Vulkan-Update 04.03.21: Ätna, Pacaya und Pinatubo

Das Vulkan-Update vom Donnerstag dreht sich um die Vulkane Pacaya, Pinatubo und Ätna. Am letzteren findet gerade ein Paroxysmus statt. Am Pinatubo wurde die Alarmstufe erhöht. Der Pacaya legte einen weiteren Paroxysmus hin

Ätna: Paroxysmus im Gange

Update 12.00 Uhr: Der Tremor fällt stark und der Paroxysmus ist praktisch vorbei.

Update 10.00 Uhr: Die Eruption am Ätna hat sich weiter gesteigert und man kann nun von einem echten Paroxysmus sprechen. Auf der Livecam vom Refugio Chtelli erkennt man Lapilli vom Himmel regnen. Die Eruptionswolke steigt wieder bis an die zur Grenze der Stratosphäre auf. Das VAAC meldet Vulkanasche in fast 11.000 m Höhe! Im Valle del Bove ist nun ein großer Lavastrom unterwegs. Die Tremor-Amplitude liegt noch knapp unter den Spitzenwerten vorangegangener Paroxysmen. Die Eruption könnte sich also noch steigern.

Originalmeldung 9.00 Uhr: Heute Nacht steigerte der sizilianische Vulkan Ätna seine Aktivität erneut: der Südostkrater begann mit strombolianischen Eruptionen und der Tremor begann schnell zu steigen. Er erreichte etwa die Hälfte des üblichen Wertes, als er genauso schnell wieder abfiel. Das gleiche Spiel widerholt sich heute Morgen. Auf den Livecams sieht man strombolianische Eruptionen, an denen sich auch der Zentralkrater beteiligt. Es steigt etwas Dampf und Asche auf. Auf den Thermalcams erkennt man, dass ein kleiner Lavastrom ins Valle del Bove fließt. Ähnliche „verkappte“ Paroxysmen erlebten wir in der Vergangenheit öfters. Offensichtlich fehlt der Druck um richtig durchzustarten. Durchaus möglich, dass bereits das Ende der Eruptionsserie eingeläutet wird, allerdings ist Ätna ja immer für eine Überraschung gut.

Pinatubo: Erhöhung der Alarmstufe

Überraschen tut auch das philippinische Institut PHILVOLCS, indem es die Alarmstatus des Pinatubos auf „1“ anhebt. Grund hierfür ist eine deutlich gestiegenen Seismizität des Vulkans. Seit dem 20. Januar 2021 wurden insgesamt 1.722 schwache Erdbeben unter dem Pinatubo registriert. Die erste Gruppe von Erdbeben manifestierte sich zwischen dem 20. und 26. Januar 2021. Die Erschütterungen ereignete sich entlang des Sacobia Lineaments in einer Tiefe von 15 bis 28 Kilometern und hatte Magnituden zwischen ML1,0 und ML2,5. Darauf folgte eine anhaltendere Gruppe von Erdbeben, die entlang einer Nord-Nordwest-Süd-Südost verlaufenden Struktur 10 bis 35 Kilometer unterhalb des eigentlichen Zentrums des Vulkans auftraten, wobei einige flachere Beben an beiden Enden der Gruppe registriert wurden. Die Stärke der Beben lag zwischen ML0,5 und ML2,8. Alle aufgezeichneten Beben stehen in Zusammenhang mit Gesteinsbruchprozessen. Messungen am Pinatubo-Kratersee im Februar 2021 ergaben einen Gesamt-CO2-Fluss von 378 Tonnen/Tag, was immer noch im Hintergrundbereich von 1.000 Tonnen/Tag liegt. Allerdings wurde eine leichte Erhöhungen der Temperaturen der überwachten Fumarolen aufgezeichnet. Andere Eigenschaften bleiben unverändert. (Quelle PHILVOLCS)

Pacaya mit Paroxysmus

Gestern zeigte der Pacaya wieder, was er kann und erzeugte einen weiteren Paroxysmus. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Laut INSIVUMEH wurde glühende Tephra bis zu 500 m hoch ausgeworfen. Ein Lavastrom erreichte eine Länge von 1000 m.