Das Grabungsgelände der antiken Stadt Pompeji betreten die meisten Touristen über den Haupteingang an der Porta Marina. So gelangt man auf dem gleichen Wege in die Stadt wie alle, die zu Zeiten der Römer vom Hafen heraufkamen. Heute befindet sich die Küste allerdings ca. 1 km weiter westlich und die Grabung liegt nicht mehr am Meer. Vor der Porta befindet sich die Hauptkasse mit den Ticket-Schaltern. Wer es ruhiger (und schneller) mag, der betritt Pompeji am besten über einen der Nebeneingänge.
Das massiv geschützte Tor ähnelt einer Festung, die am Rande der Hochebene thront. Die Porta Marina ist der westliche Eingang zur Stadt und unter den sieben Toren Pompejis das imposanteste.
Das Tonnengewölbe wurde aus römischen Beton (Opus caementicium) gefertigt. Die Mischung aus Mörtel, Stein und speziellen Bindemitteln, stammt aus der Zeit der Kolonie Sillana (80 v. Chr.) und ist eine der technischen Errungenschaften Roms. Der Beton ähnelt unserem modernen Werkstoff und erwies sich sogar als deutlich langlebiger. Er überdauerte die Jahrtausende und wurde u.a. im Panthenon von Rom verbaut. Seine besondere Langlebigkeit verdankt der Römische Beton den Pozzulanen, die oft aus Vulkanasche gewonnen wurden.
Die Porta Marina unterbricht die Stadtmauer in Form von 2 gewölbeartigen Tunnel. Während der größere Tunnel der Eingang für Tiere, Karren und Wagen war, passierten Fußgänger den Eingang durch einen kleineren Tunnel. Der mit Basalt gepflasterte Weg führt bergauf und passiert die mächtige Mauer.
Die Stadtmauer und der Verlauf der Straßen lassen darauf schließen, dass der größte Teil Pompejis nicht gewachsen ist, sondern geplant wurde. Die Erweiterung der Stadt wurde also am Reißbrett geplant, was belegt, wie organisiert die Römer damals waren. Heute könnte sich so mancher Stadtplaner ein Stück davon abschneiden.
Online seit 2001. Letzte Aktualisierung September 2020
Pompeji: Porta Marina
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