USA: Hurrikan Harvey bedroht Texas

2. Update 29.08.17: Heute Nachmittag ist 80 km von Houston entfernt ein Damm der Columbia-Seen gebrochen. Der Kreis Brazoria wurde umgehend evakuiert. Derweilen sind die Notunterkünfte in Houston voll.

Update 29.08.17: Die Katastrophe in Texas nimmt ihren Lauf. Die Regenfälle halten weiter an. Sturm Harvey ist wieder auf das Meer hinaus gezogen und tankt Wasser. Die Meteorologen gehen davon aus, dass die starken Regenfälle bis mindestens Freitag anhalten werden. Es wurden weitere 900 Nationalgardisten in die Krisenregion geschickt. Die Katastrophe droht sich aus einem weiteren Grund zu verschlimmern: die Wasserspeicher sind voll und die Dämme drohen zu brechen, daher lässt man gezielt Wasser ab, was die Überflutungen verschlimmert.

Die betroffene Region gleicht einer Seenlandschaft und sieht somit wieder aus, wie vor ihrer Besiedelung. Houston steht auf trocken gelegtem Sumpfland und wird durch 5 große Kanäle entwässert. Der Boden ist tonhaltig und fungiert wie eine Sperrschicht. Das Wasser kann nicht im Boden versickern. Ein Teil der Küstenregion liegt unter dem Meeresspiegel. Dieses Gebiet wieder trocken zu kriegen wird lange dauern.

Update 28.08.17: Bereits wenige Stunden nachdem Hurrikan Harvey das Festland erreichte, wurde er zu einem Tropensturm. Zuvor hatte er große Zerstörungen an der texanischen Küste am Golf von Mexiko angerichtet. Harvey hat es allerdings weiterhin in sich: der Sturm birgt gewaltige Wassermassen in seinen Wolken, die nun in der Region um Houston abregnen. Im Umland leben gut 6 Millionen Menschen und es wurde inzwischen der Notstand ausgerufen. Die Stadt ist praktisch von der Außenwelt abgeschnitten, da sämtliche Fernstraßen überflutet sind. Der Internationale Flughafen wurde bis auf weiteres geschlossen. Dieser ist ein Drehkreuz für Flüge nach Mittelamerika. Wie schlimm die Lage ist zeigt ein Foto auf Twitter: die Bewohner eines Seniorenheims stehen bis zur Taille im Wasser, das den Aufenthaltsraum des Heims überflutete. Erst nachdem das Foto veröffentlicht wurde kam Hilfe. Diese besteht aus 3000 Nationalgardisten. Meiner Meinung nach ein Tropfen auf dem heißen Stein und ein Beweis für mangelndes Krisenmanagement der Regierung. Millionen Menschen sind nun ohne Trinkwasserversorgung und ohne Strom.

Präsident Trump hat ja er vor einigen Monaten den Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen erklärt. In seiner Begründung hieß es, dass die jetzigen Ziele darauf aufgerichtet sind, die Klimaerwärmung um 1-2 Grad zu reduzieren. Er sagte wörtlich: „Ein einziges, winziges Grad, was soll das schon ausmachen?!“ Herr Präsident: Jedes Grad Klimaerwärmung mehr, lässt zusätzlich Milliarden Kubikmeter Wasser aus den Ozeanen verdunsten, die dann letztendlich wieder abregnen müssen. Wie es aussieht im Moment in ihrer Heimat!

Originalmeldung: Hurrikan Harvey traf gestern Abend auf die Küste des US-Staats Texas. Erste Schäden wurden aus der Stadt Rockport gemeldet. Zunächst hatte der Hurrikan die Kategorie 4 mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von 233 km/h. Mittlerweile hat er an Schwung verloren und wurde auf Kategorie 3 herabgestuft.

Bereits jetzt sind mehr als 120.000 Menschen ohne Strom. Besonders schlimm betroffen ist die Region um Corpus Christi. Neben dem zerstörerischen Wind droht Gefahr durch Starkregen. Der Hurrikan hat enorme Wassermassen gespeichert und die Behörden fürchten, dass bis zu 600 Liter Wasser pro Quadratmeter abregnen könnten. Zudem drückt der Seewind Meereswasser auf die Küste, so dass eine Sturmflut befürchtet wurde. Es könnten auf jeden Fall die schlimmsten Überflutungen seit Hurrikan Kathrina drohen. Vor 12 Jahren hatte dieser Wirbelsturm die Gegend um New Orleans verwüstet.

Klimawandel-Leugner Trump hat den Notstand für Texas ausgerufen. 16. Millionen Menschen leben in den Gebiet. Hunderttausende wurden zur Evakuierung aufgefordert.