Zurück vom Fogo

Update: Während meines Aufenthaltes am Pico do Fogo auf den Kapverden konnte ich ein wechselndes Spektrum vulkanischer Aktivität beobachten. Effusive Tätigkeit dominierte das Geschehen. Ein Lavastrom ergoss sich aus einem Schlot an der Basis des Pico Pequeno. Auf dem Rücken des Pico Pequeno befanden sich mehrere Schlote, die wechselnd stark aktiv waren. Es gab Perioden mit fumarolischer Tätigkeit, strombolianischen Eruptionen und der Emission von Aschewolken. Dabei waren teilweise mehrere Schlote gleichzeitig aktiv.

Die Größe des Lavastroms variierte ebenfalls stark. Zu Beginn explosiver Phasen ließ die effusive Tätigkeit oft nach. Kurz vor dem Ende explosiver Phasen verstärkte sich der Lavastrom wieder. Ich konnte auch mehrmals einen regelrechten „Lavasprudel“ beobachten. Aus dem Quellschlot ergoss sich in kurzer Zeit so viel Lava, dass ein Bereich um den Quellschlot regelrecht mit Lava überflutet wurde.
Das Dorf Portelo wurde inzwischen nahezu vollständig von der Lava zerstört. Die Zerstörung erfolgte in Phasen, zwischen denen sich die Lavafront bei Portela tagelang nicht bewegte. Die aktiven Phasen des Lavastroms dauerten nur wenige Stunden. Die Bewohner versuchten zu retten, was zu retten war. Ihr wichtigstes Gut -den Wein, den sie in im Bereich der Caldera anbauten- konnten sie in einer anstrengenden Aktion bergen.
Die Anreise zum Vulkan klappte zwar problemlos, allerdings war meine Zeit auf Fogo auf 4 Tage beschränkt, da der Fährfahrplan geändert wurde. Vulkanspotter sollten sich unbedingt über geänderte Fahrzeiten erkundigen. Der Flugverkehr zur Insel ist nach wie vor eingestellt.

Ein ausführlicher Bildbericht folgt in Kürze. Die Bilder der Geonauten Martin und Richard werden auch nicht lange auf sich warten lassen.

Originalmeldung: Pressemeldungen zufolge hat sich die Situation in der Caldera „Chã das Caldeiras“ in den letzten Stunden dramatisch zugespitzt. Der Vulkan fördert wieder mehr Lava, welche auch schneller fließt als heute Morgen. Die Behörden sehen Portela als verloren an.

Einige der Geonauten machen sich morgen auf dem Weg zum Pico do Fogo. Ich werde versuchen von dort zu berichten. Zumindest sollte es mir möglich sein ein wenig zu Twittern. Ich werde auch prüfen, ob sich die Möglichkeit bietet den Menschen dort zu Helfen. Dieses könnte am Besten über Spenden möglich sein, die wir Anfang nächsten Jahres über unseren Vulkanverein sammeln könnten. Der Verein befindet sich gerade in der Gründungsphase. Weitere Infos dazu Ende des Jahres.

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