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Xenolith

Ein Xenolith ist ein Einschluss älteren Nebengesteins (Fremdgesteins) in einem Vulkanit oder Plutonit (Magmatit). Die Entstehung des Xenoliths steht mit der Bildung des Magmatits in keinem direkten Zusammenhang. Besteht der Einschluss aus einem Kristall, bezeichnet man ihn auch als Xenokristall.

Xenolithe können aus verschiedenen Gesteinsarten bestehen, darunter Basalt, Granit, Peridotit und andere. Sie werden bei Vulkaneruptionen aus tieferen Erdkrusten- oder Mantelbereichen herausgeschleudert und können unterschiedliche Größen und Formen haben.

Xenolithe sind in der Regel älter als das umgebende vulkanische Gestein und stammen aus größerer Tiefe. Sie bieten wertvolle Informationen über die geologische Geschichte der Region. Anhand der mitgeführten Xenolithe in einem magmatischen Gestein sind Rückschlüsse auf die Zusammensetzung und Mineralbestand des Erdmantels und der Erdkruste möglich.

Die Untersuchung von Xenolithen ermöglicht Vulkanologen und Geologen, Einblicke in die Zusammensetzung und das geologische Umfeld des Untergrunds zu gewinnen, was zur besseren Charakterisierung von Vulkanen und zur Vorhersage zukünftiger Aktivitäten beitragen kann.

Meistens stammen die Fremdgesteinseinschlüsse aus tieferen Teilen der Erdkruste oder sogar aus dem Erdmantel. Selten kommen Xenolithe aus Sedimenten vor. Dabei handelt es sich häufig um Gesteinsfragmente, die aus den oberen Bereichen eines vulkanischen Schlotes stammen und vom aufsteigenden Magma während einer Eruption mitgerissen werden. Das ist besonders häufig der Fall, wenn ein junger Vulkan bzw. monogenetischer Schlackenkegel entsteht. Die Xenolithe finden sich dann im resultierende Gestein, normalerweise vulkanische Tuffe oder Brekzien, eingebettet wieder.

Neben Xenolithe gibt es auch die sogenannten Autolithe. Hierbei handelt es sich um ältere Fragmente von Gesteinen, die aus der gleichen Magma hervorgegangen sind wie das umschließende Gestein.

Der Name Xenolith wurde erstmals 1840 vom finnischen Mineralogen- und Geologen Nils Gustaf Nordenskiöld benutzt und geht auf das griechische Wort „xenos“ zurück, das soviel wie „fremd“ bedeutet.