Erdbeben-News 03.12.21: Osterinseln

Das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden manifestierte sich in den Weiten des Pazifischen Ozeans. Unter der Ätna-Ostflanke gab es eine schwache Erschütterung.

Osterinsel-Region: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 03.12.2021 | Zeit: 04:40:04 UTC | Lokation:  28.63 S ; 112.26 W | Tiefe: 10 km | Mw 6.2

Der Pazifische Ozean wurde von einem Erdbeben der Magnitude 6,2 erschüttert. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe verortet. Das Epizentrum lag 323 km südwestlich von Hanga Roa auf der chilenischen Osterinsel. In der Region des Pazifiks gibt es divergente Plattengrenzen, an denen es immer wieder zu Erdbeben kommt.

South Sandwich Islands: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 03.12.2021 | Zeit: 08:33:47 UTC | Lokation:  60.36 S ; 27.10 W | Tiefe: 80 km | Mw 6.0

Die Südlichen Butterbrotinseln wurden erneut von einem starken Erdbeben erschüttert. Es hatte die Momentmagnitude 6,0, mit einem Erdbebenherd, der 80 km tief lag. Das Epizentrum wurde 2116 km östlich von Stanley lokalisiert.

Tonga: Erdstoß Mw 5,5

Datum: 03.12.2021 | Zeit: 08:40:26 UTC | Lokation:  23.47 S ; 175.01 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Am Tonga-Graben manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,5. Die Tiefe des Hypozentrum wird vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum wurde 238 km südlich von ‘Ohonua auf Tonga lokalisiert.

Japan: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 03.12.2021 | Zeit: 00:28:27 UTC | Lokation: 33.85 N ; 135.09 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,2

Die japanische Insel Honshu wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 8 km südwestlich von Gobō. Das Beben ereignete sich offshore, wenige Kilometer vor der Küste.

Sizilien: Schwaches Erdbeben am Ätna

Datum: 03.12.2021 | Zeit: 12:01:46 UTC | Lokation: 37.73 N ; 15.09 E | Tiefe: 5 km | ML 2,1

Unter der Ostflanke des sizilianischen Vulkans Ätna bebte es heute mit einer Magnitude von 2,1. Der Erdbebenherd lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 26 km nördlich von Catania verortet. Die Seismizität unter dem mächtigsten Vulkan Europas ist in den letzten Monaten gering gewesen. Vor 10 Tagen gab es allerdings einen kleinen Erdbebenschwarm, der sich nördlich des Ätnas ereignete.

Campi Flegrei: Erdbeben M 2,0

Datum: 03.12.2021 | Zeit: 13:10:59 UTC | Lokation:  40.8297 ; 14.1438 | Tiefe: 5 km | ML 2,1

Unter dem süditalienischen Calderavulkan Campi Flegrei gab es heute einen Erdsto0 der Magnitude 2,0. Das Hypozentrum lag 2,1 km tief. Das Epizentrum wurde unter dem Nordrand der Solfatara lokalisiert.

Herculaneum: Grabungsstätte wird zum Freiluftlabor

Bereits im September berichtete ich über den Fund eines Skelettes in Herculaneum. Nun wurde das Opfer des Vesuvausbruches offiziell der Presse vorgestellt. Während der Präsentation wurde mit der Schlussphase der Bergung des Skelettes begonnen. Dabei werden alle Methoden der modernen Grabungstechnik angewendet. Eine Weltpremiere ist dabei das multidisziplinäre Arbeiten vor Ort, so dass die Grabungsstätte zu einem Freiluftlabor wird.

Bei dem Skelett handelt sich um die Überreste eines Mannes, der zwischen 40 und 45 Jahre alt war. Die Knochen sind stark geschwärzt und weisen zahlreiche Frakturen auf. Seine Füße wurden abgetrennt. Der Mann wurde Opfer des Vesuv-Ausbruches im Jahre 79 und geriet in einen Pyroklastischen Strom. Die mehrere Hundert Grad heiße Glutwolke verdampfte sein Gewebe sofort und senkte auch die Knochen an, woher die Schwarzfärbung rührt. Der Mann befand sich auf der Flucht vor dem Vulkanausbruch und hatte fast die rettende Küste erreicht, als er von dem Pyroklastischen Strom erfasst wurde. Wahrscheinlich starb der Mann nicht am Fundort an der Küstenpromenade des alten Herculaneums, sondern befand sich noch etwas weiter von der Küste entfernt und wurde vom Pyroklastischen Strom mitgerissen und an seinem Fundort abgelagert. Vermutlich hoffte der Mann auf Rettung, indem er mit einem Boot in den Golf von Neapel fahren wollte.

Der aktuelle Fund wurde am 1. Dezember vorgestellt. Der Mann erhielt den Namen „der letzte Flüchtende“. Bei ihm wurde eine Umhängetasche gefunden, in der sich eine Holzschatulle befand. Es gibt auch hinweise auf Metallgegenstände und sogar Goldspuren sollen entdeckt worden sein.

Der Fund wurde in der Nähe der Bootshäuser gemacht, in denen bereits in den 1980iger Jahren gegraben wurde. Damals entdeckte man 330 Skelette in den Bootsschuppen. Die Menschen suchten dort vergeblich Schutz vor der Eruption.

Die aktuelle Grabungskampagne soll über 2 Jahre gehen. Die Fundstücke sollen im Jahr 2024 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ziel ist es, den gesamten Küstenabschnitt freizulegen und die Bootsschuppen mit der Papyrus-Villa zu verbinden. Auf der 1400 Quadratmeter großen Grabungsfläche wird mit den modernsten Methoden gegraben. Mit Pumpen wird das Areal trockengelegt.

Das Skelett des Flüchtenden ist das erste, das mit den heutigen „revolutionären“ wissenschaftlichen Methoden außerhalb der Bootsschuppen untersucht wurde, teilte der archäologische Park von Herculaneum in einer Erklärung mit.

Francesco Sirano, der Direktor des archäologischen Parks sagte: „Dies ist eine moderne Ausgrabung und ein multidisziplinäres Freiluftlabor,  in dem jede Arbeitsphase systematisch dokumentiert wird“.

Das Skelett und die Erdmasse darunter werden nun in ein Labor gebracht, wo die Konservatoren ihre Analysen fortsetzen werden. Ob wir dann später das Originalskelett an seinem Fundort sehen werden, oder eine Kopie wurde noch nicht mitgeteilt.

Vulkan-News 03.12.21: Karymsky

Die Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert. Die Vulkane Karymsky, Sakura-jima und Suwanose-jima eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Seismizität rückläufig

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Nach ein paar besonders heißen Tagen auf La Palma, fluktuiert die Aktivität heute Morgen. Die Lavafontäne aus dem neuen Nordostschlot reißt immer wieder ab, um wenig später in einem neuen Puls aufzuerstehen. Die Pulse reichen aus, um den verzweigten Lavastrom aufrecht zu erhalten. Er fließt weiterhin über die Steilkante am Fuß des Kegels und ergießt sich ins Industriegebiet. Die Seismizität ist stark rückläufig: gestern wurden noch 100 Beben registriert. Am Vortag waren es 335 Erschütterung. Heute ist der Trend weiter abnehmend. Der Tremor hat ebenfalls nachgelassen. Die Bodenhebung betrug gestern 4 cm. Die Daten deuten eine kurzweilige Entspannung der Situation an, allerdings kann sich die Eruption schnell wieder verstärken und ein Ende ist noch nicht absehbar.

Laut INVOLCAN erreichten die Lavafontänen gestern Abend noch Höhen von bis zu 400 m. Das Video stammt aus dieser besonders heißen Phase der Eruption.

Karymsky in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Nach einigen Tagen ohne VONA-Meldungen aus Kamtschatka, hat sich das Blatt wieder geändert: seit gestern brachte das VAAC 3 Meldungen heraus, nach denen der Karymsky Aschewolken eruptiert, die bis auf eine Höhe von 2400 m aufsteigen. Der Wind verfrachtet die Wolken in Richtung Osten. Dieses Jahr wurden bereits 359 VONA-Meldungen zum Karymsky veröffentlicht.

Sakura-jima eruptierte

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Auf der japanischen Insel Kagoshima eruptierte der Sakura-jima. Die Aschewolke erreichte ebenfalls eine Höhe von 2400 m und driftete in Richtung Südost. Die Seismizität ist unauffällig. Mit einer großen Explosionsserie rechne ich augenblicklich nicht.

Suwanose-jima mit Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Anders sieht es am Suwanose-jima aus, der sich weiter südlich befindet. Der Inselvulkan eruptiert in kurzen Intervallen. Auf der LiveCam erkennt man alle paar Minuten kleinere Aschewolken aufsteigen. Das VAAC detektiert nur die größeren Eruptionswolken und brachte seit gestern 7 Meldungen zum Vulkan heraus. Auch sie steigen bis zu 2400 m auf und werden vom starken Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Die Seismizität ist erhöht, allerdings ohne die Spitzenwerte der letzten Tage zu erreichen.