Erdbeben-Nachrichten 26.05.21: Tonga, Osterinsel

Seit meinem letzten Update zu den Erdbeben, ereignete sich eine große Zahl schwacher bis moderater Erdbeben, allerdings nur wenige wirklich erwähnenswerte Beben. Das Stärkste trug sich am Tonga-Graben zu.

Tonga: Erdbeben Mw 5,4

Datum: 25.05.2021 | Zeit: 21:36:45 UTC | Lokation: 17.63 S; 174.76 W | Tiefe: 214 km | Mw 5,4

Am Tonga-Graben ereignet sich ein Erdstoß der Magnitude 5,4. Der Erdbebenherd lag in 214 km Tiefe. Genaugenommen war es also ein Mantelbeben. Das Epizentrum wurde 140 km nordwestlich von Neiafu verortet. In Blick auf die Shakemap enthüllt, dass es in der Region mehrere Erdbeben gab.

Osterinsel: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 25.05.2021 | Zeit: 23:20:51 UTC | Lokation: 41.36 S; 89.46 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,2

Südöstlich der Osterinsel gab es ein Erdbeben MW 5,2. Es manifestierte sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum lag 1302 km westlich von Castro in Chile.

Indonesien Erdbeben M 5,0

Datum: 26.05.2021 | Zeit: 17:26:16 UTC | Lokation: 3.54 S; 129.15 E | Tiefe: 33 km | Mb 5,0

In Indonesien bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,0. Das Beben ereignete sich in der Region Seram. Das Hypozentrum wurde in 33 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag 34 km östlich von Amahai.

Ruanda: Erdbeben Mb 4,7

Datum: 25.05.2021 | Zeit: 09:03:00 UTC | Lokation: 1.62 S; 29.29 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

Im Grenzgebiet zwischen Ruanda und der DR Kongo gab es seit gestern 4 Erdbeben im 4-er Bereich. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,7, mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Erdbeben wurde 9 km nordöstlich von Goma (DRK) loklaisiert und lag somit in Nähe des Vulkans Nyiragongo. Wie bereits berichtet, scheint es einen Zusammenhang zwischen der Seismik und dem Vulkan zu geben, denn der Boden hob sich an und es entstanden Risse.

Kanarische Inseln: Weitere Erdbeben

Datum: 25.05.2021 | Zeit: 12:17:07 UTC | Lokation: 28.13 N ; 15.12 W | Tiefe: 28 km | Ml 2,8

Im Bereich der Kanaren gab es 3 weitere schwache Erdbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 2,8. Das Hypozentrum lag 28 km tief. Das Epizentrum befand sich 29 km östlich von Las Palmas de Gran Canaria.

Vulkan-Update 26.05.21: Ätna, Nyiragongo

Heute überschlagen sich die Ereignisse und die eingehenden Meldungen zu den Vulkanen: so legte der Ätna einen weiteren Paroxysmus hin. Es gibt weitere Berichte aus Goma, wo der Nyiragongo für Unruhe sorgt.

Ätna: Paroxysmus No 27

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

Wie es die strombolianische Aktivität heute Morgen bereits andeutete, entschloss sich der Ätna dazu, nur kurz zu verschnaufen und einen weiteren Paroxysmus zu erzeugen. Er lief nach dem bereits bekannten Muster ab und endete gegen Mittag. Das Ereignis fand bei schönstem Wetter statt und konnte via LiveCam verfolgt werden.

Nyiragongo: Besorgniserregende Entwicklung

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption | Link

Wie bereits vor 2 Tagen vermutet, gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Vulkanausbruch vom Samstag und der seismischen Aktivität, die im Anschluss an den Ausbruch einsetzte. INSAR-Aufnahmen zeigen, dass sich der Boden südlich des Vulkans um mehrere Zentimeter anhob. Die Bodenanhebung ist im Stadtgebiet von Goma am stärksten. Seit gestern bildeten sich zahlreiche Risse im Boden. Ähnliches trug sich bereits nach den beiden vergleichbaren Eruptionen in den Jahren 1977 und 2002 zu. Manche fürchte nun einen großen Vulkanausbruch im Stadtgebiet. Mich erinnern die Vorgänge an das Ablaufen der Lavaseen auf Ambrym (Vanuatu) was sich 2018 zutrug. Damals hob sich der Boden in den Ortschaften an der Küste und es entstanden große Risse. Die Vorgänge gingen ebenfalls mit reger Erdbebentätigkeit einher. Eine große Eruption blieb indes aus. Ich kann mir 2 Szenarien vorstellen: a) die Lava aus dem Lavasee trat nur teilweise als Lavastrom oberflächlich aus und floss entlang eines Riftsystems unterirdisch in Richtung Kivusee, oder b) das Auslaufen des Lavasees sorgte für Druckentlastung im Fördersystem, in dessen Folge nun frisches Magma aus größerer Tiefe nachströmt. Natürlich könnten sich auch andere Fluide im Untergrund sammeln und diesen anheben.

Die Anzahl der Opfer wurde weiter nach oben korrigiert: es starben 32 Personen. 2500 Gebäude wurden zerstört, darunter befanden sich 3 medizinische Zentren.

Vulkan-Nachrichten 26.05.21: Ätna, Nyiragongo

In den Vulkannachrichten geht es heute um 2 Paroxysmen am Ätna und um den Vulkan Nyiragongo im Kongo. Dort wurde das Ablaufen des Lavasees bestätigt.

Ätna mit 2 paroxysmalen Eruptionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

Der Ätna auf Sizilien ist zu Bestform aufgelaufen und produziert Paroxysmen am laufenden Band. Gestern Morgen nahm er Anlauf und steigerte seine Aktivität, allerdings schaffte es Ätna nicht, einen Paroxysmus aufzubauen. Das gelang dann aber Abends, als ein Ausbruch gegen 19.30 Uhr durchstartete. Wieder wurde eine Lavafontäne gefördert, die einen Lavastrom speiste. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 5500 m. Der Tremor war noch etwas stärker als beim vorangegangenen Paroxysmus. Nach nur 4 Stunden Pause steigerte sich die Aktivität erneut und ein etwas schwächerer Paroxysmus begann. Heute Morgen erkennt man auf der Thermalcam einen heißen Bereich um den westlichen Schlot des Neuen Südostkraters. Die automatisch erstellte Warnstufe beim LGS steht auf rot und es ist durchaus möglich, dass wir in den nächsten Stunden bereits den nächsten Ausbruch sehen werden.

Nyiragongo: Auslaufen des Lavasees bestätigt

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption | Link

Heute habe ich endlich die Bestätigung erhalten, dass der Lavasee im Krater des Vulkans Nyiragongo ausgelaufen ist. Die Bestätigung erhielt ich von Charles Balagizi, einem Mitarbeiter des Observatoriums von Goma. Darüber hinaus sei auch frisch aufgestiegene Lava eruptiert worden. Aktuell registriert das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Am Samstag  war es zu einer kurzen, aber starken Eruption bekommen, bei der mindestens 20 Personen starben.

Einstweilen erschütterten weitere Erdbeben mit Magnituden im 4-er Bereich die Region am Südostufer des Kivu-Sees. In seinen tieferen Wasserschichten ist viel Kohlendioxid gespeichert und entsprechend nervös ist man vor Ort, dass das Gas durch die Erschütterungen freigesetzt werden könnte. Es gibt erste Hinweise darauf, dass die Beben tatsächlich mit der Eruption in Verbindung stehen. Ein Interferogramm enthüllt Bodendeformation in Form von Anhebung im Süden des Vulkans.