bei einem Erdbeben dieser Magnitude erwarten würde. Es gab mehrere Nachbeben.

Das Beben stand sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Subduktion am Tonga-Graben und ereignete sich an einem Stück subduzierter Ozeankruste, das bis in den Erdmantel abgetaucht ist, ohne plastisch zu werden. Dadurch konnten sich Spannungen im Gestein durch spröden Bruch abbauen. Die Region ist bekannt für ihre Mantelbeben, die weltweit am häufigsten auftreten und zu den stärksten gehören.

Tonga ist nicht nur für seine Erdbeben berüchtigt, sondern auch für seine Vulkane. Das Archipel bildet einen vulkanischen Inselbogen. Es gibt nicht nur Vulkaninseln, sondern auch submarine Vulkane wie den Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, der vor 2 Jahren für den größten Vulkanausbruch der letzten 150 Jahre verantwortlich war. Es ist unwahrscheinlich, dass es in nächster Zeit zu einem erneuten Ausbruch des genannten Vulkans kommt, aber durch ein starkes Erdbeben könnte eine Eruption am Inselvulkan Tofua ausgelöst werden. Der Vulkan ist fumarolisch aktiv und erzeugt manchmal schwache Wärmeanomalien. Bereits im letzten Jahr bestand die Befürchtung eines Vulkanausbruchs. Laut GVP befindet sich der Vulkan seit 2015 tatsächlich in einer schwachen eruptiven Phase. Der letzte größere Vulkanausbruch am Tofua ereignete sich im Jahr 2011.


Weitere Erdbebenmeldungen

Island: Erdbeben M 3,1 unter Katla

Datum 02.07.23 | Zeit: 22:57:14 UTC | 63.661 ; -19.165 | Tiefe: 0,1 km | Mb 3,1

Der isländische Calderavulkan Katla kommt nicht zur Ruhe. Gestern Abend manifestierte sich ein weiterer Erdstoß der Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag wieder in 100 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 4.8 km ost-nordöstlich von Goðabunga lokalisiert. Es gab auch einige schwächere Erdbeben.

Erdbeben-News 25.06.23: Deutschland

Schwaches Erdbeben im Ruhrgebiet

Datum 21.06.23 | Zeit: 20:40:45 UTC | 51.561 ; 6.913 | Tiefe: 1 km | ML 1,1

Bereits am Mittwochabend wurde im westlichen Ruhrgebiet ein schwaches Erdbeben der Magnitude 1,1 registriert. Der Erdbebenherd lag in 1 km Tiefe. Das Epizentrum wurde nahe der Stadtgrenze Oberhausen Königshardt- Bottrop Fuhlenbrock ausgemacht und befand sich demnach nur 3 km von meinem Wohnort entfernt. Dennoch ist diese Beben spurlos an mir vorübergegangen, bis ich jetzt in lokalen Medien davon erfuhr. Das lag daran, dass der Erdstoß nicht bei meiner bevorzugten Erdbebenwarte EMSC angezeigt worden ist, sondern nur von der regionalen Erdbebenstation in Bensberg (Köln/Bonn) gemeldet wurde.

In den Internetmedien wurde schnell spekuliert, dass das Beben im Zusammenhang mit dem früheren Bergbau der Region stand und möglicherweise durch den Einsturz eines alten Stollens oder Absenkungen an einem Kohlenflöz hervorgerufen wurde. Die Spekulation wurde dadurch genährt, dass sich in der Nähe des Epizentrums die stillgelegte Zecher Prosper Haniel befindet. Es war eine der letzten Zechen, die im Ruhrgebiet stillgelegt worden sind und bis 2018 in Betrieb war. Ich selbst wohne quasi im Hinterhof der Zeche Osterfeld und habe als Kind und junger Erwachsener den Bergbau mitbekommen und natürlich auch Bergschäden am Haus, die durch entsprechende Bodenbewegungen entstanden. Doch spätere Recherchen zeigten, dass der Erdstoß sehr wahrscheinlich eine nicht-tektonische Ursache hatte und auch nicht mit dem Bergbau in Verbindung stand: in der Nachbarstadt Essen wurde am Mittwochabend eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gesprengt und Seismologen gehen jetzt davon aus, dass die dadurch entstandenen Erschütterungen von den Seismografen in Bensberg aufgefangen wurden. Aufgrund der geringen Magnitude wird es zu einer falschen Lokalisierung der Erschütterung gekommen sein. Es handelte sich also nicht um ein Erdbeben, sondern nur um Vibrationen, die durch den Boden übertragen wurden.


Weitere Meldungen:

Erdbeben Mw 6,0 bei Tonga

Datum 25.06.23 | Zeit: 07:17:05 UTC | 24.30 S ; 175.61 W | Tiefe: 49 km | Mw 6,0

Heute ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,0 südlich von Tonga. die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 49 km angegeben. Das Epizentrum lag 337 km südlich von ‘Ohonua. Auf der Shakemap erkennt man, dass es in den vergangenen Tagen mehrere Beben in der Region gegeben hat. Sie standen in Verbindung der Subduktion am Tonga-Graben.

Erdbeben-News 16.06.23: Tonga

Erdbeben Mw 6,0 bei Tonga

Datum 16.06.23 | Zeit: 08:11:35 UTC | 23.58 S ; 175.83 W | Tiefe: 30 km | Mw 6,0

In der Region Tonga gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,0. Es hatte ein Hypozentrum in 30 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 274 km südlich von Vaini lokalisiert. Es gab auch einige Nachbeben. In der Region am Tongagraben kommt es regelmäßig zu stärkeren Erdbeben. Die Erdbebenkarte zeigt zudem einige moderate Erdstöße an, die sich in den letzten Tagen manifestierten.


Weiteres Schwarmbeben unter Campi Flegrei

Datum 15.06.23 | Zeit: 17:39:40 UTC | 40.8302; 14.1413 | Tiefe: 2,8 km | Mb 2,9

Am italienischen Calderavulkan gab es weitere Erdbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf Mb 2,9. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 2,8 km. Das Epizentrum lag am Nordrand des Solfatara-Kraters.


Erdbeben ML 2,5 am Ätna

Datum 16.06.23 | Zeit: 04:33:28 UTC | 37.69 N ; 15.13 E | Tiefe: 4 km | ML 2,5

Am Ätna kam es zu einem schwachen Erdbeben ML 2,5, mit einem Erdbebenherd in nur 4 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 10 km nord-nordwestlich von Acireale festgestellt. In der Gegend verläuft eine Störungszone, die bereits öfters mit Erdbeben reagierte, wenn Magmenaufstieg Spannungen im Boden verursachte.

Erdbeben-News 22.05.23: Prinz-Edward-Inseln

Erdbeben Mw 6,8 bei den Prinz-Edward-Insel

Datum 21.05.23 | Zeit: 14:56:46 UTC | 43.41 S ; 39.33 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,8

Gestern Mittag ereignete sich in der Region der Prinz-Edward-Inseln ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,8. Der Erdstoß manifestierte sich um 14:56:46 UTC (16:56.46 Lokalzeit) in 10 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum wurde 1524 km südöstlich von East London (Südafrika) verortet. Wer sich jetzt fragt, wo zum Teufel denn die Prinz-Edward-Inseln liegen, dem kann ein Blick auf die Shakemap helfen: sie befinden sich südöstlich vom Kap der Guten Hoffnung in Südafrika und nördlich der Antarktis. Somit ereignete sich das Beben am westindischen Rücken. Die grundsätzlich divergent angelegte Plattengrenze zwischen Südafrika und der Antarktis verfügt über einige Transformstörungen, die zwischen den divergenten Segmenten verlaufen und senkrecht auf diesen stehen. An einem der Kreuzungspunkte zwischen einem divergenten Abschnitt und einer Transformstörung ereignete sich das aktuelle Erdbeben.


Tonga: Erdbeben Mw 5,8

Datum 22.05.23 | Zeit: 13:30:43 UTC |  15.98 S ; 173.45 W | Tiefe: 60 km | M 5,8

Ein starkes bis moderates Erdbeben der Magnitude 5,8 wurde heute im Gebiet von Tonga registriert. Das Epizentrum lag 271 km süd-südwestlich von Gataivai (Samoa). Die Herdtiefe wird mit 60 km angegeben. Die Werte sind vorläufig und Könnten noch korrigiert werden. Der Erdstoß ereignete sich im Bereich des nördlichen Tonga-Rückens, der westlich des Tonga-Grabens liegt. Das Tonga-Archipel liegt auf dem Rücken. Aufgrund der Tiefe des Hypozentrums würde ich vermuten, dass sich der Erdstoß an einem Stück subduzierte Ozeankruste ereignete.

Betrachtet man die Erdbebenkarte, stellt man fest, dass es in dem Bereich von Tonga in den letzten Tagen mehrere Erdbeben gegeben hat. Die Region ist für ihre submarinen Vulkane berüchtigt und starke Erdbeben sind in der Lage Vulkanausbrüche zu triggern. Vor dem größten Ausbruch der letzten 170 Jahre- der Eruption des Hunga Tonga-Hunga-Ha’api zum Jahreswechsel 2021/22- gab es monatelang starke Erdbeben in der Region. Zum Ausbruch des Vulkans gibt es neue Erkenntnisse, über die ich in den nächsten Tagen einen eigenen Artikel schreiben werde. Zur Inselwelt der Region zählen aber nicht nur submarine Vulkane, denn der vulkanischen Inselbögen beherbergt auch andere aktive Inselvulkane. Einer davon ist der Tofua in Samoa, der in relativer Nähe zum Epizentrum des aktuellen Erdbebens liegt. Er wird vom USGS überwacht und man fürchtete im Sommer letzten Jahres eine bevorstehende Eruption, da Erdbeben und thermische Anomalien im Bereich des Calderavulkans beobachtet wurden. Tatsächlich gibt es auch jetzt noch sporadische Wäremeanomalien mit moderater Leistung, doch die große Aufregung scheint sich gelegt zu haben. Doch es ist nicht auszuschließen, dass weitere Erdbeben in der Region den Vulkan beeinflussen werden.


Erdbeben Mw 5.6 offshore Nordkaliforniens

Datum 21.05.23 | Zeit: 18:44:02 UTC | 40.41 N ; 125.38 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Vor der Küste von Nordkalifornien gab es gestern Abend einen Erdstoß der Magnitude 5,6. Das Beben hatte eine Herdtiefe von 10 km und ein Epizentrum das 105 km west-südwestlich von Fortuna lag. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen der Erdstoß an der Küste leicht gespürt wurde.

Das Beben manifestierte sich im Bereich der Tripeljunction zwischen der Platte Nordamerikas, der Juan-de-Fuca-Platte und der Pazifischen Platte.

Diese Störungszone ist für ihre seismische Aktivität bekannt und hat in der Vergangenheit zu einer Reihe starker Erdbeben geführt. Sie wird als Subduktionszone betrachtet, da die Juan-de-Fuca-Platte und die Pazifikplatte unter die Nordamerikanische Platte tauchen. Diese Bewegungen erzeugen eine Reihe von Spannungen, die sich schließlich in Form von Erdbeben entladen können.

Starkes Erdbeben erschüttert Tonga am 10.05.23

Erdbeben der Magnitude Mw 7,6 nördlich von Tonga

Datum 10.05.23 | Zeit: 16:02:00 UTC | Lokation: 15.57 S ; 174.58 W | Tiefe: 200 km | Mw 7,6

Heute Nachmittag ereignete sich ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,6 im „Dreiländereck“ von Fidschi, Samoa und Tonga. Es wurde vom EMSC zwar der Region Tonga zugeordnet, aber dann 309 km süd-südwestlich von Asau auf Samoa verortet. Manchmal sind die Zuordnungen beim EMSC echt seltsam! Zum Glück lag das Hypozentrum in 200 km Tiefe, sodass sich der Erdstoß an der Oberfläche weniger stark auswirkte, als man es aufgrund der Magnitude vermuten würde. Auch ein echter Tsunami kann nicht entstehen, wenn der Erdbebenherd quasi im Erdmantel liegt.

Solche Mantelbeben manifestieren sich für gewöhnlich an einem Stück subduzierter Erdkruste, die bis in den Erdmantel abgetaucht ist und dort trotz der erhöhten Temperaturen nicht schmilzt. Unter welchen Bedingungen subduziert Kruste erhalten bleibt, ist nicht hinlänglich erforscht. Denkbar sind mehrere Gründe, etwa zu niedrige Temperatur/Druck Verhältnisse des Mantels, oder eine besonders wasserarme subduzierte Kruste. Auch die Kristallstruktur kann entscheidend für die Schmelztemperatur eines Gesteins sein. Wobei, genaugenommen muss das Krustenmaterial nicht schmelzen, sondern nur plastisch verformbar werden, damit sich keine Spannungen aufbauen, die letztendlich zum Gesteinsbruch führen und Erdbeben auslösen.

Die meisten Erdbeben in der Region, die Fidschi, Samoa und Tonga umfasst, werden durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Australische Platte verursacht. Dort wo die Pazifische Platte unter die Australische Platte abtaucht, entsteht eine Tiefseerinne. Hier handelt es sich um den Tonga-Graben. Eine Besonderheit der Region ist das Fidschi-Becken, dass eine der größten und ältesten Back-Arc-Becken des Planeten ist. In der Region gibt es mehrere Subduktionszone, die in unterschiedliche Richtungen subduzieren, was die gesamttektonische Situation sehr komplex macht.

Die Region liegt im sogenannten „Ring of Fire“, einer Zone entlang des Pazifischen Ozeans, die durch hohe seismische- und vulkanische Aktivität gekennzeichnet ist. Am „Ring of Fire“ treffen mehrere tektonische Platten aufeinander, darunter die Pazifische Platte, die Australische Platte, die Philippinische Platte sowie die Platten von Nord- und Südamerika. Darüber hinaus gibt es weitere Platten. Die Pazifikplatte bildet quasi das Zentrum des Feuerrings.

Erdbeben-News 05.12.22: Tonga

Tonga: Erdbeben Mw 6,7

Datum: 04.12.22 | Zeit: 19:24:13 UTC | 15.38 S ; 173.14 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,7

Gestern Abend manifestierte sich bei Tonga ein Erdbeben der Magnitude 6,7. Es hatte einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe und ein Epizentrum, das 227 km südlich von Apia auf Samoa verortet wurde. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, größere Schäden wurden aber nicht gemeldet. Es gab mehrere Nachbeben, darunter eines mit der Magnitude 5,6, das sich erst vor wenigen Minuten manifestierte. Wir erinnern uns: Bei den Inseln von Tonga und Samoa handelt es sich um vulkanische Inselbögen und aktiv eingestufte Vulkane sind nicht fern. In Samoa liegt der Ta’u-Vulkan, der erst im August dieses Jahres mit einem Schwarmbeben beunruhigte. So ist es nicht auszuschließen, dass der aktuelle Erdstoß die Aktivität des Vulkans beeinflussen könnte.