Naturkatastrophen-News 04.08.21: Waldbrände und Tornados

Im Mittelmeerraum lodern weiterhin zahlreiche Waldbrände. eine Feuerwalze traf den Norden von Athen. In China gab es Tornados.

Griechenland: Waldbrand bei Athen

Die nördlich von Athen lodernden Waldbrände gerieten außer Kontrolle und ein wahrer Feuersturm wälzte sich durch die Vororte der Millionenmetropole. Mindesten 76 Wohnhäuser und 23 Gewerbebetriebe brannten ab, zudem wurden 146 Fahrzeuge zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden, da sie frühzeitig gewarnt wurden und flüchten konnten. Es waren ca. 520 Feuerwehrleute im Einsatz.

Auch in der Türkei brennt es weiterhin. Wie auch in Italien, so gingen viele der Brände auf Brandstiftung zurück. Auf einem Video ist zu sehen, wie Hochzeitsgäste ein Feuerwerk starteten und damit einen Brand auslösten. Ort des Geschehens war Izmir. Die Brände in den türkischen Urlaubsregionen sind auch aus dem Weltraum aus zu sehen.

Der Südosten Europas leidet seit Tagen unter einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad. Regen ist Mangelware. Ganz anders verhielt es sich dagegen in China, dass in den letzten Wochen gegen eine enorme Hochwasserkatastrophe kämpfte. Das war aber nicht das einzige Problem in China.

China: Tornados richteten große Schäden an

Nach einer katastrophalen Tornadoserie, die vor 3 Wochen eine ganze Region im Osten Chinas verwüstete, kam es zu einem weiteren Tornado, über den ich bisher nicht berichtete. Er manifestierte sich am 21. Juli im Norden der Provinz Hebei und forderte 2 Menschenleben. Er wütete im Ort Baoding City und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. 10 Tage zuvor wirbelten 10 Tornados die Provinz Shandong durch und verletzten zahlreiche Menschen schwer. Mindestens 3 Tornados waren sehr stark und wurden mit Kategorie F3- F4 eingestuft. Ein Tornado zog mitten durch das Stadtgebiet von Shenxian und richtete große Schäden an.

Inzwischen wurde auch die Opferzahl der Überschwemmungen, die Zentralchina vor 2 Wochen trafen, nach oben korrigiert. Nach offiziellen Zahlen starben 302 Menschen. Es waren die stärksten Mosun-Regenfälle seit 1000 Jahren, wenigstens titelte so der „Indian Express“.

Vulkan-News 04.08.21: Merapi, Shiveluch

Am Merapi gab es einen Pyroklastischen Strom. Der Shiveluch ist sehr aktiv. Die Seismizität am Montagne Pelée war erhöht. Am Erta Alé gibt es in beiden Kratern Aktivität.

Merapi erzeugt Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java ging heute Morgen ein Pyroklastischer Strom ab. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Maximalamplitude von 16 mm und dauerte 141 Sekunden. Demnach handelte es sich um einen kleineren Vertreter seiner Art, was auch durch visuelle Beobachtungen bestätigt werden konnte. Seine Gleitstrecke betrug gut 1400 m. Die Seismizität erreichte einen neuen 3-Monats Rekordwert: Insgesamt wurden gestern fast 700 seismische Signale registriert. Darunter befanden sich gut 520 hybride- und vulkanotektonische Erdbeben. Diese Erschütterungen werden für gewöhnlich von Magmenbewegungen im Untergrund hervorgerufen. Die Dome wachsen, bzw. werden in Kürze einen neuen Magmaschub erhalten.

Shiveluch sehr aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka steigerte der Shiveluch seine Aktivität weiter. Seit gestern brachte das VAAC 9 Warnungen vor Aschewolken heraus. Sie stiegen bis auf 3400 m Höhe auf und drifteten überwiegend in südöstlicher Richtung. MIROVA verzeichnete gestern eine hohe Thermalstrahlung mit 345 MW Leistung. Bereits auf Sentinel-Aufnahmen von letzter Woche erkennt man mehrere Hotspots im Dombereich. Auch hier erhält der Dom einen deutlichen Wachstumsschub und die Aschewolken könnten mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert sein.

Erta Alé mit 2 Hotspots

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Apropos Sentinel-Aufnahmen: auf einem 2 Tage alten Satellitenbild erkennt man 2 Hotspots in der Caldera des äthiopischen Vulkans Erta Alé: eine kleinere Anomalie liegt im Südkrater, eine Größere erkennt man im Nordkrater. Wahrscheinlich steht Lava in den Schloten. Es könnten sekundäre Lavaseen entstanden sein. Bisher sieht es mir nicht so aus, als ob sich im Südkrater ein neuer permanenter Lavasee etabliert hätte.

Montagne Pelée: Seismizität erhöht

Staat: Frankreich | Lokation: 14.82 -61.17 | Eruption: Fumarolisch

In der letzten Juliwoche registrierten die Seismometer auf Martinique 77 schwache Erschütterungen. Sie hatten alle Magnituden kleiner als 0,5 und zählten somit zur Mikroseismik. Nichtsdestotrotz deuten die Beben darauf hin, dass sich in geringen Tiefen Magmatische Fluide bewegen. In diesem Fall wird es sich bei den Fluiden noch nicht um Magma handeln, sondern um Gase und ggf. Tiefenwässer. Dafür spricht auch, dass man vor der Küste der Insel neue unterseeische Fumarolen entdeckt hat. (Quelle: martinique.franceantilles.fr)