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Lapilli

Lapilli sind Pyroklastite mit einer Korngröße zwischen 2 mm und 64 mm. Sie sind damit so große wie Kieselsteine, bestehen allerdings aus Lavagestein. Lapilli wird explosiv gefördert. Die Steinchen sind Teil der Eruptionswolken, fallen aus diesen aber deutlich früher aus als die Vulkanasche. Wer schon einmal in einen Regen aus Lapilli geraten ist, weiß, dass es nicht unbedingt eine angenehme Erfahrung sein muss. Je nachdem, aus welchem vulkanischen Material sie bestehen, kann ein Bombardement mit größeren Lapilli sehr unangenehm sein. Der Begriff Lapilli stammt übrigens aus dem italienischen und bedeutet „Steinchen“.

Der Begriff Lapilli beschreibt vulkanische Förderprodukte einer bestimmten Korngröße und bezieht sich nicht auf weitere Materialeigenschaften. Die Steinchen können unterschiedliche Formen annehmen und auch sehr scharfkantig sein.
Aus abgelagerten Lapilli können vulkanische Gesteine entstehen, wenn sie am Boden zusammenbacken, bzw. zementiert werden. Besteht ein vulkanisches Gestein zu mehr als 75% aus Lapilli, dann nennt man es Lapillistein. Ein Lapilli-Tuff setzt sich hingegen aus mehr als 75% Lapilli und Asche zusammen. Die restlichen 25% bestehen aus vulkanischen Blöcken und Bomben.

Wenn sich Vulkanasche auf Lapilli-Größe zusammenballen, dann entstehen Akkretionäre Lapilli. Sie bilden sich gerne bei phreatomagmatischen Eruptionen, bei denen Wasser im spiel ist. Aber auch, wenn es während einer Ascheeruption regnet, können sich viele Aschekörner um einen Regentropfen herum ansammeln. Als Nukleus müssen nicht unbedingt Wassertropfen herhalten, sondern auch größere Aschekörner können diesen Job übernehmen.

Große Lapilli-Ansammlungen

Die größte Lapilli-Ansammlung, der ich jemals begegnet bin, findet sich im isländischen Hochland. Zwischen Herdubreid und Askja quert man einen Teil der isländischen Hochlandwüste, die zum großen Teil aus unverfestigten Bimssteinen in Lapilli-Größe besteht.

Die Hochlagen am Ätna bestehen auch zu einem großen Teil aus einem Gemisch aus Asche und Lapilli. Hier, und am Kilauea auf Hawaii bin ich bereits mehrfach in einem Asche-Lapilli-Regen gekommen. Während die Lapilli am Kilauea aus nur wenigen Hundert Metern Höhe angerauscht kamen und recht harmlos an einem abprallten, glich der Lapilliregen am Ätna einem unangenehmen Regen aus großen Hagelkörnern.

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