Erdbeben-News 27.12.21: Griechenland

Westlich von Kreta und im Iran bebte es mit Magnituden im 5er Bereich.

Griechenland: Erdbeben Mb 5,4

Datum: 26.12.2021 | Zeit: 18:59:02 UTC | Lokation: 34.93 N ; 26.94 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,4

Zwischen den griechischen Inseln Kreta und Karpathos gab es weitere Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf eine Raumwellen-Magnitude von 5,4. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 69 km südlich von Karpathos lokalisiert. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen, die von kurzen Wacklern berichten. Schäden wurden scheinbar nicht verursacht.

Iran: Erdstoß Mb 5,2

Datum: 27.12.2021 | Zeit: 07:31:56 UTC | Lokation: 27.71 N ; 56.37 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

Im Süden des Irans kam es zu einem Erdstoß der Magnitude 5,2. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 59 km nördlich von Bandar Abbas. In der Region bebt es vergleichsweise oft.

Indonesien: Erdbeben Mw 4,7

Datum: 27.12.2021 | Zeit: 08:32:21 UTC | Lokation: 6.56 S ; 104.32 E | Tiefe: 40 km | Mw 4,7

Der indonesische Sunda Strait wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum wurde 163 km südlich von Bandar Lampung verortet. In relativer Nähe liegt de Inselvulkan Krakatau. Er ist derzeit recht ruhig.

La Palma: Seismizität nimmt leicht zu

Auf der Kanareninsel La Palma werden weiterhin schwache Erdstöße registriert. Heute wurden bereits 25 Beben aufgezeichnet. Sie manifestieren sich unter dem Vulkan Cumbre Vieja, dessen Eruption erst vor kurzem für beendet erklärt wurde. Die meisten Beben haben Magnituden im 2er Bereich und haben Hypozentren in 16-18 km Tiefe. Die Frage ist, was die Beben auslöst? Denkbar wäre, dass es weitere Magmenbewegungen im Untergrund gibt, oder dass es zu Setzungserscheinungen infolge der Eruption kommt. An der Oberfläche werden keine nennenswerten Bodendeformationen registriert.

Vulkan-News 27.12.21: Fagradalsfjall

An den Vulkanen Piton Fournaise und Fagradalsfjall wurde weitere Inflation festgestellt.

Fagradalsfjall: Inflation steigt

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Die Bebenhäufigkeit auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat nachgelassen. Dennoch gibt es neue Erschütterungen. Wie bereits gestern erwähnt, hat auch die Bodenhebung infolge von Magmeninflation zugenommen. Ein neues Interferogramm aus der letzten Woche zeigt, dass es im Bereich des Fagradalsfjall zu einer signifikanten Bodenhebung kam. Das Muster erinnert an jenes von Ende Februar, gut 3 Wochen bevor es zum Vulkanausbruch kam. Noch lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass es zu einem neuen Vulkanausbruch kommen wird, doch die Chancen hierfür stehen nicht schlecht. Unklar ist auch, ob sich eine potenzielle Eruption im alten Eruptionsgebiet abspielen wird, oder ob es zu einem Ausbruch in der Nähe des Fagradalsfjall kommen wird. Ich bin mir sicher, dass  die Isländer eine Eruption im alten Gebiet bevorzugen würden. Ein Ausbruch ein paar Kilometer weiter westlich könnte den Ort Grindavik gefährden und im Nordwesten befindet sich das Geothermalkraftwerk Svartsengi und die Blaue Lagune. In diesem Gebiet gibt es ebenfalls Inflation, aber sie ist nicht so stark wie entlang des alten Magmatischen Ganges. Südöstlich der alten Eruptionsstelle sieht man ebenfalls eine Bodenhebung.

Piton Fournaise: Weitere Inflation

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Der Vulkanausbruch auf La Réunion hält auf schwachem Niveau an, obwohl der Tremor vergleichsweise hoch ist. Seit gestern wurde nur ein vulkanotektonisches Erdbeben registriert. Die Vulkanologen vom OVPF veröffentlichten ein neues Interferogramm, dass die Bodenhebung am Fournaise zeigt. Die Daten wurden zwischen dem 25. und 26. Dezember ermittelt, also zu einem Zeitpunkt, an dem der Vulkan schon aktiv war. Die bunten Farbkreise zeigen eine Inflation von ca. 20 cm an. Sie betrifft den Kraterkegelbereich des Dolomieu und reicht hinab bis zur Eruptionsstelle. Die Tatsache, dass Inflation und Tremor noch so hoch sind und der Ausbruch klein, passt nicht so recht zusammen. Es könnte also zu einer Verstärkung der Eruption kommen, oder der Vulkan baut noch daran, an einer anderen Stelle auszubrechen. Eine Eruption innerhalb des Kraters Dolomieu haben wir schon lange nicht mehr gehabt.