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Andesit

Andesit-Dünnschliff vom Redoubt (Alaska) im polarisierten Licht. © USGS

Andesit ist ein Vulkanit mit einem Kieselsäuregehalt zwischen 52% und 65%. Meistens ist Andesit von dunkelgrauer Färbung, aber es gibt auch hellgraue Varietäten. Er ist ein häufiges Vulkangestein der südamerikanischen Anden, auf die sich der Name bezieht. Generell ist Andesit typisch für Subduktionszonen-Vulkane und ebenfalls ein typischer Vulkanit vulkanischer Inselbögen. Er kommt aber auch gehäuft entlang ozeanischer Rücken vor und wurde von einigen isländischen Vulkanen eruptiert. Andesitische Lava hat eine mittlere Viskosität und ist noch fließfähig. Sie kann kurze Aa-Lavaströme bilden, aber auch schon Lavadome. Oft wird diese Lava-Art explosiv gefördert, oder ist Bestandteil pyroklastischer Ströme.

Andesitische Schmelze wird typischerweise mit Temperaturen zwischen 950 und 1000 Grad Celsius eruptiert. Bei Abkühlung kristallisieren bis zu 20% Quarzmineralien aus. Es bilden sich auch Feldspat, Pyroxen, Amphibol und Biotit. Anstelle von Quarz können auch Foide kristallisieren. Dann kann sich im Andesit auch Olivin bilden. Ferner können auch Granate im Mineralbestand eines Andesit vorkommen. Andesite kommen oft vergesellschaftet mit alkalischen Basalten vor oder mit Dacit und Rhyolith.

Welche Vulkane eruptierten andesitische Lava?

Andesit vermutet man typischerweise an Stratovulkanen der Subduktionszonen, wie den Anden, dem indonesischen Sundabogen oder am Alaska-Aleuten-Bogen. Es gibt aber auch Vulkane in Europa, die Andesit fördern, oder gefördert haben. Der isländische Vulkan Hekla ist ein Vulkan, der bei seinen jüngsten Ausbrüchen überwiegend Andesit förderte. Auch von den Vulkanen Stromboli und Vulcano sind basaltische Andesite bekannt. Tatsächlich fördert auch der Ätna überwiegend Mischlaven, die näher am Andesit sind als am Basalt.

Woher der Name Andesit stammt

Die Vermutung liegt nahe, dass der große Südamerikaforscher Alexander von Humblodt dem Vulkanit seinen Namen gab, da er es auf seinen Forschungsreisen in den Anden entdeckte. Doch dem war nicht so. Im Gegenteil: Humblodt lehnte den Vorschlag ab, als er von Leopold von Buch im Jahre 1835 unterbreitet wurde. Der Naturforscher untersuchte neu entdeckte Vulkanite der Liparischen Inseln und schloss aus zuvor veröffentlichten Beschreibungen, dass es sich um das Gestein handelt, das in den Anden häufig vorkommt. Erst 1861 wurde der Name Andesit von Justus Roth in die Gesteinsnomenklatur endgültig eingeführt.