Der Garten der Flüchtenden, ein idyllische Name für das Grauen, das sich während der Katastrophe 79 n. Chr. hier abgespielt hat. In einem Glaskasten sehen wir die Leichen einer Gruppe Mensche, die 1962 gefunden wurden.
Drei Familien hatten sich unter einem Dach versammelt, um sich vor den Lapilli und der Asche zu schützen. Doch die Lage war aussichtslos. So versuchten sie die Porta Nocera zu erreichen. Vorneweg ein Sklave mit einem Sack, hinter ihm zwei Kinder Hand in Hand. Ihnen folgte ein Paar mit einem kleinen Mädchen. Die Frau presste sich ein Stück Stoff gegen den Mund. Der alte Mann, am Ende fiel zu Boden und versuchte verzweifelt wieder auf die Beine zu kommen. Vergeblich! Sie alle ließen ihr Leben vor fast 2000 Jahren und sind doch ein ergreifendes Zeugnis für die Schrecken und Qualen, die die Bewohner von Pompeji ertragen mussten, als die Stadt im Chaos der Katastrophe versank.
Die Gipsfiguren von Pompeji
Die Figuren des schaurigen Kabinetts überdauerten die Jahrhunderte natürlich nicht in dieser Form. Bei den Figuren handelt es sich um Gipsabgüsse, in denen sich die Skelette der Toten befinden.Die Körper der Opfer wurden während des Vulkanausbruchs unter Asche begraben. Die Menschen, die von den pyroklastischen Strömen erfasst wurden, starben in sekundenschnelle an einem Hitzeschock. Sie erstarrten in der Haltung die sie im Augenblick ihres Todes eingenommen hatten.
Die vulkanischen Ablagerungen verfestigten sich und das Fleisch der Leichen verfaulte. Zurück blieben Hohlräume im Ignimbrit, in denen sich nur noch Knochen befanden. Auch Teile der Kleidung und die Gegenstände, die die Menschen auf der Flucht bei sich hatten, überdauerten teilweise.
Bei den Ausgrabungen wurden die Hohlräume entdeckt und mit Gips ausgegossen. Das Verfahren wurde bereits 1863 von Giuseppe Fiorelli entwickelt. Jüngst wurden die meisten Gipsfiguren restauriert, oder befinden sich noch bei der Restauration.
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