An der Palästra vorbei gelangen wir zum Amphitheater.
Der schwerfällige Bau der Arena liegt im Südosten von Pompeji, in einem dünn besiedelten Viertel. Sie wurde in den Jahren 70 bis 65 v. Chr. erbaut, und war das erste römische Amphitheater aus Stein. Ältere Arenen wurden überwiegend aus Holz errichtet. Da sich die Spiele bei der Bevölkerung größter Beliebtheit erfreuten, war das Theater nach dem Erdbeben von 62 als einziges öffentliches Gebäude vollständig repariert worden.
Die Arena bildet ein 140 mal 105 m großes Ellipsoid. Es ist auf eine Seite an die Stadtmauer angelehnt und steht in Verbindung mit der Palästra. In der Gladiatorenschule befand sich auch das Bad der Kämpfer. Die Grundfläche der Arena und die ersten Sitzreihen liegen unter dem Bodenniveau.
Der Bau der Arena wurde von Gaius Quinctius Valgus und Marcus Porcius angeleitet. Noch heute gilt die Arena als vorbildlich in Bezug auf die Anlage der Fluchtwege.
Die Arena war in verschiedene Bereiche eingeteilt in denen es Logen für Reiche und getrennte Tribünen für Männer und für Frauen gab.
Im Amphitheater wurde in erster Linie gekämpft. Man stellte sogar Seeschlachten nach und konnte teile der Arena fluten.
Organisatoren der Spiele war nicht die Stadt, sondern die Aristokraten, die sich einen Wettstreit um die aufwendigsten und blutrünstigsten Spiele lieferten. Besonders weit trieb es der Magistrat von Pozzuoli, der in vier Tagen vierzig Paar Gladiatoren kämpfen ließ.
Die Spiele, oder Spektakel, wie sie die Römer nannten, verliefen nicht immer Reibungslos und wie in modernen Fußballstadien auch, kam es immer wieder zu Rangeleien und Schlägereien unter den verschiedenen Fanlagern des Publikums. So kam es tatsächlich zu einem langjährigen Spielverbot, als es zu Schlägereien mit Todesfolge kam.
Heute dient die Arena als Freilichtbühne. Berühmtestes Spektakel der Neuzeit dürfte der Auftritt von Pinkt-Floyd Gitarrist David Gilmour gewesen sein. Das war im Jahr 2016.
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